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ist eine gemeinnützige - Advanced Mining

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Ausgabe 03 | 2009<br />

TECHNOLOGIETRANSFER<br />

Besondere Anerkennung erntet auch die Flexibilität, mit der Volvo CE die Maschinenflotte in die gewünschte Niedrigbauweise<br />

umwandelte: Die L110E wurden von 3,36 Metern Höhe in der Basisversion durch spezielle Low-Profile-Fahrerhäuser<br />

auf 3,09 Meter Höhe „gestutzt“, die Dumper sogar auf nur 3,05 Meter Höhe. „Das findet man nun wirklich nicht überall. Nach<br />

unseren Informationen bietet kein anderer Hersteller Radlader in Niedrigbauweise an,“ <strong>ist</strong> Dr. Tegtmeier voll des Lobes.<br />

In diesem Zusammenhang lassen sich sogar einige Begriffe neu definieren: Wer bei diesen Radladern und Dumpern<br />

von Baumaschinen spricht, trifft nicht ganz den Kern. Diese rund um die Uhr eingesetzten, modifizierten Spezial<strong>ist</strong>en sind<br />

eigentlich k<strong>eine</strong> Baumaschinen mehr. Sie dürfen deshalb getrost als Hochle<strong>ist</strong>ungs-Untertage-Baumaschinen bezeichnet<br />

werden.<br />

Wie kam das Salz unter die Erde?<br />

Wer durch die Landschaft westlich von Hannover fährt und vielleicht den schönen Binnensee, das Steinhuder<br />

Meer, besuchen möchte, wird sich schwerlich vorstellen können, daß sich hier in bis zu 3,5 Kilometern<br />

Tiefe der gewaltige „Salzstock Bokeloh“ in <strong>eine</strong>r Länge von zwölf Kilometern und <strong>eine</strong>r Breite von 1,4<br />

Kilometern erstreckt. Es stellt sich die Frage: Wie kamen diese unvorstellbaren Salzmassen in die Erde? Die<br />

Bildungsbedingungen dieser Salze sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Neben anderen wissenschaftlichen<br />

Erklärungen gilt die sogenannte Barrentheorie als die wahrscheinlichste. Vor über 250 Millionen Jahren<br />

war Mitteleuropa in der Zechsteinzeit weitgehend von <strong>eine</strong>m Nebenmeer bedeckt. Seichte Meerengen<br />

– Barren genannt – trennten das Binnenmeer vom offenen Ozean ab. In jenen Zeiten herrschte auch in<br />

unseren Breiten ein wüstenähnliches Klima. Durch die starke Sonneneinstrahlung verdunstete das Wasser<br />

in dem Binnenmeer wie in <strong>eine</strong>r gigantischen Siedepfanne. In der Folge erhöhte sich der Salzgehalt des<br />

Wassers, bis die gelösten Minerale auskr<strong>ist</strong>allisierten und kalihaltige Schichten bildeten.<br />

Auf diese Weise entstanden mehrere hundert Meter mächtige Ablagerungen, die während der weiteren<br />

erdgeschichtlichen Entwicklung durch wasserundurchlässige Schichten abgedeckt und deshalb vor der<br />

Wiederauflösung geschützt wurden. Deshalb gilt der Rohstoff aus dem Salzstock heute als Naturprodukt,<br />

das die Wärme der Sonne aus r<strong>eine</strong>m Meerwasser geschaffen hat.<br />

Am tiefsten Punkt Europas<br />

Die Kali- und Magnesiumprodukte der K+S KALI GmbH werden in die ganze Welt exportiert und vornehmlich<br />

in der Landwirtschaft und in der Industrie eingesetzt, ob für die Düngemittelproduktion oder in der Chemie. Die<br />

K+S Gruppe, zu der das Werk Sigmundshall gehört, zählt weltweit zur Spitzengruppe der Anbieter von Spezial-<br />

und Standarddüngemitteln, Pflanzenpflege- und Salzprodukten. In der Weltkaliproduktion lag die K+S Gruppe<br />

2006 mit 6,7 Millionen Tonnen und 13 Prozent Gesamtanteil an vierter Stelle. Das Unternehmen <strong>ist</strong> weiterhin auf<br />

Erfolgskurs: Allein im zweiten Quartal 2007 <strong>ist</strong> der Umsatz mit 778,6 Millionen Euro um elf Prozent gestiegen, das<br />

sind 78,5 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis hat vor allem die weltweit starke Nachfrage nach<br />

Kali- und Stickstoffdüngemitteln beigetragen.<br />

Besucher, die im Förderkorb in das traditionsreiche Bergwerk Sigmundshall nahe Wunstorf bei Hannover einfahren,<br />

kommen me<strong>ist</strong> aus dem Staunen nicht heraus, handelt es sich doch um <strong>eine</strong>s der größten Kalibergwerke<br />

Europas. Jährlich werden hier von 778 Beschäftigten über 2,8 Millionen Tonnen Rohsalz gefördert. Zwischen den<br />

sechs Hauptsohlen zwischen 350 und 1.400 Metern Tiefe entstand ein gigantisches Streckennetz, das insgesamt<br />

schon mehr als 250 Kilometer lang <strong>ist</strong>. Auf der unteren Sohle befindet man sich am tiefsten Punkt Europas: Die<br />

Wände der Grubenbaue strahlen Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius ab, was an Mensch und Maschine<br />

extreme Anforderungen stellt. Der Grund für die auch in dieser Tiefe ungewöhnliche Wärme <strong>ist</strong> der Salzstock, der<br />

sich aufgrund geologischer Entwicklungen in tiefer Vergangenheit senkrecht gestellt hat. Da Salz ein guter Wärmeleiter<br />

<strong>ist</strong>, steigen die hohen Temperaturen des Erdinneren bis ins Bergwerk und damit bis in die Grubenbaue<br />

auf.<br />

Im Werk Sigmundshall wird schon seit über 100 Jahren Salz gewonnen. Die erste Schacht-Teufung war 1898,<br />

ab 1905 begann die Förderung. Der Wert und die wirtschaftliche Bedeutung des Kalisalzes wurden erst Mitte des<br />

19. Jahrhunderts erkannt. Der Chemiker Justus von Liebig entdeckte die Bedeutung des vorher achtlos beiseite<br />

geschafften Kalisalzes als Düngemittel für die Landwirtschaft. Die boomartige Ausbreitung des Kalibergbaus<br />

versprach damals nicht nur den Bergwerksbetreibern lukrative Profite, sondern eröffnete auch den vom Bergbau<br />

betroffenen Gemeinden <strong>eine</strong> willkommene Einnahmequelle. Mit welchen Dimensionen in dem Bergwerk gerechnet<br />

wird, zeigt allein die Bewetterung: Pro Minute werden dem weitverzweigten Wegestreckensystem 22.000 m3<br />

Frischwetter (Frischluft) zugeführt. Die Luft versorgt und kühlt die Arbeitsplätze von 422 Mann unter Tage.<br />

www.advanced-mining.com<br />

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