Jahresbericht 2008 - Ärztekammer Nordrhein
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Gesund macht Schule<br />
Kommunikation<br />
Aktuelle Studien aus Deutschland zeigen, dass sich das Krankheitsspektrum von Kindern<br />
und Jugendlichen in den letzten Jahren verändert hat. Kinder und Jugendliche sind immer häufiger<br />
von chronischen Erkrankungen und psychischen Störungen betroffen. Das Präventionsprogramm<br />
Gesund macht Schule der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Nordrhein</strong> und der AOK Rheinland/Hamburg vermittelt<br />
mit gezielten Interventionen in der Primarstufe frühzeitig Gesundheitskompeten.<br />
Kindergesundheit ist nicht nur von gesundheitspolitischem,<br />
sondern von gesamtgesellschaftlichen Interesse.<br />
Aktuelle Zahlen zur Kindergesundheit, zum<br />
Beispiel aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey<br />
des Robert Koch-Instituts machen deutlich,<br />
dass Kindergesundheit vor allem durch den sozialökonomischen<br />
Status der Eltern determiniert wird<br />
(siehe www.kiggs.de). Für die Prävention bedeutet<br />
dies, dass neben Projekten speziell zur Förderung<br />
der Gesundheit sozial belasteter Familien vor allem<br />
Settingprojekte in Kindergärten und Schulen die<br />
Möglichkeit eröffnen, gezielt mit Kindern und deren<br />
Familien ohne Stigmatisierung zu arbeiten.<br />
Das Programm Gesund macht Schule ist daher als<br />
Settingprojekt für die Primarstufe angelegt und<br />
erreicht alle schulpflichtigen Kinder von 6-10 Jahren.<br />
An dem Programm haben sich im Schuljahr<br />
2007/<strong>2008</strong> 235 Schulen aus den Regierungsbezirken<br />
Düsseldorf und Köln sowie 168 Patenärztinnen<br />
und Patenärzte beteiligt. 30.000 Kinder konnten<br />
2007 mit der Maßnahme erreicht werden. 70 Prozent<br />
der beteiligten Schulen haben Gesund macht<br />
Schule in ihrem Schulprogramm verankert. Damit<br />
ist Gesund macht Schule eines der größten flächendeckenden<br />
Angebote in Deutschland. Im Jahr 2007<br />
wurde das Programm auch von der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Hamburg und der AOK Rheinland/Hamburg übernommen<br />
und wird seit Januar <strong>2008</strong> allen Hamburger<br />
Schulen angeboten.<br />
Am 28. Februar <strong>2008</strong> besuchte NRW-Schulministerin<br />
Barbara Sommer eine Projektschule, die seit<br />
Jahren das Programm Gesund macht Schule umsetzt.<br />
In Gesprächen mit Schulleitung, Eltern, Kindern<br />
und Patenarzt konnte sie sich überzeugen, wie die<br />
Projektziele (siehe Seite 40 oben) in einer Aachener<br />
Schule umgesetzt wurden. Zu den einzelnen Maßnahmen<br />
gehören 14-tägige Bewegungseinheiten,<br />
Kochkurse, Projektwochen zu Themen wie Verdauung<br />
und Sexualität sowie ein gemeinsames<br />
Frühstück mit den Kindern. Beeindruckt war die<br />
Ministerin vor allem von der gemeinsamen Bewegungsstunde<br />
für Eltern und Kinder, die von der<br />
Sportlehrerin und dem Patenarzt gemeinsam strukturiert<br />
wird.<br />
Barbara Sommer: „Der Arzt genießt mit Recht<br />
hohes Ansehen in unserer Gesellschaft. Auch deshalb<br />
können die Patenärzte bei Gesund macht Schule<br />
in besonderer Weise dazu beitragen, dass Kinder<br />
stärker auf ihre Gesundheit achten und dass sich gesunde<br />
Lebensführung auf diese Weise auch in den<br />
Familien rumspricht.“<br />
Ärzte-Schulpatenschaften<br />
Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern,<br />
speziell den Schulpatenärzten, aber auch den<br />
Gesundheitsämtern, Krankenhäusern und Beratungsstellen,<br />
soll die Lehrer bei ihren gesundheitsförderlichen<br />
Angeboten in der Schule anregen und<br />
stärken. Deshalb stehen im Mittelpunkt des Programms<br />
die „Patenschaften“ zwischen Ärzten und<br />
Schulen.<br />
In einer Begleitbeobachtung zum Programm hat<br />
sich darüber hinaus gezeigt, dass vor allem die Kin-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> | 39<br />
<strong>Ärztekammer</strong><br />
<strong>Nordrhein</strong><br />
NRW-Schulministerin<br />
Barbara Sommer: Patenärzte<br />
bei Gesund macht<br />
Schule können in besonderer<br />
Weise dazu beitragen,<br />
dass Kinder stärker auf ihre<br />
Gesundheit achten.