Bedeutung erhalten. Nach Van den Weghe (2009) wird durch das Welfare ® -Quality- System die Sicht des Tieres in den Vordergrund gestellt, indem direkt am Tiere erhobene Messparameter bei der Beurteilung von Haltungssystemen den Erfüllungsgrad der Kriterien des Welfare ® -Quality-Systems widerspiegeln und nicht etwa die Beurteilung der Tiergerechtheit anhand des Haltungssystems erfolgt. Dadurch wird die Beurteilung relativ unabhängig vom Haltungssystem durchgeführt. Allerdings werden auch relevante haltungsbedingte Parameter (z. B. Besatzdichte, Stallklima usw.) und das Management betreffende Messungen (z. B. Umgang mit den Tieren, Führung von Aufzeichnungen) mit einbezogen. Zusammen sollen diese Messungen helfen, das Tierschutzniveau zuverlässig beurteilen zu können, Ursachen für schlechtes Wohlergehen festzustellen und Empfehlungen an Landwirte hinsichtlich möglicher Verbesserungen zu formulieren. Folgende Kriterien müssen nach dem Welfare Quality ® -System für eine tiergerechte Haltung von landwirtschaftlichen Nutztieren erfüllt werden: 1. Tiere sollen nicht längere Zeit unter Hunger leiden, d. h., sie sollen ausreichend und angemessen gefüttert werden. 2. Tiere sollen nicht längere Zeit unter Durst leiden, d. h., sie sollen in ausreichendem Maße Zugang zu Wasser haben. 3. Tiere sollen bequem ruhen können. 4. Tiere sollen ihre Körpertemperatur in einem verträglichen Bereich halten können, d. h., es soll ihnen weder zu heiß noch zu kalt sein. 5. Tiere sollen genügend Platz haben, um sich frei bewegen zu können. 6. Tiere sollen frei von körperlichern Schäden sein. 7. Tiere sollen frei von Krankheiten sein, d. h., Landwirte sollen in Bezug auf Hygiene und Pflege hohe Maßstäbe aufrechterhalten. 8. Tiere sollen nicht unter Schmerzen durch unsachgemäße Betreuung, Schlachtung oder durch Eingriffe (wie Kastration oder Enthornung) leiden. 9. Tiere sollen in der Lage sein, normales, nicht schädliches Sozialverhalten auszuüben, z. B. soziale Körperpflege 11 . 11 Anmerkung zu Punkt 9: Ein in der Diskussion stehender Punkt ist in diesem Zusammenhang das Kupieren des Oberschnabel, welches ein „normales“ Picken verhindert. Durch dadurch entstehendes Unvermögen, kleinere Partikel gezielt zu erfassen, wird ein mehrmaliges Picken an derselben Stelle mit erhöhter Intensität provoziert (Bircher et al., 1991). Eine Studie von Bircher und Schlup (1991) an B.U.T. Big-6 Masthybriden zeigte, dass für schnabelkupierte Masthybriden eine normale Nahrungsaufnahme insbesondere kleinerer Futterpartikel nicht oder nur beschränkt möglich ist. Es muß daher davon ausgegangen werden, dass solche Masthybriden ihr mit dem Fressen verbundenes Beschäftigungsbedürfnis nicht befriedigen können. Weitere Ergebnisse der Studie ergaben, dass aus dem Schnabelkupieren bei den betroffenen Tieren aufgrund der Unfähigkeit, gezielt kleinere Partikel zu bepicken, ein intensiveres und häufigeres Picken resultiert, welches auch unmittelbare Auswirkungen auf bepickte Tiere hat. Darüber hinaus liegen Gründe für den schlechten Gefiederzustand bei Mastputen unter anderem in der ungenügenden Gefiederpflege. Die Möglichkeit, sich zu putzen, steht in direkter Abhängigkeit zur Unversehrtheit des dazu benutzen Schnabels. Ziel der Verbesserungen von Haltungsbedingungen der Mastputen sollte es daher auch sein, dass auf ein Kupieren der Schnäbel in naher Zukunft verzichtet werden kann. - 123 -
10. Tiere sollen in der Lage sein, andere normale Verhaltensweisen auszuüben, d. h., sie sollen artspezifisches natürliches Verhalten, z. B. Futtersuchverhalten, zeigen können. 11. Tiere sollen in allen Situationen gut behandelt werden, d. h., die Betreuer sollen eine gute Mensch-Tier-Beziehung fördern. 12. Negative Emotionen wie Furcht, Erschöpfung, Frustration oder Apathie sollen vermieden werden. Aufgrund unserer Studienergebnisse (hohe Prävalenz an Pododermatitiden, alle Puten sind schnabelkupiert) erscheint es zurzeit nicht sinnvoll, dieses System zur Beurteilung einer tiergerechten Haltung in den existierenden Putenbeständen anzuwenden. - 124 -
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Veterinärmedizinische Fakultät Ab
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Kooperationspartner Dipl. med. vet.
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3.2.1.2 Gefiederverschmutzung .....
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durchgeführt. Die im Rahmen des Fo
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Tabelle 1: Landwirtschaftliche Betr
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Fragebogen vom jeweiligen Mäster e
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Tabelle 2: Beurteilung des Fußball
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2.2 Institut für Lebensmittelhygie
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2.2.2.1 Äußere und innere Besicht
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2.2.2.2 Erfassung allgemeiner Besta
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3 ERGEBNISSE 3.1 Klinik für Vögel
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Tabelle 3: Betriebsparameter, Herde
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Tabelle 4: Endmastbesatzdichte (Ang
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3.1.2.4 Lichtregime In den besuchte
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zwischenzeitlich Heu. Verschiedene
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Tabelle 6: Einstreubeschaffenheit,
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Tabelle 7: Verhalten der Tiere vor
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3.1.4 Pathologische Befunde 3.1.4.1
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In allen drei Durchgängen war eine
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Haltungsparametern wie Besatzdichte
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Tabelle 11: Numerische und prozentu
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Tabelle 13: Ergebnisse der klinisch
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Tabelle 14: Ergebnisse der klinisch
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Vernarbungen im Bereich der Sohlenb
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3.1.4.2 Brusthautveränderungen Bru
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Tabelle 16: Anzahl von Individuen m
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Tabelle 20: Geschlechtsspezifische
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D 3 D 1 Betrieb 24 D 2 D 1 Betrieb
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3.1.4.3 Hautverletzungen Gering- un
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Rhythmus (Betriebe 16, 18 und 19) u
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Tabelle 22: Geschlechtsspezifische
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D 3 D 1 B-Nr. 24 D 2 D 1 M B-Nr. 22
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Fortsetzung von Tabelle 24: Präval
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Fortsetzung von Tabelle 24: Präval
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Fortsetzung von Tabelle 24: Präval
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Tabelle 27: Pathologische Veränder
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Einstreuen noch zu Mastverfahren he
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3.2.2 Pathologische Befunde 3.2.2.1
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- Seite 81 und 82: Ein Vergleich der Beurteilungsresul
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- Seite 85 und 86: 30 25 20 [%] 15 10 5 0 Breast Butto
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- Seite 155 und 156: Große Liesner, B. B. (2007): Vergl
- Seite 157 und 158: Petermann, S. (1998): Tierschutzrel
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