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ECM vereinfacht die Prozesse

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der Workflow Management Coalition<br />

(WfMC) herausgebildet hat. Dabei handelt<br />

es sich um eine 1993 gegründete<br />

Non-Profit-Organisation zur Standardisierung<br />

rund um das Ausführen von<br />

Workflows. Grund war <strong>die</strong> Feststellung<br />

von Marktanalysten wie Gartner und<br />

Forrester, dass nur der geringere Teil<br />

unserer <strong>Prozesse</strong> in Form von strukturierten<br />

Aufgabenketten vordefiniert<br />

zur Ausführung gebracht werden kann.<br />

Der weitaus größere Teil unserer <strong>Prozesse</strong><br />

erfolgt eher ad hoc, sprich unter<br />

Berücksichtigung dessen, was als<br />

Nächstes anfällt, und das entscheidet<br />

der Wissensmanager auf Grundlage<br />

der aktuellen Situation. Im Deutschen<br />

wird Case Management häufig mit Fallbearbeitung<br />

übersetzt.<br />

Typische Anwendungsfälle sind<br />

bei den Arbeitsagenturen oder in der<br />

Betreuung von schwer erkrankten Personen<br />

zu finden. Meist fallen während<br />

der Bearbeitung mit der Zeit viele Dokumente<br />

an, <strong>die</strong> in einer Akte strukturiert<br />

geführt werden. Daher werden hier<br />

häufig Produkte von Enterprise Content<br />

Management-Systemen genutzt,<br />

<strong>die</strong> zusätzlich eine Aufgaben- und Terminverwaltung<br />

anbieten. Checklisten<br />

und Wissensdatenbanken helfen bei<br />

der Durchführung.<br />

BPMn: Business Process<br />

Model and notation<br />

BPMN beschreibt <strong>die</strong> Formen grafischer<br />

Elemente, <strong>die</strong> zur visuellen Dokumentation<br />

von Geschäftsprozessen<br />

genutzt werden. Das Modellieren von<br />

Aufgabenketten ist eine Teilaufgabe bei<br />

der Verbesserung von Geschäftsprozessen<br />

in einem Kreislauf immer wiederkehrender<br />

Tätigkeiten. Die Idee des<br />

BPMN ist es, eine einheitliche, visuelle<br />

Sprache für alle Beteiligten im gesamten<br />

Kreislauf zu bieten – vom Sachbearbeiter<br />

über den IT-Ingenieur bis hin<br />

zum Manager. Anfang 2011 wurde <strong>die</strong><br />

neue Version 2.0 freigegeben. In <strong>die</strong>ser<br />

Version kommt erstmals auch eine Beschreibung<br />

des Speicherformats (Seri-<br />

alisierung) vor, so dass nun <strong>die</strong> BPMN<br />

selbst interoperabel geworden ist. Bisher<br />

war für den Austausch der Modelle<br />

<strong>die</strong> BPMN auf <strong>die</strong> noch zu erklärenden<br />

XPDL oder BPEL angewiesen.<br />

CMPM: Case Management<br />

Process Modeling<br />

Derzeit wird an einer Erweiterung der<br />

BPMN gearbeitet. Die Stärke der BPMN<br />

liegt in der Modellierung von strukturierten<br />

Aufgabenketten. Wie wir<br />

gelernt haben, gibt es zudem unstrukturierte<br />

<strong>Prozesse</strong> im Bereich des Case<br />

Management. Da jedoch auch hier gewisse<br />

Strukturen ausgemacht werden<br />

können, ist bei der OMG mit der Spezifikation<br />

der CMPM als Ergänzung der<br />

BPMN begonnen worden.<br />

Inselanzeigen MidrangeMagazin 05-2011 24.05.11 16<br />

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Ausführungssprachen<br />

XPDL und BPEL<br />

XPDL steht für XML Process Definition<br />

Language. Dieser Standard wird durch<br />

<strong>die</strong> Workflow Management Coalition vorangetrieben.<br />

Ziel des Standards ist primär<br />

der Austausch von Prozessmodellen,<br />

er <strong>die</strong>nt aber auch der Ausführung<br />

von Workfow-Management-Systemen.<br />

Derzeit wird an der Version 2.2 gearbeitet,<br />

<strong>die</strong> speziell auf <strong>die</strong> Neuerungen<br />

der BPMN 2.0 eingehen wird. XPDL 2.1<br />

wird von mehr als 70 Herstellern unterstützt,<br />

so auch von Saperion.<br />

BPEL steht für Business Process<br />

Execution Language. Das Standardi-<br />

sierungsgremium für <strong>die</strong> Prozessausführungssprache<br />

ist <strong>die</strong> Organization<br />

for the Advancement of Structured<br />

Information Standards (OASIS). Der<br />

wesentliche Unterschied zu XPDL: Im<br />

BPEL übernehmen Web-Services <strong>die</strong><br />

Aufgaben, im XPDL sind es Menschen,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Aufgaben bearbeiten. Ein weiterer<br />

Unterschied: Während XPDL graphenorientiert<br />

arbeitet, agiert BPEL<br />

blockorientiert. Das bedeutet, dass<br />

typische Wiederholungen, wie sie in<br />

menschlichen Arbeitsprozessen häufig<br />

vorkommen, schwerer zu implementieren<br />

sind. Andererseits verfügt BPEL<br />

gegenüber XPDL über ausgefeiltere<br />

Mechanismen, <strong>die</strong> in Workflow Engines<br />

für <strong>die</strong> Fehlerbehandlung wichtig sind.<br />

Die BPMN profitiert von beiden Prozessausführungssprachen<br />

und ist mit<br />

ihrer Serialisierung, <strong>die</strong> mit der neuen<br />

Version 2.0 gekommen ist, nun einen<br />

Schritt voraus.<br />

Ausblick BPMn mit BMM,<br />

OSM und SVBR<br />

Fest steht: BPMN 2.0 wird XPDL und<br />

BPEL <strong>die</strong> Show stehlen. Darüber hinaus<br />

werden weitere Standards der<br />

OMG für zusätzliche Veränderungen<br />

sorgen. Mit dem Business Motivation<br />

Model (BMM) werden Ziele und Strategien<br />

definiert, <strong>die</strong> wieder Einfluss auf<br />

<strong>die</strong> BPMN-Modelle haben werden. Das<br />

Organizational Structure Model (OSM)<br />

bietet <strong>die</strong> Möglichkeit zur grafischen<br />

Abbildung von Unternehmensstrukturen.<br />

Diese stehen in Beziehung zu den<br />

Rollen in der BPMN. Abgerundet wird<br />

das Bild durch <strong>die</strong> Semantics of Business<br />

Vocabulary and Rules (SBVR),<br />

einer an der natürlichen Sprache angelehnten<br />

Notation zur Formulierung<br />

von Geschäftsregeln – allerdings nur<br />

in Englisch, was <strong>die</strong> Anwendbarkeit in<br />

anderen Sprachen naheliegenderweise<br />

einschränken wird.<br />

Dr. Martin Bartonitz ó<br />

Saperion Ag<br />

www.saperion.com<br />

11/2011 · MIDRANGE MAgAZIN<br />

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