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Alexander Häusler: Nomaden, Indogermanen, Invasion ... - SFB 586

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FRÜHE DEUTUNGSVERSUCHE5Diskussion (vgl. v. See 1994; Lund 1998; Seebold 1998; Beck 1999; Beck, Steuer,Timpe 1998).Die mit der Indogermanistik befassten Forscher werden im deutschsprachigenGebiet in der "Indogermanischen Gesellschaft" zusammengefasst, während für dieErforschung der Ugrofinnen (Finnougrier) die "Finnougrische Historische Gesellschaft"zuständig ist (vgl. die Zeitschrift Finnisch-Ugrische Mitteilungen,Hamburg). Zahlreiche für unser Thema wichtige Arbeiten sind in dem Sammelband"Die Urheimat der <strong>Indogermanen</strong>" (Scherer 1968) zu finden. Über die relevanteFachliteratur gibt die hervorragende "Indogermanische Chronik" Auskunft,die periodisch in "Die Sprache. Zeitschrift für Sprachwissenschaft" (Wiesbaden)erscheint.Frühe DeutungsversucheDie Ausbreitung der idg. Sprachen und ihrer Träger, der Idg., über große TeileEurasiens wurde schon früh als ein Phänomen erkannt, das einer Erklärung bedarf.Hier fand der Gedanke an einen katastrophenartigen Einfall, an eine <strong>Invasion</strong> nachEuropa, besonderen Anklang (Abb. 1). Diese Hypothese hat sich als besonderszählebig erwiesen.Zur Begründung der <strong>Invasion</strong>s- und Migrationshypothesen wurden die verschiedenstenErklärungen vorgebracht. So glaubte man an die geographischen Bedingungendes Raumes als auslösende Faktoren von Völkerwanderungen, an Klimaänderungen,häufig auch an rassische und psychische Besonderheiten undÜberlegenheiten der Idg. (vgl. Schrader 1906; Jacob-Friesen 1928, 40 ff.; Hirt1939). Schon früh zeigte sich das Bestreben, eine Urheimat der Idg. in möglichstunbekannten, unwirtlichen oder nicht mehr zugänglichen Regionen zu suchen. Sodachte Delapouge (vgl. Much 1902, 262) an ihre Heimat in einem Land, das einstSchottland sowie Dänemark und Norwegen verbunden habe, später aber in denSturmfluten der Nordsee untergegangen war. Daneben wurden aber auch nochweitere mögliche und unmögliche Ursprungsgebiete genannt (vgl. Jacob-Friesen1928, 40 ff.; Arens 1969) (Abb. 2, 4).Für das Verständnis der heute noch so beliebten "Ostableitung" der Idg. ist eswichtig, sich der Forschungsgeschichte zuzuwenden. Die Vorliebe für möglichstweitreichende, aus möglichst unbekannten oder von der Forschung erst wenigMitteilungen des <strong>SFB</strong> <strong>586</strong> „Differenz und Integration“ 3

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