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Alexander Häusler: Nomaden, Indogermanen, Invasion ... - SFB 586

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WEITGEHENDE AKZEPTANZ DER MIGRATIONSHYPOTHESEN IN DEUTSCHLAND19manchmal diejenige eines Reitpferdes übertreffen soll, Unempfindlichkeit gegenDurst und Hunger, geringes Schlafbedürfnis, oft geographisch-biologisch gesicherter,scharfer Intellekt, mitunter auch ein maßvolles Wesen, körperliche Reinlichkeit,Zuverläßlichkeit, Mut und geschlechtliche Enthaltsamkeit werden genannt".W. Meid (1989; vgl. Häusler 1991a; Schlerath 1992a) hat unter ausdrücklicherBerufung auf M. Gimbutas ein adäquates Bild der vom Osten anbrandenden Hirtenkriegergezeichnet und dabei die durch das Reiten negativ veränderte Psycheder Idg. für ihre Aggressivität verantwortlich gemacht. W. Meid (1989, 12)schreibt in Bezug auf die seiner Ansicht nach im nordpontischen Raum lebendenReiterkrieger des Neolithikums: "Charaktereigenschaften erfahren nun eine selektiveVerstärkung in Richtung auf Aggressivität, Eroberungsdrang, kriegerisch dominierteMentalität", wodurch für ihn dann schon der Sieg über die "unterworfenenVölker" Europas vorprogrammiert ist. So schädlich soll sich also das Reitenauswirken! Hier sei an L. Lindenschmit erinnert, der bereits im Jahre 1860 (Gummel1938, 290) in Bezug auf die <strong>Nomaden</strong>hypothese erklärte, zum "Eindringenfremder, aus Asien eingewanderter Stämme, ... welche gleich Scharen der Wanderrattenach Westen strebten, aber gleich spurlos verschwinden, fehlt mit demNachweis auch der Glaube".Ein an Wahle und Güntert anklingendes, wenn auch nicht ganz so pathetischesGeschichtsbild legte K. Tackenberg (1953) in einem repräsentativen Handbuch(Historia Mundi) vor. Für ihn bleibt bezüglich der Idg. "nur übrig, die Urheimatnoch weiter östlich zu suchen, auf den nordiranischen Hochflächen und im Oxusgebiet...Von allen europäischen Kreisen, welche behandelt wurden, gleicht alleinder schnurkeramische dem Bild am besten, das die ersten historischen Nachrichtenvom <strong>Indogermanen</strong>tum geben. Er besaß das Pferd, ... so müßten die Schnurkeramikeraus Osten eingewandert sein, am ehesten in mehreren, aufeinanderfolgendenZügen, die jeweils auf andere einheimische Gruppen stießen... um mit ihnenalsbald eine neue Einheit einzugehen und um nach kurzem Pausieren weiter vorzustoßen"(Tackenberg 1953, 51 f.). Doch setzte "bald eine soziale Differenzierungein. Sie wird sich vergrößert haben, als die Schnurkeramiker ins Land kamen,denn eine Überschichtung bringt stets eine stärkere Gliederung mit sich"(Tackenberg 1953, 61).Ed. Šturms, wie M. Gimbutas 1945 aus dem Baltikum (Lettland) nach Deutschlandemigriert (ihr akademischer Lehrer an der Exiluniversität der Balten in Tü-Mitteilungen des <strong>SFB</strong> <strong>586</strong> „Differenz und Integration“ 3

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