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Diskriminierung im Namen der Neutralität - Way to Allah

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kann nicht eine Religion komplett verurteilen weil einige so sind. ... Ich binein Muster für Integration ... ich gehe raus, ich bemühe mich um einen Job,ich habe mein Studium beendet, habe nicht früh geheiratet und erst nach <strong>der</strong>Vollendung meiner Universitätsausbildung ... Ich habe meinen Ehemann freiausgewählt, nicht unter Zwang, kannte ihn auch schon lange vorher, so wiees alles zu sein hat. Ich wurde auch nicht gezwungen das Kopftuch zu tragen- Ich bin praktisch ein Muster dafür was sie suchen. Sie haben jetzt einFör<strong>der</strong>programm für Migratinnen, Lehramt zu studieren und als Lehrerin zuarbeiten. Hallo? Ich bin da, nehmt mich! Es ist sehr traurig damit konfrontiertzu werden, gesagt zu bekommen ich wäre in einer Art die ich auch nur ausden Medien kenne. Ich kenne die Person nicht, die sie in mir sehen. 155Die von Human Rights Watch befragten Frauen – selbst jene, die schon seit Jahrzehnten o<strong>der</strong>seit ihrer Geburt in Deutschland leben bzw. Deutsche, die zum Islam konvertiert sind –sagten, sie fühlten sich entfremdet und ausgeschlossen. Ein Gruppe von Frauen sagte <strong>im</strong>Gespräch mit Human Rights Watch, es st<strong>im</strong>me sie betroffen, dass man sie für gefährlicherklärt habe. 156 Eine konvertierte Grundschullehrerin aus Nordrhein-Westfalen beschrieb, wiesie von dem Verbot erfuhr: „ Ich fühlte mich plötzlich wie eine fremde Person inDeutschland. ... Das werde ich nie vergessen.” 157Martina, eine Lehrerin aus Frankfurt, die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung eine Stelle alsLehrerin an eine Privatschule suchte, erzählte Human Rights Watch:Ich trage es, weil es für mich eine religiöse Pflicht ist. Ich brauchte 10 Jahreum mich zu entscheiden das Kopftuch [zu tragen]. Da werde ich nichthingehen und einer 15-jährigen Schülerin sagen es zu tragen. Wenn ichSchüler beeinflussen wollen würde, könnte ich das auch ohne Kopftuchmachen – das würde mehr Sinn machen. ... Durch das Gesetz wird mirunterstellt, dass ich eine Art latente islamische Arbeit leiste. Das ist eine155Human Rights Watch-Interview mit <strong>der</strong> Gymnasiallehrerin „Sara“, zum Zeitpunkt des Gesprächs in Elternzeit, 12. Juni 2008.Auf die paradoxe zeitgleiche Nachfrage nach mehr Lehrern mit Migrationshintergrund , wurde auch hingewiesen <strong>im</strong> HumanRights Watch-Interview mit Rabia (Renate) Karaoglan, einer Son<strong>der</strong>schullehrerin mit Beamtenstatus, Dortmund, 28. Juli 2008.156Human Rights Watch-Gruppeninterview mit vier Frauen <strong>im</strong> BFmF in Köln, 11. April 2008.157Human Rights Watch-Interview mit „Emilie“, einer zum Islam konvertierten Grundschullehrerin mit Beamtenstatus inNordrhein-Westfalen, zum Zeitpunkt des Gesprächs in Elternzeit, Aachen,13. Juni 2008. Sie hat Deutsch, Mathematik undKunst studiert, unterrichtete bei Bedarf aber auch an<strong>der</strong>e Fächer wie Sport.<strong>Diskr<strong>im</strong>inierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Namen</strong> <strong>der</strong> Neutralität 46

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