Abschlussbericht zum Forschungsauftrag 06HS015 „Indikatoren - BLE
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4.2.1.2 Brusthautveränderungen<br />
Allgemeines: Pathologische Veränderungen der Brusthaut können in verschiedenen<br />
Ausprägungen vorkommen. Als „Brustblasen“ werden umkapselte<br />
Umfangsvermehrungen der Bursa praesternalis bezeichnet, die sowohl mit<br />
Flüssigkeit („Hygrom“) als auch mit Eiter gefüllt und peripher entzündet („Bursitis<br />
sternalis“) sein können. Die so genannten „Breast Buttons“ sind hingegen<br />
Kennzeichen einer fokalen ulzerativen Dermatitis. Es handelt sich dabei um lokal<br />
begrenzte rundliche Hautläsionen mit gewölbten Rändern und eingezogenem<br />
Zentrum, die einzeln oder in Mehrzahl auftreten können. Diese Verletzungen werden<br />
als Schäden angesehen, die mit Schmerzen und Leiden verbunden sind und mindern<br />
außerdem die Schlachtkörperqualität (Hörning 2008).<br />
Eigene Untersuchungen: Die Prävalenz von Breast Buttons erhöhte sich mit<br />
zunehmendem Alter der Puten. In der 6. Lebenswoche wurden mit einer Häufigkeit<br />
zwischen 0,0-0,3 % nur vereinzelte Breast Buttons diagnostiziert. Bereits bei der<br />
Folgeuntersuchung in der 11. Lebenswoche war die Prävalenz erhöht und variierte in<br />
den Durchgängen zwischen 1,7 % und 2,8 %. Von den im Rahmen der klinischen<br />
Untersuchungen in der 16. Lebenswoche untersuchten Puten konnten Breast<br />
Buttons mit Prävalenzen zwischen 9,6 % und 15,1 % diagnostiziert werden.<br />
Hinsichtlich der Prävalenz von Breast Buttons wurden im Rahmen der klinischen<br />
Untersuchungen auch geschlechtsspezifische Unterschiede festgestellt. Männliche<br />
Tiere waren signifikant häufiger betroffen als weibliche Tiere. Andere<br />
Brusthautveränderungen wie Hygrome und Bursitiden wurden ebenfalls überwiegend<br />
bei Putenhähnen vorgefunden. Als eine der Ursachen für die höhere Prävalenz von<br />
Brusthautveränderungen bei männlichen Puten wird das höhere Körpergewicht von<br />
Putenhähnen diskutiert, welches längere Liegezeiten begünstigt, die zu<br />
druckassoziierten Veränderungen der Brusthaut führen können (Gonder und Barnes<br />
1986, Newberry 1993, Kamyab 2001). Die Untersuchungen am Schlachtkörper<br />
bestätigen die Befunde der klinischen Untersuchungen. Brusthautveränderungen<br />
(Breast Buttons, Hygrome) waren im Schlachthof mit teils hohen Prävalenzen, vor<br />
allem bei den männlichen Tieren zu diagnostizieren und stellten sich als<br />
zweithäufigster Befund bei der Fleischuntersuchung heraus. So wie sich die<br />
Tendenzen in den Beständen abzeichneten, ist es wahrscheinlich, dass schlechtere<br />
Einstreuqualität durchaus eine erhöhte Bildungsneigung von Breast Buttons mit<br />
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