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Die Auswahl der Lichtquelle ist ein Beispiel<br />

für die Kompromisse bei der Konstruktion der<br />

Fluoreszenzdetektoren. Bei dem Standard-<br />

Fluoreszenz-Detektor wird ein Bereich von 190<br />

bis 900 nm abgedeckt, wobei bei der Messung<br />

ein Bereich von ± 10 nm um die gewünschte<br />

Anregungswellenlänge relevant ist. Der Rest<br />

der Lampenenergie wird verschwendet und<br />

kann durch entstehende Wärmeenergie zur<br />

Dekomposition der Probe führen. Bei der Laser-induzierten<br />

Fluoreszenz wird der Laser<br />

speziell auf die Applikation und die dabei benötigte<br />

Wellenlänge hin ausgewählt. Mit Hilfe<br />

der Kopplungseinheit (Abb. 3, Teil 2) sowie<br />

der Kombination des Objektives mit der Kugellinse<br />

(Abb. 3, Teil 7 und 9) kann die Anregungsstrahlung<br />

der Laserquelle präzise auf<br />

die Meßzelle fokussiert werden. Die Linse mit<br />

der großen Apertur maximiert die Fluoreszenz-Intensität<br />

durch die Optimierung der Illumination<br />

(Ausleuchtung) des Inneren der<br />

Kapillare. Ein weiterer Vorteil der Laser ist, daß<br />

diese monochromatisches Licht liefern. Dies<br />

stellt sicher, daß die gewünschte Wellenlänge<br />

zum Einsatz kommt. Bei der konventionellen<br />

Fluoreszenz kann es dazu kommen, daß der<br />

Monochromator seine Kalibration verliert und<br />

damit nicht mehr die gewünschte Wellenlänge<br />

beobachtet wird.<br />

Einsatz von Laser-induzierter<br />

Fluoreszenz<br />

Die Vorteile der Laser-Induzierten Fluoreszenz<br />

lassen diese Detektionsweise besonders geeignet<br />

im Zusammenhang mit der Kapillar-Elektrophorese<br />

und der Nano- und Mikro-HPLC<br />

erscheinen. Dies liegt insbesondere in der genauen<br />

Fokussierung des Laserstrahls auf die<br />

Kapillare, die in der CE und der Nano- und<br />

Mikro-HPLC in Kombination mit der Kugellinse<br />

die Meßzelle darstellt. Tabelle 1 zeigt eine<br />

Auswahl an Molekülen mit einer natürlichen<br />

Fluoreszenz, dem eingesetzten Laser, der verwendeten<br />

Methode sowie dem Detektionslimit.<br />

Daneben sind eine Vielzahl weiterer Laser<br />

und Wellenlängen verfügbar sowie bei<br />

nicht vorhandener natürlicher Fluoreszenz<br />

unterschiedliche Möglichkeiten der Derivatisierung<br />

(weiterführende Literatur zur Derivatisierung1,<br />

2 ).<br />

Als Beispiel für die Leistungsfähigkeit der<br />

Detektion derivatisierter Proben zeigt die Abbildung<br />

4 die Trennung und Detektion von<br />

fünf Peptiden, die ihre biologische Funktion<br />

in sehr geringen Konzentrationen ausüben.<br />

Das eingesetzte Analysensystem bestand aus<br />

einem Agilent Kapillar-Elektrophorese-System<br />

mit einem Picometrics ZETALIF 2000-<br />

Detektor und einem Argon-Ionen-Laser<br />

(488 nm, 15 mW). Als Trennsäule diente eine<br />

77 cm lange fused-silica-Kapillare mit einem<br />

Innendurchmesser von 50 µm (62 cm effektive<br />

Länge). Der Puffer bestand aus einem Gemisch<br />

von 40 mM Borat und 10 % Ethylenglykol<br />

(v : v) bei einem pH =10. Als Spannung<br />

wurden 23 kV bei 54 µA angelegt, die Injekti-<br />

B L I T Z L I C H T<br />

Abb. 3: Schematische Darstellung des optischen<br />

Layouts des ZETALIF Laser-induzierten Fluoreszenzdetektors:<br />

1. Laser, 2. Kopplungs-Einheit, 3.<br />

Lichtleiter, 4. Kollimator, 5. Laserstrahl, 6. halbdurchlässiger<br />

Spiegel, 7. Objektiv, 8. Laserstrahl,<br />

9. Kugellinse, 10. Kapillare, 11. Fluoreszenzsignal,<br />

12. Filterblock, 13. Photonenverstärker<br />

on erfolgte mit 50 mbar über 10 Minuten mit<br />

2 Minuten umgekehrter Polarität von -23 kV.<br />

Die Konzentration der fünf Peptide in dem<br />

wäßrigen Standard betrug 5 x 10 –1 M, womit<br />

sich ein rechnerisches Detektionslimit von 10<br />

Attomol bei einem Signal-Rauschverhältnis<br />

von 1 : 3 ergibt. Wenn auch die Bestimmung<br />

dieser biologischen Peptide aufgrund ihrer<br />

Metabolisierung in vivo schwierig ist, so<br />

scheint die Sensitivität der vorgestellten Me-<br />

Tab. 1: Komponenten mit natürlicher Fluoreszenz<br />

thode für wäßrige Standards und der damit<br />

möglichen Anwendung in in vitro-Versuchssystemen<br />

ausreichend 12 . Gerade die exakte<br />

Fokussierung des Laserstrahls auf die Kapillare<br />

läßt diese Detektionsmethode geeignet im<br />

Zusammenspiel mit der Kapillar-Elektrophorese<br />

und der Nano- und Mikro-HPLC erscheinen<br />

– eine in Zeiten der Proteomics zukunftsweisende<br />

Miniaturisierung der Trenntechnik.<br />

Literatur<br />

[1] G.G. Guibault, Practical Fluorescence, Marcel Dekker, New York (1990)<br />

[2] G. Lunn, L.C. Hellwig, Handbook of Derivatization for HPC, Wiley-Interscience<br />

(1998)<br />

[3] C. Prata, P. Bonnfous, N. Fraysse, M. Treilhou, V. Poinsot, F. Couderc,<br />

Electrophoresis 22 (2001), 4129-4138<br />

[4] S. J. Lillard, E. S. Yeung Analytical Chemistry 67 (1995), 3421-3426<br />

[5] G. M. Janini, G. M. Muschick, H. Issacq, Journal of Chromatography 16<br />

(1993), 1877-1890<br />

[6] T. T. Lee, E. S. Yeung Analytical Chemistry 64 (1992) 3045-3051<br />

[7] S. N. Nie, R. Dadoo, R. Zare, Analyical Cemistry 65 (1993), 3571-3575<br />

[8] J. Kuijt, C. Garcia-Ruiz, G. J. Stroomberg, M. L. Marina, F. Ariese, U. A.<br />

Brinkman, C. Gooijer, Journal of Chromatography A 907 (2001), 291-299<br />

[9] P. Britz-McKibbin, K. Otsuka, S. Terabe Analytical Chemistry 15 (2002),<br />

3736-3743<br />

[10] N. Simeon, Chatelut, P. Canal, M. Nertz, F. Couderc Journal of Chromatography<br />

A 853 (1999), 449-454<br />

[11] G. Hemple, P. Schulze-Westhoff, S. Flege, N. Laubrock, J. Boos, Electrophoresis<br />

19 (1998) 2939-2943<br />

[12] G. Bönner, Kinine und ACE-Hemmer in Herz-Kreislauf Informationen, Arcis<br />

Verlag, München (1994)<br />

Korrespondenzadresse<br />

Dr. Hagen Preik-Steinhoff<br />

SunChrom GmbH<br />

Max-Planck-Str. 22<br />

D-61381 Friedrichsdorf<br />

eMail: hpreik@sunchrom.de<br />

Substanz Wellenlänge Detektionslimit Trennmethode Referenz<br />

Tryptophan 266 0,15 nM CE 3<br />

Serotonin 266 1 nM CE 4<br />

Peptide 266 1-10 nM CE 5<br />

Proteine 266 60 ng/mL CE 6<br />

PAH 325,266 nM, nM CE, CE 7, 8<br />

Riboflavin 488 nM HPLC 9<br />

Anthracycline 488 nM HPLC und CE 10, 11<br />

Abb. 4: Detektion FITC-markierter Peptide mittels CE und LIF. 1. Bradykinin, 2. Angiotensin II, 3. Substanz<br />

P, 4. Leucin-Enkephalin und 5. Tryptophan-Leucin-Dipetid. Informationen siehe Text.<br />

LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 4/2003 | 39

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