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Abschlussbericht zum Forschungsauftrag 06HS015 „Indikatoren - BLE

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Cummings (1987) und Hirt (1998) zwischen 2 % und 96 % der Puten eines<br />

Bestandes betroffen sein. Neben genetischen Prädispositionen (Zucht auf hohen<br />

Brustmuskelanteil von bis zu 30 % des Körpergewichtes; Zucht auf<br />

Schnellwüchsigkeit) wird auch der Einstreuqualität ein erheblicher Einfluss auf die<br />

Prävalenz des Beinschwäche-Syndroms zugesprochen (Petermann 1998, Grashorn<br />

& Bessei 2004, Meyer 2007). Generell wird davon ausgegangen, dass degenerative<br />

Gelenkserkrankungen bei Säugern und Menschen und, im Analogieschluss auch bei<br />

Vögeln, mit chronischen und schweren Schmerzen einhergehen (Hafez 1996, 1999;<br />

Hirt 1998; McGeown et al. 1999; Danbury et al. 2000; Ellerbrock 2000; Buda et al.<br />

2002; Aziz 2003; Buchwalder & Huber-Eicher 2004). Spezifische Untersuchungen<br />

beim Vogel gibt es hierzu allerdings nicht.<br />

Eigene Untersuchungen: Im Rahmen der Einzeltieruntersuchungen wurden die Tiere<br />

hinsichtlich ihrer Gliedmaßenstellung und auf Gelenkveränderungen sowie ihre<br />

Lokomotionsfähigkeit adspektorisch wie palpatorisch untersucht. Innerhalb der<br />

Betriebe zeigte sich eine deutliche Varianz bezüglich der Prävalenz klinisch<br />

auffälliger Symptome. Morphologische Veränderungen, wie sie bei der häufig<br />

auftretenden Tibialen Dyschondroplasie (TD) zu finden sind, konnten unter den<br />

Bedingungen vor Ort nicht eruiert werden, da dies in der Regel pathologischhistologisch<br />

erfolgt. Im Rahmen der klinischen Untersuchungen wiesen<br />

lokomotorisch auffällige Tiere allerdings nicht zwangsläufig auch eine schlechte<br />

Fußballengesundheit auf. Hingegen ließ sich feststellen, dass hochgradig<br />

gehbehinderte Tiere, möglicherweise auf Grund der längeren Liegephasen, durchaus<br />

auch klinisch unauffällige Fußballen aufweisen konnten. Eine eindeutige Tendenz<br />

ließ sich bisher jedoch nicht erkennen.<br />

4.2.1.4 Verletzungen der Haut<br />

Allgemeines: Verletzungen der Haut entstehen auf unterschiedlichen Wegen:<br />

einerseits können sich die Tiere während der Haltungsperiode durch gegenseitige<br />

Traumatisierung mittels Schnabel oder Krallen Wunden zufügen (Bergmann 2001).<br />

Zudem können Wunden solcher Art auch durch die Einwirkung spitzer oder scharfer<br />

Gegenstände in unmittelbarer Umgebung des Tieres (Stallgebäude, Stalleinrichtung<br />

etc.) verursacht werden (British United Turkeys 2009). Kratzwunden, die durch<br />

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