Gesamt 3 03 - Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V.
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Bonner<br />
Dauerversuch<br />
Informationsdienst Humuswirtschaft & KomPost 3/<strong>03</strong><br />
Anwendung<br />
Maßnahmen der Humuswirtschaft als Bestandteil der guten fachlichen Praxis<br />
des Ackerbaus wird sich die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen <strong>Kompost</strong>en<br />
in Zukunft noch deutlich erhöhen. Das Angebot wird die Nachfrage allerdings<br />
nicht decken können. Aus diesem Grunde wird die Landwirtschaft einzelne<br />
Ackerflächen langfristig nicht allein mit <strong>Kompost</strong> düngen, sondern die<br />
<strong>Kompost</strong>düngung in Rotation mit anderen Düngungsmaßnahmen durchführen,<br />
so dass <strong>Kompost</strong> als Humusdünger für andere bedürftige Flächen zur<br />
Verfügung steht. Kein Landwirt verschwendet Humus.<br />
Selbst bei der unwahrscheinlichen Annahme einer langfristigen Düngung einzelner<br />
Ackerflächen allein mit <strong>Kompost</strong>, wird die Rotation mit anderen Düngungsmaßnahmen<br />
spätestens dann erforderlich, wenn die Humusbilanzüberschüsse<br />
zu einer hohen Versorgungsstufe des Bodens mit Humus geführt<br />
haben. Eine Überversorgung mit Humus wiederspricht der guten fachlichen<br />
Praxis des Ackerbaus nämlich ebenso wie eine Unterversorgung.<br />
Aus den vorgenannten Zusammenhängen ist zudem abzuleiten, dass die im<br />
Rahmen der gegenwärtigen Grenzwertdiskussion aufgemachten Frachtenrechnungen<br />
und langfristigen Anreicherungsszenarien für Schwermetalle<br />
nach Maßgabe einer Phosphat-limitierten Düngung für <strong>Kompost</strong> irreführend<br />
sind. Auf lange Sicht ist bei Anwendung von <strong>Kompost</strong>en in der Landwirtschaft<br />
nicht das Phosphat, sondern die organische Substanz limitierend. Da die gute<br />
fachliche Praxis der Landwirtschaft eine Überversorgung mit Humus aber<br />
ausschließt, ist die in den Frachtenrechnungen unterstellte langfristige Düngung<br />
einzelner Flächen allein mit <strong>Kompost</strong> irreal.<br />
Es zeigt sich, dass die Aufwandsbemessung nach der Humusreproduktionsleistung<br />
fester organischer Dünger, deren Wertigkeit als Bodenverbesserungsmittel<br />
angemessener definiert, als dies nach der bisherigen Aufwandsbemessung<br />
nach Nährstoffwirkung möglich war. Die Humusbilanzierung qualifiziert<br />
somit grundsätzlich die Bewertung organischer Bodenverbesserungsmittel,<br />
insbesondere zum Vorteil nährstoffärmerer Materialien, wie es <strong>Kompost</strong>e<br />
meist sind.<br />
Weitere Information: <strong>Bundesgütegemeinschaft</strong> <strong>Kompost</strong>, Von-der-Wettern-<br />
Straße 25, 51149 Köln, Telefon: 022<strong>03</strong>/35837-0, Telefax: 022<strong>03</strong>/35837-12,<br />
eMail: info@BGKeV.de, Internet: www.kompost.de (RH/KE)<br />
Gute Humus- und Kalkwirkung bei der landwirtschaftlichen<br />
Verwertung von <strong>Kompost</strong><br />
Das Institut für Pflanzenernährung an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität<br />
in Bonn (früher: Agrikulturchemisches Institut) beschäftigt sich seit<br />
über 40 Jahren mit den Möglichkeiten der Verwertung von Sekundärrohstoffen.<br />
Es verfügt über den ältesten Dauerdüngungsversuch zur Verwertung von<br />
<strong>Kompost</strong>en und Klärschlamm in Deutschland, der im Jahre 1959 von Prof.<br />
Kick angelegt wurde. So lassen sich insbesondere langfristige Wirkungen der<br />
Anwendung von Sekundärrohstoffdüngern ermitteln.<br />
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