Die Deutschen und ihr Drittes Reich... - Adolf-Reichwein-Verein
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eichwein forum Nr. 10 / Oktober 2007<br />
Lehrerprüfung. Ostern 1939 wurde er an die Elstervorstadtschule<br />
in Wittenberg versetzt <strong>und</strong> war gleichzeitig<br />
an dem Staatlichen Aufbaulehrgang (später Lehrerbildungsanstalt)<br />
in Keilnau bei Rudolstadt/Thüringen als<br />
Erzieher <strong>und</strong> Lehrer für Biologie <strong>und</strong> Leibeserziehung tätig.<br />
Am 30.9.1939 wurde er zur Wehrmacht einberufen<br />
<strong>und</strong> war Soldat bis 1945 . 1943/44 war er Batterieführer<br />
im Osten, danach in Artilleriestäben im Westen.<br />
Im Februar 1947 wurde er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft<br />
<strong>und</strong> nachfolgender Internierung nach Minden<br />
entlassen. Nach der Tätigkeit als Dolmetscher bei<br />
einer englischen <strong>Die</strong>nststelle <strong>und</strong> der Arbeit im Karrosseriebau<br />
bei einer Mindener Firma übernahm er Pfingsten<br />
1948 eine Lehrerstelle an der Hafenschule in Minden.<br />
Nachdem er die Realschullehrerprüfung abgelegt<br />
hatte, ging er 1953 als Lehrer zur Städtischen Realschule<br />
für Jungen. Seit 1960 war er stellvertretender Schulleiter<br />
der Realschule in Lahde; er hat dort die Fächer Biologie,<br />
Chemie <strong>und</strong> Englisch unterrichtet. Ostern 1977<br />
wurde er in den Ruhestand versetzt. Bei der Verabschiedung<br />
wurden seine besonderen Verdienste um die<br />
Realschule Lahde gewürdigt, nicht zuletzt von den Schülern<br />
der Realschule.<br />
Karl Elstermann war Mitglied im <strong>Adolf</strong>-<strong>Reich</strong>wein-<strong>Verein</strong>;<br />
er ist aus Altersgründen 2004 aus dem <strong>Verein</strong> ausgeschieden.<br />
Er kannte <strong>Adolf</strong> <strong>Reich</strong>wein von seinem Studium<br />
1931 � 1933 an der Pädagogischen Akademie in<br />
Halle/Saale her. Er hat 1932 an dem �Politischen Kurs�<br />
von <strong>Reich</strong>wein <strong>und</strong> Klatt in Prerow teilgenommen <strong>und</strong><br />
gehörte zum �engsten Schülerkreis� <strong>Reich</strong>weins. Ihm<br />
sind wertvolle Auskünfte über <strong>Adolf</strong> <strong>Reich</strong>wein zu verdanken,<br />
die auch in den Dokumentationsteil des 3. Bandes<br />
der <strong>Reich</strong>wein-Werkausgabe eingegangen sind, u.<br />
a. eine Mitschrift zur Vorlesung <strong>Reich</strong>weins �Deutsche<br />
Industrie� vom Sommersemester 1931.<br />
Nach 1945 war Karl Elstermann �Sprecher� der ehemaligen<br />
Hallenser Studentinnen <strong>und</strong> Studenten der Pädagogischen<br />
Akademie in der B<strong>und</strong>esrepublik. Ein erstes<br />
Treffen � ein �Wiedersehen nach 25 Jahren� - fand 1958<br />
in Hausberge a. d. P. statt, organisiert von Karl Elstermann.<br />
Es waren über 40 Teilnehmer dort, davon waren<br />
30 �Ehemalige�, <strong>und</strong> dabei waren auch die Professoren<br />
Kruckenberg, Geißler <strong>und</strong> Moldenhauer. Solche Treffen<br />
wurden alle zwei Jahre für drei Tage zu Pfingsten<br />
durchgeführt; bald nach 1980 fanden sie jährlich statt.<br />
Es wurde erzählt, gewandert, gesungen, vorgelesen <strong>und</strong><br />
über ein Thema diskutiert. Vor <strong>und</strong> nach den Treffen gab<br />
es jeweils einen R<strong>und</strong>brief für die Gruppe. In diesen<br />
R<strong>und</strong>briefen wurde auch <strong>Adolf</strong> <strong>Reich</strong>weins gedacht; im<br />
R<strong>und</strong>brief Nr. 9 (8.1.1965) ist ein Artikel �In Memoriam<br />
<strong>Adolf</strong> <strong>Reich</strong>weins� aus Anlass seines 20. Todestages am<br />
20. Oktober 1964 (S. 10 � 13). Im R<strong>und</strong>brief Nr. 34 wird<br />
über das 14.Treffen 1983 in Bad Gandersheim berichtet;<br />
23<br />
es waren �25 Jahre Akademietreffen�, <strong>und</strong> es kamen<br />
über 50 Teilnehmer. In diesem R<strong>und</strong>brief wird auch Karl<br />
Elstermann �Dank� gesagt, nicht nur dafür, �dass er die<br />
Sache in die Hand genommen <strong>und</strong> über 25 Jahre geführt<br />
hat, sondern auch dafür, wie er sie geführt hat� (S.<br />
4). Im R<strong>und</strong>brief Nr. 36 (13.5.1984) wird darauf hingewiesen,<br />
dass der �<strong>Verein</strong> zur Förderung des <strong>Adolf</strong>-<br />
<strong>Reich</strong>wein-Archivs e. V.� gegründet worden ist; für die<br />
�Fre<strong>und</strong>e, die Mitglied werden wollen�, wird die Anschrift<br />
des <strong>Verein</strong>s angegeben (S. 4). Im R<strong>und</strong>brief Nr. 58<br />
(9.9.1995) schließlich schreibt Karl Elstermann, dass<br />
�die stattliche Reihe unserer R<strong>und</strong>briefe aus natürlichem<br />
Gr<strong>und</strong>e zu Ende geht� (S. 1).<br />
Karl Elstermann hatte � nach Aussage von Frau Ilse<br />
Marx ���das Talent, Menschen zusammenzuführen�.<br />
Erinnerungen an Max Keßler<br />
(1907 - 2000)<br />
Lothar Kunz<br />
Kurt Meinl (Jena-Isserstedt) schickte der Redaktion dankenswerter<br />
Weise einen Artikel der Ostthüringer Zeitung<br />
vom 1. März 2007 mit dem Titel �Keßlers Geniestreich�,<br />
in dem Max Keßler als Gründer des Wartburgverlages<br />
vor 60 Jahren gewürdigt<br />
wird.<br />
Ihm war es schon<br />
zu Ostern 1946<br />
gelungen, mit<br />
�Glauben <strong>und</strong><br />
Heimat� die erste<br />
Ausgabe der evangelischenWochenzeitungherauszugeben.<br />
<strong>Die</strong><br />
Gründung des<br />
Wartburg-<br />
Verlages, ein Jahr<br />
später am 1. März<br />
1947, feiert die<br />
OTZ als �unternehmerischen Geniestreich� Keßlers. Sitz<br />
des kleinen privaten Verlages war bis 1992 Jena. 1993<br />
wechselte der Wartburg-Verlag nach Weimar.<br />
Neben �Glauben <strong>und</strong> Heimat� druckt der Verlag Gesangbücher,<br />
Kalender (Weihnachtskalender) <strong>und</strong> regionalgeschichtliche<br />
Literatur (z.B. die Edition Muschelkalk).<br />
Im Verlag erschien auch 1993 die Broschüre �Mit