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6 Jugendbewegte Tatgesinnung (vgl. I/3.2.2.5)

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Auf katholischer Seite:<br />

1) Volkssprache statt Kirchenlatein, um das Verständnis liturgischer Texte zu<br />

ermöglichen (im Anschluss an das zweisprachige Missale von P. Anselm<br />

Schott O.S.B.). Dem Textverständnis sollte eine Erneuerung des gregorianischen<br />

Sprechgesangs dienen. Die Schaffung einer gregorianischen "deutschen<br />

Gemeinschafts-Singmesse" für Jugendgottesdienste sollte das<br />

"Mittun" bzw. "Mitdenken" ermöglichen.<br />

2) Neuer Kirchengesang mit jugendgemäßer Melodik (A. Lohmann) und<br />

Textgestalt (Thurmaier-Mumelter) sollte die ganzheitliche Beteiligung<br />

sichernd: "Die Jugend, die das Neue liebt und z.T. schon kennt, wird beim<br />

Einprobieren dieser neuen Lieder und beim Singen in der Kirche die<br />

Führung haben" 626 .<br />

3) Verständnis für Wesen und Geschichte der liturgischen Formen im<br />

Anschluss an die Schrift von A. Jungmann SJ (Innsbruck): "Die Hl.<br />

Messe", sollte die Jugendlichen am liturgischen Gestaltungs- und<br />

Planungsprozess beteiligen. Das Handbuch der kath. Pfadfinder von 1949<br />

enthält z.B. umfangreiche Erläuterungen zum Aufbau der Messe, zu Hl.<br />

Gewändern, zu kirchlicher Farbsymbolik usw.<br />

Auf protestantischer Seite war der Kampf gegen das Kirchenlatein schon von Luther<br />

gewonnen worden und deshalb kein Thema für die Jugendbewegung mehr.<br />

1) Dafür bemühte sich die Evangelische Jugend um so mehr um Wiedereinführung<br />

rituell-kultischer Handlungen, u.a. auch um die Aufwertung des<br />

Gemeinschaftssakraments "Abendmahl". Die "Michaelsbruderschaft" (W.<br />

Stählin) nannte sogar den lutherischen Gottesdienst wieder "Messe" (lat.<br />

"missa") und ließ den Geistlichen in liturgischen Gewändern zelebrieren.<br />

2) Noch mehr als bei den Katholiken war man auf die Erneuerung des<br />

Kirchengesangs bedacht, der an sich im evang. Milieu eine große Rolle<br />

spielte. Dass dies auch dort eine Sache der Jugendbewegung war, zeigt ein<br />

626 Kard. Faulhaber 1950, in: "Gottesdienst d. Diözese Mü-Freising", S. 11<br />

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