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Ergebnisbericht des Institus für Therapieforschung (IFT)

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44 Kröger & Heppekausen, 2002, Förderung <strong>des</strong> Nichtrauchens bei jungen Rauchern<br />

1989). Die Implementierung <strong>des</strong> Projekts bei den Allgemeinärzten in Bayern<br />

ist somit als außerordentlich erfolgreich zu bezeichnen.<br />

Beigetragen zu diesem positiven Ergebnis hat vermutlich auch die verwen­<br />

dete Strategie zur Ansprache der Ärzte. Die Ärzte erhielten als Anlage <strong>des</strong><br />

Mitgliederrundbriefs ihres Berufsverban<strong>des</strong> die Checkliste <strong>für</strong> den Arzt, ein<br />

Musterexemplar der Broschüre AUFHÖREN?! <strong>für</strong> die jugendlichen Raucher,<br />

eine Kurzbeschreibung der Studie und ein Fax-Antwortschreiben.<br />

Diese Aktion erzielte die höchste Rücklaufquote. Demgegenüber wurden<br />

mit allen anderen Aktivitäten wie kurzen Bekanntmachungen in Mitgliederrundbriefen<br />

der Kassenärztlichen Vereinigungen, Vorträgen und veröffentlichten<br />

Artikeln insgesamt deutlich weniger Anfragen registriert. Dieses Ergebnis<br />

unterstreicht die Notwendigkeit, Ärzteverbände <strong>für</strong> die Unterstützung<br />

bei Aktivitäten zur Raucherentwöhnung und allgemein in der Gesundheitsförderung<br />

zu gewinnen. Durch die Einbeziehung dieser Verbände reduzieren<br />

sich ggf. auftretende Widerstände gegenüber der neuen Intervention<br />

und dem Projekt wird von Beginn an ein höheres Maß an Vertrauen<br />

entgegengebracht. Der in dem Projekt gewählte Weg über die Ärzteverbände<br />

wird als der erfolgreichste angesehen, um Aktivitäten im Bereich<br />

Nichtrauchen zu initiieren. Diese Top-Down-Strategie hat jedoch – wie ebenfalls<br />

im Projekt gezeigt werden konnte – den Nachteil, dass bei Nichtgelingen<br />

<strong>des</strong> Kontakts fast die gesamte Berufsgruppe als Ansprechpartner<br />

ausfällt.<br />

Der Rücklauf von 12,1% bedeutet nicht automatisch, dass sich die anderen<br />

87,9% der Allgemeinärzte nicht <strong>für</strong> das Thema Rauchen bei Jugendlichen<br />

interessieren. Sicher gibt es Ärzte, die sich hinreichend informiert und befähigt<br />

fühlen, Raucher beim Aufhören zu unterstützen, oder die keine jugendlichen<br />

Raucher in ihrer Praxis sehen. Erwartungsgemäß ist die Gruppe<br />

der Ärzte im Hinblick auf ihr Interesse und Engagement in der Ansprache<br />

und Betreuung von jungen Rauchern heterogen. Die Bereitschaft der<br />

Ärzte, sich in der Raucherentwöhnung zu engagieren, kann als Motivationsprozeß<br />

entsprechend den Phasen der Veränderungsbereitschaft nach<br />

Prochaska und DiClemente beschrieben werden. Abhängig vom Motivationsstand<br />

eines Arztes (kein Interesse, geringes Interesse/Ambivalenz etc.)<br />

benötigen die Ärzte unterschiedliche Formen der Ansprachen, um in ihrer<br />

Praxis sowie während <strong>des</strong> Arzt-Patienten-Gesprächs die Betreuung rau­

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