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Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie

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Seite 42<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong><br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

<strong>Materialien</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong> Nürnberg 1/2008<br />

Wie Teilnehmerinnen-Nachbefragungen ergaben, gehen in den sechs Monaten nach Maßnahmeende<br />

auch die Anzahl der Arztbesuche, der Krankheitstage und der Infektepisoden<br />

sowie das Schmerzempfinden und der Schmerzmittelkonsum der Maßnahmepatientinnen<br />

deutlich zurück. 103 Allerdings stehen entsprechende Analysen <strong>für</strong> Kinder noch <strong>aus</strong>.<br />

Nachweise des ökonomischen Nutzens 104 von MGW-Leistungen wurden bisher nur selten<br />

geführt. Collatz (2002) wies aufgrund von Eigenangaben von Maßnahmeteilnehmerinnen<br />

nach, dass sich Arztbesuche, Krankheitstage und Medikamentenkonsum in den sechs Monaten<br />

nach der Maßnahme reduzierten und ging davon <strong>aus</strong>, dass dieser Rückgang auch von<br />

ökonomischer Relevanz sei. 105 Entsprechendes belegen Erfolgsuntersuchungen von Samsel:<br />

Bei 21 % von 1.030 dreiwöchig und 37 % von 601 vierwöchig behandelten Frauen war<br />

ein länger als zwölf Monate dauernder Maßnahmeerfolg feststellbar, der sich ebenfalls u.a.<br />

in einem Rückgang von Arztbesuchen, geringerem Medikamentenkonsum und geringeren<br />

Fehlzeiten <strong>aus</strong>drückte. 106 Bei 38 % von 1.563 Kindern hielt der Erfolg ebenfalls länger als ein<br />

Jahr an. 107 Schönig (2002) errechnete, dass die Nutzschwelle von Mutter-Kind-Maßnahmen<br />

dann erreicht sein würde, wenn der Maßnahmeerfolg mindestens 1,19 Jahre anhielte. 108<br />

Fortsetzung der Fußnote von vorangegangener Seite<br />

lich 2003; Arnhold-Kerri / Sperlich / Collatz 2003; Barre / Sperlich / Collatz 2003; Meixner et al. 2003; Clauß<br />

2003, 2004; Meixner / Farin / Jäckel 2004; Arnhold-Kerri 2005; Arnhold-Kerri / Sperlich / Collatz 2006: 22ff;<br />

Barre 2006; Barre / Collatz 2006; Bruns / Collatz 2006; Neubourg 2006; Sperlich 2006<br />

103 Vgl. Collatz 2002: 55ff. Neuere Ergebnisse belegen bei vielen Patientinnen und ihren Kindern deutliche Veränderungen<br />

der körperlichen Regeneration sowie Verbesserungen der allgemeinen und emotionalen Belastung,<br />

die auch 6 und 12 Monate nach Maßnahmeende anhalten (vgl. Samsel 1999: 962ff; 2001: 393ff; Hons<br />

2001; Arnhold-Kerri / Sperlich / Collatz 2003: 295ff; Otto / Arnhold-Kerri 2007). Siehe dazu auch: Dokter 1996:<br />

593f; Herwig et al. 2001: 212ff. Zur Methodik der Erfolgsmessung siehe: Schönig 2002: 41ff<br />

104 Siehe dazu: Greiner 1998: 66f. Zu den Möglichkeiten, den ökonomischen Nutzen von medizinischen Heilbehandlungen<br />

zu bestimmen, siehe: Faßmann / Masopust 1979: 45 ff<br />

105 Vgl. Collatz 2002: 55ff.<br />

106 Vgl. Samsel 1999: 964; 2001: 394<br />

107 Vgl. Samsel 2001: 394 Im Rahmen der vorliegenden Studien zum Maßnahmeerfolg wird allerdings übersehen,<br />

dass eine gesundheitsökonomische Untersuchung von Effektivität und Effizienz von MGW-Maßnahmen<br />

nur im Rahmen einer Case-Control-Studie möglich wäre, wobei nicht nur die monetären Maßnahmekosten,<br />

sondern auch die Maßnahmedauer als vorweggenommene Krankheitstage zu berücksichtigen wären (vgl.<br />

Faßmann / Masopust 1979: 51f). Im Übrigen wurde in jüngerer Zeit verschiedentlich nachgewiesen, dass die<br />

ersichtliche Senkung von Arbeitsunfähigkeitszeiten nach der Teilnahme an einer medizinischen Rehabilitation<br />

(Größenordnung um die 50 % gegenüber <strong>dem</strong> Vergleichszeitraum) ursächlich nicht auf die Teilnahme an der<br />

Rehabilitation zurückgeführt werden konnte, da sie in der Vergleichsgruppe ohne Reha-Teilnahme jeweils in<br />

vergleichbarer Größenordnung auftrat. „Beim Verzicht auf eine Kontrollgruppe (…) (z.B. Wahl eines Einzelgruppen-prä-post-Designs)<br />

hätte man zu einer Interpretation der Ergebnisse gelangen können, die zwar <strong>für</strong> alle<br />

Projektbeteiligten weniger frustrierend, da<strong>für</strong> aber fehlerhaft gewesen wäre.“ (Hüppe / Glaser-Möller /<br />

Raspe 2006: 355; siehe auch: Gerdes 1993: 128ff)<br />

108 Siehe dazu auch: Schönig 2000; 2002; 2005

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