Protokoll (ENTWURF – ohne Protokollerklärungen) - Unser Netz
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Haushaltsausschuss Nr. 20/22<br />
Umweltausschuss Nr. 20/11<br />
Informationen man zu einer belastbaren Unternehmensbewertung kommen konnte und wie<br />
sich diese scheinbaren Widersprüche erklären lassen, die Herr Kerstan konstruiert. Aus<br />
meiner Sicht gab es hier sowohl eine wirtschaftliche Prüfung, also eine Bewertung der<br />
wirtschaftlichen Fragestellungen, wie auch eben diese rechtliche Due Diligence, die man<br />
eben unter getrennten Gesichtspunkten auch in diesen beiden Perspektiven machen<br />
musste. Vielleicht können wir das einfach noch einmal versuchen, zu erläutern.<br />
Und letztlich, wenn es um die Gesamtkonstellation geht, will ich einfach noch einmal sagen,<br />
das Prinzip der 25 Prozent Beteiligung mit den Gesellschaftsrechten, die sich daraus<br />
ergeben und die verhandelt wurden, das Prinzip ist, dass man hiermit verknüpft die<br />
energiepolitischen Verständigungen, die Inhalte, dass das verschränkt ist, sodass wir mit 25<br />
Prozent <strong>Netz</strong>beteiligung nicht nur 25 Prozent dieses Betriebs haben, sondern wir haben<br />
damit eine Verständigung über das, was darüber hinaus von den Energieversorgern und von<br />
diesen Gesellschaften betrieben werden soll. Und da gibt es eben einen Katalog. Nicht jede<br />
beliebige Investition kann durchgesetzt werden vom Minderheitsaktionär. Im Umkehrschluss<br />
kann auch nicht jede beliebige Investition vom Mehrheitseigentümer durchgesetzt werden.<br />
Das wäre auch beides wirtschaftlich gar nicht sinnvoll. Aber es gibt da, wo die Punkte kritisch<br />
sind, eben Verständigung darüber. Frau Bödeker-Schoemann hat es für den Fall der<br />
Fernwärme gesagt, welche Vereinbarungen es gibt, entweder von den<br />
Investitionsmaßnahmen her oder vom Investitionsvolumen her, Dinge fest zu vereinbaren<br />
und die dann eben auch zum Bestandteil der Vertragslage zu machen. Aber ich glaube, die<br />
kritischsten Fragen gehen hier in Richtung Unternehmensbewertung und Due Diligence.<br />
Dazu vielleicht noch einmal eine Einschätzung der Wirtschaftsprüfer und auch unserer<br />
Anwaltskanzlei.<br />
Herr Horn: Vielleicht einmal zu dem Thema Due Diligence. Also es ist nicht unüblich, dass<br />
der Käufer selber eine Due Diligence durchführt. Und hier muss man vielleicht einmal ein<br />
bisschen <strong>–</strong> um das Zusammenspiel dieser ganzen Geschichten so ein bisschen zu erläutern,<br />
würde ich das einmal ganz gerne ein bisschen plastisch machen. Die Sachverhalte, die im<br />
Rahmen einer Bewertung berücksichtigt werden, entsprechen zu großen Teilen einer<br />
Financial Due Diligence. Wenn ich jetzt aber eine Bewertung mache, kann ich zum Beispiel<br />
darauf hinweisen, hier, zum Beispiel im regulierten Bereich, haben Sie in der zweiten<br />
Regulierungsphase das Thema, dass kein Mensch weiß, wie aktuell diese zweite<br />
Regulierungsphase aussieht. Wir würden <strong>–</strong> wenn wir nur eine Bewertung machen würden,<br />
hätten wir gesagt, okay, wir müssen jetzt eine Einschätzung treffen, zum Beispiel anhand der<br />
kalkulatorischen Eigenkapitalverzinsung, die wir für nachhaltig halten, welches Ergebnis.<br />
Aber eine Sicherheit kann eine Bewertung nicht bieten und die würden Sie auch in dem<br />
anderen Verfahren, in dem 100-Prozent-Verfahren würden Sie die nicht bekommen. Was ist<br />
jetzt das, was der Mehrwert ist? Dieses Risiko wurde gesehen und es hat dazu geführt, dass<br />
eine Neubewertung im Anschluss an die zweite Regulierungsperiode stattfindet. So. Diese<br />
Neubewertung <strong>–</strong> und jetzt auch noch einmal, um dieses Zusammenspiel zu sehen <strong>–</strong>, dann<br />
kam die Finanzbehörde, hat gesagt, liebe BDO, sag mir eigentlich, was bedeutet es, wenn<br />
E.ON jetzt nicht mehr 100 Prozent Effizienz bescheinigt kriegt. Haben wir eine Sensitivität<br />
gerechnet und haben gesagt, guck ’mal, so sieht das aus, das Ergebnis, wenn 80 Prozent<br />
effizient ist. So sieht das aus, wenn die Effizienz bloß 90 Prozent ist. Dann die zweite Frage:<br />
Wie sieht das aus, wenn sie nicht mehr die Kosten, so, wie sie jetzt sind, bescheinigt<br />
kriegen, sondern nur 70 Prozent der Kosten? Das wurde gemacht, damit die Finanzbehörde<br />
sozusagen <strong>–</strong> und hier einmal so ein bisschen ein Zusammenspiel <strong>–</strong> ein Gefühl dafür<br />
bekommt, wie hoch ist das Risiko, was dann nachher auch zum Beispiel in diesen Zu- und<br />
Abschlägen nachher wahrscheinlich ein Rolle gespielt hat. BDO hat aber keine Due<br />
Diligence gemacht, sondern die wurde von der Finanzbehörde gemacht, und es wurde<br />
sozusagen auf Ergebnisse, die sich sozusagen entsprechen, wurde abgestellt dabei.<br />
Vorsitzender: Da waren aber noch diverse weitere Fragen. Also, Herr Kerstan, vielleicht<br />
noch einmal zum Verdeutlichen.