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Diskriminierung im Namen der Neutralität - Way to Allah

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ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin, sagte, sie sei die einzige Referendaringewesen, die das Oberschulamt persönlich kennen lernen wollte. 152 An<strong>der</strong>e Frauenberichteten über ähnliche Begebenheiten. 153Lehrerinnen, die ein Kopftuch tragen, werden grundsätzlich gefragt, warum sie dies tun.Zudem wird ihre Unabhängigkeit und ihre Haltung zur Gleichberechtigung <strong>der</strong> Frau in Fragegestellt. Fah<strong>im</strong>ah, eine Grundschullehrerin in Essen (Nordrhein-Westfalen) brachtegegenüber Human Rights Watch ihre Enttäuschung über die Unterstellungen, die hinter denVerboten stehen, zum Ausdruck: „Die die Gesetze gemacht haben kennen uns nicht.“ Siefuhr fort:Sie sollten unsere Kollegen, Rek<strong>to</strong>ren und unsere Schulräte fragen was wirfür Menschen sind. Je<strong>der</strong> von denen kennt mich so gut, dass die mitSicherheit bezeugen können, dass ich we<strong>der</strong> unterdrückt bin noch ausirgendwelchen ‚Unterdrückungsgründen’ das Tuch trage... [Die Behörden]können das nicht einfach so behaupten; dafür müssten sie uns erst einmalkennenlernen um zu wissen, dass wir unterdrückte Frauen sind, die dasdurch ihr Kopftuch äussern. ... Das kann man nicht einfach so behaupten.Man kann das Tuch nicht als Symbol dafür ansehen.Fah<strong>im</strong>ah fügte hinzu,Es gibt sicherlich auch Menschen, die we<strong>der</strong> Musl<strong>im</strong>e sind noch Tuch tragenund unterdrückt werden. Wo soll man das denn in diesen Fällen sehen? Ichverstehe nicht wie man das an einem Tuch festlegen möchte. 154Sara (Name geän<strong>der</strong>t), Lehrerin an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen, teilte dieseEnttäuschung:Ich kann mir vorstellen, dass man zu diesem Schluss kommen kannaufgrund <strong>der</strong> Darstellung von musl<strong>im</strong>ischen Frauen in den Medien. Ja und?Aber ich bin nicht so. ... Viele Frauen mit Kopftuch sind nicht so and man152Human Rights Watch-Interview mit „Elma“, Hauptschullehrerin in Rheinland-Pfalz, Karlsruhe, 14. September 2008.153Human Rights Watch Gruppeninterview mit vier Frauen, die ein Kopftuch tragen und in verschiedenen Berufen arbeiten, <strong>im</strong>Fortbildungs- und Begegnungszentrum musl<strong>im</strong>ischer Frauen e.V., BFmF in Köln, 11. April 2008.154Human Rights Watch-Interview mit Fah<strong>im</strong>ah Ulfat-Arjumand, einer 33-jährigen Grundschullehrerin („Beamtin auf Probe“)afghanischer Abstammung; sie unterrichtete Mathematik, Deutsch, Kunst und Sport und war zum Zeitpunkt des Gesprächs in<strong>der</strong> Elternzeit, Essen, 12. Juni 2008.45 Human Rights Watch | Februar 2009

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