ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
ist eine gemeinnützige - Advanced Mining
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IEA der Ansicht, dass die Rohstoffpreise enormen Einfluss<br />
auf die Weltwirtschaft haben, diese Kausalität <strong>ist</strong> aus<br />
der anderen Sicht allerdings schlüssiger: Die schwache<br />
Wirtschaft war zunächst Auslöser für den Einbruch des<br />
Ölpreises, unmittelbar danach allerdings auf globale Sicht<br />
erdrutschartig ebenso für die anderen Rohstoffe. So sind<br />
die Preise für Nickel, Kupfer oder Platin um zwei Drittel<br />
weggebrochen /3/.<br />
Auswirkungen auf den deutschen<br />
Rohstoffmarkt anhand der Beispiele Kalk<br />
und Kokskohle und der Stahlindustrie<br />
Auswirkungen auf die<br />
Stahlindustrie<br />
Ein durch Rohstoffkrisen am<br />
schnellsten und unmittelbar<br />
betroffener Industriezweig <strong>ist</strong> immer<br />
die Stahlindustrie. Zwar klingt der<br />
Einbruch der Preise der benötigten<br />
Rohstoffe, Eisenerz und Kokskohle, wie<br />
im ersten Kapitel erwähnt zunächst<br />
positiv, der rapide einbrechende<br />
Absatzmarkt zeigte in Deutschland<br />
aber drastisch s<strong>eine</strong> Folgen auf.<br />
Die Krise der Stahlindustrie <strong>ist</strong><br />
allerdings eindeutig ein globales<br />
Thema, da die eben genannten<br />
Einwirkungen generell gelten. Das<br />
Eisenerz, welches von Produzenten<br />
wie Vale noch im September 2008<br />
preislich künstlich nach oben gepresst wurde, verlor<br />
an Wert, so dass <strong>eine</strong>n Monat später aufgrund des<br />
schwächelnden Absatzes Produktionen zurückgefahren<br />
wurden /1/. Die Förderrückgänge belaufen sich für den<br />
Bereich Eisenerz weltweit zwischen 30 % und 40 %.<br />
Den größten Einfluss auf die weitere Entwicklung des<br />
Erzpreises hat auch dessen größter Abnehmer, China.<br />
Sollte die chinesische Stahlindustrie, mit <strong>eine</strong>r 2008<br />
geschrumpften Jahresproduktion von -11,3 % ohnehin<br />
weniger betroffen als die der USA oder der E.U. (-38 % bzw.<br />
-24 %) im Jahre 2009 den Weltmarkt wieder „leerfegen“,<br />
so <strong>ist</strong> <strong>eine</strong> Erholung des Erzpreises allerdings möglich, da<br />
den Produzenten wieder ein Abnehmer garantiert <strong>ist</strong>.<br />
Der Einfluss der Probleme der Stahlindustrie auf den<br />
Kokskohlenmarkt zeigte sich ein wenig zeitverzögert auf. Der<br />
in Oktober und November 2008 schwächelnde Stahlsektor<br />
mitsamt s<strong>eine</strong>m Produktionsrückgang damals um 20 % bis<br />
30 % wurde spürbar für die großen Kohleproduzenten, wie<br />
zum Beispiel BHP Billiton. Der Absatzmarkt schrumpfte<br />
bis Jahresende um 40 % im Vergleich zum ersten Halbjahr<br />
2008. Verstärkt wurde der Einbruch des Kokskohlenpreises<br />
vermutlich auch durch den unnatürlichen hohen Preis<br />
im Sommer 2008, als Überschwemmungen <strong>eine</strong>n der<br />
Ausgabe 03 | 2009<br />
TECHNOLOGIETRANSFER<br />
wichtigsten Kohlenlieferanten, Australien, heimsuchten<br />
und Produktionsengpässe entstanden. Der damals<br />
teilweise vorliegende Preis von 300 US $ / t pendelte sich<br />
auf nun etwa 150 US $ / t ein.<br />
Weiteres Indiz für die Schwächung der Stahlindustrie<br />
sind die Frachtraten aus den Förderländern von Erz und<br />
Kokskohle nach China oder nach Rotterdam. Grund hierfür<br />
war direkt der Produktionsrückgang. Der Einfluss auf die<br />
Frachtraten war unmittelbar ersichtlich und fiel auf Werte<br />
hinab, die zuletzt bis etwa 2002 üblich waren /4/.<br />
(Abbildung 1)<br />
Abb. 1: Frachtraten<br />
Vom globalen Preisverfall zum deutschen Bergbau<br />
Ein Einknicken der deutschen Stahlindustrie bedingt<br />
zwangsläufig negative Auswirkungen auch auf<br />
deutsche Bergbauunternehmen. Dabei stehen diese<br />
praktisch am Ende <strong>eine</strong>r Serie von Verknüpfungen und<br />
Wechselwirkungen der Industriezweige. Naheliegend <strong>ist</strong><br />
ein nachvollziehbares Modell: Die Finanzkrise betrifft <strong>eine</strong>n<br />
der wichtigsten Industriezweige Deutschlands direkt, den<br />
Automobilsektor. Gesunkene Kauflust und <strong>eine</strong> höhere<br />
Bereitschaft des Sparens innerhalb der Bevölkerung zeigen<br />
unmittelbare Konsequenzen auf dem Neuwagenmarkt.<br />
Unternehmen wie der Daimler-Konzern sind im Dezember<br />
2008 gezwungen Kurzarbeit anzumelden und Einkäufe zu<br />
schmälern, wie Stahl. Mindestens genauso traf es Opel.<br />
Thyssen-Krupp, Deutschlands größter Stahlhersteller,<br />
muss demzufolge ähnliche Schritte gehen und die<br />
Produktion drosseln, da die Aufträge für die Stahlindustrie<br />
um etwa 40 % sanken. Dieser Einbruch erreicht also<br />
<strong>eine</strong> Schlüsselbranche der Industrienationen /5/.<br />
Dies hat Folgen für den deutschen Bergbau und die<br />
Rohstoffindustrie generell. Darstellen lässt sich dies<br />
anhand der Kalksteinförderung als auch beim deutschen<br />
www.advanced-mining.com<br />
21