02.12.2012 Aufrufe

Hier - Heinrich Böll Stiftung NRW

Hier - Heinrich Böll Stiftung NRW

Hier - Heinrich Böll Stiftung NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Entwicklungsprozess, der zurzeit nicht einmal in Umrissen zu erkennen ist. Für diesen<br />

Entwicklungsprozess müssen Hochschulen, Schulen und Zentren für die schulpraktische<br />

Lehrerausbildung definierte Zeit-, Personal- und Sachmittelressourcen zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

Mit der Erfahrung aus bisherigen „Reformprojekten“ der Landesregierung, z.B. bei der<br />

Schulzeitverkürzung an Gymnasien (G8), haben DGB und GEW große Bedenken, in welchem<br />

Stil die Landesregierung die Reform der Lehrerausbildung umsetzen will. Die Fach- und<br />

Seminarleitungen in den 34 Seminaren für Lehrerausbildung sind außerordentlich verunsichert,<br />

weil bislang noch weitgehend unklar bleibt, unter welchen Bedingungen sie ihre Arbeit in<br />

Zukunft besser leisten sollen. DGB und GEW erwarten von der Landesregierung, dass diese<br />

große Reform der Lehrerausbildung mit den Beschäftigten und nicht gegen sie geplant wird.<br />

Insbesondere ist Klarheit darüber zu schaffen, welche neuen Aufgaben in der ersten<br />

Ausbildungsphase auf sie zukommen und wie ihre Rolle bei der Anleitung von Praxis und<br />

Reflektion verbindlich definiert wird. Ebenso ist die innere Reform des Vorbereitungsdienstes<br />

gemeinsam mit den Fachleuten für Lehrerbildung zu erarbeiten, da seine Verkürzung neue<br />

intensivere Formen der Ausbildung erfordert.<br />

Die Kooperation zwischen Hochschule und Zweiter Ausbildungsphase erwies sich bereits unter<br />

den Bedingungen vergleichbarer Rechtsstrukturen in der Vergangenheit als höchst<br />

problematisch. Unter den Bedingungen vollkommen unterschiedlicher Rechtssphären, wie sie<br />

mit dem Hochschulfreiheitsgesetz geschaffen wurden, wird diese Aufgabe noch komplexer.<br />

Wegfallende staatliche Regelungsbefugnisse müssen deshalb durch klare Gesetzesnormen und<br />

auf gesetzlichen Grundlagen basierende Verhandlungsaufträge für die Landesverwaltung ersetzt<br />

werden.<br />

Durch die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes auf 12 Monate entfallen jährlich ca. 100 Mio. €<br />

Besoldungsausgaben, gemessen am gegenwärtigen Aufwand. Zumindest diese Mittel müssen<br />

zur Ausgestaltung der neuen Lehrerausbildung (Ausgestaltung der Kooperationen, Absicherung<br />

der neuen Anforderungen an Schulen, Personalstruktur in den Zentren für schulpraktische<br />

Lehrerausbildung, Ausbau der Fachdidaktik etc.) jährlich zusätzlich zur Verfügung stehen. Der<br />

bedarfsdeckende Unterricht von LAA ist unter diesen Voraussetzungen aufzugeben.<br />

Damit das Gesamtvorhaben gelingen kann, fordern DGB und GEW zur Gestaltung<br />

der Kooperation zwischen Hochschulen, Zentren für schulpraktische<br />

Lehrerausbildung und Schulen:<br />

In einem System mit 14 Hochschulen, 34 Studienseminaren, 6800 Schulen und<br />

mehreren zehntausend Studierenden, Praktikanten und Lehramtsanwärtern bedarf ein<br />

solcher grundlegender Veränderungsprozess hinreichend klarer rechtlicher Vorgaben.<br />

Das Gesetz löst diesen Anspruch in der vorliegenden Form noch nicht ein.<br />

42

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!