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Ergebnisbericht des Institus für Therapieforschung (IFT)

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14 Kröger & Heppekausen, 2002, Förderung <strong>des</strong> Nichtrauchens bei jungen Rauchern<br />

1995). Nur 5% der Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren geben an, ihren regelmä­<br />

ßigen Zigarettenkonsum beendet zu haben (Wittchen & Nelson, 1998).<br />

Über Raucherentwöhnungsangebote <strong>für</strong> Jugendliche versucht man, die Erfolgsraten<br />

beim Aufhören zu erhöhen. Seit Mitte der 80er Jahre wurden international verschiede­<br />

ne Interventionen <strong>für</strong> Jugendliche entwickelt (Heppekausen, Kröger & Reese, 2001),<br />

die sich in Methodik, Vermittlungsinhalt, Setting und Auswahl der Mediatoren unterscheiden.<br />

Eine Bewertung dieser verschiedenen Ansätze ist aufgrund der häufig mangelhaften<br />

Studienqualität und der Vielfalt der Ansatzpunkte schwer. Eine Vergleichsstudie<br />

von 17 gut evaluierten Entwöhnungsprogrammen (Sussman et al., 1999) <strong>für</strong><br />

Jugendliche ergab, dass durch Interventionen mittlere Aufhörraten von 20.7% im Posttest<br />

und 13% im Follow-up erzielt werden können. Gleichzeitig konnte die Konsumrate<br />

im Durchschnitt um 49% reduziert werden. Es wird gefolgert, dass man durch Entwöhnungsprogramme<br />

<strong>für</strong> Jugendliche die Aufhörerfolge verdreifachen kann.<br />

Nicht nur die völlige Abstinenz <strong>des</strong> Rauchers, sondern auch die Reduktion <strong>des</strong> täglichen<br />

Konsums, die Kenntnissteigerung über effektive Entwöhnungsmaßnahmen und<br />

Hilfsangebote sowie eine Änderung in der Einstellung und Absichtsbildung werden als<br />

realistische Erfolge der Jugendprogramme gewertet. Bereits durch eine kurze (nicht<br />

erfolgreiche) Abstinenzphase wird bei jugendlichen Rauchern das Risiko da<strong>für</strong> reduziert,<br />

im Erwachsenenalter noch immer zu rauchen (Chassin et al., 1990), und durch<br />

eine Reduktion der täglich konsumierten Zigaretten wird die Wahrscheinlichkeit <strong>für</strong> eine<br />

spätere erfolgreiche Abstinenz erhöht (Schmidt, 2001).<br />

1.3 Spezifische Risikogruppen junger Raucherinnen<br />

Ein besonderer Bedarf an der Entwicklung und Implementierung effektiver Entwöhnungsmaßnahmen<br />

besteht <strong>für</strong> junge Mädchen und Frauen. Verschiedene geschlechtsspezifische<br />

Prädispositionen erhöhen ihr Risiko, den Tabakkonsum aufrechtzuerhalten<br />

und tabakassoziierte Schäden auszubilden.<br />

Ergebnisse internationaler und nationaler epidemiologischer Studien zeigen eine An­<br />

gleichung der Konsumprävalenzen von Frauen und Männern (WHO, 2000; BZgA,<br />

2000; Kolip, 1995). Während in den älteren Jahrgängen noch deutlich mehr Männer als<br />

Frauen rauchen, liegt in den jüngeren Altersgruppen der Raucheranteil bei den Mädchen<br />

genauso hoch bzw. höher als bei den Jungen (Kraus & Augustin, 2001; BZgA,

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