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Gesundheitstipp: Dr. Fascherl<br />

Es ist Donnerstag, der 24. März 2005, Gründonnerstag. Alle K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

den Osterferien und haben Spaß. Alle? Ne<strong>in</strong>, leider s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> paar K<strong>in</strong>der<br />

krank und im Spital. Spaß haben sie aber trotzdem!<br />

Gegen 13.30 Uhr komme ich, Dr. Fascherl,<br />

mit me<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> Dr. Ultraschmal<br />

(beide noch ungeschm<strong>in</strong>kt) <strong>in</strong><br />

die Landesfrauen- und -k<strong>in</strong>derkl<strong>in</strong>ik.<br />

Wir holen uns unser Visitenheft und<br />

nun geht es auf die onkologische St<strong>at</strong>ion.<br />

Wir erkundigen uns nach den<br />

K<strong>in</strong>dern. Neben Vornamen und Alter<br />

notieren wir auch Besonderheiten, wie<br />

z.B. Inform<strong>at</strong>ionen über das <strong>gesund</strong>heitliche<br />

aber auch das emotionale Bef<strong>in</strong>den<br />

des K<strong>in</strong>des, fallweise auch der<br />

Begleitpersonen. N<strong>at</strong>ürlich werden<br />

diese Inform<strong>at</strong>ionen vertraulich behandelt<br />

und dienen nur der Gestaltung der<br />

Lach-Visite. Und wir erfahren auch,<br />

welches K<strong>in</strong>d heute ke<strong>in</strong>e Visite möchte.<br />

Mit all den Inform<strong>at</strong>ionen über die K<strong>in</strong>der<br />

können me<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong> und ich bereits<br />

auf dem Weg zum Aufenthaltsraum<br />

über die Gestaltung der Visiten<br />

nachdenken. Und da greift schon der<br />

erste Gesundheitstipp von Dr. Ultraschmal:<br />

Es sollte alles e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>fach<br />

se<strong>in</strong>!<br />

Mit den Angaben über die K<strong>in</strong>der fällt es<br />

uns leicht, entsprechend der Bedürfnisse<br />

der K<strong>in</strong>der zu spielen. Im Schnitt zwischen<br />

10 und 15 M<strong>in</strong>uten bleiben Dr. Ultraschmal<br />

und ich bei den K<strong>in</strong>dern im<br />

Zimmer. Heute s<strong>in</strong>d sechs K<strong>in</strong>der auf der<br />

Krebsst<strong>at</strong>ion, die wir besuchen. Im Anschluss<br />

schauen wir auf die Beobachtung.<br />

Dort liegen ausschließlich frisch operierte<br />

K<strong>in</strong>der. Wir müssen hier sehr bedächtig<br />

und langsam vorgehen, und das wörtlich,<br />

denn die meisten K<strong>in</strong>der dürfen sich<br />

nicht aufregen.<br />

In e<strong>in</strong>em Zimmer der Chirurgie A wartet<br />

bereits die fünfjährige Claudia sehnsüchtig<br />

auf uns. Sie h<strong>at</strong> von Sr. Adelheid erfahren,<br />

dass wir heute kommen. Ich begrüße<br />

Claudia und zeige e<strong>in</strong>en Zaubertrick.<br />

Unterstützt von Dr. Ultraschmal<br />

tauchen plötzlich Ostereier aus Schaumstoff<br />

auf. E<strong>in</strong> Ei für Claudia und e<strong>in</strong> Ei für<br />

die Mama, die ersten Ostereier, die durch<br />

Eierpecken nicht kaputt werden!<br />

Dr. Ultraschmal bekommt von mir als<br />

Chef die Erlaubnis, e<strong>in</strong> Haustier für Claudia<br />

im Zimmer zu lassen. Fiffi, der rote<br />

Dackel, freut sich schon, denn mit Claudia<br />

bekommt er e<strong>in</strong> verständnisvolles<br />

Frauerl. Dr. Dauer Schlau erklärt noch,<br />

wie Claudia den Dackel dressieren kann:<br />

„Sitz, Fass, Fuß, all das kann er schon.<br />

Aber du darfst nie, nie“, und dabei hält<br />

Dr. Ultraschmal Fiffi die Ohren zu, „nie<br />

‘Pl<strong>at</strong>z’! sagen, denn dann, ja, dann pl<strong>at</strong>zt<br />

er!“<br />

Mit e<strong>in</strong>em Bussi verabschieden wir uns<br />

von Fiffi und wünschen Claudia und ihrer<br />

Mama noch Frohe Ostern.<br />

Im nächsten Zimmer ist alles anders: Dr.<br />

Ultraschmal ist die Chef<strong>in</strong> und ich b<strong>in</strong> ihr<br />

Dr. Ultraschmal<br />

Assistent. Der 12-jährige Alb<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d vom Friedensdorf Intern<strong>at</strong>ional<br />

aus Albanien, schaut verwundert, als<br />

ich mit me<strong>in</strong>em Drei-Meter-Massband<br />

messe, ob Alb<strong>in</strong> Fieber h<strong>at</strong>. „E<strong>in</strong>deutig<br />

ke<strong>in</strong> Fieber: 148 cm! Noch e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Schmutzimpfung“, me<strong>in</strong>t Dr. Ultraschmal.<br />

Schließlich ist Impfen Chefsache.<br />

Sie nimmt e<strong>in</strong>en gelben Stempel<br />

und verpasst Alb<strong>in</strong> e<strong>in</strong> lustiges Clownsgesicht<br />

auf se<strong>in</strong>en Handrücken. In diesem<br />

Zimmer setzen wir kaum Sprache<br />

e<strong>in</strong>, hier ist nonverbales Spiel wichtig,<br />

denn Alb<strong>in</strong> versteht noch nicht so viel<br />

Deutsch.<br />

Gegen 17.00 Uhr kommen wir wieder<br />

<strong>in</strong> den Aufenthaltsraum. Dort besprechen<br />

wir, was heute besonders gut geklappt<br />

h<strong>at</strong> und wo wir Schwierigkeiten<br />

h<strong>at</strong>ten.<br />

Als Service gebe ich Ihnen noch e<strong>in</strong>en<br />

Gesundheitstipp von me<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong><br />

Dr. Kribbelix, Fachärzt<strong>in</strong> für Lachmuskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g:<br />

Bewährtes Haus- und Hofheilmittel<br />

bei Grieskochgrämigkeit und<br />

Humorverlustigkeit ist der warmschwüle<br />

Lachsalvenverband bauchseitig<br />

aufgekitzelt.<br />

Ihr<br />

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