Schneider LIVE 2011 als PDF (8.53 MB) - Schneider Electric
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Automation / Energie<br />
12<br />
«Bezüglich des Sicherheitsstandards und den<br />
Leistungen haben wir jetzt eine Lösung,<br />
wie ich sie mir von Anfang an gewünscht hatte.»<br />
Thomas Rauschenbach, Gruppenleiter Service Unterhalt BVB<br />
Automatisierung gewisser Abläufe und ein gerüttelt<br />
Mass an Sicherheitsmassnahmen. Für diese<br />
Aufgaben wurde nach der Ausschreibung die Firma<br />
Selmoni Ingenieur AG ausgewählt; nicht zufällig,<br />
wie Heinz Dux, Leiter Depot Wiesenplatz, erwähnt:<br />
«Sie war eine der wenigen Unternehmen, die sich<br />
beim Planen der Arbeitsplätze bewusst war, was für<br />
Prozesse hier ablaufen werden und wie diese entsprechend<br />
einzurichten sind.» Ein Vorteil war, dass<br />
die beiden Unternehmen Selmoni Ingenieur AG<br />
und <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> bereits vor zwölf Jahren bei<br />
einer früheren 600-V-Anlage zusammengearbei-<br />
tet hatten. Im Übrigen war <strong>Schneider</strong> dem Auftraggeber<br />
BVB seit vielen Jahren bestens bekannt.<br />
Eine komplexe Anlage mit höchsten<br />
Anforderungen<br />
Bei diesem neuen Auftrag ging es zunächst<br />
darum, eine 600-V-Gleichstromschaltanlage von<br />
500 Ampere Stromstärke einzubauen. «Das ist keine<br />
alltägliche Aufgabe», betont Stefan Trittibach,<br />
Projektleiter Niederspannung bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>,<br />
der primär die Planung der Hauptverteilungen<br />
verantwortete. «Es handelt sich bei dieser Anlage<br />
um eine sehr massgeschneiderte Situation, denn<br />
da treffen zwei Welten, die Bahntechnik und die<br />
Energieversorgung, räumlich sozusagen in einem<br />
Schrank aufeinander», fügt er noch ergänzend<br />
hinzu. «Wir reizten die Modularität unserer Produkte<br />
voll aus. Es bedurfte vieler spezieller Prozesse,<br />
um diese Anlage zu bauen.» Bei einer Anlage dieser<br />
Grössenordnung greifen Energie und Automation<br />
stark ineinander über, sodass auch noch Automatisierungslösungen<br />
gefragt waren. Dies betrifft die<br />
ganze Steuerung der 600-V-Schalter, das Ein- und<br />
Ausschalten. Dazu muss gewährleistet werden,<br />
dass die Arbeitsplätze sicher betrieben werden<br />
können. Die Anlage darf nur betreten werden,<br />
wenn die Fahrleitung absolut sicher geerdet ist.<br />
Es darf nicht passieren, dass ein Mitarbeiter auf<br />
das Tramdach steigen kann, während die Fahrleitung<br />
noch unter Strom steht.<br />
Die Sicherheit steht an oberster Stelle<br />
Die Frage der Sicherheit stellte damit eine besonders<br />
grosse Herausforderung an das Planungs-<br />
und Ausführungsteam dar. Diese beginnt bereits<br />
bei der Signalisation. Thomas Rauschenbach erklärt:<br />
«Es wurden verschiedenfarbige Lampen über<br />
den Fahrleitungen in bestimmten Abständen auf<br />
der ganzen Länge des Gebäudes montiert; eine<br />
einfache grüne für den geerdeten Zustand, eine<br />
doppelte rote für die 600-V-Spannung; doppelt,<br />
um auch bei Farbblindheit sicherzugehen, dass<br />
die Signale erkannt werden. Wenn kein Licht<br />
brennt, bedeutet dies ebenfalls ein Zutrittsverbot,<br />
denn es kann ja sein, dass eine Lampe ausgefallen<br />
und immer noch Spannung vorhanden<br />
ist.» Der Dacharbeitsplatz kann nur betreten<br />
werden, wenn die Anlage ausgeschaltet und geerdet<br />
ist. Um dies zu gewährleisten, wurden verschiedene<br />
Vorkehrungen getroffen. Die erste Sicherheitsmassnahme<br />
besteht darin, dass nur ein<br />
einziger Schlüssel vorhanden ist, mit dem die Anlage<br />
ein- und abgeschaltet werden kann. Als Zweites<br />
muss mit demselben Schlüssel das Zugangstor<br />
am Ende der Treppe zur Rampe geöffnet werden.<br />
Doch <strong>als</strong> dritte Sicherheitsvorkehrung ist dort im Türschloss<br />
ein zusätzlicher Sicherheitsverschluss<br />
mit einem Magneten eingebaut, sodass sich die<br />
Türe erst öffnen lässt, wenn unten wirklich abgeschaltet<br />
und die Anlage geerdet ist. Die Sicherheit<br />
der Mitarbeiter geht über alles. Wie dies ganz<br />
praktisch abläuft, schildert Thomas Rauschenbach<br />
so: «Ein Mitarbeiter fährt mit den Tramzug in die<br />
Anlage ein. Dann zieht er den Pantographen ein,<br />
geht zum Steuerschrank und stellt den 600-V-<br />
Schalter auf «Erde» und erdet damit die Fahrleitung.<br />
Er zieht den Schlüssel heraus und behält ihn bei<br />
sich und darf erst dann mit der Arbeit am Fahrzeug<br />
beginnen. Wenn er in der Grube arbeitet, braucht<br />
er keine Sicherheitsbarriere zu durchschreiten. Wenn<br />
er jedoch Arbeiten auf dem Tramdach durchführen<br />
will, dann muss er wie geschildert durch die Sicherheitsbarriere<br />
gehen. Er trägt diesen Schlüssel aber