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Jahresbericht 2008 - Ärztekammer Nordrhein

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Qualitätssicherung NRW<br />

Medizinische Grundsatzfragen<br />

Die medizinische Qualitätssicherung bemüht sich um mehr Patientenorientierung<br />

und entwickelt Möglichkeiten der sektorübergreifenden Betrachtung von Qualität der<br />

medizinischen Behandlung.<br />

Seit 1982 engagiert sich die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Nordrhein</strong><br />

(ÄkNo) sehr aktiv für die Qualitätssicherung<br />

(QS) im Gesundheitswesen. Zunächst mit<br />

medizinischen Fachgesellschaften, dann ab 1988<br />

mit der Krankenhausgesellschaft NRW und allen<br />

Krankenkassen führte sie zahlreiche QS-Verfahren<br />

als erste Einrichtung im Gesundheitswesen in die<br />

Regelversorgung ein. In der Geburtshilfe, in der<br />

Versorgung von unreifen oder kranken Neugeborenen<br />

und in der Chirurgie/Unfallchirurgie wurden<br />

die QS-Verfahren in sämtlichen nordrheinischen<br />

Krankenhäuser ganz ohne Druck des Gesetzgebers<br />

auf freiwilliger Basis eingeführt und verankert.<br />

Heute sind alle diese Verfahren Routine. Ihr Nutzen<br />

ist unbestreitbar anerkannt – zuallererst für<br />

die Patienten, aber natürlich auch für die Fort- und<br />

Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten.<br />

Welche Veränderungen sich für die Patienten wie<br />

auch für die Ärztinnen und Ärzte während der kontinuierlichen<br />

Umsetzung von Qualitätssicherungsverfahren<br />

durch die ÄkNo bei den rechtlichen Anforderungen<br />

und gesellschaftlichen Erwartungen<br />

zu diesem Kernthema des Gesundheitswesens ergaben,<br />

wird oft nicht deutlich. Gleiches gilt für die<br />

Veränderung von Einstellung und Gewöhnung an<br />

das „Normale“ und Selbstverständliche der Veröffentlichung<br />

von medizinischen und pflegerischen<br />

Behandlungsergebnissen. Waren beispielsweise<br />

die ersten <strong>Nordrhein</strong>-Auswertungen über die operativen<br />

Behandlungen von Leistenhernien 1987<br />

und 1988 noch quasi „Staatsgeheimnisse“ und<br />

wurden einzelne Ergebnisse seinerzeit nur in ganz<br />

bestimmter Weise zum Beispiel auf den Jahrestagungen<br />

der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie<br />

intern präsentiert, so veröffentlicht die Geschäftsstelle<br />

seit einigen Jahren ganz selbstverständlich<br />

sämtliche Ergebnisse aus NRW in 16 medizinischen<br />

und pflegerischen Bereichen für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger im Internet unter www.qs-no.<br />

org. In gleicher Weise ist die Beschäftigung mit<br />

einer systematischen QS und die Nutzung von QS-<br />

Ergebnissen und -Erkenntnissen für die Ärztinnen<br />

und Ärzte in <strong>Nordrhein</strong> heutzutage selbstverständlich.<br />

Patientenorientierte und behandlungsbegleitende<br />

Qualitätssicherung<br />

Die von der ÄkNo erstmalig und routinemäßig<br />

in der Fläche der Krankenhausversorgung eingeführten<br />

medizinischen QS-Verfahren waren<br />

erfolgreich. Deshalb hat der Bundesgesetzgeber<br />

diese und weitere QS-Verfahren (beispielsweise<br />

das bei der ÄkNo entwickelte QS-Verfahren in<br />

der Herzchirurgie) für ganz Deutschland vorgesehen.<br />

Seit 2004 ist der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

(G-BA) für die Festlegung von Qualitätssicherungsanforderungen<br />

zuständig. Mit dem GKV-<br />

Wettbewerbs-Stärkungsgesetz von 2007 wurde<br />

besonders für die Qualitätssicherung die Patientenorientierung<br />

deutlicher betont. Ergänzend bereitet<br />

der G-BA intensiv die Rahmenbedingungen<br />

für eine sektorenübergreifende Qualitätssicherung<br />

vor.<br />

Mit den Qualitätsberichten der Krankenhäuser<br />

und der Neuausrichtung der Qualitätssicherung<br />

auf eine sektorenübergreifende Betrachtung geht<br />

der G-BA die Vorgaben des Bundesgesetzgebers<br />

hin zu einer deutlicheren Patientenorientierung<br />

an. Ergänzend konkretisieren die Patientenvertreter<br />

ihre Vorstellungen bei der Umsetzung ihrer<br />

Wünsche an die Qualitätssicherung in den verschiedenen<br />

Gremien des G-BA. Auch in NRW sind<br />

Patientenvertreter in die Entscheidungsgremien<br />

zur QS einbezogen: Seit <strong>2008</strong> bringen je ein Vertreter<br />

der Betroffenenorganisationen (Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Selbsthilfe NRW) und der Patientenberatung<br />

NRW ihren Sachverstand und die<br />

Sicht der Patienten bei den Beratungen und den<br />

Bewertungen der Qualitätsergebnisse der NRW-<br />

Krankenhäuser in die NRW-Gremien ein.<br />

Mit der konkreten Umsetzung der neuen patientenzentrierten<br />

und behandlungsbegleitenden (=sektorenübergreifenden)<br />

Qualitätssicherung wird im<br />

Kammerbereich <strong>Nordrhein</strong> und in NRW ab 2010<br />

begonnen. Die Geschäftsstelle QS NRW wird die<br />

nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte in diese neue<br />

Phase der Qualitätssicherung begleiten.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> | 59<br />

<strong>Ärztekammer</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>

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