02.12.2012 Aufrufe

Nina Janich: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. Die rot markierten ...

Nina Janich: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. Die rot markierten ...

Nina Janich: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. Die rot markierten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

(68) Untersuchen Sie den Werbediskurs zum Thema Klimaschutz, wie er sich in folgenden Anzeigen nieder-<br />

schlägt (Bayer, Abb 1.: 26, Krombacher, Abb. 2 b: 33, Deutsche Post GOGREEN, Abb. 5: 66, bp, Abb. 8: 80,<br />

Informationskreis KernEnergie, Abb. 19: 173, Total, Abb. 21: 184, ABB, Abb. 22: 190, RWE, Abb. 25: 208,<br />

Toyota, Abb. 31: 283): Welche Akteure werden hier ins Spiel gebracht und welche Diskurspositionen<br />

nehmen sie ein? Wie wird das Klimaproblem mit Blick auf das Markenimage thematisiert und welche<br />

Argumentationsmuster lassen sich finden? Nutzen Sie für eine umfassendere Bearbeitung auch Ihre<br />

Ergebnisse zu früheren Übungsfragen (insbes. 1, 29, 43, 46–48, 61, 65).<br />

(69) Versuchen Sie in einem Gruppenprojekt, den Werbe-Teildiskurs zu diesem Thema in einen größeren<br />

Zusammenhang zu stellen. Recherchieren Sie zu diesem Zweck im Internet oder in Archiven Medienberichte<br />

zum Problem Klimawandel und CO 2 -Reduktion aus den Jahren 2008–2010 und überprüfen Sie, wie die<br />

Werbung auf die gesellschaftspolitische Debatte Bezug nimmt bzw. auf sie reagiert, z.B. indem Sie unter-<br />

suchen, welche Wortfelder und semantischen Frames, welche Sprach- und Argumentationsmuster sich auch<br />

in der Werbung wiederfinden lassen.<br />

(70) Analysieren Sie die Anzeige für Singapore Airlines (Abb. 32) daraufhin, welche Kulturstereotype hier<br />

sprachlich und visuell kommuniziert werden.<br />

Lösungsvorschlag:<br />

Sprachlich werden keine Stereotype formuliert, da im Grunde nur durch eine Aufstellung<br />

von Flugdaten die Kernbotschaft der Anzeige (München – Singapur, jetzt fünfmal pro Woche)<br />

belegt und darüber genauer informiert wird.<br />

Visuell sind jedoch einige Stereotype enthalten: ‚München’ wird stereotyp einmal durch das<br />

blonde Mädchen (‚deutsch’) im Dirndl (‚Bayern’) und zum anderen durch die Lebkuchenherzen,<br />

wie sie für jeden deutschen Rummel, aber eben auch für das Oktoberfest typisch<br />

sind, symbolisiert.<br />

Für ‚Singapur’ steht stereotyp eine Frau mit langem schwarzem Haar und asiatisch<br />

wirkender Kleidung; die Gesichtszüge sind zwar wohl eher nicht asiatisch (durch Gesichthaltung<br />

nicht genau erkennbar), doch genügen schon Kleidung und Haare/Frisur für eine<br />

entsprechende Vermutung (was wiederum ihren stereotypen Charakter verdeutlicht).<br />

<strong>Ein</strong> blondes Mädchen im Dirndl und auch der Bezug zum Oktoberfest als Stereotype für<br />

‚München’ (bzw. ‚Bayern’, oft genug sogar stellvertretend für ‚Deutschland’) sind wenig<br />

originell, ungewöhnlicher ist das Assoziationsmittel der Lebkuchenherzen (stereotyper<br />

wären sicherlich Bier und Brezeln gewesen). Grund für die Auswahl ist sicherlich, Assoziationen<br />

zur Kinderfreundlichkeit der Fluggesellschaft auszulösen – die Szene wirkt t<strong>rot</strong>z der<br />

Umgebung ‚Lebkuchenstand’ eher wie eine Situation zwischen einer Stewardess von Singapore<br />

Airlines und einem kindlichen (Münchener) Fluggast.<br />

<strong>Janich</strong>, <strong>Nina</strong>: <strong>Werbesprache</strong>, 5. erw. Aufl. 2010, Aufgaben und Lösungsvorschläge 57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!