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Ergebnisbericht des Institus für Therapieforschung (IFT)

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18 Kröger & Heppekausen, 2002, Förderung <strong>des</strong> Nichtrauchens bei jungen Rauchern<br />

• Der Arzt hat häufig und regelmäßig Kontakt zu Patienten (ca. 3,8 Millionen<br />

Arztkontakte pro Tag in Deutschland; Bun<strong>des</strong>ärztekammer, 1997) und damit<br />

auch zu vielen Rauchern. Nicht nur ältere Raucher, die ggf. bereits unter konsumbedingten<br />

Erkrankungen leiden, sondern auch junge Raucher gehen signifikant<br />

häufiger zum Arzt als gleichaltrige Nichtraucher (Holmen, 2000).<br />

• Ärzte gelten bei Jugendlichen und Erwachsenen als glaubwürdige Quelle <strong>für</strong><br />

Gesundheitsinformationen (Flatten et al., 1991; Epps & Manley, 1991).<br />

• Die medizinische Konsultation bietet eine gute Situation, um Botschaften zur<br />

Raucherentwöhnung zu vermitteln, da der Patient in diesem Setting besonders<br />

empfänglich <strong>für</strong> Gesundheitsinformationen ist (Simpson, 2000).<br />

• Jugendliche akzeptieren Ärzte als Ansprechpartner bei substanzbezogenen<br />

Problemen (Graß & Farke, 2001)<br />

• Der ärztliche Ratschlag zum Aufhören wird als wichtigster Motivator <strong>für</strong> einen<br />

Aufhörversuch genannt (Junge, 2000; Burton, 1994).<br />

• Der ärztliche Ratschlag fördert im Sinne <strong>des</strong> „Priming Effekts“, dass sich Raucher<br />

intensiver mit Materialien zu dem Thema (z.B. Broschüren) auseinandersetzen<br />

(Kreuter et al., 2000).<br />

• Der Arzt kann den Ratschlag durch Einbeziehung der Gesundheit <strong>des</strong> Patienten<br />

und ggf. <strong>des</strong>sen Familiengeschichte auf den Patienten abstimmen (Simpson,<br />

2000).<br />

Der Aufhörprozess eines Rauchers erfolgt in verschiedenen Stadien (Prochaska &<br />

DiClemente, 1983). Der Arzt hat die Möglichkeit in diesen Prozess einzugreifen und<br />

das Fortschreiten in den Stadien zu fördern (Abbildung 1). Die kurze Ansprache <strong>des</strong><br />

Rauchverhaltens durch den Arzt bzw. der Ratschlag zum Aufhören haben dabei einen<br />

primär motivierenden Effekt. Zur Erlangung der langfristigen Abstinenz werden weitere<br />

Hilfsmaßnahmen notwendig (z.B. Selbsthilfebücher, Entwöhnungsprogramme). Die<br />

Rekrutierung der jungen Raucher <strong>für</strong> die intensivierte Betreuung kann dabei eine wesentliche<br />

Aufgabe <strong>des</strong> Arztes sein.

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