DER BIEBRICHER - Frank Hennig
DER BIEBRICHER - Frank Hennig
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Die blaue Familie startet in das elfte Jahrzehnt<br />
Vor zehn Jahren feierte der Biebricher<br />
Fußballverein 1902 mit einer<br />
großen Feier sein 100-jähriges<br />
Bestehen im Biebricher Schloss.<br />
Etwas kleiner aber nicht minder<br />
stolz feierte der Verein nun am<br />
6. Mai im Biebricher Bürgersaal in<br />
der Galatea-Anlage mit einer<br />
Akademischen Feier<br />
den Beginn seines elften<br />
Vereinsjahrzehnts.<br />
„Auch ein solcher Geburtstag,<br />
erst recht in<br />
diesem beachtlichen Alter,<br />
verdient es, gefeiert zu<br />
werden“, stellte der stellvertretende<br />
Stadtverordnetenvorsteher<br />
Hans Peter Schickel es in seinem<br />
Grußwort fest.<br />
„Die Blauen“ (abgeleitet von der<br />
dominierenden Vereinsfarbe) hatten<br />
zahlreiche Gäste in den Bürgersaal<br />
eingeladen. Neben vielen<br />
Vereinsmitgliedern, Freunden,<br />
Gönnern und Sponsoren waren<br />
auch Vertreter der Sportverbände<br />
sowie der Politik und Verwaltung<br />
nach Biebrich gekommen. Alle<br />
Grußwort-Redner und Gratulanten<br />
lobten neben den aktuellen<br />
sportlichen Erfolgen der Kicker in<br />
den verschiedenen Altersklassen<br />
vor allem das außerordentliche<br />
soziale Engagement und die erfolgreiche<br />
Integrationsarbeit von<br />
10 <strong>DER</strong> <strong>BIEBRICHER</strong> / MAI 2012<br />
110 Jahre<br />
FV Biebrich<br />
02<br />
Biebrich 02. Sportstadtrat Wolfgang<br />
Gores bescheinigte dem<br />
Verein, wie eine echte Familie zusammenzustehen<br />
– in Höhen und<br />
in Tiefen. Unterschiedliche Herkünfte<br />
würden bei den „Blauen“<br />
keine Rolle spielen, denn unter<br />
dem Dach des Fußballs<br />
seien alle vereint. „Seit<br />
110 Jahren integriert<br />
ihr Arme und Reiche<br />
sowie politisch Andersdenkende“,<br />
lobte auch<br />
Biebrichs Ortsvorsteher<br />
Kuno Hahn. Allseits lobend<br />
erwähnt wurde auch, dass die<br />
„Blauen“ immer wieder Kooperationen<br />
mit anderen Vereinen und<br />
Institutionen eingehen. So bietet<br />
der Fußballverein zum Beispiel<br />
gemeinsam mit der Riehlschule<br />
Nachhilfeunterricht und Hausaufgabenbetreuung<br />
an. Günter<br />
Noerpel von der Arbeitsgemeinschaft<br />
Biebricher Vereine und<br />
Verbände erinnerte daran, dass<br />
der Verein mit Jürgen Grabowski<br />
sogar einen Fußballweltmeister<br />
(1974) hervorgebracht hat. Noerpel<br />
rief auch in Erinnerung, dass<br />
es dem Verein vor über 40 Jahren<br />
wirtschaftlich nicht besonders<br />
gut ging und in dieser Zeit Horst<br />
Klee das Vereinslenkrad übernahm.<br />
Ihm gelang die Wende<br />
und heute stehe der Verein wirt-<br />
Ehrungen des Hessischen Fußballverbandes (v.l.): Kreisfußballwart Dieter Elsenbast, Ulrich Janocha, Jürgen<br />
Dindorf, Thomas Utikal, Hermann Portugal, Heinz-Jürgen Hauzel, Hartmut Steindorf und Ehren-<br />
Kreisfußballwart Helmut Herrmann.<br />
Die Festrede zum 110-jährigen Bestehen des Biebricher Fußballvereins<br />
1902 hielt der CDU-Landtagsabgeordnete Horst Klee, der den<br />
Verein seit 41 Jahren als Vorsitzender führt.<br />
Ehrungen des Biebricher Fußballvereins 1902 (v.l.): Vorsitzender<br />
Horst Klee, Hartmut Steindorf, Klaus-Peter Groh, Werner Kuhn<br />
und Erwin Müller.<br />
FRANK HENNIG<br />
schaftlich solide da. Zudem habe<br />
man mit Horst Klee mittlerweile<br />
den dienstältesten Vereinsvorsitzenden<br />
(bisher 41 Jahre) des<br />
Stadtteils.<br />
Nach all den lobenden Worten<br />
vermittelte Klee einen 15-minütigen<br />
Sachstandsbericht über<br />
die gegenwärtige Situation des<br />
Biebricher Traditionsvereins. Klee<br />
betonte, dass über 40 Nationen<br />
gemeinsam im Verein aktiv seien.<br />
Die Zusammenarbeit klappe hervorragend,<br />
was er nicht zuletzt<br />
auf ein ungeschriebenes Vereinsgesetz<br />
zurückführte: „Egal ob auf<br />
dem Platz oder in der Kabine, alle<br />
reden deutsch miteinander.“ Der<br />
heutige Erfolg des Vereins sei im<br />
Wesentlichen auf seine beispielhafte<br />
Nachwuchsarbeit zurückzuführen.<br />
380 Kinder und Jugendliche<br />
trainieren derzeit bei den<br />
„Blauen“. Bei allen Erfolgen sei<br />
jedoch auch zu bemerken, dass<br />
in vielen Bereichen des Vereins<br />
FRANK HENNIG<br />
FRANK HENNIG