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IDEEN GESTALTEN - regioMed-Kliniken

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egioMed konkretDIALOGAktuelles aus den <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong>Eine Information der Geschäftsführer der <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> GmbHStabsstellenbesetzung in der <strong>regioMed</strong> GmbHBereits im Juli 2010 wurden die für die <strong>regioMed</strong> geschaffenen Stabsstellen für die Bereiche zentrales Controlling, zentralesFinanzmanagement und Buchhaltung, EDV und zentraler Einkauf mit Mitarbeitern aus den <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> besetzt. Da dieInhaber dieser neu geschaffenen Stellen noch fest in ihren bisherigen Leitungspositionen an den jeweiligen Standorten eingebundensind, erfüllen sie ihre <strong>regioMed</strong>-bezogenen Aufgaben in einem Umfang von 20 bis 50 Prozent.Das zentrale Controlling setzte unter der Leitung von Bernd Werner den Aufbau eines gemeinsamen <strong>regioMed</strong>-weiten Berichtswesenserfolgreich um. Mittlerweile wird das Controlling in Lichtenfels von <strong>regioMed</strong> aus geleitet. Im Bereich der Kodierungstartete im Januar 2011 ein neues Projekt.Wie bereits im Editorial erwähnt, hat Tanja Vohburger, die das zentrale Finanzmanagement und die Buchhaltung vertritt, eineneue Finanzbuchhaltungssoftware eingeführt und einen gemeinsamen Kontenplan mit Kontierungshilfen für <strong>regioMed</strong> erarbeitet.Als nächster Schritt ist die Einführung einer neuen Software zur Verbuchung von Kontoauszügen in Lichtenfels, Sonnebergund Hildburghausen geplant.Auch die EDV schreitet mit positiven Ergebnissen bei der Umsetzung der festgelegten Maßnahmen voran. Besonders erwähnenswertist der Aufbau der EDV-Infrastruktur durch einen Ausbau der Standleitungen zwischen den Verbundkliniken sowie dieVereinheitlichung und zentrale Installation der <strong>regioMed</strong>-Programme und -Dateien, wie zum Beispiel für die Finanzbuchhaltung.Im zentralen Einkauf wurden wichtige Projekte zur Optimierung der Beschaffungsprozesse, wie zum Beispiel das B- und C-Artikelmanagement, initiiert. Daneben wird die Einführung der elektronischen Bestellprozesse forciert.ProjektarbeitAuch die <strong>regioMed</strong>-weite Projektarbeit entwickelt sich kontinuierlich. Nach einer gründlichen Vorbereitungsphase startete nunim Februar das Projekt „Netzwerk Lunge“ unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Gschwendtner.BauvorhabenRichtfest für das Seniorenzentrum „Am Thomasberg“ in EisfeldAm 8. Dezember 2010 fand im Beisein des Hildburghäuser Landrates Thomas Müller, des Schleusinger Bürgermeisters KlausBrodführer sowie zahlreicher Gäste das Richtfest zum Neubau des Seniorenzentrums „Am Thomasberg“ statt.Nachdem die Bauarbeiten im Juni 2010 begonnen wurden undam 24. August 2010 die Grundsteinlegung erfolgte, wurde inden darauffolgenden Monaten der Rohbau vollzogen, die Dachdeckerarbeitendurchgeführt und die ersten Fenster und Fassadenelementeinstalliert.Das Gebäude besitzt eine Kapazität von 60 vollstationären Pflegeplätzen,wobei 48 Einzelzimmer und 6 Doppelzimmer jeweilsmit integrierter Sanitärzelle zur Verfügung stehen. Ein separaterDemenz-Tagesbereich wird ebenfalls geschaffen, um den speziellenAnforderungen demenzerkrankter Bewohner Rechnung zutragen. Das Gebäude wird als Energieeffizienzhaus, unter anderemmit Pellet-Heizung und kontrollierter Wohnraumlüftung mitEnergierückgewinnung, errichtet. Betreiber der Einrichtung istdie <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> GmbH, die bereits Seniorenzentren inHildburghausen, Sonneberg und Oerlsdorf sowie die Kurzzeitpflegeeinrichtungin Schleusingen betreibt.Geschäftsführer und Landrat dankten allen am Bau beteiligtenPlanern, Fachingenieuren und Firmen.Richtfest im SchneeDie Bauarbeiten gehen planmäßig voran, die Fertigstellung istfür das 4. Quartal 2011 vorgesehen. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro, die kompletteigenfinanziert zur Verfügung gestellt werden.3


DIALOG<strong>regioMed</strong> konkretHelmut-G.-Walther-Klinikum LichtenfelsMit dem geplanten Ersatzneubau des Klinikums Lichtenfels stehtein Jahrhundertprojekt bevor, das am 13. Juli 2010 durch denMinisterrat verabschiedet wurde. Nur knapp ein Jahr nach demBeschluss des Kreistages erfolgte die Zusage der Fördermitteldes Freistaates Bayern über 69,8 Millionen Euro.Im Februar 2011 bestätigte der bayerische GesundheitsministerDr. Markus Söder bei seinem Besuch in Lichtenfels, dass derKlinik-Neubau Maßstäbe setzen solle und stellte mit dem „GreenHospital“-Konzept eine weitere Förderung über 8 Millionen Euroim Rahmen des Programms „Aufbruch Bayern“ in Aussicht. GenauereInfos zum „grünen Krankenhaus“ lesen Sie ebenfalls indieser Ausgabe des DIALOG (Seite 26/27).Der Ersatzneubau des Klinikums Lichtenfels wird damit als südlicherStandort der <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> GmbH den Verbunddurch ein attraktives, modernes, funktionelles und patientenorientiertesneues Klinikgebäude stärken.So wird der Neubau aus der Luft aussehenKlinikum CoburgZum 1. April 2011 ist der Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes in Coburg vorgesehen. Hierfür wurde in den letzten zwölfMonaten eines der bestehenden Schwesternwohnheime am Gustav-Hirschfeld-Ring aufwendig saniert und umgebaut.Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes werden die Buchhaltung mit einer Kasseneinheit und die Poststelle untergebracht. Dierund 50 Büros der Ebenen 1 bis 4 beziehen Mitarbeiter aus der Klinikum Coburg GmbH sowie der Service GmbH. Die restlichenzwei Ebenen stehen für die Mitarbeiter der Zentralverwaltung der <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> GmbH zur Verfügung, die ab April vonSonneberg nach Coburg wechseln werden. Neben den Büros wurde auf jeder zweiten Ebene ein Besprechungsraum eingerichtet,der für jeweils 16 Personen ausreichend Platz bietet. Das auf dem Dach des ehemaligen Schwesternwohnheimesbefindliche „Cafe Erffa“, welches in den vergangenen 40 Jahren als Schulungsraum diente, wurde nun in einen modernenKonferenzraum umfunktioniert, verbunden mit einer Dachterrasse und einem herrlichen Ausblick über Coburg Stadt und Land.Nach dem Auszug der Verwaltungsangestellten aus dem jetzigen Verwaltungsgebäude und einer kurzen Renovierungsphasewerden folgende Einrichtungen in dem Gebäude gegenüber dem Klinikaltbau untergebracht:Dr. Klaus Post, leitender Oberarzt der Schmerzambulanz, wird im Untergeschoss eine Schmerztagesklinik mit acht ambulantenBehandlungsplätzen eröffnen. Im Erdgeschoss werden die Räume für Ambulanzen der II. Chirurgischen Klinik - Unfallchirurgie,Orthopädie und Fußchirurgie von Chefarzt Prof. Dr. Martinus Richter hergerichtet, um die derzeit beengte Raumsituation in derNotaufnahme zu entschärfen. Das Obergeschoss der ehemaligen Verwaltung bietet ausreichend Platz für das Medizin-Controlling und für die medizinische Schreib- und Kodierzentrale (MKSZ), die nicht unmittelbar in der Klinik angesiedelt seinmüssen, aber in erreichbarer Nähe zu den Stationen und Ärzten stehen sollten.Mittlerweile beginnen auch die ersten Umbaumaßnahmen im eigentlichen Klinikum. Noch in diesem Jahr wird mit dem Bau derneuen Apotheke, die in die entkernten Räume der Untergeschosse (frühere Physiotherapie) der ehemaligen Kinderklinik konzipiertwurde, begonnen. Daneben werden ab Mai dieses Jahres die Erweiterungsumbauten des Institutes für Pathologie,Zytologie und molekulare Diagnostik starten. Als nächster Schritt ist dann eine grundlegende Neustrukturierung der Notaufnahmegeplant.MEDINOS <strong>Kliniken</strong>Nachdem zu Jahresbeginn das neue MVZ in Sonneberg bezogen wurde, gehen auch hier die Bauarbeiten weiter. Der Altbauwird nach und nach in den übrigen Etagen saniert, damit das MVZ um weitere Arztsitze und therapeutische Angebote wachsenkann.Im April geht mit dem Abriss des alten OP-Containers eine Ära zu Ende. Der ursprünglich als Übergangslösung geplante Anbauhatte nach nunmehr 19 Jahren seine Zeit weit überschritten und war im Mai 2008 durch einen großzügigen neuen OP-Trakt imBauabschnitt 3 abgelöst worden.Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten für die neue Gynäkologie und Geburtshilfe. Im Bereich der jetzigen GynäkologischenAmbulanz - der früheren Station des Fachgebietes - entsteht ein neuer Anbau mit modernen Patientenzimmern und unmittelbarerNähe zum Kreißsaal. Für diesen Bau wurden Fördermittel des Freistaates Thüringen in Höhe von 1,14 Millionen Eurobewilligt.In die derzeitige gynäkologische Station wird dann die Gefäßchirurgie umziehen und damit modern ausgestattete Ein-, ZweiundDreibett-Zimmer mit Telefon und Fernseher bekommen, jeweils mit eigenem Sanitärbereich. Ein weiterer Vorteil ist diedirekte Nähe zum OP-Bereich und zur Funktionsdiagnostik-Abteilung.4


egioMed konkretDIALOG<strong>regioMed</strong> mit neuem Web-AuftrittVon Gabriele Hönemann, Leiterin Marketing/ Fort- und Weiterbildung in den Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Der in der DIALOG-Märzausgabe von 2010 angekündigteeinheitliche Internetauftritt aller <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> und Einrichtungenist erfolgreich umgesetzt:www.regiomed-kliniken.deDie Inhalte der Holding, der einzelnen <strong>Kliniken</strong>, medizinischenVersorgungszentren (MVZ), Seniorenzentren, Wohnheimeund Servicegesellschaften werden in einheitlichemLayout entsprechend der Corporate Identity mit einem durchgängigenNavigationskonzept präsentiert.Ausgehend von den unterschiedlichen Layouts, umständlicherInhaltspflege und verschiedener, wartungsintensiver Systemesowie den damit verbundenen Kosten war es an der Zeit fürein neues Konzept. Das neue Erscheinungsbild der Webseite- aus einem Guss - sollte die jeweilige Einrichtung als Teil von<strong>regioMed</strong> erkennen lassen. Damit die Informationen auf derumfangreichen Homepage auf allen Seiten konsistent undaktuell sind, entschiedsich die Geschäftsführung,den Relaunchdes Internetauftrittsmit einem professionellenContent-Management-System(CMS) umzusetzen.Die Wahl fiel auf dieC&E InformationssystemeGmbH, die diegesamte Realisierung,die Bereitstellung derHosting-Ressourcensowie die anschliessendeSchulung derRedakteure übernahm. Die Konzepterstellung undUmsetzung erfolgte in enger Zusammenarbeit vonC&E und den Verantwortlichen der <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong>. In verschiedenen Workshops wurdeninhaltliche Strukturen, Navigationsstrukturen unddas Layout festgelegt. Nach nur acht MonatenProjektzeit konnten die Webseiten an den Startgehen.Potentielle Nutzergruppen (Patienten, Angehörige,Ärzte, etc.) erhalten mit wenigen Klicks die fürsie relevanten Informationen. Die Daten werdenim System an einer zentralen Stelle gepflegt undÄnderungen automatisch in verschiedenen Darstellungenkonsistent übernommen.Durch die strikte Trennung von Struktur, Layout und Inhalt,kann der einmal angelegte Content unter Beibehaltung derDesign-Vorgaben in beliebigen Ausgabekanälen und -formatenwiederverwendet werden, zum Beispiel auf unterschiedlichenWebseiten und Dokumenten.Das eingesetzte lizenzkostenfreie Content-Management-Sytem TYPO3 besitzt ein Autorenfrontend, mit dem die Redakteuredie Inhalte unmittelbar in der Webseite über denBrowser bearbeiten können. TYPO3 ist in über 500.000Installationen im Einsatz und verfügt über die fünftgrößteOpen-Source-Community weltweit. Neben den Standard-Funktionalitäten verfügt das System über zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten,die modular implementierbar sind.Das geplante Prinzip der dezentralen Pflege und Verantwortlichkeitfür die Inhalte der einzelnen Häuser lässt sich ineinem Workflow-Prozess integrieren, der das Gesamtkonzeptsicherstellt und eine einheitliche Corporate Idendity gewährleistet.Eine regelmäßige Analyse der Seitenaufrufe in Kombinationmit einer gezielten Suchmaschinen-Optimierung ist die Basisfür eine kontinuierliche Erhöhung des Bekanntheitsgradesund Wiedererkennungswertes der <strong>regioMed</strong>-Holding insgesamt.Die <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> sind mit dieser Lösung in derLage, ihren verschiedenen Benutzergruppen alle relevantenInformationen aktuell und bedarfsgerecht zur Verfügung zustellen und haben gleichzeitig eine investitionssichere Basisfür zukünftige Anforderungen geschaffen.Zusammenfassung• <strong>regioMed</strong> - neuer Internetauftritt unterwww.regiomed-kliniken.de• umfangreiche Präsentation der Holding sowiealler dazugehörigen Unternehmensbereiche• einheitliche Webseiten für den gesamten Klinikverbund• Kostenersparnis dank Bereitstellung des Systemsund zentraler Pflege übergreifender Bereichedurch <strong>regioMed</strong>• zukunftssicheres Konzept dank flexiblem unde r w e i t e r b a r e mContent-Management-System• die Häuser habendie Möglichkeit,Ihre eigenen Inhalteaktuell zu integrierenund selberzu pflegen: z. B.www.hennebergkliniken.de• MVZs mit Ärzte-/Leistungsübersicht,Sprechzeiten undRoutenplaner - Beispiel:www.mvzschleusingen.de)• Seniorenzentrenund Wohnheime informierenüber ihr Leistungsspektrum• trotzdem einheitliches und aktuelles Auftreten aller Bereiche- umfangreiche Informationen, für jeden Interessierten,ob Patient, Besucher oder Arzt, mit wenigen Klicksimmer aktuell• Umsetzung durch C&E Informationssysteme GmbH Hildburghausen,Partner der Henneberg-<strong>Kliniken</strong> in Internetfragenseit vielen Jahren, regionale Kompetenz und Ansprechpartner• „Green IT", ein CO -neutral betriebener, energieeffizienter2Server für Internetpräsenzen der Häuser und Einrichtungen5


MedizinDIALOGAm Tag nach der Operation beginnen die physiotherapeutischenMaßnahmen. Der stationäre Aufenthalt beträgt etwazwei Wochen.Nach dem Ersatz des schmerzhaften, zerstörten Gelenkeserreicht der Patient in aller Regel eine schmerzfreie undzunehmende Mobilität, die einen deutlichen Zuwachs anLebensqualität und -freude beinhaltet.Weitere Informationen/ Ansprechpartner:Abteilung Unfallchirurgie am Helmut-G.-Walther-Klinikum LichtenfelsProf.-Arneth-Str. 2 · 96215 LichtenfelsChefarzt Dr. med. Friedrich-Wilhelm MüllerSekretariat: Telefon (09571) 12-780 · Fax (09571) 12-450unfallchirurgie@klinikum-lichtenfels.dewww.klinikum-lichtenfels.deDemonstration verschiedener GelenkvariantenWeltpremiere in Coburg: NeuartigesDefibrillatorsystem implantiertWeltweit erstmalig wurde am 3. November 2010 am Klinikum Coburg,II. Medizinische Klinik (Kardiologie, Angiologie und Pneumologie), ein neuartigesDefibrillatorsystem zur Cardialen Resynchronisationstherapie(CRT) mit Fernabfragefunktion implantiert.Von Prof. Dr. med. Johannes Brachmann, Chefarzt II. Medizinische Klinik am Klinikum CoburgDas Gerät PARADYM RF CRT (Modell 9750) wurde bei einem54-jährigen Patienten mit medikamentös nicht ausreichendbehandelbarer Herzinsuffizienz implantiert. Der Patient leidetunter einer ischämischen Herzmuskelschwäche mit hochgradigeingeschränkter Auswurfleistung (EF 20 Prozent). Darüberhinaus zeigt sein EKG einen kompletten Linksschenkelblock.Dadurch war er körperlich sehr eingeschränkt belastbar(NYHA-Klassifikation III), sodass zur Verbesserung der Herzinsuffizienzdas oben genannte Aggregat implantiert wurde.Die neueste Generation der Defibrillatoren (PARADYM RF) istdarauf ausgelegt, gespeicherte Daten, zum Beispiel von aufgezeichnetenRhythmusstörungen und automatisch gemessenenWerten zur Funktionskontrolle, drahtlos an ein kleinesÜbertragungsgerät im Haus des Patienten zu senden. Dannwerden die Daten via Telefonanschluss oder Handynetz (GSM)an die Nachsorgeeinrichtung übertragen. Die SMARTVIEWRemote Monitoring Funktion erlaubt die Nachkontrollen derGeräte, ohne dass der Patient dazu persönlich in die kardiologischePraxis bzw. Klinik kommen muss. Die Nachkontrollenfinden heute üblicherweise in zeitlichen Abständen von dreibis sechs Monaten statt.Darüber hinaus können die Patienten mit Hilfe von SMART-VIEW bei Auftreten von Symptomen selbst eine Datenübertragunginitiieren, bei der neben den vollständigen SpeicherundMessdaten aktuelle intrakardiale EKG-Kurven übertragenwerden. Die implantierten Systeme überprüfen außerdemmehrmals täglich die wichtigsten technischen Funktionenund melden Auffälligkeiten automatisch an den behandelndenArzt, der sich die übertragenen Daten auf seinem PCanschauen kann.Zusätzlich verfügen die Geräte über eine Option „PhD (PhysiologischeDiagnostik) - klinischer Status“, bei der durch spezielleSensoren der allgemeine medizinische Zustand desPatienten überwacht wird. Mit Hilfe zweier Messfühler wird dieAtemaktivität des Patienten kontinuierlich erfasst und paralleldazu ein Belastungsprofil erstellt. Die Kombination der Datenermöglicht dem behandelnden Kardiologen frühzeitig, Veränderungendes klinischen Zustands des Patienten zu erkennenund notwendige therapeutische oder diagnostische Maßnahmeneinzuleiten. Ein zunehmender Atemaufwand in denRuhephasen bzw. ein übermäßiger Anstieg der Atemaktivitätunter Belastung sind typische Indikatoren, die auf eine Verschlechterungeiner bestehenden Herzinsuffizienz hinweisen.Werden diese Veränderungen nicht frühzeitig erkannt, führensie häufig zu einer Klinikeinweisungmit stationären Folgebehandlungen,die dieLebensqualität der Patientenverschlechtern und mit hohenKosten das Gesundheitssystembelasten würden.Mit Hilfe der neuen Technologiekann an der II. MedizinischenKlinik die Versorgungvon schwer herzkranken Patientenweiter entscheidendverbessert werden.Weitere Informationen:www.kardiologie-coburg.deProf. Dr. Brachmann7


DIALOGMedizinDiabetisches Fußsyndrom -Behandlungskonzept Klinikum CoburgVon Prof. Dr. med. Martinus Richter, Chefarzt Unfallchirurgie, Orthopädie und Fußchirurgie, Klinikum Coburg undHildburghausenDie Behandlung des diabetischen Fußsyndroms (umgangssprachlichals diabetischer Fuß bezeichnet) erfolgt in der Klinikfür Unfallchirurgie, Orthopädie und Fußchirurgie Coburg undHildburghausen interdisziplinär und in enger Zusammenarbeitmit dem niedergelassenen Bereich.Was ist ein Diabetisches Fußsyndrom?Bei Diabetes mellitus leidet der Körper unter einer Störung derStoffwechsellage. Auf lange Sicht schädigt ein zu hoher Blutzuckerspiegelalle Blutgefäße des Körpers. Man geht davonaus, dass nach Ablauf von zehn Jahren mit Folgeschäden aufgrundder deswegen verschlechterten Blutversorgung gerechnetwerden muss. Mehr als sechs Millionen Bundesbürger sindDiabetiker und etwa 130.000 leiden an einem diabetischenFußsyndrom. Davon haben etwa fünf bis zehn Prozent eineFußulzeration und etwa drei Prozent eine Deformität.Das Krankheitsbild des diabetischen Fußsyndroms ist einesder häufig vernachlässigten Folgeprobleme. Durch die meistnicht adäquate Behandlung und Sekundärprävention werdendann später oftmals Amputationen notwendig. Durch einefrühe interdisziplinäre Intervention ist aber eine Sekundärpräventionmöglich, das heißt Amputationen können vermiedenoder auf ein kleineres Ausmaß verringert werden. Wegennicht beherrschter Infektionen aufgrund von gestörter zellulärerAbwehrmechanismen, allgemeiner Abwehrschwäche,Neuritis, Mikro- und Makroangiopathie müssen jährlich inDeutschland 45.000 Amputationen erfolgen.Bei der Entwicklung eines diabetischen Fußsyndroms werdenzwei Formen unterschieden:Der neuropathisch-infizierte Fuß, der bis zu 70 Prozent allerFälle des diabetischen Fußes ausmacht:Hierbei sind die peripheren Nerven aufgrund jahrelangerMangelversorgung geschädigt Eine besonders schwere Formist der sogenannte Charcot-Fuß mit schwerster Nervenschädigung.Die Schädigung der Nerven führt dazu, dass Verletzungenwiederholt nicht bemerkt werden und zu Schädenführen, die dann aufgrund der schlechten Durchblutung nurschwer heilen und sich zu größeren Ulzerationen und Deformitätenmit großer Infektionsgefahr auswachsen können.Der ischämisch-gangränöse Fuß: Dieser entsteht infolge periphererarterieller Durchblutungsstörungen aufgrund einerMikroangiopathie (Störung der Blutversorgung der kleinenGefäße, die ein Absterben ganzer Gewebebezirke hervorrufenkönnen). Das Vorkommen dieser Variante liegt bei 20bis 30 Prozent aller Fälle des diabetischen Fußes.Wie wird das Diabetische Fußsyndrom behandelt?Die tragenden Säulen der Therapie des diabetischen Fußsyndromssind optimale Einstellung der Stoffwechsellage, Infektionsbeherrschung,Revaskularisation, Korrekturoperationenund optimale Schuhversorgung. Es wird davon ausgegangen,dass durch diese optimierte Versorgung der Risikogruppen dieZahl der Amputationen auf unter 10.000 gesenkt werdenkönnte. In vielen Fällen sind Fußdeformitäten vorhanden, dieeine Mitursache von offenen Stellen (Ulzera) sind. Genausowie beim Nicht-Diabetiker sind Fußdeformitäten grundsätzlichnur operativ korrigierbar und niemals durch Quengelschienenoder Ähnliches. Eine Quengelbehandlung kann nurin der Wachstumsphase bei Kindern zu einer dauerhaftenÄnderung der Fußform führen. Beim Erwachsenen und somitpraktisch bei allen Diabetikern ist dies nicht möglich, obwohldies insbesondere von manchen Herstellern derartiger Quengelschienenbehauptet wird.Interdisziplinäre ZusammenarbeitDie interdisziplinäre Zusammenarbeit wird in unserer Klinikdurch eine <strong>regioMed</strong>-weite enge Kooperation zwischen Fußchirurgen,Gefäßchirurgen, Diabetologen, Diabetesberatern,Wundschwestern und Orthopädie-Schuhmachern gewährleistet.Einmal pro Woche findet eine krankenhausweite gemeinsameWundvisite mit allen relevanten Fachdisziplinen(meist Fußchirurgie, Gefäßchirurgie, Wundschwester) statt, inder alle Fälle visitiert werden, um gemeinsame Therapiestrategienzu entwickeln. Die Therapie erfolgt bei uns nachaktuellen Leitlinien.Fußchirurgische Diagnostik und TherapieDie fußchirurgische Standarddiagnostik beim DiabetischenFußsyndrom umfasst:• Anamneseerhebung• klinische Untersuchung• Röntgenaufnahmen im Stehen mit Belastung (Abb. 1)• Pedographie mit Videodokumentation (Abb. 2)• Sensibilitätstest (Kalorische Prüfung, Monofilamenttest,Vibrationstest)• Laboruntersuchung (z. B. HbA1c)• Gefäßuntersuchung mit Dopplerultraschall• Analyse mit Fragebogen (Screening Bewegungsapparat,Visual Analog-Skala Fuß und Sprunggelenk (VAS FA),Sanders/ Frykberg, Eichenholtz, Wagner, Armstrong,PEDIS, Tegner)• FotodokumentationFußchirurgische BehandlungUnser Konzept der fußchirurgischen Behandlung des DiabetischenFußsyndroms umfasst vier Phasen:Phase 1: DebridementZunächst erfolgt standardmäßig ein mehrfaches Wunddebridementunter Erhalt des vitalen Gewebes und zwischenzeitlichervakuumassistierter Wundkonditionierung (Vacuseal®).Das Ziel dieses Behandlungsschrittes ist die sichere Keimfreiheitund Entfernung allen avitalen Gewebes. Phase 1erfolgt stationär in der Klinik.Phase 2: Verschluss/ DefektdeckungNach Erreichen der Keimfreiheit erfolgt während desselbenstationären Aufenthalts der Weichteilverschluss bzw. die Defektdeckungmit Haut-/Weichteiltransplantationen.Phase 3: EntlastungNach dem Verschluss/ der Defektdeckung wird der kritische8


MedizinDIALOGBereich für 6-12 Wochen komplett entlastet. Diese Phase erfolgtin der Regel ambulant.Hierdurch kann einerseits eine auch für die Stoffwechsellagewichtige Mobilisation erreicht und andererseits das Wiederauftreteneines Ulkus am ehesten verhindert werden.Abb. 1: Röntgenbild mit Belastung, welches einen schwerenPlattfuss zeigt. Bei diesem Fall lag eine Ulzeration im mittlerenBereich der Fußsohle vor.Abb. 3: Verheilte Fußkorrektur bei Diabetischem Fußsyndrommit voller Belastbarkeit und nicht wieder aufgetretenem FußulkusInzwischen hat sich die Korrektur von Deformitäten nach auswärtigerAmputation leider zu einem unserer Spezialgebieteentwickelt. Dies zeigt auch, dass eine alleinige Amputationohne Berücksichtigung der späteren Funktion nicht erfolgversprechendist.In Fällen mit notwendigen Amputationen erfolgt bei uns nichtmehr die inzwischen obsolete sogenannte Grenzzonenamputation,sondern eine unter funktionalen Gesichtspunkten angepassteAmputation. Das bedeutet, dass üblicherweise auchgesundes Gewebe entfernt wird, um eine optimale Funktionzu erreichen (funktionale Amputation) und nicht wie früher sowenig Gewebe wie möglich (Grenzzonenamputation). Dabeiist regelhaft bei der Amputation von mehr Gewebe einebessere Funktion zu erreichen. Trotz Amputation sind häufigKorrekturen von Deformitäten im verbleibenden Fuß- oderSprunggelenksteil nötig, um eine adäquate Funktion zu ermöglichen.In der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und FußchirurgieCoburg und Hildburghausen wurden am Standort Coburgvon 2007 bis 2010 mehr als 250 Fälle nach dem vorgestellten4-Phasen-Algorithmus behandelt. Dabei erfolgten fast 150Korrekturoperationen (Phase 4). Die Rate sogenannter Majoramputationen(Unterschenkelniveau) war mit 1,2 Prozentsehr gering, ebenso wie die Rate der Ulkusrezidive mit 16 Prozent.Abb. 2: Teil eines PedographiebefundesPhase 4: Korrektur der DeformitätFalls eine Deformität vorliegt, die das Wiederauftreten einesUlkus begünstig, erfolgt deren Korrektur (Abb. 3). Hierzukommen bei uns standardmäßig Verfahren wie Computernavigation,intraoperative Computertomographie und intraoperativePedographie zum Einsatz. Dabei ist ein plantigrader(korrekt ausgerichteter) Fuß mit gleichmäßiger Kraftverteilungund mit voller Belastbarkeit das wesentliche Ziel.Zusammenfassend ist es uns ein großes Anliegen zu vermitteln,dass Deformitäten nur operativ korrigiert werdenkönnen und sollten und dass Amputationen unter Berücksichtigungder späteren Funktion individuell angepasst durchgeführtwerden sollten. Eine Kombination von Korrektur undAmputation ist daher nicht selten das optimale Vorgehen.Weitere Informationen/ Ansprechpartner:Prof. Dr. med. Martinus RichterUnfallchirurgie, Orthopädie und Fußchirurgie Coburg und Hildburghausen,Standort CoburgKlinikum CoburgKetschendorfer Str. 33 · 96450 CoburgTelefon (09561) 22-6246 · Fax (09561) 22-6209E-Mail: info@traumatologie-orthopaedie.dewww.traumatologie-orthopaedie.de9


DIALOGMedizinWenn die Nieren versagenVon Dr. med. Klaus Gazda, Chefarzt Intensivmedizin und Anästhesie, MEDINOS Klinik SonnebergWenn bei schweren Erkrankungen oder nach großen Operationendie Vitalfunktionen ausgefallen sind oder deren Stabilitätgestört oder akut bedroht ist, dann werden Patientenauf einer Intensivstation behandelt und überwacht. Dazukommen zahlreiche Therapieformen und diverse Medizingerätezum Einsatz. So werden zum Beispiel Patienten beieiner schweren Störung oder einem Ausfall der Atmung miteinem Beatmungsgerät künstlich beatmet.Ein anderes Problem, welches bei schwerstkranken Patientenhäufig behandelt werden muss, ist das akute Nierenversagen.Dieses tritt meist im Rahmen eines Mehrfachorganversagens(engl.: multi organ failure, MOF) auf. Daneben müssen gelegentlichauch Patienten mit Intoxikationen (Vergiftungen)oder Hämolyse (Erythrozytenzerfall aus verschiedensten Ursachen)behandelt werden, da diese Krankheiten manchmalzu schweren, unter Umständen auch bleibenden Nierenschädenführen können. Außerdem nimmt der Anteil vonPatienten mit vorbestehender dialysepflichtiger Niereninsuffizienzzu, die aus anderen Gründen einer Intensivbehandlungbedürfen.In dem nachfolgendem Beitrag sollen einige Informationenzum Verständnis der gängigen Nierenersatzverfahren aufIntensivstationen gegeben werden. Dabei wird auf die komplexenVorgänge in den Nieren hier nicht näher eingegangen.NierenersatztherapieNierenersatzbehandlung bedeutet eine zeitweise Übernahmeder Funktion der Nieren durch medizinische Apparaturen("künstliche Niere"). Zwar sind alle zur Verfügung stehendenVerfahren der Funktion der natürlichen Niere unterlegen,trotzdem ermöglichen sie aber eine ausreichende Entgiftungund/oder Entwässerung, bis sich die Nieren soweit erholthaben, dass sie ihre Aufgaben wieder selbst wahrnehmenkönnen (bei nicht schwer vorgeschädigten Nieren kann beieiner sehr großen Zahl der Fälle mit einer ganzen oder zumindestweitgehenden Erholung der Nierenfunktion gerechnetwerden).Wird bei der Behandlung des endgültigen Nierenversagens inder Regel ein intermittierendes Verfahren gewählt, um denPatienten nur für eine möglichst kurze Therapiezeit an diekünstliche Niere zu binden, so wird in der Intensivtherapiezumeist ein kontinuierliches Verfahren favorisiert. Dabei wirddem Patienten die Flüssigkeit über Tage und damit wesentlichschonender entzogen, es kommt damit nicht zu so ausgeprägtenVolumenverschiebungen. Ein zweiter Vorteil ist diesichere Vermeidung eines sogenannten Disäquilibrationssyndroms(Unter forcierter Dialyse kann es im Falle eines akutenNierenversagens bei einem zu schnellen Abbau der harnpflichtigenSubstanzen zu einem Missverhältnis der intrazellulärenund intravasalen Konzentration kommen. Da die Konzentrationim Gefäßsystem [intravasal] rascher abnimmt alses von den Zellen her [intrazellulär] nachströmen kann,kommt es durch Osmose zum Einstrom von Flüssigkeit in dieZelle, um das Gefälle auszugleichen, was vor allem zu einemHirnödem und im Extremfall zu Bewusstlosigkeit führen kann).Ein Nachteil der kontinuierlichen Verfahren ist die weitge-hende Immobilisation der Patienten über die gesamte Dauer.Deswegen wird bei nicht sedierten Patienten, deren Kreislaufsituationsich wieder stabilisiert hat, möglichst schnell auf eineintermittierende Nierenersatztherapie umgestellt.Der große Vorteil der intermittierenden Hämodialyse ist diehöhere Effektivität pro Zeiteinheit, wenn bei lebensbedrohlichenElektrolytstörungen (Kaliumüberschuss) oder bei Lungenödemmit resultierenden Atemstörungen schnell zur Stabilisierungder Situation das Kalium gesenkt oder Flüssigkeitentzogen werden muss.Voraussetzung ist bei allen Methoden die „Ausleitung" einesAnteils des Herzminutenvolumens aus dem Gefäßsystem (teilweiserextrakorporaler Kreislauf) und die Rückführung nachder Passage durch die Nierenersatz-Maschine. Dafür muss einentsprechend großlumiger Gefäßzugang hergestellt werden,was durch das Einlegen eines doppellumigen Spezialkathetersin eine große Vene (V. jugularis, V. subclavia oder V. femoralis)erfolgt. Bei Patienten im chronischen Dialyseprogrammerfolgen Blutabnahme und Blutrückführung entweder übereinen operativ angelegten Dialyseshunt oder über einen Vorhofkatheter.Um die Gerinnselbildung durch den Kontakt mit Fremdoberflächenin Filter und Schlauchsystem zu mindern, muss bei jederForm der Nierenersatzbehandlung das Blut kontinuierlichmöglichst ungerinnbar gemacht werden. Dazu wird entwederHeparin zugeführt (vor allem intermittierendes Verfahren)oder aber - was bei der Durchführung einer kontinuierlichenNierenersatztherapie auf unserer Station Standard ist - eswird eine Zitratantikoagulation durchgeführt. Die Zitratlösungbindet dabei das Kalzium vor der Membran, dem Patientenwird anschließend Kalzium wieder zugeführt. Der Hauptvorteilhier ist die praktisch fehlende Beeinflussung der Blutgerinnungim Patienten.GrundlagenBei der Nierenersatztherapie kommt es zwischen zwei Flüssigkeitsräumen(Blut und Dialysat) durch eine semipermeable(halbdurchlässige) Membran zu einem Austausch von Teilchenund Flüssigkeiten. Dies geschieht aufgrund verschiedenerphysikalischer Prinzipien:Diffusion: Hierbei passieren die Teilchen so lange eine Membran,bis in beiden Medien die gleiche Teilchenkonzentrationexistiert. Sie ist das Hauptprinzip der Hämodialyse.Osmose: Für bestimmte Teilchengrößen ist die Membran nichtmehr durchlässig und nur die Flüssigkeit kann passieren (semipermeableMembran). Dabei tritt so lange Flüssigkeit durchdie Membran, bis es auch hier zu einem Ausgleich der Teilchenkonzentrationkommt. Ultrafiltration: Ist der hydrostatischeDruck im Blut höher als auf der anderen Seite der Membran,so tritt Wasser entlang dieses Druckgradienten über.Konvektion: Beim Übertritt von Flüssigkeit, also bei der Ultrafiltration,werden zusätzlich noch gelöste Teilchen mitgerissen.Konvektion ist das Hauptprinzip der Hämofiltration.Adsorption: Als weiteres physikalisches Prinzip, gibt es die Ad-10


MedizinDIALOGsorption. Hierbei wird die zu eliminierende Substanz an einenStoff (z. B. Aktivkohle) gebunden. Zu diesem Verfahren gehörtdie Hämoperfusion.HämofiltrationDie Hämofiltration funktioniert im Wesentlichen wie die Filtrationbei der Herstellung von Kaffee: bei dessen Aufbrühenfließt das Wasser durch den Filter und nimmt kleine Moleküle(die kleinen Aromastoffe) mit, das Kaffeepulver bleibt als"Satz" zurück. Man nennt diese Art von Stofftransport konvektiv.Bei der Hämofiltration "verlässt" Wasser das Blut übereinen "Hämofilter" und nimmt dabei ebenfalls Stoffe mit. Beider Hämofiltration ist die Porengröße und damit die Durchgängigkeitder Filtermembran so angelegt, dass kleinmolekulareGiftstoffe und Elektrolyte mit dem Wasser das Blut verlassen,größere Teile wie Blutkörperchen und Proteine hingegenim Blut verbleiben.Prinzip der HämofiltrationIn funktionierenden Nieren werden pro Tag etwa 180 LiterPrimärharn durch Filtration in den Glomerula gebildet, derallergrößte Teil wird jedoch wieder zurückresorbiert, was dienormale tägliche Urinmenge von ein bis zwei Liter ergibt. Beider kontinuierlichen Hämofiltration werden im Allgemeinen12 bis 18 Liter Filtrat in 24 Stunden gebildet. Dieser Flüssigkeitsverlustwird durch die sogenannte Substitutionslösung(Ersatzlösung) dem Körper wieder zugeführt; durch Änderungender Menge der zugeführten Substitutionslösung kanndie Flüssigkeitsbilanz gut gesteuert werden.HämodialyseSind zwei Flüssigkeiten durch eine halbdurchlässige Membrangetrennt, die verschiedene Konzentrationen von gelöstenTeilchen enthalten, so versuchen sich die Konzentrationender Teilchen in den beiden Flüssigkeitsräumen anzugleichen.Ist die Membran nur für Wasser durchlässig, so führtdies zum Übertritt von Wasser aus dem Raum niedrigerer inden Raum höherer Teilchenkonzentration (Osmose). Ist hingegendie Membran auch für kleine Moleküle und Atomedurchlässig, so wandern diese vom Raum höherer Konzentrationin den Raum niedrigerer Konzentration. Wenn ausreichendKontaktzeit zur Verfügung steht, sind am Ende diesesVorgangs die Konzentrationen in beiden Räumen gleich.Dieses Prinzip macht man sich bei der Hämodialyse zunutze,indem man über eine derartige Membran das Blut mit einerDialyse-Flüssigkeit in Kontakt bringt.Je größer der Konzentrationsunterschied zwischen Blutplasmaund Dialyseflüssigkeit ist, desto schneller diffundieren dieTeilchen durch die Membran. Deshalb ist die Dialyseleistungumso höher, je höher der Dialysatfluss ist. Die Dialyseflüssigkeitmuss so schnell ausgetauscht werden, dass ihre Konzentrationim Vergleich zum Plasma immer sehr niedrig ist. DieDialyseflüssigkeit durchfließt in umgekehrter Richtung zumBlutstrom den Filter, damit über die gesamte Filterstrecke einKonzentrationsunterschied gewährleistet bleibt (Gegenstrom-Prinzip).Bei der Dialyse wird über die Einstellung der Zulauf- und Ablaufpumpenein "transmembranöser Druckgradient" im Dialysaterzeugt, der einen Wasserfluss aus dem Blut ins Dialysatbewirkt. Da dieses Wasser auch gelöste Teilchen enthält, kannman von einer zusätzlichen Filtration sprechen.Manche Stoffe, zum Beispiel größere Teilchen wie sogenannteMittelmoleküle, werden besser über Filtration, andere, zumBeispiel kleinere Teilchen wie Kaliumionen, besser über Dialyseausgeschieden. Deshalb werden auf unserer Intensivstationdie beiden Verfahren meist kombiniert als Hämodiafiltrationangewandt.Vor der Einführung kontinuierlicher Verfahren wurde auch aufIntensivstationen die Möglichkeit der intermittierenden Kurzzeitdialysegenutzt. Hier kam es bei den krankheitsbedingt ofthämodynamisch instabilen Patienten durch die raschen Volumenveränderungennicht selten zu großen Problemen. Deswegenwurde nach Alternativen gesucht. Die erste, heutepraktisch nicht mehr angewendete, Methode war die kontinuierlichearterio-venöse Hämofiltration. Vor allem bei den amschwersten kranken Patienten bestehen jedoch ein niedrigerBlutdruck und ein geringes Herzzeitvolumen (HZV): dies führtezu schlechtem extrakorporalem Blutfluss sowie niedrigemFiltrationsdruck und damit zu einer schlechten Filtrationsleistungund außerdem einer Neigung zur Thrombosierungdes Filters. Die auch heute noch gebräuchlichen Bezeichnungen"arteriell" für das vom Patienten wegführende und"venös" für das zum Patienten hinführende Schlauchsystemhaben aber ihren Ursprung in dieser Anordnung.Der Einbau einer Blutpumpe in den "arteriellen" Schlauchmachte die Filtrationsleistung unabhängig von Blutdruck undHZV, im Grunde war aber jetzteine arterielle Kanülierungnicht mehr erforderlich. Mitder Entwicklung von "Doppel-Lumen-Kathetern" konnteman sich schließlich auf dieKanülierung nur noch einergroßen Vene beschränken.Wir führen auf unserer Intensivstationregelmäßig diekontinuierliche venovenöseHämodiafiltration mit durch.So wurden im vergangenenJahr acht Patienten auf dieseWeise von uns behandelt.Prinzip der DialyseBesteht bei einem Patientendie Notwendigkeit zur Durchführungeiner Nierenersatztherapie,so wird zunächst einDialysekatheter über einegroße zentrale Vene (zumeistam Hals oder unter demSchlüsselbein, seltener in denDialysegerät im Einsatz11


DIALOGMedizinLeisten) angelegt, der zwei getrennte Kanäle besitzt. Diesgeschieht beim wachen Patienten in örtlicher Betäubung,beim sedierten Patienten ist das natürlich nicht erforderlich.Das Prinzip etwas vereinfacht dargestellt: Über den „arteriellen“Schenkel des Dialysekatheters wird nun kontinuierlichBlut entnommen (etwa 100-150 ml/min) und mit Hilfe einerBlutpumpe durch den Filter und schließlich über den venösenSchenkel wieder in den Körper zurücktransportiert. Im Gegenstromprinzipwird - ebenfalls mit Hilfe von Pumpen - dieDialyselösung an der Filtermembran vorbeigeführt. Vor demFilter wird dem Blut noch eine spezielle Zitratlösung zugeführt,die für eine Hemmung der Blutgerinnung sorgt. Umdiesen Effekt aufzuheben, wird dem Patienten mit dem zurückgeführtenBlut gleichzeitig auch Kalzium ersetzt. Diessetzt natürlich engmaschige Kontrollen der Kalziumspiegelsowohl vor dem Filter (zur Vermeidung einer Gerinnselbildung)als auch im Patienten (zur Vermeidung von Blutungskomplikationen)voraus.Bei einem ganzen Teil der behandelten Patienten konnteschon im weiteren Verlauf auf der Intensivstation die Nierenersatztherapiewieder beendet werden, ein Teil der Patientenwurde aber auch in das chronische Dialyseprogramm übernommen.Hier besteht nun mit dem Neubau der Intensivstationdie Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit dem KfH-DialysezentrumSonneberg Patienten auch auf unserer Stationintermittierend zu dialysieren. Im Jahr 2010 wurden im Rahmendieser Kooperation mehr als 50 Dialysen durchgeführt.Neue Impulse im Bereich der minimalinvasivenChirurgie (MIC) und derUrogynäkologieVon Dr. med. Diana Wendler, Chefärztin Gynäkologie/ Geburtshilfe der Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Seit etwa 20 Jahren werden in der Gynäkologie in Deutschlandzunehmend endoskopische Techniken zur Behandlunggynäkologischer Krankheitsbilder angewandt, so zum Beispielin der Therapie gutartiger Veränderungen von Gebärmutter(Myome) und Eierstöcken (Zysten). Stellte vor einigenJahren die klassische Therapie des „Uterus myomatosus“ dieEntfernung der Gebärmutter per Bauchschnitt dar, stehenheute verschiedene Therapiealternativen zur Verfügung.Hierzu zählen organerhaltende Operationen der Gebärmutterwie die Myomektomie, wobei mittels „Schlüssellochchirurgie“Knoten der Gebärmutter entfernt werden, die starkeoder schmerzhafte Blutungen hervorrufen.Unsere gynäkologische Abteilung verfügt seit kurzer Zeit übereinen neuen hochmodernen Laparoskopieturm der FirmaStorz, der es ermöglicht, minimal-invasive Operationen, zumBeispiel die totale laparoskopische Hysterektomie (TLH), dielaparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie sowie dieTeilentfernung der Gebärmutter unter Erhalt des Gebärmutterhalses,die sogenannte laparoskopisch-suprazervikaleHysterektomie (LASH) in noch hochwertigerer Qualität durchzuführen.Diese sehr schonenden endoskopischen Technikenbedeuten für die Patienten eine schnellere Genesung sowieeine Reduzierung der Verweildauer in der Klinik.Ein weiterer Schwerpunkt unserer Abteilung ist die Behandlungvon uro-gynäkologischen Erkrankungen, der Stuhl- bzw.Harninkontinenz und spezieller Senkungen der weiblichenGenitale. Um die Probleme der Kontinenz exakt und umfassendzu erkennen sowie ganzheitlich behandeln zu können,bedarf es einer optimalen interdisziplinären Zusammenarbeit.Spezielle diagnostische Untersuchungsmethoden wieUrodynamik (Bestimmung des Blasendruckes, Harnflussesund der Funktion des Beckenbodens), Urethrozystoskopie,Beurteilung der weiblichen Harnröhre und der Beckenboden-anatomie, Sonographie (vaginal, rektal, perineal) sowie proktologischeUntersuchungen in enger Zusammenarbeit mitProf. Dr. Körner kommen zum Einsatz.Nach kompetenter und fachübergreifender Diagnostik könnenwir den Betroffenen eine spezielle operative Therapie derHarninkontinenz (TVT, TOT, Burch, Cowan) oder Beckenbodenrekonstruktionbei Senkungen des weiblichen Genitalesohne oder auch mit Einlage von Netzen und Schlingenanbieten.Durch die Vielseitigkeit unseres Behandlungsspektrums in derGynäkologie sind wir in der Lage, die Versorgung des LandkreisesHildburghausen zu gewährleisten und einen sehr wesentlichenTeil im Verbund der <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> abzudecken.Dr. Diana Wendler und MUDr. Michaela Faktorova amUrodynamik-Messplatz12


MedizinDIALOGDie Krebsvorsorge beim MannVon Markus Büttner, Facharzt für Urologie, Medizinisches Versorgungszentrum SchleusingenEigentlich sollte man ja von einer Krebsfrüherkennung undnicht von einer Vorsorge sprechen, denn die Prävention vonTumoren kann natürlich nicht von medizinischen Untersuchungenerwartet werden. Im Gegensatz zu den Frauen, diebereits ab dem 25. Lebensjahr zur Krebsfrüherkennung zumFacharzt (Gynäkologen) gehen, neigen die Männer, bei denendie Vorsorge ab dem 45. Lebensjahr angeraten wird, eherzum "ich habe doch keine Beschwerden, also muss ich nichtzur Krebsvorsorge".Steigt das Krebsrisiko mit dem Alter?Das Risiko, an Krebs zu erkranken, nimmt mit steigendemAlter zu. So zählen einige Tumorarten sogar zu "typischen"Alterskrankheiten, wie etwa das Prostatakarzinom. Bis zum50. Lebensjahr erkrankten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts für das Jahr 2004 pro 100.000 Menschen in Deutschlandrund 14 Männer, während in der Altersgruppe der über75jährigen Männer etwa 760 von 100.000 erstmals betroffenwaren. Zudem scheint der Prostatakrebs bei Männern unter60 Jahren aggressiver zu wachsen, was die jährliche fachärztlicheBeurteilung beim Urologen als sehr sinnvoll erscheinenlässt.Prostatakrebs entsteht zumeist als Adenokarzinom in den hinteren,zum Enddarm hin gelegenen Anteilen der Prostata(Vorsteherdrüse). Große tumoröse Veränderungen könnendaher meistens bei einer rektalen Untersuchung ertastet werden.Diese Maßnahme ist ab dem 45. Lebensjahr zusammenmit einer Untersuchung des äußeren Genitales, der Leistenlymphknotenund den Stuhlproben (ab dem 50. Lebensjahr)für Männer Bestandteil des Krebsfrüherkennungsprogrammsder gesetzlichen Krankenkassen. Die Bestimmung des prostataspezifischenAntigens (PSA) als wichtigem Tumormarker imBlut hat an Bedeutung zugenommen. Herausgelöst aus demVerlauf - PSA-Wert, Anstiegsgeschwindigkeit, Vergleich zuweiteren PSA-Unterfraktionen - ist der alleinige Wert der PSA-Bestimmung als Screening-Maßnahme jedoch nach wie vorumstritten. In den letzten Jahren gesellte sich noch eine genetischeNachweismethode (PCA 3-Test aus dem Urin) dazu.Um bei auffälligen Befunden eine Krebsdiagnose auszuschließenoder zu bestätigen, werden unter anderem in Lokalanästhesiesonographisch gesteuert Probenentnahmen(Stanzbiopsien) aus der Prostata vorgenommen.Neben dem positiven Effekt auf die krankheitsspezifischeMortalität (Sterblichkeit) ( Schröder et al. 2009) ist jedoch auchzu beden-ken, dass mit dem PSA-Screening zum Teil auchTumoren entdeckt (und später behandelt) werden, die sonstweder Symptome verursacht noch die Lebenserwartung beeinträchtigthätten (Überdiagnose).Zu den Risikofaktoren für Prostatakrebs gehören fortgeschrittenesLebensalter, genetische Prädisposition (insbesonderebei jüngeren Patienten), Lebensstilfaktoren wie fett- und kalorienreicheErnährung, Übergewicht und Bewegungsmangel.Therapieoptionen sind einzeln oder kombiniert:• offene oder laparoskopische Operation (Prostatektomie)• Bestrahlung (von außen oder innen)• Hormonblockade.Mögliche Nebenwirkungen der Therapien können unteranderem Inkontinenz und Impotenz sein, resultierend könnendiese zu einer erheblichen Einschränkung der LebensqualitätBetroffener führen. Bei Risiko-, älteren, oder beschwerdefreienPatienten mit kleinen, auf die Prostata begrenztenTumoren denkt man auch über Strategien des „aktiven Beobachtens“mit regelmäßigen Befundkontrollen nach ( Preiß etal. 2008).ÜberlebensratenMit etwa 58.500 Neuerkrankungen pro Jahr (2004) ist Prostatakrebsinzwischen in Deutschland die häufigste Krebserkrankungbei Männern (bei diesen etwa ein Viertel allerKrebsneuerkrankungen). Im Jahr 2004 verursachten Krebserkrankungender Prostata 11.135 Todesfälle. Dies sind rund25 Prozent mehr als 1980 und etwa zehn Prozent aller aufKrebs zurückzuführenden Todesfälle bei Männern. Durch diejährliche Krebsfrüherkennung beim Hausarzt oder wegen derfachlichen Kompetenz für die Harn- und Geschlechtsorganebeim Urologen wurde seit 1990 ein Rückgang der Sterblichkeitum etwa 20 Prozent verzeichnet.Auch bei anderen urologischen Tumoren ist eine Früherkennungsinnvoll, nachfolgend sind hier zu nennen:HodenkrebsIm Jahr 2004 erkrankten in Deutschland etwa 4.750 Männeran Hodenkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter von 37 Jahrenmacht den Hodenkrebs zur häufigsten Tumorerkrankung beijungen Männern unter 40 Jahren. Im Jahr 2004 verstarbennoch 190 Männer an Hodenkrebs. Die relativen 5-Jahres-Überlebensraten stiegen von 75 Prozent mit Anfang der1980er-Jahre aufgetretenem Hodenkrebs bis auf über 95Prozent bei Diagnosestellung nach 2000, dies kann vor allemauf den Einsatz von Cisplatin zur adjuvanten Chemotherapiezurückgeführt werden.HintergrundBei den bösartigen Tumoren des Hodens handelt es sich überwiegendum Keimzell-Tumoren. Als gesicherter Risikofaktorfür die Entstehung von Hodenkrebs gilt der Kryptorchismus(Hodenhochstand), selten auch eine genetische Disposition(familiär gehäuftes Auftreten). Die Therapie besteht in fastallen Fällen zunächst in der operativen Entfernung des betroffenenHodens, meist auch der regionalen Lymphknoten.Mitunter erfolgen noch eine Strahlentherapie oder eine Chemotherapie.Mit Einführung von Cisplatin in der zytostatischenTherapie kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Überlebensratenbeim Hodenkrebs.Nieren und ableitende Harnwege2004 erkrankten in Deutschland etwa 10.700 Männer und6.500 Frauen an einem bösartigen Tumor der Nieren oder derableitenden Harnwege. Die relativen 5-Jahres-Überlebensratenlagen zwischen den Jahren 2000 und 2004 bei 66 Prozentfür Männer bzw. 67 Prozent für Frauen. Zum Nierenkrebswerden an dieser Stelle sowohl Krebserkrankungen der Niereselbst - also des Nierengewebes und des Nierenbeckens - alsauch der Harnleiter und der Harnröhre gerechnet, wobeilediglich unter zehn Prozent dieser Krebserkrankungen imBereich von Nierenbecken und ableitenden Harnwegen auf-13


DIALOGMedizintreten. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen Übergewicht,Nierensteine, Bluthochdruck oder Diabetes, phenacetinhaltigeSchmerzmittel, ebenso Rauchen und Passivrauchbelastung.Die Risikofaktoren für Krebs des Nierenbeckens undder ableitenden Harnwege entsprechen weitgehend denenbeim Harnblasenkrebs.Primäre Therapie ist die vollständige Entfernung des Tumors,auch wenn die befallene Niere dadurch nicht erhalten werdenkann. Chemo- oder Strahlentherapie versprechen wenig Erfolg,einen guten Ansatz bieten dagegen die neuen Angiogenesehemmer(Tabletten). Bei der Krebsvorsorge werden dieSonographie der Nieren und ggf. die Urinuntersuchung(Hämaturie) eingesetzt.HarnblaseNach der Jahrtausendwende erkrankten pro Jahr etwa21.000 Männer und 7.000 Frauen in Deutschland an Neubildungender Harnblase (einschließlich in situ-Karzinomeund Neubildungen unsicheren Verhaltens). Die aktuellen 5-Jahres- Überlebensraten in Deutschland lagen bei 76 Prozentfür Männer und 70 Prozent für Frauen der Diagnosejahrgänge2000 bis 2004.Bei den bösartigen Neubildungen der Harnblase werdenausnahmsweise invasive (vollständig entwickelte) und oberflächliche(in situ) Karzinome sowie Neubildungen unsicherenoder unbekannten Verhaltens zusammengefasst, um denLangzeitverlauf besser beurteilen zu können. Neubildungender Harnblase gehen fast immer vom Urothel aus. Sie kommenhäufig multifokal (gleichzeitig an verschiedenen Stellendesselben Organs) vor.Tabakkonsum ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehungvon Blasenkrebs. Zudem auch bei beruflicher Exposition in derchemischen Industrie sowie der Gummi-, Textil- und Lederverarbeitung,bei Lack- und Lösungsmittelverarbeitung undim Friseurhandwerk.In der Früherkennung bieten sich Urinschnelltest (NMP 22),Urinzytologie, Zystoskopie und Röntgenkontrastuntersuchungder oberen Harnwege an.ZusammenfassungDie zuvor benannten urologischen Tumore stellen trotz Verbesserungder Therapiemöglichkeiten im fortgeschrittenenStadium immer noch ein beträchtliches Mortalitätsrisiko dar.Eine jährliche Kontrolle ab dem 45. Lebensjahr reduziert diesesRisiko und die Langzeitfolgen deutlich. Somit besteht derRat an alle Frauen: Appellieren Sie an Ihren Ehemann,Lebenspartner, Vater, Großvater, Freund oder Bekannten, sicheiner Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen.Ihr Ansprechpartner:Markus BüttnerFacharzt für UrologieEisfelder Str. 398553 SchleusingenTelefon (036841) 253655Fax (036841) 25660ADHS = Aufmerksamkeitsdefizit-HyperaktivitätsstörungPD Dr. med. Peter Dahlem, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum Coburg, antwortet aufFragen von Wolfgang Braunschmidt, Redaktionsleiter Neue Presse CoburgWas ist das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom?Der Begriff ADHS beschreibt Verhaltensbesonderheiten beiKindern, Jugendlichen und Erwachsenen, bei denen unaufmerksamesund impulsives Verhalten mit oder ohne deutlicheHyperaktivität ausgeprägt ist, nicht dem Alter und Entwicklungsstandentspricht und zu deutlicher Beeinträchtigung inverschiedenen sozialen Bezugssystemen und im Leistungsbereichvon Schule und Beruf führt. Die Diagnose sollte nurgestellt werden, wenn diese Auffälligkeiten länger als sechsMonate bestehen und erste Auffälligkeiten bereits vor demAlter von sieben Jahren vorhanden waren. Etwa fünf Prozentaller Kinder sind von einer ADHS betroffen, Jungen etwa doppeltso häufig wie Mädchen.Wie sieht das Krankheitsbild von ADHS aus?Typisch ist plan- und rastlose Aktivität im Kindergarten undspäter in der Schule mit schnellen, häufig unvorhersagbarenHandlungswechseln, geringer Ausdauer bei Einzel- undGruppenspiel. Die Betroffenen haben oft gute Ideen, platzendamit aber ungefragt heraus. Störend sind ausgeprägte Trotzreaktionen,mangelnde Regelakzeptanz, unberechenbaresSozialverhalten in Familie, Spielgruppe und Klassengemeinschaft.In der Schule wird besonders das Stören des Unterrichts,geringe Ausdauer, starke Ablenkbarkeit, emotionaleInstabilität und niedrige Frustrationstoleranz mit Wutanfällenund aggressivem Verhalten bemängelt. Zusätzlich sorgenschlechte Schrift, chaotisches Ordnungsverhalten, andauerndesReden und überhastetes Sprechen (Poltern) für schlechteNoten. Unpassende Mimik, Gestik und Körpersprache lassenkeine dauerhaften sozialen Bindungen und Freundschaftenaufkommen, die Kinder werden zu Außenseitern mit niedrigemSelbstbewusstsein. Ungeschicklichkeit, häufige Unfälleund oft zusätzlich vorhandene Teilleistungsschwächen wieLese-Rechtschreib- oder Rechenschwäche und ständige Problemebei den Hausaufgaben lassen die Eltern verzweifeln undführen später bei den Jugendlichen zu tiefer Traurigkeit bis hinzu Depressionen. Man kann sich vorstellen, welche große Notdiese Kinder und ihre Familien erleiden.Welche Folgen hat unbehandeltes ADHS für dieEntwicklung eines Menschen?14


MedizinDIALOGKinder entwickeln im Laufe der Jahre Schritt für Schritt, ausgehendvon einfachen Verhaltensmustern, differenzierte, derSituation angepasste Denk- und Handlungsweisen. Die Integrationdes Kindes in sein soziales System (Familie, Freunde)ist die wesentliche Voraussetzung für ein gesundes Heranwachsen.Unbehandelten Kindern mit ADHS gelingen dieseEntwicklungsschritte nicht oder nur mangelhaft, so dass siewichtige Meilensteine in der kindlichen Entwicklung nichterfolgreich abschließen. Sie wirken als Jugendliche in ihremVerhalten wie sehr viel Jüngere und kommen damit in derGruppe der Gleichaltrigen nicht an. Auf diese Weise gelingtdie Integration in ein stabiles soziales Umfeld, wie zum Beispielin der Schule oder einem Freundeskreis nicht. FehlendeSchulabschlüsse, nicht begabungsentsprechende Ausbildung,Abbruch von Lehren, Ausgrenzung, Depression, aggressivesVerhalten, Gefahr der Arbeitslosigkeit, Drogen und Kriminalitätkönnen die Folge sein.Wie bemerken Eltern, dass ihr Kind an ADHSleiden könnte?Für Eltern gilt die Regel, dass sie Verhaltensauffälligkeiten ihresKindes, vor allem wenn sie länger andauern, mit ihremKinderarzt besprechen sollten. Eltern sollen Auffälligkeiten,die sie bemerken, ernst nehmen. Auch der Arzt muss sie ernstnehmen, aber nur er kann nach sorgfältiger und umfassenderDiagnostik eine Einschätzung vornehmen, ob eine ADHS vorliegtoder nicht. Eltern und Lehrer sollten sich mit ihrer Einschätzungzurückhalten und nicht voreilig eine sogenannteVerdachtsdiagnose stellen, sondern sich vertrauensvoll beratenlassen. Zum einen gibt es auch Verhaltensauffälligkeitenbei Kindern, die nicht Ausdruck einer Krankheit sind, und zumanderen gibt es noch viele andere Krankheiten, die zu Verhaltensauffälligkeitenführen, die den beschriebenen Auffälligkeitenbeim ADHS ähneln können (Epilepsie, Autismus,Depression und viele mehr) oder auch mit einer ADHS kombiniertsein können.Warum haben so viele Eltern Angstvor der Diagnose ADHS?Kinder mit ADHS sind unkontrollierbar, erziehungsresistentund zerstören die Erwartungen der Eltern an ihr Kind. Dies bereitetden Eltern und der gesamten Familie viele Sorgen undgroße Ängste. Eltern hoffen, dass ihre Kinder einen gutenSchulabschluss machen und sich sozial optimal integrieren.Eine Erwartung, die sich bei Anwesenheit von ADHS oft nichterfüllt. Auch stellt aggressives Verhalten ihres Kindes einegroße Bedrohung dar. Es entstehen bei den Eltern sehr schnellSchuldgefühle und Gefühle der Ohnmacht, da es ihnen nichtgelingt, ihr Kind zu beeinflussen. Die Vorwürfe von Großeltern,anderen Verwandten, Nachbarn und Lehrern, die Elternkönnten ihr Kind nicht erziehen, aber auch Berichte in denMedien - oft sehr reißerisch aufgemacht - schüren und verstärkenÄngste der Eltern. Die Diagnose ADHS kann eineStigmatisierung bedeuten. Darum ist es von großer Bedeutung,dass mit der Diagnosestellung so schnell wie möglichKind, Eltern und der gesamten Familie geholfen wird, mit derStörung umzugehen und die Auswirkungen zu verringern.Ehe, da die Forderung nach Strenge, Konsequenz und Bestrafungeines Elternteils im Gegensatz zum liebevollen Verständnisdes anderen Elternteils stehen kann. In einem umfassendenTherapiekonzept es ist darum wichtig, dass Elternlernen, wie sie mit ihrem Kind sinnvoll umgehen können,damit eine Therapie erfolgreich sein kann.Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist es,dass allen Beteiligten deutlich gemacht wird, dass das Kindkrank ist. Häufig erleben wir, dass der Fehler begangen wird,das Kind als faul, böse oder aggressiv abzustempeln. Elternwird vorgeworfen, dass sie sich nicht um ihr Kind kümmern, esnicht richtig erziehen. Wenn alle Beteiligten die Krankheit desKindes akzeptiert haben, ist dies eine der wesentlichenVoraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie.Die Therapieziele sind die Verringerung der Kernsymptomatik,eine altersadäquate psychosoziale Entwicklung und Integration,Verbesserung der Eltern-Kind-Beziehung, ein genügendstabiles Selbstwertgefühl und auch die Gewährleistungeiner begabungsentsprechenden Schul- und Berufsausbildung.Zum multimodalen Therapie-Konzept gehört zunächst diePsychoedukation, also die Beratung der gesamten Familieund des weiteren Familienumfelds, des Kindergartens und derSchule zu Beginn und im Verlauf der gesamten weiteren Betreuung.Ein weiterer Eckpfeiler ist die Behandlung von umschriebenenEntwicklungsstörungen, anderen assoziiertenStörungen, und bei erheblichen intrafamiliären Problemeneine Verhaltenstherapie und Elterntraining. Der Anschluss aneine Selbsthilfegruppe bringt oft erhebliche Entlastung für dieFamilien. Abhängig vom Schweregrad der Störung und derGesamtbeeinträchtigung kann auch eine medikamentöseTherapie zum Einsatz kommen. Der Vergleich verschiedenerBehandlungsmethoden hat gezeigt, dass eine individuell bedarfsangepasstemedikamentöse Therapie den größten positivenEffekt auf die Kernsymptome von ADHS hat, wobei auchassoziierte Störungen günstig beeinflusst werden. Diekontinuierliche Beratung für die Optimierungder Therapie ist dabei sehr wichtig. Mittlerweileist die medikamentöse TherapieStandard, wenn Nutzen undRisiken sorgsam abgewogenwurden.In den allermeistenFällen lässt sich mitdiesem Therapie-Konzept dieADHS erfolgreichbehandeln.Welche Herausforderung bedeutet ADHS für Eltern?Wenn ein Kind an ADHS leidet, bedeutet dies eine große Herausforderungfür die betroffenen Eltern, aber auch für Geschwisterund die restliche Familie. Wie gehe ich mit der Unkontrolliertheitdes Kindes um, wie reagiere ich auf seineImpulsivität, seine Aggressionen und die Unfähigkeit, sich zukonzentrieren? Was löst dieses Verhalten bei den Eltern ausund wie können sie ihre eigenen Gefühle - Ängste, Ablehnung,Aggressionen - gegenüber dem Kind einordnen undkontrollieren? Häufig führt das zu einer Zerreißprobe für die15


DIALOGMedizinFunktionsdiagnostik der SpeiseröhreHenneberg-<strong>Kliniken</strong> nehmen am 1. Dezember 2010 neues Verfahren inBetriebVon Prof. Dr. med. habil. Thomas Körner, Chefarzt Innere Medizin, Gastroenterologie, Onkologie, ProktologieDie Endoskopie des oberen Magen-Darm-Traktes ist zunächstdas Standardverfahren, um Speiseröhrenerkrankungen zudiagnostizieren. Stellen sich jedoch behandlungsbedürftigeErkrankungen dar, wird die Funktionsdiagnostik der Speiseröhreund hier vor allem die Speiseröhrenmanometrie eingesetzt.Mit diesem Verfahren ist es möglich, den Schluckablauf in dergesamten Speiseröhre, den oberen und unteren Speiseröhrenschließmuskelsowie den Muskelschlauch näher zu untersuchen.Diese Untersuchungen werden dann durchgeführt,wenn Schluckstörungen bestehen, wenn unklare Brustschmerzenbestehen, die ihre Ursache nicht im Herz-Kreislauf-Bereichhaben und vor allen Dingen, wenn Sodbrennenbesteht. In seltenen Fällen können rheumatische ErkrankungenAuswirkungen auf die Speiseröhre haben und selbigebeeinflussen.Bisher war es üblich, eine konventionelle Manometrie derSpeiseröhre durchzuführen. Diese ließ jedoch nur eingeschränkteAussagen über die Speiseröhre zu. Seit vergangenemDezember besteht in den Henneberg-<strong>Kliniken</strong> nun dieMöglichkeit, mit der high-resolution-Manometrie (Hochauflösungsmanometrie)einen Messkatheter mit 36 Messpunktenin der Speiseröhre zu platzieren und dreidimensionale farbkodierteErgebnisse zu erhalten. Dabei entsprechen dunkleFarben (dunkelrot) Bereichen mit hohen Druckgradienten undhelle Farben Bereichen mit niedrigen Druckgradienten.Parallel zu dieser neuartigen Manometriemethode wurdeeine weitere Neuheit in der Speiseröhrendiagnostik, insbesonderein der Diagnostik von Refluxerkrankungen, chronischerBronchitis, Laryngitis und Sodbrennen eingeführt.Bisher war es üblich, Speiseröhrenerkrankungen durch eineLangzeitsäuremessung (pH-Metrie) zu untersuchen. Mit dieserMethode wurden jedoch nur die sauren Rückflüsse ausdem Magen in die Speiseröhre erfasst. Es ist aber bekannt,dass viele Patienten einen neutralen Rückfluss aufweisen, dermit der bisherigen Methode nicht erfasst wurde. Durch dieneuartige Impedanzmessung der Speiseröhre mit einem 8-Kanal-Impedanzkatheter ist es möglich, neben dem saurenReflux auch die alkalischen Refluxe der Speiseröhre zu erfassenund somit bisher nicht diagnostizierte Refluxpatientenbzw. Bronchitis- oder Asthmapatienten zu identifizieren unddiagnosegenau zu behandeln. Auch die Einführung der Impedanzmessungim Ösophagus ist eine wesentliche Bereicherungin der Funktionsdiagnostik der Abteilung für Gastroenterologie,Onkologie und Proktologie.Prof. Dr. Körner bei der Vorstellung des neuen GerätesProf. Dr. Körner am MessplatzVorteil des neuen Verfahrens ist, dass die Endoskopiemitarbeiterin der Lage sind, einen wesentlichen Teil der Untersuchungselbst durchzuführen, da sie die Sonde allein platzierenund die Messwerte erheben. Der Arzt wertet die Untersuchunganschließend aus und stellt die Diagnose.Das Verfahren steht ambulanten und stationären Patientenzur Verfügung und stellt eine wesentliche Bereicherung in derDiagnostik von Speiseröhrenerkrankungen dar. Weitere Vorteilesind schnellere Untersuchungen, erheblicher Patientenkomfortund bessere Datenerhebung.Die Methoden, welche noch durch eine Hochauflösungsanalmanometrieergänzt wurden, sind ein wesentlicher Meilensteinin der Bildung eines Refluxzentrums, da alle Patientennach Vordiagnostik in der Chirurgischen Klinik der Henneberg-<strong>Kliniken</strong>operativ durch die Schlüssellochchirurgie behandeltwerden können. Durch die enge und sehr vorteilhafteZusammenarbeit von Gastroenterologie und Viszeralchirurgiekonnte die Behandlungsqualität dieser Patienten deutlichgesteigert werden.Weitere Informationen/ Ansprechpartner:Innere Medizin - Gastroenterologie/Onkologie/Proktologie/StoffwechselerkrankungenProf. Dr. med. habil. Thomas KörnerInternist/Gastroenterologe/ProktologeSekretariat: Uta Kraußlach (03685) 773-581Endoskopie: (03685) 773-518/-520 · Fax (03685) 773-581E-Mail: tkoerner@henneberg-kliniken.de16


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGDie <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> imTraumanetzwerk OberfrankenVon Prof. Dr. med. Martinus Richter, Chefarzt Unfallchirurgie, Orthopädie und Fußchirurgie Klinikum Coburg undHildburghausen2010 wurden trotz verbesserter Verkehrssicherheit mehr als4.000 Menschen bei Verkehrsunfällen getötet, also elf proTag. Verkehrsunfälle stehen an erster Stelle der Todesursachenweltweit, sie machen zwei Prozent aller Todesfälle und23 Prozent aller Unfalltoten aus. 90 Prozent der Straßenverkehrsunfälleereignen sich in den Entwicklungsländern. DieZahl der Schwerverletzten in Europa beläuft sich auf 285.000pro Jahr. Allein in Deutschland wird die Zahl der Schwerverletztenoder auch Polytraumatisierten mit 35.000 pro Jahrangegeben. Als Polytrauma wird ein Zustand mit mehrfachenVerletzungen bezeichnet, bei dem die Kombination der Verletzungenlebensbedrohlich ist.Zum Traumanetzwerk Oberfranken gehören mehrere regio-Med-<strong>Kliniken</strong>: Das Klinikum Coburg ist zertifiziertes regiona-les Traumazentrum, die MEDINOS Klinik Neuhaus ist zertifizierteslokales Traumazentrum und die Henneberg-KlinikHildburghausen steht zur Zertifizierung als lokales Traumazentruman.Zur flächendeckenden Standardisierung, Sicherung der Behandlungsqualitätund Optimierung der Behandlung schwerverletzterPatienten in Deutschland wurde im Jahr 2006 das®Projekt "TraumaNetzwerk " der Deutschen Gesellschaft fürUnfallchirurgie (DGU) gegründet. Im Weißbuch der DGU zurSchwerverletztenversorgung sind die Standards zur Ausstattung,Organisation und Qualitätssicherung der interdisziplinärenSchwerverletztenversorgung entsprechend des aktuellenwissenschaftlichen Kenntnisstandes definiert.Das gesamte nationale Traumanetzwerk ist in regionale Traumanetzwerkeaufgeteilt. Die in einem regionalen Traumanetzwerkzusammenarbeitenden <strong>Kliniken</strong> (überregionale, regionaleund lokale Traumazentren) müssen sich sowohl durchbestimmte Ausstattungsmerkmale (Hubschrauberlandeplatz,eigener Schockraum, Computertomographie, Not-OP, Intensivstation,Blutbank etc.) sowie durch die ausgewiesene Fachqualitätund 24-stündige Verfügbarkeit notwendiger Fachkompetenzin der Versorgung Schwerverletzter in den relevantenBereichen (unter anderem unfallchirurgische Fachabteilung,Schockraumteam etc.) auszeichnen. Neben der Struktur-,Ergebnis- und Prozessqualität in der Versorgung vonSchwerverletzten jeder einzelnen Klinik wird eine enge organisatorischeund fachliche Kooperation der <strong>Kliniken</strong> in einemregionalen Traumanetzwerk gefordert (Regelung der ZuundRückverlegung von Schwerverletzten, gemeinsame Qualitätszirkel,definierte Kommunikation mit Rettungsdienstenund teilnehmenden <strong>Kliniken</strong>).Die Einhaltung der geforderten strukturellen, personellen undapparativen Qualitätsmerkmale wird anhand sogenannterAuditierungen (Besuche) der <strong>Kliniken</strong> und einer abschliessendenZertifizierung des jeweiligen regionalen Traumanetzwerkesdurch ein unabhängiges qualifiziertes Zertifizierungsunternehmensichergestellt.Mit derzeit 48 registrierten regionalen Traumanetzwerkensind in der Bundesrepublik gegenwärtig nur noch wenige Regionenflächenmäßig nicht hinreichend durch ein regionalesTraumanetzwerk abgedeckt. Allerdings sind erst acht Traumanetzwerkebundesweit und drei in Bayern zertifiziert. Dazugehört neben dem Traumanetzwerk Ostbayern um Regensburgund dem Traumanetzwerk München-Oberbayern-Südauch das Traumanetzwerk Oberfranken.<strong>Kliniken</strong> des Traumanetzwerks Oberfranken: überregionale Traumazentren(rot): Bamberg, Bayreuth; regionale Traumazentren(orange): Coburg, Hof, Kulmbach; lokale Traumazentren (gelb):Forchheim, Hildburghausen, Kronach, HildburghausenDie Notwendigkeit der Behandlung in einem überregionalenbzw. regionalen Traumazentrum muss durch den vor Orttätigen Notarzt festgestellt werden. Bei lebensbedrohlichenZuständen oder einer zu erwartenden Transportzeit von mehrals 30 Minuten zwischen Unfallort und regionalem/ überregionalemTraumazentrum muss das nächstgelegene lokaleTraumazentrum zur Basisversorgung von Schwerverletztenangefahren werden, um sofort notwendige, lebenserhaltendeMaßnahmen durchzuführen. Entsprechend den regional verfügbarenNetzwerkstrukturen wird dann eine eventuell notwendigeVerlegung in ein regionales/ überregionales Traumazentrumfrühzeitig durchgeführt. Dabei wird immer dasnächstgelegene geeignete Traumazentrum gewählt und nichtetwa alle Patienten gleich in das größte überregionale Traumazentrumverlegt. Dies soll alle lokalen Ressourcen optimalnutzen und Transporthäufigkeit und -zeit sinnvoll reduzieren.Deshalb erfolgt bei Verdacht auf eine schwere Verletzung mitden Kriterien für einen hohen Gefährdungsgrad, aber ohneunmittelbare Lebensgefahr, auch der Transport direkt vomUnfallort in das regionale oder überregionale Traumazentrumund nicht erst in ein nähergelegenes lokales Traumazentrummit späterem erneutem Transport.Dies bedeutet für die Situation in <strong>regioMed</strong> konkret, dass zumBeispiel ein Schwerverletzter im lokalen Traumazentrum Neu-17


DIALOGAus den <strong>Kliniken</strong>haus primär versorgt wird und dann zur weiteren Versorgungin das regionale Traumazentrum Coburg verlegt wird. Im KlinikumCoburg erfolgt dann die weitere, meist auch operativeVersorgung. Dabei werden auch schwere Wirbelsäulen-,Becken-, Bauch- und Thoraxverletzungen sowie sämtliche Extremitätenverletzungenversorgt. Durch die enge Kooperationmit der Abteilung Neurochirurgie des Klinikums Lichtenfelskann bei schwerverletzten und nicht verlegungsfähigen Patienteneine neurochirurgisch operative Versorgung im KlinikumCoburg erfolgen. Bei hier nicht mehr möglicher Versorgung(z. B. schwere Verletzungen des Gesichtsschädels) werdenverlegungsfähige Patienten dann in die überregionalenTraumazentren Bayreuth oder Bamberg verlegt. Sonderfällestellen zum einen das isolierte verlegungsfähige und operationspflichtigeSchädel-Hirn-Trauma dar, welches ins KlinikumLichtenfels verlegt wird, zum anderen die schwere Verbrennungvon mehr als 35 Prozent der Körperoberfläche, die indas Verbrennungszentrum des Klinikums Nürnberg verlegtwird. Daraus wird erkennbar, dass selbstverständlich auchbestehende Kooperationen über die Netzwerkgrenze hinausweiter genutzt werden.ComputertomographiebildeinesSchwerverletztenmit schweremSchädel-Hirn-trauma,der in Kooperationmit der NeurochirurgiedesKlinikums Lichtenfelsoperiert undmit einer HirndrucksondeausgestattetwurdeKompetent und vernetzt:Das MEDINOS LungenzentrumLangjähriger Tradition und der Bevölkerung verpflichtet, koordinierenExperten der Lungenheilkunde ihre Arbeit in den MEDINOS <strong>Kliniken</strong>und vernetzen sich mit ihren Partnern im <strong>regioMed</strong>-Gebiet.Von den kooperierenden Ärzten des MEDINOS LungenzentrumsErkrankungen der Atemwege gehören mit steigender Tendenzzu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Bereitsheute befinden sich mehrere Krankheitsbilder der Atemwegeunter den häufigsten Todesursachen hochentwickelter Länder.Bis zum Jahr 2030 prognostiziert die WHO eine weitererelative Zunahme dieser Erkrankungen. Grund genug, sich fürdie Menschen unserer Region für eine umfassende und hochwertigeVersorgung stark zu machen. Dies auch und geradevor dem Hintergrund, als die Stadt Sonneberg auf eine fast100-jährige Tradition in der Behandlung von Lungenerkrankungenzurückblicken kann. So wurde bereits 1924 eine zentraleHeilanstalt für Tuberkuloseund ande r eLungenerkrankungen in Sonneberg errichtet. Im Lungen-Krankenhaus „Walderholung“ nahmen die Patienten dieozonreiche Thüringer Waldluft zu sich. Die Höhenlage desThüringer Waldes eignet sich auch heute noch ganz besondersdazu, schwere Lungenerkrankungen zu heilen. Dies trifftinsbesondere auf Neuhaus am Rennweg zu, der Stadt auf denHöhen des Thüringer Waldes. Denn sie ist geradezu prädestiniertfür Patienten mit Atemwegsbeschwerden.Langjährige Erfahrungen, die Orientierung an aktuellenForschungsergebnissen und eine hervorragende Ausstattunghaben die MEDINOS <strong>Kliniken</strong> zu einem Zentrum in der Behandlungdieser Krankheitsbilder gemacht. Im Laufe der vergangenenJahre konnten wir an unseren Klinikstandorten inSonneberg und Neuhaus mehrere Experten auf dem Gebietder konservativen und operativen Behandlung von Atemwegserkrankungengewinnen. Hierzu zählen insbesondereunsere Fachärzte für Pneumologie und Thoraxchirurgie,unsere speziell ausgebildeten Fachschwesternsowie das Team der Frührehabilitation.Hinzu kommt die enge Kooperation mitunseren niedergelassenen Kollegen und insbesonderemit dem Facharztzentrum Sonneberg/Coburg.Die Kraft dieser Expertise haben wir unterdem Dach des MEDINOS Lungenzentrumsgebündelt, um die Leistungen dereinzelnen Bereiche optimal aufeinanderabzustimmen. Damit sind wir inder Lage, eine umfassende Versorgungunserer Patienten mit Erkrankungender Lunge und/oder der Atmungzu gewährleisten.18


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGDurch Rufbereitschaft der Fachabteilungen ist auch die Notfallversorgungvor Ort sichergestellt, selbst dann, wenn es sichum seltenere und schwierige Krankheitsbilder handelt. Dabeihat sich ein Netzwerk der beteiligten Disziplinen bewährt:Lungenfachärzte (Pneumologen), Tumorspezialisten (Onkologen)und Lungenchirurgen (Thoraxchirurgen), Radiologen,Pathologen, Strahlentherapeuten, Psychologen und unserTeam der Frührehabilitation arbeiten eng zusammen. NiedergelasseneÄrzte und unsere <strong>Kliniken</strong> sind als wichtige Partnerin das Zentrum eingebunden. Pneumologische Konferenzenbringen die Behandlungspartner an einen Tisch, um für jedeneinzelnen Patienten die optimale Therapie zu finden.Facharztzentrum Sonneberg/Coburg- ambulante Pneumologie/ Allergologie- ambulante Chemotherapie- ambulante SchlafmedizinKlinikSonneberg• Thoraxchirurgie• Pneumologie/Allergologie/Schlaf- undBeatmungsmedizinFacharztzentrum(FAZ)• amb. Pneumologie/Allergologie• amb. Chemotherapie(Lungenkrebs)• amb. SchlafmedizinMEDINOSLungenzentrumMEDINOSK L I N I K E NsektorenübergreifendeThoraxkonferenz(anerkannterQualitätszirkel)übergreifend• Lungenkrebs (Organzentrum)• interventionelle Bronchiologie/Stenting• Thorakoskopie (u.a. Pleuraerguss)• Pneumonie• schwere(s) Asthma/ COPD• Langzeitbeatmung/ Weaningzentrum• seltene und interstitielleLungenerkrankungenDas MEDINOS Lungenzentrum im ÜberblickKlinikNeuhaus• Innere Medizinmit SchwerpunktkompetenzPneumologie• pneumologischeFrührehabilitationDas Ziel der kommenden Monate besteht darin, die bereitsetablierte Kooperation mit unseren <strong>regioMed</strong>-Partnerabteilungenim Sinne kurzer Kommunikationswege und rascherHandlungsfähigkeit weiter zu strukturieren und zu festigen.Hierzu zählen die Optimierung der Therapieplanung und derenUmsetzung ebenso wie die leitliniengerechte Behandlungder Patienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.Das Ziel ist eine noch bessere Ergebnisqualität und insbesonderebei malignen Erkrankungen die Verbesserung derGesamtüberlebensraten. Hierbei kommt es darauf an, dieStärken der einzelnen Partner im Sinne des Gesamtverbundesfür alle nutzbar zu machen.So bauen wir beispielsweise gemeinsam auf die Zusammenarbeitmit dem onkologischen Zentrum in Coburg oder auf diedortige Expertise im Bereich kardiopulmonaler Krankheitsbilder.Das MEDINOS Lungenzentrum fügt sich somit in ein<strong>regioMed</strong>-weites Netzwerk zur Behandlung von Atemwegsleidenein.Wer arbeitet im MEDINOS Lungenzentrum zusammen?MEDINOS Klinik Sonneberg- Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin,Respiratory Care Unit (RCU)- Thoraxchirurgie- Intensivtherapie/SchmerztherapieMEDINOS Klinik Neuhaus- Pneumologische Frührehabilitation- Innere Medizin mit pneumologischer Schwerpunktkompetenzinkl. stationärer Chemotherapie- Intensivtherapie/ SchmerztherapieUnsere Lungenspezialistenhinten v.l.n.r.: Dr. F. Wedel, Dr. B. Linsmeier, Dr. M. Huber,vorne v.l.n.r.: Dr. F. Wieland, DM A. Koch, Dr. Chr. FrankeUnsere Leistungen- operative und nichtoperative Behandlung des Lungenkrebses- komplettes Spektrum der Thoraxchirurgie- interventionelle Bronchiologie/ Stenting- Thorakoskopie (z. B. Pleuraerguss)- Pneumonie- schwere(s) Asthma/ COPD- Langzeitbeatmung/ Beatmungsentwöhnung(Weaningzentrum)- Behandlung seltener und interstitieller Lungenerkrankungen- Chemotherapie bei der Behandlung des Lungenkrebses- weitere Behandlungsmöglichkeiten (z. B. Bestrahlung)werden innerhalb des Klinikverbundes angebotenWeitere Informationen/ Ansprechpartner:MEDINOS Klinik Sonneberg• Pneumologie/ Allergologie/ Schlaf- und BeatmungsmedizinChefarzt Dr. Christian Franke · Oberarzt Dr. Florian WielandTelefon (03675) 821-596• ThoraxchirurgieLeitender Oberarzt Dipl.-Med. Andreas Koch,Oberarzt Dr. med. Bernd LinsmeierTelefon (03675) 821-216 / -217MEDINOS Klinik Neuhaus• Innere Medizin mit pneumologischer SchwerpunktkompetenzChefarzt Dr. med. Frank Wedel,Telefon (03679) 773-333• Pneumologische FrührehabilitationChefarzt Dr. med. Michael HuberTelefon (03679) 773-661Facharztzentrum Sonneberg/CoburgDr. med. Christian Franke · Dr. med. Astrid PfitzerDr. med. Claudia Bauer · MR Dr. med. Manfred FrankeTelefon Sonneberg (03675) 8944-0Telefon Coburg (09561) 35404-0Lesen Sie mehr über uns: www.medinos-kliniken.de19


DIALOGAus den <strong>Kliniken</strong>Herztag der Henneberg-<strong>Kliniken</strong> auch2010 wieder ein voller ErfolgAm 8. Dezember 2010 wurde in Zusammenarbeit mit derDeutschen Herzstiftung wieder der „Herztag“ in der Henneberg-KlinikHildburghausen organisiert und durchgeführt. EinDankeschön geht hier an Günter Weber, den ehrenamtlichenBeauftragten der Deutschen Herzstiftung.An diesem jährlich stattfindenden Herztag informieren dieFachspezialisten der Henneberg-<strong>Kliniken</strong> über die „Vorhofrhythmusstörungen“und „Kammerrhythmusstörungen“.Chefarzt Dr. med. Hans-Jesko Frielitz und Chefarzt Dr. med.Johannes Milz informierten die Besucher über die Erkrankungen.Hier gab es ausführliche Informationen, wie mandiese erkennt und welche Untersuchungen dann notwendigsind. Gleichzeitig wiesen sie in Fachvorträgen auf vorbeugendeMaßnahmen wie Bewegung und gesunde Ernährunghin.Dr. med. Harald Langer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt derAnästhesie und Intensivmedizin, informierte über die „Wiederbelebungdurch Laien“. Viele Besucher nutzen hierzu dieGelegenheit, die Wiederbelebung an einer Puppe zu üben.Gleichzeitig konnten die Besucher wieder die Intima-Media-Dicken-Messung und die Blutzucker- und Blutdruckmessungkostenlos nutzen. Die Firma Dorfner menü gestaltete eineninteressanten Stand über gesunde Ernährung. Ein Dankeschöngeht an Schwester Andrea Gabel, Schwester DagmarGeier und alle Helfer, vor allem an die Mitarbeiter der Technik,die den Herztag mit organisierten.Günter Weber von der Deutschen HerzstiftungDr. Frielitz bei seinem Vortrag über DefibrillatorenHerzrhythmusstörungen - Daten & FaktenHerzrhythmusstörungen können harmlos, weniger harmlos oder lebensbedrohlichsein. Die häufigste Herzrhythmusstörung ist Vorhofflimmern.Allein in Deutschland leidet Schätzungen zufolge etwaeine Million Menschen an Vorhofflimmern. Hierbei ziehen sich durchdas Flimmern die Herzvorhöfe nicht mehr regelmäßig zusammen,wodurch sich Blutgerinnsel bilden können, die vom Blutstrom fortgeschwemmtHirngefäße verschließen: Schlaganfall. Da Vorhofflimmernbei der Hälfte aller Patienten ohne Beschwerden auftritt, bleibtes oft unbemerkt. Unbehandelt sind diese Menschen schutzlos demSchlaganfall ausgesetzt. Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern etwa30.000 Schlaganfälle.Neue EntwicklungenBei seltenen Herzrhythmusstörungen spielen Ereignisrekorder eineimmer größere Rolle. Sie erfassen seltene Herzrhythmusstörungen,die sich einer Dokumentation im Ruhe- oder im Langzeit-EKG entziehen,und werden auf den Brustkorb aufgelegt oder bei sehrseltenen Herzrhythmusstörungen unter die Haut implantiert. Auch inder Therapie sind große Fortschritte zu verzeichnen:Neues Rhythmusmedikament DronedaronSeit Ende 2009 gibt es das neue Medikament gegen Vorhofflimmern:Dronedaron. Es ist dem wirkungsvollsten Medikament gegenVorhofflimmern (Amiodaron), ähnlich, hat aber nicht dessen schwereNebenwirkungen. Dronedaron unterdrückt die durch Vorhofflimmernverursachten Beschwerden, verringert die Häufigkeit derFlimmeranfälle und reduziert das Schlaganfallrisiko.Katheterablation ist jetzt StandardWenn Medikamente nicht mehr helfen oder nicht vertragen werden,werden bei diesem Verfahren mithilfe der Kathetertechnik Herzzellengezielt durch Hochfrequenzstrom oder Kälte so verödet, dass Herzrhythmusstörungennicht mehr entstehen können. Die Katheterablationist nicht mehr Neuland der Medizin, sondern eine Stan-dardprozedur für die Behandlung von Vorhofflimmern, die heuteerfolgreich und sicher durchführbar ist. Bei etwa 95 Prozent derPatienten treten keine Komplikationen auf. Allerdings sollte die Katheterablationnur in erfahrenen Herzzentren durchgeführt werden.Schutz vor lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen:Der DefibrillatorPatienten, die durch den plötzlichen Herztod gefährdet sind, kanndurch einen Defibrillator (ICD, für engl. Implantable CardioverterDefibrillator) geholfen werden. Heute kann der ICD nicht nur daslebensbedrohliche Kammerflimmern durch einen Elektroschock beenden,sondern auch bei Herzrasen und zu langsamen Herzschlagfolgenrettende Impulse geben. Neuere Geräte überwachen sichselbst und geben bei Störungen des Defibrillatorsystems einenWarnton ab. Nützlich ist die telemetrische Überwachung der Geräte,die es erlaubt, dass das behandelnde Zentrum sofort eingreifenkann. Auch wird die Zahl der notwendigen Kontrollen erheblich vermindert.Grundkrankheiten ausschalten - allen voran den BluthochdruckDie meisten Herzrhythmusstörungen sind Folge einer Herzkrankheitwie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit oder Klappenfehler sowieanderer Krankheiten wie Schilddrüsenüberfunktion. Deshalb istdie beste Strategie die Ausschaltung der die Herzrhythmusstörungbegünstigenden Faktoren und die Behandlung der verursachendenGrundkrankheiten. Auch kann eine Störung der Zusammensetzungder Blutsalze, der Elektrolyte (Kaliummangel, Magnesiummangel)sowohl gutartige wie auch bösartige Herzrhythmusstörungen auslösenoder verstärken. Ebenso können Genussgifte (reichlicher Konsumvon Alkohol, Kaffee oder Nikotin), emotionaler Stress, Medikamenteund Schlafmangel das Herz aus dem Takt bringen.Quellen: Deutsche Herzstiftung „Herzrhythmusstörungen heute“ (Oktober2010), www.herzstiftung.de / Leistungsstatistik der Dt. Gesellschaft fürThorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG)20


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGStationsassistentinnenentlasten ÄrzteSeit 2007 gibt es in den MEDINOS <strong>Kliniken</strong> Stationsassistentinnen.Inzwischen gibt es sie auf fast jeder Station und sie sind nicht mehrwegzudenken.Von Katrin Rüger, Leiterin der Stationsassistentinnen in den MEDINOS <strong>Kliniken</strong>Die IdeeDie Idee einer Assistentin, die Ärzte im stationären Bereichunterstützt und administrative Aufgaben übernimmt, entstandbereits vor über 20 Jahren. Aufgrund der ständig wachsendenFülle an Papieren und Befunden und der immer umfangreicherwerdenden Patientenakten - trotz vieler Informationenin den Computerprogrammen - waren im Jahre 2007 ChefarztDr. Reister und Oberarzt Dr. Albitz erneut mit dem Gedankenbeschäftigt. Der Umstand der wachsenden Patientenzahlenund einer zunehmend schwierigen Personalsituationim ärztlichen Bereich stellte sie vor eine Herausforderung.In Zeiten der Reglementierung und Regulierung durch dieKostenträger müssen inzwischen Daten und Abläufe berücksichtigtwerden, die in keinem Medizinstudium gelehrt werden,jedoch wichtig für die Abrechnung sind. Viele nichtärztlicheAufgaben wurden früher von den Ärzten selbstübernommen. Dies wurde damals noch mit der relativ hohenAnzahl junger Ärzte sowie durch die „AIP-ler“ kompensiert.Da sowohl Dr. Reister als auch Dr. Albitz dies als junge Ärzteselbst so erlebt hatten und nun als hoch qualifizierte Kräftenach wie vor einen Teil dieser Arbeiten selbst erledigenmussten, wollten sie das Problem grundlegend angehen.Aus den niedergelassenen Praxen sind Arzthelferinnen nichtmehr wegzudenken. Sie organisieren den gesamten Ablauf,sie assistieren bei kleineren Eingriffen, arbeiten in Bereichender Funktionsdiagnostik und des Labors und übernehmen inaller Regel die komplette Abrechnung. In den Arztpraxen habendie Ärzte als Inhaber und Unternehmer deutlich früherjene Aufgaben, die nicht zwingend durch einen Arzt durchgeführtwerden müssen, an ihre Arzthelferinnen weitergegeben.Die Geschäftsführung der MEDINOS <strong>Kliniken</strong> befürwortetedas Bestreben, Arzthelferinnen als Assistentinnen auf den Stationeneinzusetzen. Ärzte sollten sich wieder auf ihre eigentlichenAufgaben, nämlich die Arbeit mit den Patienten, konzentrierendürfen und daher von all jenen Arbeiten entlastetwerden, die auch Nicht-Ärzte übernehmen können. Nun wurdeein Konzept erarbeitet, wie der Einsatz im Detail aussehenund welche Aufgaben administrativ an die Stationsassistentinübergeben werden konnten.Der BeginnAm 1. November 2007 fing die erste Stationsassistentin aufder damaligen Station S 8 in der Klinik Sonneberg an. In 25Wochenstunden wurden nun Untersuchungen angefordert,Termine vereinbart, Fremdbefunde besorgt, Akten- und Archivarbeitund vieles mehr erledigt. Schnell zeigte sich, dassjede Menge Potential in dieser Stelle steckt und die 25 Stundenbei Erweiterung der Aufgaben nicht ausreichen. Bereitsam 1. Dezember folgte dann auf der gefäßchirurgischen Stationdie zweite Stationsassistentin. Auch hier deckten sich diepositiven Erfahrungen.Erste Definition der AufgabenDie täglichen Aufgaben spielten sich schnell ein. Diese sindzum Beispiel:• Teilnahme an den Visiten,• Dokumentation von erhobenen Befunden und Eintrag inden Patientenakten• Eingabe von Untersuchungsanforderungen in das Computersystem• Terminvereinbarungen für Untersuchungen, Weiterbehandlungen,Nachsorge im eigenen Haus sowie in HausundFacharztpraxen bzw. anderen Krankenhäusern• Beschaffung von Befunden, Fremdbefunden, Briefen, altenPatientenakten• Vermittlung und Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst imHause sowie ambulanten Pflegediensten• Vor- und Nachbereitung der Arztbriefe bei nicht deutschsprachigenÄrzten• Vorbereitung von Aufklärungsbögen, verschiedenen Anträgen,Formularen, Verordnungen• Kodierung und enge Zusammenarbeit mit dem MedizincontrollingKodierungVon Anfang an war klar, dass die Stationsassistentinnen auchDiagnosen und Prozeduren erfassen sollten: Von der zeitnahenEingabe der Aufnahmediagnose, der Eingabe weitererBehandlungsdiagnosen und die vollständige Erfassung allerProzeduren bis hin zum Abschluss des Falles über die Entlassungsdiagnosen.Dr. Klaus Müller (Leiter des Medizincontrollings)steht den Stationsassistentinnen jederzeit mit Rat undTat zur Seite. Er hatte genaue Vorstellungen, wie die Kodierungauf Station perfekt zu erfolgen hat. Die Ausbildung derStationsassistentinnen zu Kodierassistentinnen im Rahmenvon <strong>regioMed</strong> schaffte hierfür die Basis. In unseren <strong>Kliniken</strong>wird nicht - wie früher üblich - erst dann kodiert, wenn derPatient entlassen ist, sondern bereits während des stationärenAufenthaltes. Schon bei der Dokumentation wird darauf geachtet,dass jede kodierte Diagnose in der Dokumentationnachweisbar ist und sich Diagnosen und Prozeduren entsprechen.Am Ende wird der Fall vervollständigt und zur Prüfungan das Medizincontrolling übergeben. Von dort erfolgtschließlich die Freigabe.Die Optimierung dieser Abläufe führte unter anderem dazu,dass wir in der Lage sind, unsere Ausgangsrechnungen bereitsnach durchschnittlich drei Werktagen nach Entlassungdes Patienten an die Krankenkasse zu stellen. In der Konsequenzbedeutet dies eine verbesserte Liquiditätssituation.Case-ManagementDurch die zunehmend verkürzte Verweildauer im stationärenBereich, durch das Schichtsystem der Ärzte und häufige Personalwechselwird es für Assistenzärzte immer schwieriger,einen kompletten Überblick über die Vorgänge im Umfeldeines Behandlungsfalles zu behalten. Die Stationsassistentin21


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGWeiterbildungsinitiativeAllgemeinmedizinUm dem drohenden Mangel an Hausärzten entgegenzuwirken, habensich im <strong>regioMed</strong>-Gebiet mehrere Weiterbildungsinitiativen -Kooperationen zur Ausbildung in der Allgemeinmedizin - gebildet.LichtenfelsEine ländlich strukturierte Region kämpft gegenden Mangel an Ärztinnen und Ärzten in den<strong>Kliniken</strong> und im hausärztlichen BereichVon Dr. Klaus Schulten, Facharzt für Allgemeinmedizin mit niedergelassenerPraxis im Landkreis Lichtenfels und Lehrbeauftragterfür Allgemeinmedizin an der Universität Erlangen-NürnbergProbleme wie etwa der demografische Wandel sind längstnicht mehr wegzureden. Und so hat auch das „flache Land“ zukämpfen. Stichwort: Ärztemangel. Viele Ärzte in unserer Gegendsind mittlerweile deutlich älter als 50 Jahre, Nachwuchsist bekanntlich nur schwer in die Region zu locken. Das kannnicht sein, haben sich die Verantwortlichen am Klinikum Lichtenfelsund einige niedergelassenen Ärzte gesagt - und dieWeiterbildungsinitiative Lichtenfels ins Leben gerufen. DasZiel: jungen Medizinern eine Chance geben und an die Regionbinden.Landkreis LichtenfelsDie stationäre medizinische Versorgung im Landkreis Lichtenfelswird gesichert durch das Helmut-G.-Walther-KlinikumLichtenfels mit 281 Betten, dem Bezirksklinikum Obermain-Kutzenberg mit 400 Betten sowie durch die RehabilitationsklinikBad Staffelstein mit 330 Betten, das sich in privater Trägerschaftder Schön <strong>Kliniken</strong> GmbH befindet. Ergänzt wird dieambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung durcheine Anzahl von niedergelassenen fachärztlichen Praxen verschiedenerFachrichtungen und durch Allgemeinarztpraxen,welche die hausärztliche Versorgung übernehmen.Obwohl mehrfach Stellenanzeigen in der Fachpresse platziertwurden, war es trotz der traditionell sehr guten medizinischenVersorgung unseres Gebiets und des bekannt hohen Freizeitwertszuletzt nicht mehr möglich, die frei werdendenFacharztweiterbildungsstellen in den <strong>Kliniken</strong> des Landkreisesneu zu besetzen. Darüber hinaus ist es absehbar, dass es aufgrundder auch im Landkreis Lichtenfels bestehenden Altersstrukturder niedergelassenen Hausärztinnen und -ärzte - wiein anderen Regionen in Deutschland auch - in den nächstenJahren zu einem vermehrten altersbedingten Ausscheidenvon Hausärzten kommen wird. Nachdem aber jetzt schonmehr als 36 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Landkreisüber 50 Jahre alt sind, ist damit offensichtlich, dass es in einigenJahren mit einer immer älter und auch immer multimorbiderwerdenden Bevölkerung schwierig sein wird, diehausärztliche Grundversorgung zu sichern. Nicht zuletzt bestehtheute schon im östlichen Landkreis Lichtenfels eine spürbarehausärztliche Unterversorgung. Die hier tätigen Hausärztehaben eine hohe Anzahl an Patientinnen und Patientenin den Praxen zu versorgen und müssen darüber hinaus einenicht unerhebliche Anzahl an Notdiensten am Wochenendeableisten, sodass es inzwischen hierdurch zu einer extremenDienstbelastung der Kolleginnen und Kollegen vor Ort gekommenist.Weiterbildung aus einem GussDie „Versorgungslücke Land“ wurde 2008 vom niedergelassenenKollegen Dr. Marc Wittmann analysiert und führte zurFormulierung eines Lösungsansatzes. Die Rückmeldung allerangeschriebenen Verantwortungsträger aus dem Gesundheitsbereichdes Landkreises Lichtenfels war ausschließlichpositiv. Sowohl viele der Chefärzte der <strong>Kliniken</strong> als auch derniedergelassenen Hausärzte zeigten sofortige Bereitschaft,aktiv an der Umsetzung mitzuarbeiten, sodass dann Anfangdes Jahres 2009 die allgemeinmedizinische Weiterbildungsinitiativeaus einem Guss im Landkreis Lichtenfels unter derSchirmherrschaft des örtlichen ärztlichen Kreisverbandes initiiertwurde. Es wurden gemeinsam Vorschläge erarbeitet, wiedie ärztliche Stellensituation in den Klinken, aber auch darausfolgend im hausärztlich niedergelassenen Bereich, verbessertwerden könnte. Von Anfang an wurde daran gedacht eine„Win-win“-Situation für alle Beteiligten der Initiative herzustellenund somit zwischen den Chefärztinnen und Chefärzten,den niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten,aber auch den sich in Weiterbildung befindlichen Kolleginnenund Kollegen.In den ab April 2009 alle zwei bis drei Wochen terminiertengemeinsamen Treffen der Chefärzte und der an der Initiativeteilnehmenden weiterbildungsbefugten Allgemeinmedizinerwurde in konstruktiver Atmosphäre erörtert, was wir Studienabgängernund Ärztinnen und Ärzten, die sich schon in Weiterbildungbefinden, jedoch auch Wiedereinsteigern in dasberufliche medizinische Leben bieten müssen, um diese zu ihrerallgemeinmedizinischen Ausbildung in das obere Maintalzu locken. Ziel sollte sein, dadurch nachhaltig die medizinischeVersorgung sowohl im stationären Bereich zu erhalten,aber darüber hinaus in den nächsten Jahren auch die hausärztlicheGrundversorgung im ambulanten Bereich zu sichern.Breite, fundierte WeiterbildungDas Primärziel des Projekts bildet die breite fachliche medizinischeWeiterbildung, welche angeboten werden kann. Durchdie am Weiterbildungsverbund teilnehmende Klinik in Lichtenfelskönnen die Fächer Innere Medizin mit den Schwer-23


DIALOGAus den <strong>Kliniken</strong>punktbezeichnungen Kardiologie, Gastroenterologie undNephrologie, Allgemeinchirurgie mit dem Schwerpunkt Gefäßchirurgiesowie die Unfallchirurgie/Orthopädie, Neurochirurgie,Gynäkologie mit Geburtshilfe und Anästhesie mitIntensivmedizin und einem Notarztstandort angeboten werden.Das Bezirksklinikum Obermain-Kutzenberg bietet darüberhinaus eine pulmologische Klinik sowie eine orthopädische,psychiatrische und psychosomatische, rheumatologische,Thorax- und gefäßchirurgische Klinik an. Ergänzt wirddas Spektrum in der Obermain Klinik in Kutzenberg nochdurch eine anästhesiologische Abteilung mit der schmerztherapeutischenZusatzbezeichnung. Die Rehabilitationsklinikin Bad Staffelstein verfügt über neurologische, orthopädischeund psychosomatische rehabilitative Fachabteilungen. Desweiterengibt es in der Klinik in Bad Staffelstein eine geriatrischeAbteilung, welche besonders unter dem Aspekt derHausarztmedizin von großem Interesse ist.Im ambulanten Bereich stehen hoch qualifizierte weiterbildungsbefugteAllgemeinärztinnen und -ärzte mit einem breitenPatientenspektrum und jedweder Praxisgröße mit einerumfassenden Medizindiagnostik zur Verfügung, welche verschiedeneZusatzbezeichnungen aus dem ambulanten Sektormit der Weiterbildungsbefugnis anbieten. Aufgrund der Wichtigkeitder Pädiatrie in der hausärztlichen Medizin konnte eineniedergelassene pädiatrische Praxis für die Weiterbildungsinitiativegewonnen werden, sodass auch in diesem Fachgebieteine fundierte Weiterbildung der Kolleginnen undKollegen stattfinden kann. Für den ambulanten Bereich in derhausärztlichen Praxis steht ebenfalls ein Portfolio zur Verfügung,in dem die Weiterbildungsinhalte und die Weiterbildungstiefesowohl für die weiterbildungsbefugten Ärzte oderÄrztinnen als auch für die sich in Weiterbildung befindlichenAssistentinnen und Assistenten angegeben werden.Die Initiatoren der Weiterbildungsinitiative sind der Meinung,durch die Implementierung einer breit gefächerten fachlichenAusrichtung eine strukturierte, portfoliobasierte allgemeinmedizinischeAusbildung aus einem Guss anbieten zu können,in der auch individuelle Interessenaspekte der Weiterbildungsassistentenberücksichtigt werden können.Kollegen für das Obere MaintalDurch die regen vielseitigen Aktivitäten, Podiumsdiskussionen,Berichterstattungen in der Presse und im Rundfunk, geschaltetenAnzeigen und Veröffentlichungen an den umliegendenUniversitäten sowie die ständig aktualisierte Internetseitewww.weiterbildungsinitiative-lichtenfels.de ist es in-zwischen gelungen, fünfzehn Kolleginnen und Kollegen in dasObere Maintal zu holen, um hier ihre Ausbildung zur Allgemeinärztinoder zum Allgemeinarzt zu beginnen. Wir hoffennatürlich, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen nachAbschluss der Facharztweiterbildung bereit sind, sich imLandkreis Lichtenfels als Allgemeinärzte niederzulassen, umhier dauerhaft die hausärztliche Versorgung über die nächstenJahre hinaus zu gewährleisten.Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte sind der Meinung,dass der Erfolg der Weiterbildungsinitiative ein hohes Interesseder jungen Kolleginnen und Kollegen an einer strukturiertenund breit gefächerten Weiterbildung im Fach Allgemeinmedizinzeigt.Weitere Informationen/ Ansprechpartner:www.weiterbildungsinitiative-lichtenfels.dewww.klinikum-lichtenfels.deKontakt:Geschäftsführer Michael Jung / Personalleiter Rainer WichHelmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels GmbHProf.-Arneth-Str. 2 · 96215 LichtenfelsTelefon (09571) 12-392 · Fax (09571) 12-494Email info@klinikum-lichtenfels.deCoburgVon Dr. med. Christian Pohlig, Chefarzt IV. Medizinische Klinikim Klinikum CoburgDie medizinische Versorgung von Stadt und Landkreis Coburgwird seit vielen Jahren durch das Klinikum Coburg und dieniedergelassenen Haus- und Fachärzte sichergestellt. Dieseist jedoch zukünftig gefährdet, da in den nächsten Jahren annähernd50 Prozent der Hausärzte die Altersgrenze erreichenund einen Nachfolger für ihre Praxis suchen. Dies gestaltetsich bereits heute nicht immer ganz einfach, da aus unterschiedlichenGründen der medizinische Nachwuchs fehlt. EinGrund hierfür ist die Schwierigkeit junger Ärzte, geeigneteAusbildungsstellen zu finden, die ihnen eine komplette allgemeinmedizinischeWeiterbildung anbieten. Nach demStaatsexamen stehen die jungen Kollegen vor der nicht immereinfachen Aufgabe, sich die notwendigen Weiterbildungsabschnittein Eigenregie in einer Klinik und in verschiedenenArztpraxen möglichst nahtlos aneinanderzureihen. Dies istmitunter verbunden mit dem Risiko von Gehaltseinbußen,Stellenunsicherheiten oder mehreren Umzügen. Diese teilweisenegativen Erfahrungen haben junge Ärzte verunsichertund davon abgehalten, diesen Weiterbildungsweg einzuschlagen.Das Klinikum Coburg hat daher zusammen mit dem ÄrztlichenKreisverband und dessen Vorsitzenden Dr. med. HansGünther Kirchberg für die Region Coburg Stadt und Land eineWeiterbildungsinitiative Allgemeinmedizin ins Leben gerufenund bereits erste Kooperationsvereinbarungen mit Praxen derRegion geschlossen. Mit dabei sind: Dr. Kirchberg, Dr. Faßhauer,Dres. Sprenger und Thielert, Dres. Hillenbrand undWendler, Dres. Ritter, von Erffa und Willecke, Dr. Welke, Dres.Schmitt, Müller und Gregor, Dres. Göttler.Diese vier jungen "Hoffnungsträger" nehmen derzeit nebenanderen an der Weiterbildungsinitiative teil (v.l.n.r.):Dr. Martin Krause, Judith May, Sabrina Götz, Daniela BarnikolDie Weiterbildungsinitiative Allgemeinmedizin Coburg bietetden jungen Ärzten eine strukturierte und zielgerichtete Weiterbildungin der Klinik und in den Praxen an. Das Motto ist:24


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGFacharzt für Allgemeinmedizin in fünf Jahren an einem Ortund mit einer einheitlichen Vergütung nach dem Tarifvertragfür Ärzte an kommunalen Krankenhäusern.Die fünf Jahre für die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizingliedern sich in 36 Monate im Klinikum mit der Möglichkeit,die Innere Medizin mit ihren Fachabteilungen Gastroenterologie- Kardiologie - Nephrologie - Allgemeinmedizinund Onkologie kennen zu lernen wie auch intensivmedizinische,chirurgische, gynäkologische und pädiatrische Inhaltezu erlernen. Danach erfolgt der Wechsel für 24 Monatein eine Hausarztpraxis der näheren Umgebung.Den fertigen Fachärzten bietet sich nach Ende ihrer Ausbildungszeitdie Gelegenheit, einen frei werdenden Arztsitz zuübernehmen oder in eine Praxis mit einzusteigen.Grundlage der Weiterbildung ist eine gemeinsame Vereinbarungzur Förderung der Allgemeinmedizin der DeutschenKrankenhausgesellschaft mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigungund dem GKV Spitzenverband.Mit Benjamin Armann hat im Oktober 2010 der erste Arzt diesenAusbildungsweg am Klinikum Coburg in der IV. MedizinischenKlinik für Allgemeinmedizin und Akutgeriatrie begonnen.Fachabteilungen in der Henneberg-Klinik• Innere Medizin - Kardiologie/Angiologie/Diabetologie• Innere Medizin - Gastroenterologie/Onkologie• Innere Medizin - Allgemeine Innere Medizin/Geriatrie• Allgemein- und Visceralchirurgie• Unfallchirurgie/Orthopädie/Fußchirurgie• Gynäkologie/Geburtshilfe• Anästhesie/IntensivmedizinWeitere Fortbildungsmöglichkeiten• Unterstützung bei der Ausbildung zum Notarzt• Ausbildung Strahlenschutz• Ausbildung Sonographie• Linksherzkathetermessplatz• KinderchirurgieAusbildungsmöglichkeiten in der Praxis• Allgemeinmedizinische Grundversorgung (Weiterbildungsermächtigung30 Monate)• Chirotherapie und Sportmedizin• Chirurgie/Unfallchirurgie/orthopädische Erkrankungen(Weiterbildungsermächtigung 12 Monate)• Röntgendiagnostik, ambulante Operationen, BG-Verfahren,Notarzttätigkeit• angeschlossene Physiotherapie und REHA-EinrichtungHilfestellung bei der Wohnungssuche• zwei Wohnungen durch die Klinik angemietet (als Übergangslösung)• enge Kontakte mit der Wohnungsgesellschaft und derAWG-Vermittlung von WohnraumHilfe bei der Arbeitssuche für den Lebenspartner• wird in jedem Fall gewährt und wurde bereits praktiziert• enge Verbindung mit örtlichen Betriebenv.l.n.r.: Chefarzt Dr. Pohlig, Benjamin Armann, A. Franz undDr. Hans Günther KirchbergIn enger Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg werdenam Klinikum Coburg Studenten im Praktischen Jahr imWahlfach Allgemeinmedizin von Chefarzt Dr. Pohlig ausgebildet.HildburghausenVon Roy Hönemann, Geschäftsführer der Henneberg-<strong>Kliniken</strong>-Betriebsgesellschaft mbH• volle Weiterbildungsermächtigung im Fachgebiet Allgemeinmedizin(Vertrag mit der Kassenärztlichen Vereinigungund der Landesärztekammer Thüringen) über 2 ½Jahre in der Klinik und über 2 ½ Jahre in der Praxis Dipl.-Med. Donner & Dr. med. Neidnicht (Kooperationsvertrag),Ausbildung von 2-3 Ärzten gleichzeitig möglich• zusätzlich klinische Weiterbildungsermächtigungen in denFachgebieten Innere Medizin (volle WB), Chirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe,Anästhesie (jeweils anteilige WB)links: Dr. Langer, rechts: Dres. Neidnicht und DonnerWeitere Informationen/ Ansprechpartner:Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Chefarzt Dr. med. Harald Langer, DEAA, MBAÄrztlicher Direktor der Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Schleusinger Str. 17 · 98646 HildburghausenTelefon (03685) 773-187 · Fax (03685) 773-209Gemeinschaftspraxis• Dr. med. Neidnicht, Facharzt für Allgemeinmedizin &Chirurgie, Chirotherapie - Notarzt• Dipl.-Med. Donner, Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie &Allgemeinmedizin, Chirotherapie, Sportmedizin - NotarztSchlossparkpassage 6 · 98646 HildburghausenTelefon (03685) 404142 · Fax (03685) 404140E-Mail neidnicht-donner@t-online.dewww.neidnicht-donner.de25


DIALOGAus den <strong>Kliniken</strong>Jubiläum: 10. Qualitätszertifizierungim Klinikum LichtenfelsVon Dr. med. Josef Woidich, Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie am Helmut-G.-Walther-Klinikum LichtenfelsAls das Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels im Jahr 2001als eines der ersten Krankenhäuser in Bayern das Qualitätszertifikatnach DIN EN ISO 9001:2000 verliehen bekam,fragten sich noch viele, was der Sinn einer solchen Zertifizierungsei. Heute sind Qualitätssicherung, Qualitätsberichteund Instrumente wie Patienten- oder Mitarbeiterbefragungenaus der Krankenhauslandschaft kaum mehr wegzudenken.Nur durch Optimierung von Behandlungsabläufen insbesonderean Schnittstellen mehrerer Abteilungen sowie durch einstrukturiertes Aufnahme- und Entlassmanagement sind dieAnforderungen, die der mündige Patient von heute an einmodernes Krankenhaus stellt, zu erfüllen. Festgelegte Behandlungspfadebei geplanten stationären Aufenthalten undstrukturierte Abläufe in Notaufnahme und OP geben den Patientendie Sicherheit, die sie brauchen, um sich im Krankenhausgut aufgehoben zu wissen. Die Begleitung durch dasQualitätsmanagement beider Einführung neuer Methodenwie zum Beispielder Navigation bei Knieprothesenoder bei derEtablierung neuer Fachabteilungenwie der Neurochirurgiesorgt für einesichere Umsetzung dieserVorhaben ohne Reibungsverluste.Zertifizierungenvon Teilen des Klinikumswie des Traumazentrums,der Regionalen Schlaganfalleinheitoder des Darmzentrumswären ohneQualitätszertifikat nichtmöglich.Ende Oktober 2010 inspizierten die beiden Auditoren der FirmaKiwa Deutschland GmbH nahezu alle Bereiche des Klinikums.Hierbei wurden insbesondere die große Reife des Qualitätsmanagementsystemsund die Einbettung in den Klinikalltaghervorgehoben. Anregungen aus der kontinuierlichenPatientenbefragung, die zeitnah umgesetzt werden, verbesserndie Vorgehensweisen bei Untersuchung und Behandlungder Patienten stetig weiter. Gemeinsame Ziele und Projektesorgen für eine Vernetzung zwischen den unterschiedlichenAbteilungen mit dem Ziel, den Anforderungen, die diePatienten, aber auch die einweisenden Ärzte an uns stellen,gerecht zu werden.v.l.n.r.: Pflegedienstleiter Reinhard Scherm, GeschäftsführerMichael Jung, die beiden QM-Beauftragten Dr. Josef Woidichund Schw. Renate Kirschbaum, Ärztlicher Direktor Dr. Rolf StarkerMit Stolz konnte nun die neue Urkunde entgegengenommenwerden, die die Erfüllung der Anforderungen der DIN EN ISO9001:2008 bescheinigt."Green Hospital"Von Michael Jung, Geschäftsführer des Helmut-G.-Walther-Klinikums LichtenfelsDie Planungen für den Ersatzneubau des Klinikums Lichtenfelslaufen auf Hochtouren und noch Ende 2011 könnten dievorbereitenden Arbeiten begonnen werden. Die Bauzeit istauf etwa vier Jahre veranschlagt, somit wäre dann mit einemUmzug in das neue Klinikgebäude im Jahre 2015 zu rechnen.Im Rahmen der Initiative "Aufbruch" Bayern hat das StMUG fürden Ersatzneubau 8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, umdas Projekt als besonders nachhaltiges, energieeffizientesund innovatives Projekt zu würdigen. Das Konzept „GreenHospital“ verbindet die Förderung notwendiger Baumaßnahmenim Krankenhaus mit innovativen ökologischen Zielsetzungenund Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsbedingungenim Krankenhaus, ohne die ökonomischenAnforderungen zu vernachlässigen. Ressourcen und Umweltsollen geschont, das Einsparpotential im energetischen Bereichausgeschöpft, umweltfreundliche Materialien eingesetztund eine angenehme, der Heilung förderliche und ökologischunbedenkliche Umgebung geschaffen werden. Das Konzeptbetrifft somit alle Bereiche eines Krankenhauses. In die Betrachtungsind alle Phasen von der Planung über die Errichtungund Nutzung bis hin zu Abriss/Verwertung des Krankenhausgebäudeseinzubeziehen. Die nachfolgend genanntenBeispiele geben nur einen kleinen Einblick in die Vielfalt derMöglichkeiten, ein Krankenhaus als "Green Hospital" zugestalten. Krankenhausträgern steht es daneben offen, individuellauf ihre Verhältnisse abgestimmte Technologien undMaterialien einzusetzen, die mit der genannten Zielsetzungim Einklang stehen.Mögliche BewertungsbereicheBerücksichtigung von Standortfaktoren• Minimierung des Grundflächenverbrauchs durch kompakteBaukörper26


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOG• Nutzung standortbezogener Umweltenergie (Geothermie,Wasserkraft oder Windkraft)• Situierung nach optimaler Verwertung des Sonnenlichts• Bezug zur Natur• Standortwahl nach verfügbaren öffentl. Verkehrsmitteln• Vermeidung von Bodenversiegelungen• naturschutzgerechte Außenanlagen (z. B. Biotop, Gartenmit geschützten Pflanzen)Gestaltung des Bauwerks und der Gebäudestruktur• intelligente Fassadenkonstruktionen zur Verhinderungvon tages- und jahreszeitbedingten Wärme- und Kälteverlusten(„Passivhaus“-Gebäudestandard, Isolierung mitumweltverträglichen Dämmstoffen, integrierte Solarmodule)• Tageslicht zur Reduzierung künstlicher Beleuchtung• flexible Baukonstruktion/ Grundrisse (erleichtert spätereUmnutzungen)• attraktives Design - Identifizierung als "Green Hospital"• patientengruppenspezifische Gestaltungselemente, umPatienten mit bestimmten Krankheitsbildern optimaleAufenthaltsvoraussetzungen zu bieten (z. B. Demenzkranke)Gebäude- und Betriebstechnik• Einführung eines Energiemanagementsystems zuroptimalen Steuerung des Grund- und Spitzenlastbedarfs• Optimierung der Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen(Wärmerückgewinnungsanlagen, Kälteabsorptionsanlagen,Niedrigtemperaturanlagen mit Wärmepumpen,Betonkernaktivierung etc.)• Solarthermieanlagen zur Warmwassergewinnung• Geothermieanlagen mit Wärmepumpen• Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung• Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung zur StromundWärmeerzeugung (z.B. mit Biomasse-/Biogasanlage)• Fernwärmeversorgung auf Basis ökologisch gewonnenerEnergie• Notstromanlage als netzparalleles Aggregat im Verbundmit anderen Erzeugeranlagen zur Erzielung einer Stromvergütungam Minutenreservemarkt• automatisierte Gebäudeleittechnik (Steuerung von Strom,Heizung, Lüftung, Klima, Beleuchtung und Sonnenschutz)• Lamellensysteme mit Sonnenlichtsteuerung• bedarfsgesteuerte Lichtsysteme mit Tageslicht- undAnwesenheitssensoren• Beleuchtung innenliegender Räume mit Tageslichtkollektoren• Verwendung von LED- oder OLED-LeuchtenProzesse/ Betriebsabläufe• innovative Informations- und Kommunikationstechnologienzur Optimierung der Arbeits- und Prozessabläufe(z. B. zur Standardisierung der Patientenpfade)• Einsatz von Steuerungssoftware für Produkte zurReduzierung der Lagerhaltung, Verbesserung derKostentransparenz und effizienteren ProduktauswahlEinsatz umweltschonender Materialen• Verwendung nachwachsender Energieträger (z. B. Holzpelletsfür Heizung)• Vermeidung von schadstoffhaltigen Kunststoffen ( z. B.PVC-freie Infusionsbestecke)• Verwendung von Kies statt Beton/Asphalt bei Parkplatzflächen• Verwendung ökologischer sowie recyclingfähiger Baustoffeaus heimischer Produktion• Verwendung von Materialien mit hoher ReinigungsfreundlichkeitUmweltgerechte Ausstattung• Einsatz von Nano-Materialien für Oberflächen• Einsatz energiesparender Medizintechnik• Hygieneoptimierte WCs und Waschbecken• Anlage von begehbaren und begrünten Innenhöfen undmitarbeiter- und patientenfreundlichen Außenanlagen• Begrünung der Dächer• Bayern Arche - Informationen über die biologische Vielfaltder Umgebung für Patienten und Besucher (evtl. auchals externes Informationsangebot nutzbar)• Informationseinheit Bayern Arche „indoor“ (interaktiv,z. B. touch screens) oder „outdoor“ (z. B. Informationspavillon,interaktive Informationseinheiten)Vermeidung bzw. Minderung von Umweltbelastungen• Verbesserung der Innenraum-Luftqualität (z. B. durchschadstofffreie Materialien)• Verwendung von Mehrweg- statt Einmalartikeln• Reduzierung von Lärmeinflüssen (Dämmung oder Auslagerunglärmintensiver Anlagen, Einbau schalldämmenderBodenbeläge)• Vermeidung von Geruchsbelästigungen (Küchenabluft)• Umsetzung von Mülltrennungs- und Bewirtschaftungskonzepten(Reduzierung der durchschnittlichen Abfallmengepro Patient, kostenentlastende Entsorgungskonzeptezur Rückführung von Verpackungen an Hersteller)• Verwendung von Grauwasser, z. B. für Bewässerung undToilettenspülung (soweit hygienisch unbedenklich)• Reduzierung des Wasserverbrauchs, z. B. durch Abwasser-Aufbereitung(soweit wirtschaftlich)Verbesserung der Aufenthalts- und Arbeitsbedingungenim Krankenhaus• vom Patientenbett aus regelbare Heizung, Sonnenschutzund Beleuchtung• Möbel aus Naturholz• überdurchschnittliche Tagesbelichtung der Arbeitsplätze• Sichtverbindung nach außen für mindestens 90 Prozentder Arbeitsplätze• Farbleitkonzept für Flurzonen zur Patientenorientierung• innovative Gestaltung der Patientenzimmer sowieBehandlungsbereiche (Farb- und Lichtkonzepte)• Ausstellung von Werken ortsansässiger Künstler ingeeigneten Räumen (z. B. Foyer, Wartebereiche)• Kinderbetreuungsangebote (Spielecken, Streichelzoo etc.)Einführung eines ganzheitlichenUmweltmanagementsystems• ISO 14.001• EMAS• integrierte Produktpolitik (IPP-Lebenswegbetrachtung vonProdukten zur Verbesserung der Ressourceneffizinienz)• Stoffflussmanagement z. B. durch Software XHOSPIproMit dem Projekt „GreenHospital“ entsteht in Lichtenfelsein „Leuchtturmprojekt“mit internationalerSignalwirkung, soder bayerische GesundheitsministerDr. MarkusSöder (rechts im Bild) beiseinem Besuch im Februar2011 im Helmut-G.-WaltherKlinikum (hier im Gesprächmit GeschäftsführerMichael Jung).27


DIALOGAus den <strong>Kliniken</strong>Was genau ist eigentlichErgotherapie?Von Manuela Greiner, Leiterin des Therapeutenteams der Frühreha und Yvonne Graubner, Leiterin derErgotherapie, MEDINOS Klinik NeuhausErgotherapie ist ein komplexer Beruf mit breiter Basis, der Medizinund Sozialwissenschaften verbindet, dazu noch praktischekünstlerische und technische Aspekte mit einbezieht. Sieist eine Therapieform, die sich mit der Ausführung konkreterBetätigungen und deren Auswirkungen auf den Menschenund dessen Umwelt befasst. Der Begriff "Ergotherapie" leitetsich aus den griechischen Worten 'ergon' (Werk, Arbeit, selbsttätig sein) und 'therapeia' (Behandlung) ab. Die Ergotherapieist in Deutschland ein anerkanntes Heilmittel und wird vomArzt verordnet.Ergotherapeuten setzen in ihrer Tätigkeit das Konzept um,dass Aktivsein sich positiv auf die körperliche und geistigeGesundheit auswirkt. Das Ziel der Ergotherapie ist in allenEinsatzbereichen gleich: eine zufriedenstellende Ausführungalltäglicher Handlungen und die damit verbundene selbstbestimmteTeilhabe am soziokulturellen Leben.Ergotherapeuten begleiten und unterstützen Menschen jedenAlters, die in ihren Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkungenbedroht sind. Ihr Ansatz ist ganzheitlich: Siesetzen auf der Basis ärztlicher Diagnosen umfeldgerechte,handlungsorientierte Beschäftigungs- und Übungsmaßnahmenzur Heilung von körperlichen, geistigen oder seelischenStörungen ihrer Patienten ein. Dabei berücksichtigen sie auchpsychologische, physiologische sowie soziale Faktoren. Jenach Diagnose und Erkrankung kann es für einige Patientenauch darum gehen, sich im eigenen Haushalt selbst versorgenzu können: Waschen, Ankleiden, Essen zubereiten, Hausarbeitoder Einkaufen sind Beispiele für Aktivitäten des täglichenLebens. Ein weiterer Einsatzbereich der Ergotherapeuten istdie berufliche Wiedereingliederung oder Neuorientierungvon Patienten nach einer Erkrankung.Die Ergotherapie findet Anwendung in allen Fachbereichen,insbesondere in der Neurologie, Orthopädie, Traumatologie,Rheumatologie, Pädiatrie, Psychiatrie und Geriatrie.Ergotherapeutische Behandlungsverfahrensind zum Beispiel:• motorisch-funktionelle Verfahren: Sie dienen der gezieltenTherapie krankheitsbedingter Störungender motorischen Funktionen undder daraus resultierendenFähigkeitsstörungen.• sensomotorisch-perzeptive Verfahren: Dies sind komplexeBehandlungsverfahren mit häufig mehreren Therapiezielen.Sie wirken bei Patienten, die unter einer Beeinträchtigungder Funktionen des Zentralen Nervensystems leiden.• Hirnleistungstraining/ neuropsychologische Verfahren: Siewerden bei Patienten mit kognitiven Störungen eingesetzt,so zum Beispiel bei Störungen der Aufmerksamkeit,Konzentration, Ausdauer, Merkfähigkeit und des Gedächtnisses.• psychosoziale Verfahren: Sie finden Anwendung bei Menschenmit psychischen Erkrankungen und sozioemotionalensowie psychosozialen Problemen.• adaptative Verfahren: Sie helfen dem Patienten durchHilfsmittelversorgung oder Umfeldanpassung mit seinenvorübergehenden oder bleibenden Defiziten zurechtzukommen.In der Ergotherapie greift man auf verschiedene Behandlungskonzeptezurück, wie zum Beispiel Bobath, Affolter, Perfetti,Hirnleistungstraining, F.O.T.T., adaptative Verfahren,Handtherapie, Manuelle Therapie, PNF, Castillo Morales, BasaleStimulation, Johnstone und sensorische Integration.Mit der Eröffnung der Abteilung Frührehabilitation in der KlinikNeuhaus im Jahre 2006 hat sich die Ergotherapie auch inden MEDINOS <strong>Kliniken</strong> etabliert. Ziel ist es, dem Patienteneine nahtlose Rehabilitationskette von der stationären Frührehabilitationschon während der Akutphase bis zur Verlegungin eine spezialisierte Reha-Einrichtung oder in die ambulanteWeiterbehandlung zu ermöglichen. Dafür arbeitethier ein multiprofessionelles Ärzte-, Pflege- und Therapeutenteam(Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) unter derLeitung eines Arztes für Neurologie und Rehabilitative undphysikalische Medizin eng zusammen.Die Frührehabilitation versorgt insbesondere Patienten nachoder bei neurologischen Erkrankungen (Schlaganfall, Parkinson),chirurgische und orthopädische Patienten nach traumatischerSchädigung oder operativer (Prothesen-)Versorgung,Patienten mit Gefäßleiden, kardiologische und pneumologischePatienten. Dementsprechend groß ist auch hierdas Einsatzgebiet der Ergotherapie und es kommt eine Vielzahlvon verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zur Anwendung.Ziel aller Behandlungen ist es, bleibenden Einschränkungenentgegenzuwirken. Mit der früh einsetzenden Rehabilitationbereits während der Akutbehandlung möchte man den Patientenhelfen, in ein möglichst selbständiges Leben zurückzufindenund eine unter Umständen drohende Pflegebedürftigkeitzu vermeiden. Je früher die Maßnahmen einsetzen,umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass möglichst vieleder bisherigen Fähigkeiten zurückgewonnen werden.Quellen:www.wikipedia.dewww.bed-ev.de28


Aus den <strong>Kliniken</strong>DIALOGHenneberg-<strong>Kliniken</strong>-Betriebsgesellschaft- Rückblick 2010Von Dr. med. Harald Langer, Ärztlicher Direktor Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Auch im vergangenen Jahr gab es in den Henneberg-<strong>Kliniken</strong>zahlreiche Neuerungen und Umstrukturierungen:In Hildburghausen wurden Anfang des Jahres unsere neueRöntgenanlage und unser neuer Computertomograph in Betriebgenommen. Auch in diesem Bereich ist die Geschwindigkeitder technischen Entwicklung rasant und es mussteetwa eine Million Euro investiert werden, um die Radiologietechnikauf den aktuellen Stand anzupassen.Ebenfalls eine große Investition und ein Kraftakt war die Umstellungunseres Klinikinformationssystems, da von einem Tagauf den anderen nichts mehr im Krankenhaus so funktioniertwie bisher, von der Anforderung einer Untersuchung, über dieArztbriefschreibung bis zur Rechnungsstellung. Dies wurdejedoch durch unsere Mitarbeiter mit viel persönlichem Engagementund Professionalität ebenso gemeistert wie die Umstellungunserer Labor-EDV.Unsere bisherige Chefärztin der Abteilung Gynäkologie/Geburtshilfe,Dr. Büchner, hat sich ebenfalls in Eisfeld niedergelasssenund das Krankenhaus verlassen. Seit 1. Juli 2010hat Dr. Diana Wendler die Leitung der Abteilung übernommen.Vorher hat sie als Oberärztin am Klinikum Zwickau gearbeitet.Die steigenden Patienten- und OP-Zahlen sind in denersten Monaten sehr vielversprechend.Klinik SchleusingenIn Schleusingen wurden mit der Fertigstellung der Außenanlagendie Aus- und Umbaumaßnahmen abgeschlossen. Diedort angegliederten Arztpraxen haben sich sehr gut etabliertund es ist ein Gesundheitszentrum entstanden, das ambulanteund stationäre Krankenversorgung sehr gut vereint.Die Henneberg-<strong>Kliniken</strong> im <strong>regioMed</strong>-VerbundDie <strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong> GmbH, zu der wir jetzt seit drei Jahrengehören, entwickelt sich stetig weiter. Mit der Umstellung derEDV-Systeme in allen <strong>Kliniken</strong> verfügen wir nun über eine einheitlicheInformationstechnologie, die den Datenaustauschzwischen den Einrichtungen verbessert und das Zusammenwachsenweiter voranbringt. Die Henneberg-<strong>Kliniken</strong> alskleinster Partner des Konzerns, profitieren in vielen Bereichenvon der Kooperation mit dem Klinikum Coburg, dem KlinikumLichtenfels und den MEDINOS-<strong>Kliniken</strong> in Sonneberg undNeuhaus.das obere Foyer der Klinik HildburghausenDrei neue Chefärzte wurden in diesem Jahr eingestelltbzw. ernanntInsgesamt hat sich im Jahr 2010 also wieder sehr viel verändertund weiterentwickelt. Im Krankenhaus sind wir zu ständigerVeränderung und Weiterentwicklung gezwungen, daStillstand sehr schnell Rückschritt bedeutet, was im Wettbewerbum die Patienten nachteilig sein kann. Mit den aktuellenWeichenstellungen sind wir jedoch auf einem guten Weg.Die kardiologische Abteilung wird nun im Kollegialsystem vonDr. Frielitz und Dr. Milz, dem bisherigen leitenden Oberarzt,gemeinsam geführt, da Dr. Frielitz nebenbei eine kardiologischeFachpraxis in Eisfeld führt.Seit 1. Oktober 2010 hat Prof. Dr. Körner seine Tätigkeit alsChefarzt der Abteilung Gastroenterologie, Onkologie undProktologie aufgenommen und noch drei weitere Ärzte ausdem Klinikum Suhl mitgebracht, wo Prof. Körner bisher tätigwar. Prof. Körner ist ein überregional bekannter Experte seinesFachgebiets, was wir auch schon im Patientenzulauf spüren.Dr. Böhm steht jetzt der Abteilung für allgemeine Innere Medizinund Akutgeriatrie vor, wobei die geriatrische Abteilungnoch in der Aufbauphase ist. Geriatrie, also die Altersmedizin,ist durch die allgemeine Bevölkerungsentwicklung ein starkan Bedeutung gewinnender Bereich, auf den man sich einstellenmuss.Dr. Harald Langer29


DIALOGKurz notiertKlinikum CoburgCoburger Kardiologe von der Europäischen Gesellschaftfür Kardiologie ausgezeichnetPD Dr. Dr. SinhaPrivatdozent Dr. Dr. Anil-Martin Sinha,Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Coburg(Chefarzt Prof. Dr. J. Brachmann), wurdeauf der Jahrestagung der EuropäischenGesellschaft für Kardiologie (ESC) zum„Fellow of the ESC“ ernannt. Mit diesemTitel werden hochqualifizierte und erfahreneÄrzte ausgezeichnet, die sich in hervorragenderWeise um die klinischen und wissenschaftlichenBelange der Kardiologieauf nationaler und europäischer Ebeneverdient gemacht haben.Privatdozent Dr. Dr. Sinha ist am Klinikum Coburg vor allemfür die kardiovaskuläre Bildgebung verantwortlich. Unter seinerLeitung wurde der Bereich der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie(MRT, Kernspin) in der Kardiologie aufgebaut.Hier werden an mittlerweile zwei Siemens-MRTs ( Espree1,5T und Verio 3,0T) jährlich mehr als 2.000 MRT-Untersuchungenbei Patienten mit Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungendurchgeführt. Daneben ist Dr. Sinha zuständigfür den kardiologischen Bereich des neu gegründeten „Zentrumsfür Innere Medizin“ (ZIM) sowie stellvertretender Leiterdes Herzkatheterlabors.Darüber hinaus hat sich Privatdozent Dr. Dr. Sinha wissenschaftlichauf dem Gebiet der Herzbildgebung, der Therapievon Herzrhythmusstörungen, der Katheterinterventionen undder Prävention von Herzerkrankungen einen internationalenNamen gemacht. Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichenArbeiten werden auf namhaften nationalen und internationalenFachtagungen vorgestellt und in angesehenen Fachjournalenund Fachbüchern veröffentlicht.Bei anstehenden ethischen und moralischen Unsicherheitenbei der Patientenversorgung und im Gespräch mit den Angehörigenist das Ethikkomitee gerne bereit, allen Beteiligtenberatend zur Seite zu stehen. Das berufsübergreifende Gesprächim Ethikkomitee kann dazu beitragen, dass unterschiedlicheAspekte wahrgenommen und bei der Therapieentscheidungberücksichtigt werden. Wir schulen bei Bedarfärztliches, pflegerisches und nicht-medizinisches Personal inethischen Konfliktsituationen individuell. Besonderes Augenmerklegen wir auf den Umgang mit Willensäußerungen undEntscheidungen am Lebensende (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht,Betreuungsvollmacht). Bei Bedarf wenden Siesich an einen oder mehrere Mitarbeiter unseres Komitees.Ansprechpartner:Henneberg-<strong>Kliniken</strong>-Betriebsgesellschaft mbHDipl.-Sozialarbeiterin Gabriele KieserSozialdienstSchleusinger Str. 1798646 HildburghausenTelefon (03685) 773-230Weitere Mitglieder:• Dipl.-Med. Petra WollenbergOberärztin Innere Medizin, Allgemein• Dipl.-Med. Angelika StapfOberärztin Innere Medizin, Kardiologie• Ulrike Wolter-Viktor, Pfarrerin• Corinna Wacker, KrankenschwesterStation 5, Innere Medizin• Kathrin Schüler, KrankenschwesterStation 3, Chirurgie• Kristin Mitzenheim, KrankenschwesterStation 4, Intensivmedizin• Petra Klett, KrankenschwesterStation 1, Klinik SchleusingenHenneberg-<strong>Kliniken</strong>Ethikkomitee der Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Seit mehreren Jahren bereits gibt es ein Ethikkomitee in denHenneberg-<strong>Kliniken</strong>, das aus Mitgliedern verschiedener Abteilungenund Fachbereiche besteht. Verstärkt und beratenwird das Team unter anderem von Pfarrerin Ulrike Wolter-Victor. Die Mitglieder arbeiten ständig an ihrer Qualifizierungzur optimalen Bewältigung der anfallenden Probleme.Die EthikkommisssionKlinikum CoburgElsbeth-Heise-Pflegepreis geht nach CoburgIm November 2010 wurde der alle zwei Jahre durch das GermanCenter for Evidence based Nursing und die Pflegedirektiondes Universitätsklinikums der Martin-Luther-Universität(MLU) Halle/Saale vergebene Elsbeth-Heise-Pflegepreis aneine Mitarbeiterin des Klinikums Coburg verliehen. Der Preiswürdigt Projekte zur Verbesserung der Pflegequalität, Einführungneuer Pflegemethoden, patientenorientierter Veränderungender Pflegeorganisation und Projekte zur Verbesserungdes rationellen Ressourceneinsatzes in der Pflege. Der erstePreis der mit insgesamt 1.000 Euro dotierten Auszeichnung,wurde durch Prof. Dr. Behrens, Direktor des Instituts für Gesundheits-und Pflegewissenschaft der MLU, an Dr. DorotheaThieme überreicht.Dr. Thieme (promoviert am 6. Dezember 2010), die seit Februar2010 als Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin sowieMedizinpädagogin an der Berufsfachschule für Krankenpflegeam Klinikum Coburg arbeitet, erhielt den Preis für einProjekt zur Qualitätsentwicklung in der Pflege, das an einerunfallchirurgischen Schwerpunktklinik durchgeführt wurde.Dabei wurde eine Evidence-basierte Richtlinie zur physikalischenThromboseprophylaxe entwickelt und in der Klinik implementiert,wobei durch die Kooperation mit dem Institut fürGesundheits- und Pflegewissenschaften der MLU aktuellewissenschaftliche Erkenntnisse einfließen konnten. Das Qua-30


Kurz notiertDIALOGMEDINOS <strong>Kliniken</strong>MEDINOS eröffnet MVZ in Sonnebergv.l.n.r.: Die Preisträger Frau Schuchardt, Herr Wiederhold undFrau Dr. Thieme mit Frau Brauner (Pflegedirektion der MLU) undProf. Dr. Behrenslitätssicherungsprojekt bewirkte, dass Patienten besser mitgeeigneten Maßnahmen der physikalischen Thromboseprophylaxeversorgt und die Dokumentation verbessert werdenkonnte. Das wegweisende Projekt kann auch in anderen <strong>Kliniken</strong>Anwendung finden und ist besonders für unfallchirurgischeund operative Fachdisziplinen von Bedeutung.Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Sternenkinder – die Erinnerung bleibtSternenkinder sind Kinder, die viel zu früh und damit nichtlebensfähig den Mutterleib verlassen müssen und ein Gewichtunter 500 Gramm haben. Für diese Kinder besteht in Thüringenzwar keine Bestattungspflicht, viele Eltern wünschen sichaber dennoch einen Ort des Erinnerns. In den Henneberg-<strong>Kliniken</strong> sind jährlich auch einige Eltern davon betroffen. Deshalbwird Ihnen die Möglichkeit gegeben, Abschied zu nehmen.Auf Initiative von Chefärztin Dr. med. Diana Wendler, GabrieleKieser (Sozialdienst) und Pfarrerin Ulrike Wolter-Viktor wirdeinmal im Jahr mit einem Gedenkgottesdienst, den FrauWolter-Viktor als evangelische Klinikseelsorgerin durchführt,den Eltern die Möglichkeit geben, Abschied zu nehmen. ZurZeit entsteht auf dem Friedhof in Hildburghausen ein Denkmalfür Sternenkinder. Durchdie Unterstützung der StadtHildburghausen kann diesesProjekt nun verwirklicht werden.Die „Trauerfeier fürunsere still geborenenKinder“ findet immer amletzten Freitag im Mai um17.00 Uhr in der Feierhalledes Friedhofes Hildburghausenstatt. Die Feier istöffentlich. Besonders eingeladensind alle Eltern, Großelternund Geschwister, dieeine Totgeburt oder den Abgangeines Kindes zu betrauernhaben und darüber hinausalle, die um ein frühverstorbenes Kind trauern.Am 1. Januar nahm das MEDINOS MVZ Sonneberg in denRäumen der MEDINOS Klinik seinen Betrieb auf. Patientenfinden hier Fachärzte für Chirurgie, Kinder- und Jugendmedizinund Anästhesiologie gebündelt unter einem Dach.Ein Medizinisches Versorgungszentrum (kurz MVZ) ist einefachübergreifende, ärztlich geleitete Einrichtung, in der mehrereÄrzte, mitunter auch angeschlossene Bereiche wie beispielsweiseLogopäden oder Physiotherapeuten zusammenarbeiten.Das Modell des MVZ ist vergleichbar mit den ehemaligenPolikliniken, die früher ein wichtiger Bestandteil dermedizinischen Versorgungslandschaft der DDR waren. Nachder politischen Wende wurden die Polikliniken abgeschafft,seit 2006 jedoch als MVZs vom Gesetzgeber wieder zugelassenund befördert, vor allem, um die Verzahnung von stationärerund ambulanter Versorgung zu verbessern.Im MVZ Sonneberg haben sich Ärzte zusammengeschlossen,die hier bereits ansässig waren: Die Chirurgen Dr. med.Hartmut Frey und Dipl.-Med. Udo Scheller sind schon seit vielenJahren mit ihrer chirurgischen Gemeinschaftspraxis inRäumen der Klinik Sonneberg tätig und daher vielen Anwohnernbereits ein Begriff. Die Kinderärztin Dr. med. AndreaBode bezog schon im vergangenen November die neuenRäume in der Sonneberger Klinik. Aber auch sie ist für diekleinen Patienten kein neues Gesicht, praktizierte sie dochbislang in ihrer Praxis im Wolkenrasen. Schließlich gehörtnoch der Anästhesist (Narkosearzt) Dr. med. Gerhard Liebermanndem MVZ-Team an. Er ist Oberarzt der Intensivmedizinund Anästhesie in der Klinik und erbrachte bisher schon imRahmen einer Ermächtigung neben seinem Klinikdienst Narkoseleistungenfür die Chirurgische Gemeinschaftspraxis sowiefür ambulante HNO-Eingriffe.Foto: Carl-Heinz ZitzmannDr. Frey (l.), Dr. Liebermann (2.v.l.), Dr. Bode (Mitte) sowieDipl.-Med. Scheller (4.v.r.) mit ihren Praxisteams und MVZ-Geschäftsführer Andreas Flemming (4.v.l.)Für alle drei Fachgebiete besteht in und um Sonneberg eingroßer Bedarf. Das MVZ tritt daher nicht in Konkurrenz zu bestehendenArztpraxen, sondern ergänzt vielmehr das medizinischeAngebot in der Region sinnvoll. Den MVZ-Ärzten istauch weiterhin an einem guten Miteinander gelegen - sowohlzu den niedergelassenen Kollegen als auch zur Klinik. Sie sindwie folgt zu erreichen:• Chirurgie Dres. Frey und SchellerTelefon (03675) 821-7010• Anästhesie Dr. LiebermannTelefon (03675) 821-7020• Kinderärztin Dr. BodeTelefon (03675) 821-703031


DIALOGKurz notiertHenneberg-<strong>Kliniken</strong>Ehrung von Dr. Eugen SchmidtAm 16. März 2011 wurde inder Klinik Hildburghausen Dr.Eugen Schmidt, ehemaligerGeschäftsführer der GeräteundPumpenbau GmbH Merbelsrod,geehrt. Dr. EugenSchmidt, der leider im September2010 verstorben ist, hat inseinem Erbe den Henneberg-<strong>Kliniken</strong> eine großzügige Zuwendungin Höhe von 50.000Euro zur Investition in neueMedizintechnik hinterlassen.Die Henneberg-<strong>Kliniken</strong> habenmit dieser Zuwendung einmedizintechnisches Gerät angeschafft,das im MillimeterbereichVeränderungen desMagen-Darm-Traktes erkennbarmacht. Ergänzt werdendiese Untersuchungen durcheine Mini-Kapsel, die vom Patienten geschluckt wird und sobislang unsichtbare Dünndarmbereiche sichtbar macht.Geschäftsführer Roy Hönemann und Prof. Dr. med. Körner,Chefarzt der Abteilung Gastroenterologie/Onkologie/Proktologie,bedankten sich bei den Angehörigen, Ehefrau RenateSchmidt, Sohn Andreas Schmidt und Tochter Gabriele Liebtrau,für diese Zuwendung. Als Erinnerung und Anerkennungwurde im Wartebereich der Endoskopie ein Bild von Dr. EugenSchmidt mit einer Widmung der Klinik enthüllt.Klinikum Lichtenfels14.000,- EUR Spende für die IMCDie Koinor-Horst-Müller-Stiftung spendete dem Helmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels im vergangenen Jahr 14.000Euro, die als Beitrag für die Finanzierung des neuen IMC-Monitorings verwendet wurden. Auf der „IMC“, der IntermediateCare, einer Zwischenstation zwischen Intensiv- undNormalstation, konnten so Überwachungsmonitore für sechsPatienten angebracht werden, die eine optimale Betreuungsicherstellen. Der Stiftung, der die Unterstützung des KlinikumsLichtenfels seit vielen Jahren am Herzen liegt, danktedie Klinikleitung mit einer kleinen Vorführung der neuenGeräte.Klinikum CoburgDiagnostik und Therapie maligner Lymphome -Was ist gesichert?Fortbildungsveranstaltung des OnkologischenZentrums <strong>regioMed</strong> am 17. November 2010Jedes Jahr erkranken etwa 14.000 Patienten an einem malignenLymphom, das damit an zehnter Stelle der bösartigenNeuerkrankungen in Deutschland steht.Maligne Lymphome bilden eine sehr heterogene Erkrankungsgruppemit ganz unterschiedlichen Krankheitsverläufen.Eine differenzierte Therapie ist deshalb unabdingbar.Während hochmaligne Lymphome risiko-adaptiert in kurativerAbsicht bis hin zur Hochdosistherapie mit autologer oderallogener Stammzelltransplantation behandelt werden, könnenniedrig maligne Lymphome bislang meist nicht geheiltwerden. Unter Einbeziehung innovativer Therapiekonzeptehat sich die Prognose aber auch in dieser Gruppe deutlichverbessert.PD Dr. Christof Lamberti, Leiter des Onkologischen Zentrums<strong>regioMed</strong> Coburg, begrüßte die zahlreichen Kolleginnen undKollegen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausPraxis und Klinik, die der Einladung gefolgt waren.Einleitend berichtete Dr. Thomas Zöller (OnkologischeSchwerpunktpraxis in Coburg) über differentialdiagnostischeAspekte unklarer Lymphknotenschwellungen. Prof. Dr. GerhardGrabenbauer erläuterte die aktuellen Entwicklungen derradiologischen Diagnostik und Therapie. Nach der Pausestellte PD Dr. Christof Lamberti die Prinzipien der Systemtherapiemaligner Lymphome dar. Den Schlusspunkt setzte PDDr. Stefan Knop vom Universitätsklinikum Würzburg mit seinemVortrag zur Hochdosistherapie und experimentellen Therapieverfahrenmaligner Lymphome.v.l.n.r.: Margit Thieret - Leiterin der Intensivstation, PflegedienstleiterReinhard Scherm, Klinik-Geschäftsführer Michael Jung,Stiftungsgründer Horst Müller, Koinor-Geschäftsführer MichaelSchulz und Dr. Rolf Starker - Ärztlicher DirektorIm Anschluss an die Vorträge standen die Referenten dem PublikumRede und Antwort. Hier im Bild Dr. Zöller (links) und PD Dr. Lamberti32


Kurz notiertDIALOG<strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong>Katzenkind findet im Wohnheim „Leuchtturm“ein ZuhauseAn einem kalten, schneereichen Dezembertag stand maunzendein verirrtes kohlrabenschwarzes Katzenkind vor unsererWohnheimtür. Liebevoll wurde zunächst vom HausbewohnerHerrn Otto ein Schlafplatz bereitet und vom Hauskater „Felix“eine Portion Trockenfutter abgezweigt. Nach der Registrierungdurch den Tierschutzverein wurde mittels Zeitungsanzeigeder rechtmäßige Besitzer gesucht, jedoch ohne Erfolg.Das „Findelkatzenkind“ fühlte sich indessen in seinerneuen Umgebung zunehmend heimisch und Herr Otto, derbis dahin die Pflege übernommen hat, möchte seinen kleinenBegleiter „Mohrle“ nicht mehr missen. So kam es, dass imWohnheim „Leuchtturm“ zur Freude aller Bewohner undBetreuer neben den zwei Schildkröten nun auch zwei Katzenihr Zuhause haben.angenommen wurde. Die Henneberg-<strong>Kliniken</strong> bedanken sichbei allen Künstlern für ihr Engagement und ihre Darbietungen.<strong>regioMed</strong>-<strong>Kliniken</strong>Freude verschenkenNicht alltäglich gestaltete sich im Januar ein Samstag imSeniorenzentrum „Wohnen im Alter“ in Sonneberg. Wo essonst eher ruhig zugeht, wurde in der Eingangshalle einemärchenhafte Kulisse gezaubert, und eine fröhliche Lebendigkeitdurchzog den Raum. Bekannte Melodien, vorgetragenauf Akkordeons, bewegten die Heimbewohner und mankonnte ein leises Mitsummen hören. Die Rabenäußiger Theaterkünstlerzeigten danach das uralte Märchen Dornröschen.Voller Staunen verfolgten alle Zuschauer die Vorstellung.Sicherlich wurden dabei eigene Kindheitserinnerungen wach.Der Beifall der Heimbewohner, des Personals und der Gästebrachte die volle Begeisterung zum Ausdruck.Es ist dem Engagement des Feuerwehrvereins Rabenäußig zuverdanken, dass durch die kulturelle Tätigkeit seiner Mitgliederliebevolle Zuwendung auch älteren Menschen zuteil wird.Öffentlichkeitsarbeit in diesem Sinne bedeutet, Freude undLiebe zu schenken.Herr Otto mit "Mohrle"Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Danke an die Kinder des AWO KindergartensDornröschens Hofstaat im "Wohnen im Alter"In der Adventszeit bereiteten viele große und kleine Künstlermit weihnachtlichen Gesängen und Programmen den Patientinnenund Patienten der <strong>Kliniken</strong> Hildburghausen undSchleusingen eine große Freude. Verschiedene Chöre, Vereine,aber auch Kindergärten und Schülergruppen vermittelnden Patienten ein intensives Gefühl der nahenden Feiertage.So haben unter anderem die Kinder und Erzieherinnen desAWO-Kindergartens Hildburghausen ihr Programm aufgeführt,das von allen Patientinnen und Patienten dankendHenneberg-<strong>Kliniken</strong>Amateurbühne Hildburghausen zu GastDie Amateurbühne Hildburghausen war bereits mehrereMale zu Besuch in der Klinik Hildburghausen, so auch am 15.Dezember 2010. Vier Damen und Herren der Amateurbühnebereiteten den Patienten mit einer weihnachtlichen Lesungeinen angenehmen, unterhaltsamen Abend. Sie erinnertenunsere Patienten mit lustigen Gedichten und Geschichten andie schöne winterliche Vorweihnachtszeit und so konntendiese ihre Krankheit für eine Weile vergessen.Die Kinder des AWO-Kindergartens während ihrer DarbietungUnterhaltsames von der Amateurbühne Hildburghausen33


DIALOGPersonaliaKlinikum CoburgRalph Walta, seit 1. September Pastoralreferent„Ist einer von euch krank? Dann rufe erdie Ältesten der Gemeinde zu sich; siesollen Gebete über ihn sprechen…“ sokönnen wir im Neuen Testament lesen.Schon in der Urkirche war die Sorge umdie Kranken ein Hauptanliegen der christlichenGemeinde.Seit 1. September 2010 darf ich im KlinikumCoburg mit einer 50-Prozent-Stelletätig sein. Mein Name ist Ralph Walta, ichbin 49 Jahre alt und seit 22 Jahren Pastoralreferentin der Erzdiözese Bamberg. Seit fünf Jahren arbeiteich in der Pfarrgemeinde St. Augustin Coburg. Dort bin ichunter anderem für Kindergottesdienste, die Erstkommunionvorbereitungund die Jugendarbeit zuständig. Außerdem wurdeich vor vier Jahren als Dekanatsjugendseelsorger für dasDekanat Coburg gewählt.Erreichen können Sie mich Dienstag bis Freitag (in der Regelvormittags) im Büro der Seelsorge oder unter der Telefonnummer(09561) 22-5219. Wenn Sie außerhalb meinerDienstzeit einen Geistlichen für das Sakrament der Krankensalbungbenötigen, erreichen sie diesen unter der Nummer(0170) 5638072.Neuer Assistent der Geschäftsführung: Martin HupferMartin Hupfer wurde 1981 in Kulmbachgeboren. Nach einer Ausbildung zumKaufmann im Groß- und Außenhandelund mehrjähriger Tätigkeit als Disponent,entschloss er sich, noch einmal die Schulbankzu drücken und absolvierte 2002 dasAbitur. Anschließend studierte er Gesundheitsökonomiean der Universität Bayreuth.Seit 1. Januar unterstützt MartinHupfer den Geschäftsführer Michael Jungin der Verwaltung des Klinikums.Verabschiedung von Carola KrappmannNach mehr als 5.000 Babys, denen Carola Krappmann in gut40 Jahren - davon 34 im Klinikum Lichtenfels - auf die Weltgeholfen hat, verabschiedete sich die bisherige leitende Hebammedes Helmut-G.-Walther Klinikums Lichtenfels in denwohlverdienten Ruhestand.Klinikum LichtenfelsErnennung zum leitenden Oberarztder GynäkologieDr. Sebastian Ratajczak wurde zum 1. Januarzum leitenden Oberarzt der gynäkologisch-geburtshilflichenAbteilung ernannt.Der 40jährige arbeitet seit September1998 im Klinikum Lichtenfels, seitMai 2005 als Oberarzt.Carola Krappmann (6.v.l., mit Blumen) bei ihrer VerabschiedungNeuer Oberarzt der UnfallchirurgieDr. Patrick ZimmermannSeit 1. Januar verstärkt Dr. Patrick Zimmermannals Oberarzt der Unfallchirurgie/Orthopädiedas Klinikum Lichtenfels.Er wurde 1977 in Lichtenfels geboren undlegte in Kronach 1996 sein Abitur ab.Nach seinem Medizinstudium in Erlangenund Zürich verbrachte er ab 2003 die AiP-Zeit am Klinikum Bayreuth. Er promovierte 2008 mit demThema „Der prädiktive Wert der Zytokine IL-6 und TNF-α fürseptische Komplikationen nach großen abdominalchirurgischenEingriffen“ an der Universität Erlangen bei Prof. Hohenberger.Von 2004-2010 war er zuerst als Assistenzarzt, zuletztals Facharzt für Chirurgie am Klinikum Bayreuth in der unfallchirurgischenAbteilung bei Prof. Wagner tätig. Seit 2006gehört er zum Team des Rettungshubschraubers Christoph 20des ADAC. Dr. Zimmermann ist verheiratet.Neue leitende HebammeMartina Behr begrüßtDie Nachfolge von Carola Krappmanntrat zum Jahresbeginn 2011 MartinaBehr an. Sie absolvierte ihre Ausbildungin Bamberg und war in den vergangenenneun Jahren als Hebamme in Mainztätig.Henneberg-<strong>Kliniken</strong>Die Personalia der Henneberg-<strong>Kliniken</strong> finden Siediesmal im Artikel "Rückblick 2010" auf Seite 29.34


PersonaliaDIALOGMEDINOS <strong>Kliniken</strong>Neue Oberärztin in der Klinik NeuhausMUDr. (Univ. Prag) Adéla BöhmZum 1. Januar wurde Dr. Adéla Böhmzur Oberärztin der Pneumologie ernannt.Sie wird in dieser Funktion dasTeam der Interdisziplinären Frührehabilitationin der MEDINOS Klinik Neuhausverstärken.Adéla Böhm wurde 1978 in Strakonice(Tschechische Republik) geboren undlegte 1998 ihr Abitur in Pilsen ab. ImJahr zuvor hatte sie bereits in Albertville(Frankreich) ihr Abitur in Französischbestanden. Das Medizinstudium durchlief sie an der MedizinischenFakultät in Pilsen der Karlsuniversität Prag, beendete es2004 und nahm im September desselben Jahres ihre Tätigkeitals Assistenzärztin in der Inneren Medizin der Neuhäuser Klinikauf. 2009 erlangte sie die Zusatzbezeichnung Notfallmedizinund beendete im April 2010 ihre Assistenzarzt-Zeitals Fachärztin für Innere Medizin. Seitdem verstärkt sie alsInternistin die Neuhäuser Klinik und durchläuft hier derzeitnoch die Weiterbildung zur Pneumologin.Drei neue Oberärzte in der MEDINOS Klinik SonnebergAm 6. Januar wurden in der MEDINOS Klinik Sonneberg dreineue Oberärzte in ihr Amt eingeführt: Dr. med. Birgit Kirsch inder Gefäßchirurgie, Dr. med. Florian Wieland in der Pneumologieund Falk Hauptmann in der Anästhesie und Intensivtherapie.Dr. Birgit Kirsch wurde 1961 in Lohr/Main geboren. Das Medizinstudiumführte sie nach Würzburg an die Julius-Maximilians-Universität.Die Assistenzzeit absolvierte Dr. Kirsch in<strong>Kliniken</strong> in Königshofen, Kulmbach, Bretten und Fulda undbeendete diese als Fachärztin für Chirurgie. Die Weiterbildungin der Gefäßchirurgie durchlief sie in der UniversitätsklinikWürzburg und im Rhönklinikum Bad Neustadt und darfseit September 2001 die Schwerpunktbezeichnung „Gefäßchirurgie“führen. Von 2001 bis Mitte 2007 war Dr. Kirsch alsGutachterin beim MDK Bayern tätig. Nach einer viermonatigenAssistenzzeit im Thoraxzentrum Unterfranken arbeitetesie als freiberufliche Honorarärztin.Dr. Florian Wieland ist Jahrgang 1964 und stammt ausHolzkirchen. Er studierte Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Die Assistenzarzt-Zeit absolvierte er imKrankenhaus Dachau und beendete diese im Jahr 2001 alsFacharzt für Innere Medizin. In der Zusamklinik in Zusmarshausenschloss sich eine weitere Assistenz in der FachrichtungPneumologie an. Seit April 2005 war Dr. Wieland als selbständigerInternist im Facharztzentrum Sonneberg tätig und wirkteschon beim Aufbau der Abteilung Pneumologie/Allergologie/Schlaf- und Beatmungsmedizin in der MEDINOS Klinik mit.Falk Hauptmann, 1973 in Wernigerode geboren, war nachseinem Abitur bis 1997 Sportsoldat in der SportfördergruppeOberhof. Von 1998 bis 2004 studierte er Medizin an derJulius-Maximilians-Universität in Würzburg. Nach einem Jahrals Assistenzarzt in der Chirurgie des Klinikums Coburg führteer seine Ausbildung im Fach Anästhesie fort, zunächst bis2008 in der Sonneberger MEDINOS Klinik und anschließendim Klinikum Suhl, wo er im Oktober 2009 seine Facharztprüfungablegte. Seitdem war er in Suhl als Facharzt tätig. Derzeitsteht Falk Hauptmann kurz vor der Prüfung für die ZusatzbezeichnungSpezielle anästhesiologische Intensivmedizin.v.l.n.r.: Dr. Wieland, Dr. Kirsch, Falk HauptmannPfarrerin Christina Weigel übernimmt die evangelischeKlinikseelsorge in den MEDINOS <strong>Kliniken</strong>Wer bin ich? …Einige Lebensstationen• 1971 in Meissen an der Elbe geboren• seit 12 Jahren verheiratet mit ChristianWeigel, dem (ebenfalls neu angekommenen)evangelischen Pfarrervon Neuhaus-Schierschnitz• drei Töchter (5,10,11 Jahre) und einSohn (12 Jahre)• 1988-1992 Studium und erstes Examender Theologie und Pädagogik inEisenach• Vikariat und zweites Examen in Quedlinburg, danach Vorbereitungsdienst,Pfarrdienst und Leitung von Jugendzentrenin der Region Quedlinburg, Suhl und Barby• 2006 Umweltpreis des Landes Sachsen-Anhalt als Sprecherindes Aktionsbündnis Elbe-Saale• 2006-2008 Mitglied im Landesvorstand Bündnis 90/ DieGrünen Sachsen-Anhalt, ab 2007 stellvertretende Fraktionsvorsitzendeder Fraktion Bündnis 90/ Grüne und UnabhängigeWähler Schönebeck im Kreistag Salzlandkreis• 2008-2010 Projektpfarrstelle „Kirchengarten-Leben teilen“:Kirche auf der Landesgartenschau in Aschersleben• seit 28. November 50% Pfarrerin der evangelisch-lutherischenKirchengemeinde Mupperg 50% Klinikseelsorgerinim evangelischen Kirchenkreis SonnebergWie Sie vielleicht aus den Lebensdaten herauslesen, ziehenmich besondere Projekte an, sind Herausforderung und machenmir viel Freude. Schon deshalb habe ich mich auf die Arbeitals Klinikseelsorgerin gefreut. Gemeinsam mit dem katholischenKlinikseelsorger Diakon Alfred Trebes möchte ichMenschen, die als PatientInnen im Krankenhaus liegen, unddiejenigen, die hier arbeiten, mit unseren Angeboten unterstützen,kräftigen und Ihnen nahe sein. Wir arbeiten in ökumenischerVerbundenheit zusammen. Mit einem Satz vonMutter Theresa lässt sich meine Motivation zur Klinikseelsorgegut beschreiben: „Wir können keine großen Dinge tun aberviele Kleine mit großer Liebe!“.Sie erreichen mich wie folgt:Post Gefeller Strasse 1 in 96524 Neuhaus-SchierschnitzTelefon (036764) 72311Mobil (01520) 1823830E-Mail ccw123@t-online.de35


Schleswig-HolsteinHamburgMecklenburg-VorpommernBremenNiedersachsenBrandenburgBerlin<strong>regioMed</strong>K L I N I K E NNordrhein-WestfalenSachsen-AnhaltHessenThüringenSachsenRheinland-PfalzSaarlandBayernBaden-WürttembergHenneberg-KlinikSchleusingenLandkreis HildburghausenHenneberg-KlinikHildburghausenMEDINOS KlinikNeuhausLandkreisSonnebergMEDINOS KlinikSonnebergKlinikum CoburgLandkreis CoburgHelmut-G.-Walther-Klinikum LichtenfelsDie <strong>Kliniken</strong> im<strong>regioMed</strong>-Verbundauf einen BlickLandkreis LichtenfelsKlinikum Coburg GmbHKetschendorfer Straße 33 - 96450 CoburgTelefon (09561) 22-0 Fax (09651) 22-7220 www.klinikum-coburg.deHenneberg-<strong>Kliniken</strong>-Betriebsgesellschaft mbHSchleusinger Straße 17 - 98646 HildburghausenTelefon (03685) 773-0 Fax (03685) 773-209 www.henneberg-kliniken.deHelmut-G.-Walther-Klinikum Lichtenfels GmbHProf.-Arneth-Straße 2 - 96215 LichtenfelsTelefon (09571) 12-0 Fax (09571) 12-450 www.klinikum-lichtenfels.deMEDINOS <strong>Kliniken</strong> des Landkreises Sonneberg GmbHNeustadter Straße 61 - 96515 SonnebergTelefon (03675) 821-0 Fax (03675) 821-200 www.medinos-kliniken.de

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