16 Eingesetzte <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>-Produkte > Schaltschranksystem Prisma Plus P > Leistungsschalter Compact NSX > Leistungsschalter Masterpact NW > Gateways EGX 100 > ION Enterprise Server > Speicherprogrammierbare Steuerung TSX Premium > Dezentrale E /A Advantys STB > Programmiersoftware Unity Pro XL
Energie werden würde für etwas, das bereits alt ist. Bezüglich Sicherheit brachte die Lösung nur geringe Vorteile. Kurz, es war viel Geld für eine Anlage, die nicht einmal typengeprüft ist», fasst Walter Schaub von bürgin & keller zusammen. Ein mutiger Entscheid Nach eingehender Diskussion wurde der Bau einer neuen Anlage beschlossen. André Nicolier und Werner Wartenweiler trafen dabei einen schwerwiegenden Entscheid: Die Dieselanlage sollte für zwei Monate abgeschaltet werden, und dies mit allen Konsequenzen. Dieser Entscheid wurde insofern erleichtert, <strong>als</strong> die gesetzlichen Anforderungen auch ohne Not-Dieselbetrieb erfüllt sind: Die Brand meldeanlage bleibt funktionstüchtig, die Notbeleuchtung für eine eventuelle Evakuierung ist ebenfalls gewährleistet. Das batteriebetriebene Netz sorgt dafür, dass die Notstrombeleuchtung und die Brandmelde anlage eingeschaltet werden. Egal, was passiert, dieses System funktioniert immer. Dazu besteht noch eine USV-Anlage (Unterbrechungsfreie Stromversorgung), deren Netz dafür sorgt, dass beispielsweise die Kassen bei einem Netzausfall nicht abgeschaltet werden. Dieses überbrückt aber nur die Zeit, bis sich die Notstromanlage einschaltet. So wurde entschieden, die alte Notstromanlage zu demontieren und eine neue einzubauen. Die Planung konnte wieder von vorne beginnen. Den Zuschlag nach der erneuten Ausschreibung erhielt die Firma Elektro Stoll Schweiz GmbH. Eine Anlage nach dem neusten Stand der Technik Im gemeinsamen Team mit André Nicolier und Werner Wartenweiler von der Betriebsgesellschaft Glatt, Jürg Bürgin und Walter Schaub von bürgin & keller, management & engineering ag sowie Erich Bindschädler von Elektro Stoll Schweiz GmbH und Stephan Kalberer von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> wurde das Projekt detailliert überarbeitet. Die neue Anlage ist so ausgelegt, dass bei einem Ausfall des normalen Stromnetzes die Notstromanlage automatisch startet. Dieser Vorgang wird vom Gebäudeleitsystem eingeleitet. Sobald die Energie über das Notstromnetzfliesst–gespiesenvondenzwei Generatoren – löst das Gebäudeleitsystem die Befehle für die Zuschaltung der einzelnen Leistungen aus. Ist das Normalnetz wieder aktiv, werden die Netze automatisch synchronisiert, und das Notstromnetz wird zurückgefahren. Sollte einer der Generatoren nicht aufschalten, wird dieser weg- geschaltet und der Kuppelschalter zwischen den <strong>Schneider</strong> Live <strong>2011</strong> Einkaufszentrum Glatt beiden Netzen eingeschaltet. Über die Lastmanagementsteuerung wird die Last automatisch reduziert, sodass ein einziger Gene rator den Bedarf tragen kann. Die Anlage ist so vorbereitet, dass sämtliche Daten über das eingebaute Bedienterminal abgelesen und später ebenfalls auf das Leitsystem übermittelt werden können. Das heutige Leitsystem bietet jedoch keine geeignete Schnittstelle, um die Daten einzubinden. Das Terminal dient nur zur Visualisierung und bietet auch keine «Es gibt immer Überraschungen, wenn man in eine bestehende Infrastruktur eingreift. Doch je moderner die Anlage ist, desto ruhiger schlafen wir.» André Nicolier, Leiter Technischer Betrieb, Mitglied der Geschäftsleitung, Glattzentrum Möglichkeit, irgendwie einzugreifen. Über das Bedien terminal können allfällige Fehler (Schalterzustände etc.) zurückverfolgt sowie die Energiedaten in Trendfunktionen abgerufen werden. Für die Planung weiterer Ausbauten ist dies äusserst dienlich, man kann darauf aufbauen. Ein Umbau mit hohem Risiko «Eine der grossen Schwierigkeiten bestand darin, den Betrieb stets aufrechtzuerhalten, was ein spezielles Problem für den Installateur war», meint Werner Wartenweiler. Während des Umbaus, der doch ein paar Monate dauerte, wurde das Glattzentrum nur mit Netzbetrieb gefahren. Wenn irgendetwas passiert wäre, dann wären beispielsweise die Kühlbereiche ausgefallen. Dazu kommt, dass die Demontage der alten und die Montage der neuen Anlage nur durchgeführt werden konnten, wenn das Zentrum geschlossen war. «Die Umschaltung konnte nur nachts und am Sonntag vorgenommen werden. Es musste daher sehr genau geplant werden, was an den jeweiligen Wochenenden abgeschaltet werden durfte», erinnert sich Werner Wartenweiler. Unter diesem Aspekt war es ein mutiger Entscheid des Betreibers, das Notstromnetz während des Umbaus auszuschalten, hängt doch an diesem Netz der grösste Teil der riesigenVerkaufsflächen. bürgin & keller, management & engineering ag Das Unternehmen bürgin & keller, management & engineering ag wurde im Jahr 1998 durch J. Bürgin und V. Keller <strong>als</strong> GmbH gegründet und per 1. Januar 2001 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Das Leistungsangebot umfasst das gesamte Spektrum der angewandten Elektrotechnik im Rahmen von Ingenieuraufträgen, <strong>als</strong>o Mittelspannungsanlagen bis hin zu ausgedehnten EDV- Netzwerken. Elektro-QS-Mandate sowie Consulting-Funktionen in grösseren Bauprojekten runden das Einsatzgebiet ab. 17