ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
• Der effektiven Werkzeugumlaufzeit. Diese wird von technischen<br />
Einflussgrößen und der Arbeitsweise der Bohrmannschaft<br />
beeinflusst.<br />
Die technischen Faktoren sind im Wesentlichen die Länge<br />
der einzelnen Bohrstangen und somit die zu lösenden Gewindeverbindungen,<br />
die Lösbarkeit der einzelnen Gewindeverbindungen<br />
und Fahrgeschwindigkeit vom Hubwerk oder<br />
Kraftdrehkopf der Bohranlage. Für den zügigen Gestänge<br />
Ein- und Ausbau muss die einwandfreie Funktion der Gestängeabfangvorrichtung<br />
gewährle<strong>ist</strong>et sein. Grundsätzlich stehen<br />
die technischen Faktoren in Abhängigkeit zur richtigen<br />
Auswahl der Betriebsmittel sowie deren Wartung und Pflege.<br />
Der fachgerechte Umgang mit der technischen Ausstattung<br />
sowie das Beherrschen der zu verrichtenden Arbeiten<br />
setzt <strong>eine</strong> entsprechende Qualifikation der Bohrmannschaft<br />
voraus.<br />
• Den unvorhersehbaren geologischen Störeinflüssen im<br />
Bohrloch.<br />
Jede Erkundungsbohrung im unbekannten Gebirge <strong>ist</strong> mit<br />
Unwägbarkeiten verbunden. Mit der sorgfältigen Abschätzung<br />
möglicher Ereignisse und dem rechzeitigen Treffen von<br />
Vorkehrungen können diese einfacher beherrscht werden.<br />
Hierzu gehören zum Beispiel die Planung der Verrohrung,<br />
Vorhalten von Stopfmitteln zur Eindämmung von Spülungsverlusten,<br />
Vorhalten von Fangwerkzeugen zur Beseitigung<br />
von Bohrlochhavarien etc.<br />
Eine besondere Herausforderung für den Einsatz von<br />
Einfach- und Doppelkernrohren <strong>ist</strong> das Durchteufen<br />
nicht standfester Gebirgsformationen. Aufgrund des<br />
verfahrensbedingten Ein- und Ausbaues der gesamten<br />
Bohrgarnitur wird die teilweise bis vollkommen<br />
unverrohrte Bohrlochwand hydraulischen und<br />
mechanischen Krafteinwirkungen ausgesetzt. Das dem<br />
Bohrlochkaliber entsprechende Kernrohr kann während<br />
des zügigen Gestängeausbaus <strong>eine</strong> kolbenartige Wirkung<br />
im spülungsgefüllten Bohrloch erzeugen. Unmittelbar<br />
unter dem Kernrohr kann somit ein hydraulischer<br />
Unterdruck erzeugt werden. Durch mögliche Schleiflasten<br />
wird die Bohrlochwand mechanisch beansprucht. Aus<br />
nicht erkannten und ungesicherten Schwächezonen<br />
können Teile der Bohrlochwand in das Bohrloch<br />
nachbrechen. Insbesondere in tiefen Bohrungen kann die<br />
Betriebssicherheit durch Nachfall beeinträchtigt werden.<br />
Sind die Schwächezonen nicht beherrschbar, <strong>ist</strong> der<br />
Einbau <strong>eine</strong>r Schutzverrohrung (Casing) unverzichtbar. Der<br />
maximale Durchmesser der Bohrgarnitur zum Vertiefen<br />
der Bohrung bis zur Endteufe wird vom Innendruchmesser<br />
des Casing’s limitiert. Das Durchteufen von gebrächen<br />
Gebirgshorizonten mit konventionellen Kernrohren<br />
erfordert <strong>eine</strong> sorgfältige Planung der einzubauenden<br />
Casing’s.<br />
Ein Vorteil des zur Kerngewinnung erforderlichen<br />
Ausbaues der Bohrgarnitur <strong>ist</strong> die ständige Kontrolle des<br />
Werkzeugverschleißes. Nach jedem Kernmarsch kann<br />
Ausgabe 03 | 2009<br />
WEITERBILDUNG<br />
der Zustand der Bohrkrone und er Bohrgarnitur geprüft<br />
werden. Zudem <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> flexible Anpassung der Bohrkrone<br />
an wechselnde Gebirgseigenschaften möglich.<br />
Kernbohren mit Seilkernrohr<br />
Das Seilkernrohr <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> Weiterentwicklung des<br />
Doppelkernrohres, dessen spezielle Konstruktion das<br />
mechanische Fördern des Bohrkernes ermöglicht, ohne<br />
dass der Ausbau des gesamten Bohrstranges erforderlich<br />
wird. Die Methode der Förderung von Bohrkernen ohne<br />
Bohrstrangausbau eröffnete ein Einsatzspektrum der<br />
Bohrtechnik zur vollständige Gewinnung ungestörter<br />
Proben, das signifikant über die Grenzbedingungen<br />
herkömmlicher Doppelkernrohr hinaus geht. Mit den<br />
verfügbaren Seilkernbohrsystemen, bestehend aus dem<br />
Seilkernrohrgarnitur und <strong>eine</strong>m speziellen Bohrgestänge,<br />
können im routinemäßigen Einsatz Teufen von mehr<br />
als 1000 m erreicht werden. In großen Bohrprojekten<br />
wurde mit Seilkernrohrsystemen bereits bis in Tiefen von<br />
3500 m unter der Geländeoberkante vorgedrungen. Die<br />
Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit des Seilkernrohrsystems kommt jedoch<br />
erst in tieferen Bohrungen ab ca. 50 – 150 m vollständig zum<br />
Tragen. Aus diesem Grund werden die Seilkernsysteme<br />
komplementär zu den Doppelkernrohren eingesetzt, die<br />
ihre Stärken in den flachen Erkundungsbereichen zur<br />
Geltung bringen können. In Anbetracht der Entwicklung<br />
zu tieferen Zielhorizonten wird die Bedeutung des<br />
Seilkernbohrsystems weiter zunehmen.<br />
Die konstruktive Gestaltung des Seilkernbohrsystems<br />
setzt sich aus der Seilkernrohrgarnitur, <strong>eine</strong>r Fangvorrichtung<br />
und <strong>eine</strong>m speziellen Bohrgestänge zusammen. Die<br />
Seilkernrohrgarnitur orientiert sich am Doppelkernrohr<br />
mit dem Unterschied, das der herkömmliche Kernrohrkopf<br />
durch <strong>eine</strong>m Sperrklinkenmechanismus ersetzt wurde,<br />
der das Innrohr für den Bohrprozess am Außenrohr<br />
arretiert und für den Fördervorgang entriegelt werden<br />
kann. Zum Schutz des Bohrkerns vor mechanischen<br />
Rotationseinflüssen <strong>ist</strong> das Innrohr mit der Sperrklinke<br />
über ein Drehlager verbunden. In der Abbildung 7 <strong>ist</strong> der<br />
Aufbau <strong>eine</strong>s Seilkernrohres exemplarisch dargestellt.<br />
Von den industriellen Herstellern werden Innenrohr-<br />
Außenrohrkombinationen angeboten, mit denen<br />
Kernmärsche in Längen von 1 m bis 9 m realisierbar sind.<br />
Das Seilkernrohrsystem zeichnet sich durch<br />
<strong>eine</strong> vorteilhafte Kernentnahme aus, die ohne den<br />
zeitaufwendigen Bohrstrangausbau und anschließenden<br />
Einbau auskommt. Der Bohrkern wird über <strong>eine</strong><br />
Fangvorrichtung am Seil geborgen. Hierzu wird nach<br />
dem Abbohren des Kernmarsches der Spülungsstrom<br />
unterbrochen, der Kern durch leichtes Anheben des<br />
Bohrstranges vom anstehenden Gebirge gelöst und<br />
anschließend der Kraftdrehkopf des Bohrgerätes vom<br />
www.advanced-mining.com<br />
14