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Materialien aus dem Institut für empirische Soziologie

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Seite 38<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong><br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

<strong>Materialien</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>empirische</strong> <strong>Soziologie</strong> Nürnberg 1/2008<br />

Das Alter der Kinder lag bei durchschnittlich fünfeinhalb Jahren (Streuung von fast 4 Jahren).<br />

Im Mittel hatten die Mütter zwei Kinder und damit mehr Nachwuchs als eine durchschnittliche<br />

deutsche Frau. 95 Die Teilnehmerinnen brachten durchschnittlich 1,6 Kinder in die Maßnahme<br />

mit.<br />

57 % der teilnehmenden Frauen waren (zumindest geringfügig) erwerbstätig und damit deutlich<br />

seltener als Frauen (mit in der Familie lebenden ledigen Kindern) im Bevölkerungsmittel<br />

(70 %). 96 Vergleicht man die Verteilung der Einkommensklassen der Teilnehmerinnen mit<br />

derjenigen in bundesdeutschen H<strong>aus</strong>halten (Mikrozensus 2004) so zeigt sich, dass 44 % der<br />

Maßnahmeteilnehmerinnen über ein H<strong>aus</strong>haltseinkommen von maximal 1.500 € verfügen,<br />

während dies auf die Gesamtbevölkerung bezogen bei 41 % der H<strong>aus</strong>halte der Fall ist. 97<br />

Tabelle 4 enthält aktuelle Informationen zu den Belastungen und zur gesundheitlichen Situation<br />

der Teilnehmerinnen von Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen und ihren Kindern.<br />

Erkennbar ist eine multivariate Belastungsstruktur. Die teilnehmenden Personen sind als<br />

multimorbide anzusehen; durchschnittlich litten die Mütter etwa unter drei Beschwerden bzw.<br />

Erkrankungen, wobei zu den somatischen Erkrankungen, die auch sonst in der medizinischen<br />

Rehabilitation besonders häufig behandelt werden (Erkrankungen des Muskel- und<br />

Skelettsystems, der Atemwege, des Herzens und des Kreislaufs sowie Allergien und Hautkrankheiten)<br />

vor allem psychische, psychosomatische und psychovegetative Erkrankungen<br />

(insbesondere affektive Störungen, Depressionen, Reaktionen auf schwere Belastungen und<br />

Anpassungsstörungen) hinzutraten. Erwartungsgemäß standen Erkrankungen des Muskel-<br />

Skelett-Systems sowie psychische und Verhaltensstörungen im Vordergrund. Dabei klagten<br />

20 % der Frauen über Rückenschmerzen und 11 % über sonstige Krankheiten der Wirbelsäule<br />

und des Rückens: Diese Erkrankungen sind häufig psychosomatischen Ursprungs. 98<br />

Allein 23 % der Mütter wiesen neurotische Störungen (F48) auf, 4 % zeigten Reaktionen auf<br />

schwere Belastungen und Anpassungsstörungen (F43) und 3 % befanden sich in depressiven<br />

Episoden (F48).<br />

95<br />

Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau betrug im Jahre 2004 1,36 Kinder (vgl. Statistisches Bundesamt<br />

2006c: 32).<br />

96<br />

Vgl. Statistisches Bundesamt 2005a: Tabelle 3.2<br />

97<br />

Vgl. Statistisches Bundesamt 2006c: 112. Leider unterscheidet sich die Klassifizierung des Forschungsverbundes<br />

Prävention und Rehabilitation <strong>für</strong> Mütter und Kinder wesentlich von derjenigen des Statistischen Bundesamtes,<br />

so dass sich lediglich die Klassen „bis 1500 €“ und „über 1.500 €“ vergleichen lassen.<br />

98<br />

Siehe dazu: Kütemeyer / Schulz-Venrath 1996; Sachverständigenrat <strong>für</strong> die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen<br />

2001: 389ff; Deck / Kohlmann 2002: 329ff; Widder / Frisch 2005; Barre 2006; Barre / Collatz 2006.<br />

Allerdings erwies sich die stationäre Rehabilitation bei chronischen Rückenschmerzen bisher nur als mäßig<br />

wirksam. Gleichwohl wird <strong>für</strong> eine Fortsetzung der bewährten Praxis plädiert (vgl. Hüppe / Raspe 2003: 150f).

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