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Aktuelle Herausforderungen für die Pflege Demenzkranker ...

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und um den erhöhten Behandlungsaufwand des Arztes mit<br />

einem Fall-Honorar von 100 Euro zu vergüten.<br />

n Unterschiede in der regionalen Versorgungspraxis: Die<br />

Behandlung mit Antidementiva ist durch teilweise extreme,<br />

fachlich nicht begründbare, regionale Disparitäten gekennzeichnet.<br />

Das bedeutet: Ob ein <strong>Demenzkranker</strong> einen Behandlungsversuch<br />

mit Antidementiva erhält oder nicht,<br />

kann von seiner Wohnregion abhängen.<br />

n Überschreitung der Leistungsmöglichkeiten der Praxis:<br />

Manche Hausärzte <strong>für</strong>chten, den Erwartungen der Angehörigen<br />

aus zeitlichen und wirtschaftlichen Gründen nicht gerecht<br />

werden zu können.<br />

Fachliche Gründe der Unterversorgung<br />

n Zweifel an der Wirksamkeit von Antidementiva: Diese<br />

Zweifel werden dadurch verstärkt, dass es zur Diagnostik<br />

und Therapie von Demenzen mehrere Leitlinien gibt, <strong>die</strong> sich<br />

teilweise widersprechen. In der neuen S3-Leitlinie Demenz,<br />

<strong>die</strong> von insgesamt 28 Institutionen konsentiert wurde, werden<br />

den verfügbaren Antidementiva (Memantine und Cholinesterasehemmer)<br />

höchste Evidenzgrade zugewiesen und<br />

der Einsatz <strong>die</strong>ser Medikamente wird daher uneingeschränkt<br />

empfohlen. Leider schloss sich <strong>die</strong> Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Allgemeinmedizin und Familienmedizin der neuen S3-Leitlinie<br />

nicht an. Stattdessen beharrt sie auf der Gültigkeit ihrer<br />

eigenen Leitlinie aus dem Jahr 2008 – dort steht: „Alle Antidementiva<br />

weisen nur eine begrenzte bzw. nicht überzeugend<br />

nachgewiesene Wirkung auf.“<br />

n Uneindeutigkeit des Therapieerfolges: In der Demenztherapie<br />

besteht der therapeutische Effekt oft darin, dass sich der<br />

kognitive Zustand des Patienten nicht weiter oder auch nur<br />

langsamer verschlechtert. Doch es widerstrebt dem normalen<br />

ärztlichen Denken, „keine Veränderung“ bereits als Therapieerfolg<br />

anzuerkennen. So wird eine Stagnation im Krankheitsverlauf<br />

oft nicht wirklich als ein positiver Therapieeffekt registriert.<br />

Die Behandlungsabbrüche geschehen oft pragmatisch<br />

und ohne eine wissenschaftlich haltbare Rechtfertigung.<br />

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