12.07.2015 Aufrufe

Alexander Häusler: Nomaden, Indogermanen, Invasion ... - SFB 586

Alexander Häusler: Nomaden, Indogermanen, Invasion ... - SFB 586

Alexander Häusler: Nomaden, Indogermanen, Invasion ... - SFB 586

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DAS AUFTRETEN VON TUMULI UND DIE INDOGERMANISIERUNG GRIECHENLANDS15anthropogene Eingriffe in das Landschaftsbild hervorgerufen, aber vielleichtdurch klimatische Veränderungen beschleunigt wurden" (Maran 1996, 50 f.). Erführt an, dass in Verbindung mit einer Kontrolle über den Metallhandel entlangder adriatisch-ionischen Meeresverbindung mit einem gewissen Zustrom einerBevölkerung aus dem Westbalkan (Adriagebiet) um 2200 v. Chr. zu rechnen ist,dessen Umfang völlig ungewiss ist. Mit Osteuropa, speziell mit den nordpontischenSteppen und einer dortigen "Urheimat" der Idg., hat das natürlich nichts zutun (vgl. Häusler 1998e; 2000b, 341 f.).Die Kultur der mykenischen Griechen stellt die kontinuierliche Weiterentwicklungder hier vorher ansässigen autochthonen Bevölkerung dar (Dickinson 1977).Es sei auch betont, dass sich in ihr keine nördlichen oder osteuropäischen Einflüssenachweisen lassen. Ein Versuch von S. Penner (1998), zwischen Osteuropabzw. speziell zwischen Sintašta im Südural und der mykenischen Kultur Griechenlands,Zusammenhänge im Sinne einer östlichen Ableitung zahlreicher Kulturmerkmaleder mykenischen Zeit abzuleiten, hat sich nicht als tragfähig erwiesen(Kaiser 2000). W. David (2001) kann den Thesen von S. Penner über die westsibirisch-osteuropäischenEinflüsse auf bestimmte Aspekte des mykenischen Totenritualssowie im Bereich der Ornamentik oder gar über den von ihr vermutetenEinfall von Invasoren aus den nordpontischen Steppen wenig Überzeugungskraftabgewinnen. Zu einem Teil ihrer Ausführungen stellt W. David (2001, 448) fest:"bringt Verf. keine wirklichen Argumente, sondern nur eine weitgehende diskussionsloseAneinanderreihung wörtlicher Zitate, die zum großen Teil auf nicht miteinandervergleichbaren Grundlagen fußen oder bereits längst überholt sind". Sogibt es keine Hinweise dafür, dass zwischen den (für den praktischen Gebrauch ungeeigneten)"Streitwagen" von Sintašta im Südural (Littauer, Crouwel 1996a, b;Jettmar 1996; Raulwing 2000, 79 ff.) und den Streitwagen von Mykene (Plath1994), die als Prestigefahrzeuge einer Oberschicht, nicht als Kampfwagen Verwendungfanden (Abb. 14), Zusammenhänge bestehen (vgl. w. u.). Der vom Pferd gezogeneStreitwagen mit Speichenrädern wurde allem Anschein nach nicht in denosteuropäischen Steppen, sondern in Kleinasien entwickelt (Moorey 1986; Littauer,Crouwel 1979; 1996a; Raulwing 2000, 124 ff.). Dieses Prestigefahrzeug, eigentlicheine mobile Kampfplattform, dürfte später auch in Osteuropa und weiter imOsten zu Imitationen geführt haben. Zum Ursprung des Streitwagens und zur Lokalisierungdieser Innovation vgl. zuletzt ausführlich Raulwing (2000, 37 ff.).Mitteilungen des <strong>SFB</strong> <strong>586</strong> „Differenz und Integration“ 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!