Protokoll (ENTWURF – ohne Protokollerklärungen) - Unser Netz
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Haushaltsausschuss Nr. 20/22<br />
Umweltausschuss Nr. 20/11<br />
gehen soll, sodass man sich da auch in der Kombination etwas vorstellen kann. Nun hat Herr<br />
Schlemmermeier auf meine Frage da geantwortet, dass es zwei Beispiele gibt. Und ein<br />
Beispiel ist zum Beispiel Leipzig, die sind gestartet mit RWE, mit Beteiligung an RWE. Das<br />
ist irgendwie schiefgegangen, heute gibt es eine hundertprozentige kommunale Versorgung,<br />
sowohl von den <strong>Netz</strong>en als auch von der Energieversorgung. Und der Punkt ist, dieses<br />
Unternehmen verdient ordentlich Geld, wie er gesagt hat, und die Stadt Leipzig erhält jährlich<br />
55 Millionen Euro. Deshalb finde ich, dass diese Gleichung, dass 100 Prozent ein größeres<br />
Risiko ist als 25,1 Prozent, das ist nicht richtig.<br />
Und dann noch einmal zu Herrn Dressel. Herr Dressel, das kann ich ja nun so nicht<br />
stehenlassen, dass ich in der Bürgerschaftsdiskussion gesagt habe, ich wüsste nicht, was<br />
die Initiative will. Das weiß ich ziemlich genau. Ich habe nur, nachdem wir als Linke uns<br />
überlegt haben, bei diesem großen Risiko, was die Stadt eingeht bei diesen neuen<br />
Verträgen, wäre es doch schön, wenn der Landesrechnungshof sich das einmal anguckt.<br />
Dem hat die FDP sich angeschlossen, und wir haben gemeinsam <strong>–</strong> das ist ein Novum, das<br />
wird auch nicht so oft mehr vorkommen <strong>–</strong> haben wir einen Antrag eingebracht, gemeinsam,<br />
und haben den Landesrechnungshof gebeten, sich doch bitte einmal mit diesen Verträgen zu<br />
beschäftigen und für die Hamburger und auch für uns das Risiko einzuschätzen. Daraufhin<br />
haben Sie einen <strong>–</strong> ich hab das ja Abwehrantrag genannt <strong>–</strong> einen Gegenantrag eingebracht <strong>–</strong><br />
(Zwischenruf: Zusatzantrag!)<br />
- oder einen Zusatzantrag, wie immer Sie wollen, der prüfen sollte, ob das Gleiche denn<br />
nicht auch mit „<strong>Unser</strong> Hamburg <strong>–</strong> <strong>Unser</strong> <strong>Netz</strong>“ passieren sollte. Und was ich daraufhin<br />
gemacht habe, ist, ich habe Ihnen den Text des Volksentscheides vorgelesen und habe Sie<br />
gefragt, was um alles in der Welt der Landesrechnungshof denn da prüfen soll. Und dabei<br />
bleibe ich auch, und ich hoffe, dass der Landesrechnungshof unserer Bitte nachkommt. Und<br />
wenn wir denn schon einmal dabei sind, hätte ich natürlich gerne gewusst, wie denn der<br />
Senat mit einem oder gegebenenfalls zwei Gutachten des Landesrechnungshofes umgehen<br />
will.<br />
Vorsitzender: Herr Senator Tschentscher.<br />
Senator Dr. Tschentscher: Also, das nächste Mal lässt sich die Bürgerschaft hier berichten,<br />
aber das ist noch einmal eine andere Frage. Ich wollte einfach noch einmal auf den Punkt<br />
Risiko bei 25 Prozent, Risiko bei 100 Prozent einhaken. Wenn Sie sich <strong>ohne</strong> weitergehende<br />
Vereinbarung zu einem Viertel an einem Unternehmen beteiligen, tragen Sie zu einem<br />
Viertel das Risiko und die Chancen, ausgedrückt in Dividendenerträgen, die Sie haben oder<br />
nicht haben, ausgedrückt in zusätzlichen Finanzmitteln, die Sie ins Unternehmen einbringen<br />
müssen und so weiter. Sie teilen alles quotal dann immer auf. Wir haben mit der 25-Prozent-<br />
Beteiligung noch nicht einmal dieses quotale Risiko, weil wir eben über die<br />
Garantiedividende, die, ganz genau bezeichnet, eine, wie heißt es, feste Ausgleichszahlung<br />
ist, das unternehmerische Risiko aufseiten der Stadt für den Zeitraum, für den wir diese<br />
Vereinbarung treffen, genau genommen auf annähernd null gebracht. Weil wir uns diese<br />
Garantiedividende im Umfang von 4,2 Prozent unserer Investitionen immer auszahlen lassen<br />
können, egal wie die Erträge des Unternehmens sind. Darin besteht aufseiten des 75-<br />
Prozent-Gesellschafters eine Chance, dass die Erträge höher sind als 4,2 beziehungsweise<br />
4,5 Prozent. Das entgeht dann quotal der Stadt bezogen auf die 25-Prozent-Situation <strong>ohne</strong><br />
Vereinbarung. Es liegt aber auch ein Risiko darin. Wenn es nämlich zu irgendwelchen<br />
unternehmerischen Entwicklungen kommt, die keine Dividendenerträge ermöglichen, dann<br />
bekommt die Stadt dennoch ihre 4,2 beziehungsweise 4,5 Prozent, Klammer auf, die sie<br />
auch dringend braucht, um ihren Kaufpreis zu refinanzieren, Klammer zu. Und das Risiko hat<br />
sich dann sozusagen zulasten des 75-Prozent-Anteilseigners entwickelt. Das ist die Logik<br />
unseres Modells, das ist keine normale 25-Prozent-Beteiligung <strong>–</strong> dann wäre man quotal an<br />
allem beteiligt <strong>–</strong>, sondern es ist eine 25-Prozent-Beteiligung mit Garantiedividende. Und das<br />
ist ein Modell, was einem die Risiken weitestgehend abnimmt. Dafür hat man aber auch<br />
keine darüber hinaus gehende Gewinnerwartung, man kann nicht davon ausgehen, dass wir