ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
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Aufgrund der schlanken Bauweise von Einfachkernrohren<br />
sind die Bohrkronen mit <strong>eine</strong>r schmalen Schneidlippe<br />
ausgestattet. Das Maß für die erforderliche Lippenbreite<br />
ergibt sich aus der Wandstärke des Kernrohres + dem<br />
äußeren Freischnitt + dem inneren Freischnitt. Die<br />
Wandstärke des Kernrohres beträgt 3,5 bis 4,5 mm, für den<br />
Freischnitt entfallen nochmals ca. 3,5 mm. Mit dem äußeren<br />
Freischnitt wird ein Ringspalt zwischen dem Kernrohr und<br />
der Bohrlochwand hergestellt. Dieser Ringspalt dient dem<br />
reibungsfreien Lauf des Kernrohres und als Wegsamkeit<br />
für die Bohrspülung. Mit dem inneren Freischnitt der Krone<br />
wird der Durchmesser des Bohrkernes geschnitten. Mit<br />
zunehmendem Bohrfortschritt fährt das Kernrohr über<br />
die von der Krone frei geschnittene Gesteinssäule. Mit<br />
dem inneren Freischnitt wird ein Spaltmaß zwischen dem<br />
Bohrkern und der inneren Kernrohrwand hergestellt. In<br />
diesem Ringspalt strömt die über das Gestänge zugeführte<br />
Bohrspülung zur Bohrkrone, wo diese über den äußeren<br />
Freischnitt mit Bohrgut beladen aufsteigt und anschließend<br />
im Ringraum nach übertage gelangt. Dem unmittelbar<br />
über der Bohrkrone positionierten Räumer kommt die<br />
Aufgabe der Stabilisierung des Kernrohres und der<br />
Gewährle<strong>ist</strong>ung der Kaliberhaltigkeit des Bohrloches zu.<br />
Mit der voranschreitenden Einsatzstrecke <strong>eine</strong>r Bohrkrone<br />
<strong>ist</strong> der Verschleiß im Außenkaliber unvermeidbar. Ohne<br />
den Einsatz <strong>eine</strong>s Räumers würde das Bohrloch in dieser<br />
Strecke an Durchmesser verlieren.<br />
Der Bohrkern <strong>ist</strong> den hydraulischen Spülungseinflüssen<br />
sowie den mechanischen Einflüssen des rotierenden und<br />
vorangetriebenen Kernrohres während der gesamten<br />
Kernmarschzeit ausgesetzt. Der hohe Grad der Störeinflüsse<br />
kann die Güte der Probe sowie den Bohrprozess<br />
nachteilig beeinflussen. Der direkt am Bohrkern entlang<br />
geführte Spülstrom wäscht aus diesem alle Feinanteile<br />
z. B. Kluftfüllungen oder Lettenschichten, heraus. Eine<br />
mechanische Beeinträchtigung des Kernes durch die<br />
Rotationseinflüsse <strong>ist</strong> kaum vermeidbar. Hinzu kommen<br />
radial wirkende Belastungen auf den Bohrkern, die durch<br />
Vibration und Unwuchten im Gestänge hervorgerufen<br />
werden. Die Folge können Beeinträchtigungen der<br />
Probengüte, aber auch erhebliche Störungen im<br />
Bohrprozess durch zerbrochene Kernstücke sein.<br />
Verklemmen sich Fragmente des zerbrochenen Bohrkerns<br />
im Kernrohr, wird der Bohrfortschritt stark reduziert oder<br />
kommt ganz zum erliegen. Die gesamte Kernrohrlänge, die<br />
für Einfachkernrohre zwischen 1 m und 3,50 m liegt, kann<br />
nicht vollständig abgebohrt werden. Mit der Einschränkung<br />
der möglichen Kernmarschlänge werden zum Erreichen<br />
der Endteufe zusätzliche Fördervorgänge erforderlich,<br />
die sich nachteilig auf die Brutto-Bohrleitung auswirken.<br />
Insbesondere mit dem Vordringen in größere Teufen nimmt<br />
die Förderung des Bohrkernes, das im Einfachkernrohr<br />
durch den Ausbau des gesamten Bohrstranges erfolgt,<br />
<strong>eine</strong>n erheblichen Zeitaufwand in Anspruch. Zudem<br />
Ausgabe 03 | 2009<br />
WEITERBILDUNG<br />
werden Bruchstücke im Kernrohr nicht mehr optimal<br />
vom Kernfangring gehalten. Unter den Belastungen<br />
des mechanischen Fördervorganges können sich diese<br />
Bruchstücke aus dem Kernrohr lösen und wieder auf die<br />
Bohrlochsohle fallen. In dieser Verkettung ungünstiger<br />
Eigenschaften wird die Effizienz des Bohrprozesses wie<br />
auch die Probenqualität nochmals stark beeinträchtigt.<br />
Der Einsatzbereich von Einfachkernrohren beschränkt<br />
sich auf die Erkundung regelmäßiger und kompakter<br />
Festgesteinsformationen im oberflächennahen<br />
Gebirgsbereich. Unter diesen Gegebenheiten können<br />
mit den schmalen Schneidlippen der Bohrkronen sehr<br />
gute Bohrfortschritte erzielt werden. Im Vergleich zu<br />
konkurrierenden Kernrohrbauweisen <strong>ist</strong> von den Kronen der<br />
Einfachkernrohre weniger Gesteinsvolumen/Bohrmeter zu<br />
lösen, wodurch mit <strong>eine</strong>m vergleichbaren Energieaufwand<br />
für Andruck, Drehmoment und Spülungsantrieb ein höherer<br />
Bohrfortschritt erzielt wird. Die Vorteile der niedrigeren<br />
spezifischen Lösearbeit kommen vor allem im Einsatz<br />
mit kl<strong>eine</strong>n Bohrgeräten, deren Vorschubkraft durch die<br />
geringe Eigenmasse limitiert <strong>ist</strong>, zum tragen. Aus der<br />
schmalen Schneidlippe der Bohrkrone ergibt sich zudem<br />
ein günstigeres Verhältnis aus dem Bohrdurchmesser<br />
zum Kerndurchmesser. Neben den technischen Vorteilen<br />
erfordern Einfachkernrohre durch ihre einfache<br />
Bauweise <strong>eine</strong>n geringen Investitionsaufwand und haben<br />
verhältnismäßig kostengünstige Verschleißteile.<br />
In der technischen Nomenklatur werden zwei Arten von<br />
Einfachkernrohren unterscheiden. Die Einfachkernrohre<br />
mit der Typbezeichnung B sind aus dünnwandigem Material<br />
gefertigt und benötigen Bohrkronen mit <strong>eine</strong>r Lippenbreite<br />
von 7 mm. Ein robusteres Standard-Einfachkernrohr<br />
steht mit der Typbezeichnung Z zur Verfügung, das <strong>eine</strong><br />
Bohrkrone mit <strong>eine</strong>r Lippenstärke von 14 mm benötigt.<br />
Auf die Dimensionierung der Bohrdurchmesser und den<br />
resultierenden Kerndurchmessern wird im Beitrag der<br />
nächsten Ausgabe näher eingegangen.<br />
Kernbohren mit Doppelkernrohr<br />
Mit dem Doppelkernrohr steht der Erkundungsbohrtechnik<br />
ein vielseitig einsetzbares Bohrwerkzeug für die vollständige<br />
Gewinnung durchgehend gekernter Proben zur Verfügung.<br />
Das Einsatzspektrum umfasst die Erkundungsarbeit in<br />
gebrächen und schwach verfestigten Formationen bis<br />
hin zum Erbohren von kompakten Quarzitgestein. Mit<br />
<strong>eine</strong>r Modifikation des „klassischen“ Doppelkernrohres<br />
können auch Kerne aus Lockergesteinsformationen<br />
gewonnen werden. Aufgrund der konstruktiven Gestaltung<br />
der Doppelkernrohre, die sich grundsätzlich durch ein<br />
Innenrohr zur Kernaufnahme und <strong>eine</strong>m Außenrohr zur<br />
Kraftübertragung auszeichnet, sollen folgende Kriterien<br />
gewährle<strong>ist</strong>et werden:<br />
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