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Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie

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Seite 22<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong><br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

<strong>Materialien</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong> Nürnberg 1/2008<br />

Entsprechendes gilt <strong>für</strong> den Begriff „Kur“, der – wie oben gezeigt – gelegentlich auch in<br />

Fachkreisen weiter verwendet wird. 48<br />

Im Rahmen des vorliegenden Berichts wird der Begriff „Kur“ im Zusammenhang mit den<br />

Leistungen nach §§ 24 und 41 SGB V nicht und der Begriff „Müttergenesung“ im engeren<br />

Sinne, also zur Bezeichnung der spezifischen Angebote des Müttergenesungswerkes gebraucht.<br />

Allerdings war im Rahmen der Repräsentativumfrage zur Abschätzung des Umfangs<br />

des potentiellen Adressatinnenkreises von Mütter- und Mutter-/Vater-Kind-Leistungen<br />

<strong>dem</strong> umgangssprachlichen Gebrauch der Begrifflichkeiten Rechnung zu tragen. 49 Aus diesen<br />

Gründen wurden die Auskunftspersonen im Rahmen einer kurzen Instruktion zu Beginn der<br />

Befragung zwar über die Leistungen <strong>für</strong> Mütter und Väter informiert, im übrigen wurde aber<br />

mit Begriffen wie „Müttergenesung“ und „Kur“ auch dort operiert, wo dies im Fachsprachgebrauch<br />

eigentlich nicht statthaft gewesen wäre.<br />

2.2.2 Ziele, Konzepte und Rechtsgrundlagen<br />

Gemäß den Anforderungsprofilen <strong>für</strong> stationäre Vorsorge- bzw. Rehabilitationseinrichtungen<br />

nach § 111 a SGB V, die Leistungen zur medizinischen Vorsorge nach § 24 SGB V bzw. zur<br />

medizinischen Rehabilitation nach § 41 SGB V erbringen 50 , sollen diese Einrichtungen nicht<br />

nur auf Krankheits<strong>aus</strong>wirkungen (Schädigungen, Fähigkeitsstörungen, Beeinträchtigungen)<br />

und mütter- / väterspezifische 51 Beanspruchungs- und Belastungsformen, sondern in besonderer<br />

Weise auch auf die Zusammenhänge zwischen Mutter- / Vater- und Kind-Gesundheit<br />

und die Notwendigkeit interaktiver Therapien eingehen. Ziel von primär- und sekundärpräventiv<br />

<strong>aus</strong>gerichteten Vorsorgeleistungen nach § 24 SGB V ist es, unter Berücksichtigung<br />

der geschlechtsspezifischen Lebenszusammenhänge (Kontextfaktoren) den spezifischen<br />

Gesundheitsrisiken und ggf. bestehenden Erkrankungen von Müttern / Vätern durch ganz-<br />

48<br />

Im Übrigen wird dies durch Marketingaktivitäten der Kurorte und ihrer Lobby gezielt gefördert (vgl. Reppel<br />

2000), die sich sogar da<strong>für</strong> eingesetzt hat, den Kurbegriff wieder in die einschlägigen Rechtsnormen aufzunehmen<br />

(vgl. Arbeitsgemeinschaft Europäische Radonheilbäder 2003).<br />

49<br />

Dies wurde im Projektbeirat zur vorliegenden Studie thematisiert und einvernehmlich <strong>für</strong> erforderlich gehalten.<br />

50<br />

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Auseinandersetzungen um die Trennung der Vorsorge- von<br />

den Rehabilitationsleistungen, auf der die Krankenkassen und der MDK bestanden, während Vertreterinnen/-er<br />

der Einrichtungen der Auffassung waren, eine solche Trennung sei problematisch und wenig hilfreich.<br />

Siehe dazu: Bublitz 2005; Collatz 2005b; Leistner 2005; Seger 2005; Waldeyer-Jeebe 2005; Spitzenverbände<br />

der Krankenkassen 2006: 7<br />

51<br />

Siehe dazu auch: Müttergenesungswerk o.J. Obwohl spezielle Angebote <strong>für</strong> die geschlechtsspezifische Behandlung<br />

von Männern gefordert werden (vgl. Kell 2001; siehe auch: o.V. 2001a, b), finden sich entsprechende<br />

<strong>aus</strong>formulierte Konzeptionen in der erreichbaren Literatur bisher kaum (z.B. Keil o.J.; Klinik Feldberg o.J.;<br />

Richter o.J.; Volle Kanne o.J.). Dies mag daran liegen, dass Vater-Kind-Kuren erst seit kürzerer Zeit in das<br />

Programm einbezogen wurden und bisher noch sehr selten in Anspruch genommen werden (vgl. o.V. 2002).

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