Abschlussbericht zum Forschungsauftrag 06HS015 „Indikatoren - BLE
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durchgeführter Vergleich der Prävalenzen von Tieren, die im Rahmen der letzten<br />
klinischen Untersuchung in der 16. Lebenswoche keine sichtbaren Hautverletzungen<br />
aufwiesen, variierten, jedoch ohne dass statistisch signifikante Zusammenhänge <strong>zum</strong><br />
Auftreten von Hautverletzungen zu einem individuellen Haltungskriterium gefunden<br />
werden konnten.<br />
Bei der Untersuchung des Schlachttierkörpers wurden frische und alte<br />
Kratzverletzungen an Brust, Rücken und Gliedmaßen erfasst. Insgesamt traten<br />
frische Kratzverletzungen mit einem durchschnittlichen Anteil von 3,64 % bei den<br />
Hennen und 1,27 % bei den Hähnen auf. Pick- oder Hackverletzungen, wie sie<br />
typischerweise an Stirn- oder Kehllappen zu finden sind, konnten während der<br />
äußeren Beurteilung des Schlachttierkörpers nicht erhoben werden, da diese durch<br />
die zuvor übergezogene Halshaut über den Kopf verdeckt waren.<br />
4.2.1.5 Frische Frakturen und Hämatome der Gliedmaßen<br />
Allgemeines: Verletzungen dieser Art spielen beim Schlachtgeflügel eine sehr<br />
bedeutende Rolle. Nach May & Noles (1965) stellen insbesondere Hämatome noch<br />
vor Breast Blistern die Hauptursache für Schlachtkörperwertminderungen beim<br />
Geflügel (Broiler) dar, da betroffene Partien restlos entfernt werden müssen.<br />
Lokalisiert sind solche Verletzungen vor allem an Flügeln, Flügelspitzen und<br />
Oberschenkeln (Bergmann 2001). Intravital entstandene Frakturen, Hämatome oder<br />
Kratzverletzungen verursachen Schmerzen, Stress und Leiden und sind bei<br />
gehäuftem Auftreten immer ein Hinweis für tierschutzrelevante Probleme. Aufschluss<br />
darüber, zu welchem Zeitpunkt die Traumatisierung entstanden ist, gibt immer das<br />
charakteristische Aussehen der krankhaften Veränderung: So sind beispielsweise<br />
Frakturen normalerweise immer ante mortem entstanden, wenn diese mit einem<br />
Hämatom assoziiert sind, und post mortem dann, wenn keine Einblutung feststellbar<br />
ist (Popelka et al. 2007). Auch die Farbe des Hämatoms gibt bekanntermaßen<br />
Aufschluss über das Alter.<br />
Eine Studie von Hamdy et al. (1961) über das Auftreten hämatomartiger Blutungen<br />
bei Broilern belegt, dass 90 % solcher Verletzungen innerhalb der letzten<br />
12 Lebensstunden entstehen. Vor allem frische Verletzungen lassen in erster Linie<br />
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