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Abb. 3: Genomische DNAs aus (v.l.n.r.) Tomatenblättern<br />

(100 mg), Hefe (Saccharomyces, 1 ml),<br />

Zellkultur (Affennieren, 10 7 Zellen), Blut (human,<br />

100 µl), Lunge (Ratte, 150 mg), Phage Lambda<br />

(2,5 ml, 8 x 10 11 /ml), Waldboden (0,5 g). M: Marker<br />

Abb. 4 : Isolierung von pUC13-DNA aus 10 ml E.<br />

coli SF8-Kulturen. Aufgetragen wurden gleiche<br />

proportionale Volumina der Präparationen.<br />

M: Marker; 1: ‚PrestoSpin D Plasmid Mini Spin‘-<br />

Säulen-Kit, Eluat; 2: Säulendurchlauf; 3: Gesamt-<br />

Plasmid-DNA im Rohlysat; 4: Plasmid-DNA mit<br />

einem gravitationsgetriebenen Durchfluß-Säulen-Kit<br />

(Anionenaustauscher) eines anderen Anbieters<br />

gereinigt.<br />

mM) von multivalenten Kationen, etwa<br />

Mg 2+ , an negativ geladene Oberflächen. Untersuchungsergebnisse<br />

weisen darauf hin,<br />

daß die Mg 2+ -Komplexierung für die stabile<br />

Bindung der negativ geladenenen Nukleinsäuren<br />

an negativ geladene Oberflächen verantwortlich<br />

ist 2 . Der Komplex wird aufgelöst,<br />

wenn komplexierende Agenzien wie<br />

EDTA die Mg 2+ -Ionen entfernen. Als Folge<br />

gehen gebundene Nukleinsäuren in Lösung.<br />

In den ‚PrestoSpin D‘-Kits von Molzym (zu<br />

beziehen über Omnilab Life Science,<br />

www.ols-biotech.de) laufen alle durch verschiedene<br />

Verfahren erhaltene Zellysate<br />

durch dasselbe Reinigungsverfahren nach<br />

obigem Muster (Abb. 2).<br />

Tonminerale als<br />

Nukleinsäure-Bindematrix<br />

Bindematrix für die ‚PrestoSpin D‘-Kits sind<br />

Tonminerale. Sie zeichnen sich in Verbindung<br />

mit dem Bindemechanismus der Kationen-Komplexierung<br />

durch eine hohe Bindekapazität<br />

von mehr als 28 µg/mg aus.<br />

‚PrestoSpin D‘-Spin-Säulen bestehen aus einem<br />

Gemisch aus hochgereinigtem Sand<br />

und Ton. Die Nukleinsäure-Bindekapazität<br />

der Säulen ist mit mehr als 80 µg eine der<br />

bisher höchsten im Mini Spin-Säulenformat.<br />

Die hohe Porosität der Säulenmatrix erlaubt<br />

B L I T Z L I C H T<br />

eine einfache Reinigung von Gesamt-Nukleinsäuren<br />

oder DNA auch aus stark viskosen<br />

Lösungen. So können größere Mengen an<br />

Ausgangsmaterial in den Nukleinsäure-Reinigungsvorgang<br />

eingehen.<br />

Reinigung genomischer DNA<br />

Die ‚PrestoSpin D‘-Kits erlauben die Reinigung<br />

von Gesamt-Nukleinsäuren (Presto-<br />

Spin D-Universal-Kit) beziehungsweise<br />

DNA aus einer Vielzahl von Organismen<br />

und Materialien (Abb. 3). Mit dem Presto-<br />

Spin D-Universal-Kit kann sowohl genomische<br />

DNA aus einer Vielzahl von biologischen<br />

Materialien – unter anderem Bakteriophagen,<br />

Bakterien, Hefen, Pilzen, tierischen<br />

und pflanzlichen Geweben, Zellkulturen,<br />

Blut, Böden und Sedimenten (Abb. 3)<br />

– als auch Plasmid-DNA im Mini- und Midi-<br />

Format gereinigt werden. Die Ausbeuten betragen,<br />

je nach Ausgangsmaterial, bis zu 80<br />

µg genomische DNA und 50 µg Plasmid-<br />

DNA. Die Präparation hochreiner DNA aus<br />

Zellysaten beträgt nur 10 bis 25 Minuten.<br />

Die Lysisprotokolle sind darauf ausgelegt,<br />

bei der Zelldesintegration freiwerdende Nukleinsäuren<br />

effizient vor dem Verdau endogener<br />

Nukleasen zu schützen. Dies wird<br />

durch den Einsatz von hochchaotropem Guanidinhydrochlorid<br />

erreicht. Nach einem vereinheitlichten<br />

Protokoll werden Lysate auf<br />

eine Spin-Säule gegeben, wo die DNA-Bindung<br />

durch die Kationen-Komplexierung<br />

erfolgt. Nieder- und hochmolekulare Verunreinigungen<br />

(unter anderem Proteine, Polysaccharide,<br />

Nukleotide, Aminosäuren, Salze)<br />

werden mit einem speziellen alkoholhaltigen<br />

Puffer durch kurze Zentrifugation ausgewaschen.<br />

In einem zweiten Waschschritt mit 70%<br />

Ethanol erfolgt die Beseitigung von Salzen,<br />

wonach die reine DNA mit üblichem TE-Puffer<br />

eluiert wird (10 mM Tris, 1 mM EDTA).<br />

Optional kann RNA durch kurzzeitige Inkubation<br />

mit RNase A in der Säule vor den<br />

Waschschritten degradiert werden. Für jedes<br />

der oben genannten biologischen Materialien<br />

gibt es zudem je ein Spezialkit zur Isolierung<br />

genomischer beziehungsweise von Plasmid-DNA.<br />

Reinigung von Plasmid-DNA<br />

Die Architektur und die hohe Bindekapazität<br />

der Ton-Sand-Matrix in den ‚Mini Spin‘-<br />

Säulen hat die Entwicklung eines Reinigungs-Kits<br />

ermöglicht, mit dem Plasmid-<br />

DNA im Midi-Maßstab (bis 50 µg) isoliert<br />

werden kann (Abb. 4). ‚High copy‘-Plasmid-<br />

Vektoren können aus 10 bis 20 ml Kulturen<br />

in einem Verfahren gereinigt werden, das gegenüber<br />

den ansonsten in diesem Maßstab<br />

üblichen gravitationsgetriebenen Durchfluß-Säulen<br />

(Anionenaustauscher) deutlich<br />

schneller ist (etwa 45 Minuten gegenüber<br />

mehr als 2 Stunden). Das Verfahren ist sehr<br />

schonend, so daß die Plasmid-DNA fast aus-<br />

schließlich in der Supercoil-Konformation<br />

isoliert wird. Mit dem ‚PrestoSpin D Plasmid<br />

Mini Spin‘-Säulen-Kit besteht weiterhin<br />

die Option, Aufreinigungen aus bis zu 100<br />

ml Kulturvolumen durchzuführen. Dies erlaubt<br />

die Reinigung von ‚low copy‘-Plasmiden,<br />

etwa für Screening-Zwecke (Abb. 5),<br />

hochmolekularen rekombinanten Plasmiden<br />

mit erniedrigter Kopiezahl (Abb. 6) sowie<br />

von Cosmiden und BACs.<br />

Literatur<br />

[1] Hesselink, FT (1983) In: Adsorption from solution at the solid/liquid<br />

interface, GD Parfitt, CH Rochester (ed.), pp. 377-412, Academic Press,<br />

London.<br />

[2] Lorenz, MG (1998) In: Microbial interactions in agriculture and forestry,<br />

NS Subbarao, YR Dommergues (ed.), pp. 19-44, Oxford and IBH Publishing<br />

Co., New Delhi.<br />

Korrespondenzadresse<br />

Prof. Dr. Michael Lorenz<br />

Molzym GmbH & Co.KG<br />

Leobener Strasse<br />

D-28359 Bremen<br />

Tel./Fax: +49-(0)421-218-8780 / -8781<br />

eMail: info@molzym.com<br />

www.molzym.com<br />

Abb. 5: Isolierung von Plasmiden (Größe bis >50<br />

kb, Pfeil) aus Wild-Bakterienstämmen.<br />

Abb. 6: Restriktionsanalyse von rekombinanten<br />

‚low copy‘-Plasmiden (4 ml Kulturvolumen). Die<br />

Insertionen (Spalten 1-7) können 20 kb überschreiten<br />

(Spalten 2, 4-6); Spalte 8: Vektor<br />

LABORWELT 4. Jahrgang | Nr. 4/2003 | 41

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