Dezember 2009 - Stadt Aachen

Chronik der Stadt Aachen für das Jahr 2009 147
07. Dank der Nachforschungen von Stadt und jüdischer Gemeinde kann den 68 Toten
auf dem 1948 als Gedenkstätte wieder aufgebauten jüdischen Friedhof in Haaren
wieder ein Name auf einer Gedenktafel und den Angehörigen ein Ort der Trauer
zurückgegeben werden. Aus Grabmälern, die 1939, kurz nach der
Reichspogromnacht, bei der Schändung durch die Nazis vom jüdischen Friedhof
hinunter in den Ort geschafft wurden, besteht die Steinmauer, an der die
Gedenktafel, die von Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden feierlich eingeweiht
wird, angebracht ist.
Der Freiraum zwischen Dom und Rathaus wird neu gestaltet. Unter anderem wird
der Eingang zum Verwaltungsgebäude am Katschhof eingeebnet und auf dem
Klosterplatz soll künftig nicht mehr geparkt werden. Das Düsseldorfer Atelier
Fritschi-Stahl-Baum hat die Veränderungen entworfen und wird damit Sieger eines
Architekten-Wettbewerbs. Mit seinem Entwurf überzeugt das Büro unter fünf
Bewerbern die Fachjury. Damit die mittelalterlichen Strukturen im Zentrum besser
zur Geltung kommen, wird an der Rückseite des Rathauses eine neue Freitreppe
entstehen. Insgesamt 2,6 Millionen Euro wird die Neugestaltung inklusive des
neuen Dom-Informationszentrums bis zum Jahr 2012 kosten, davon trägt die Stadt
Aachen einen Eigenanteil von 29 Prozent. Die Restsumme wird aus dem
Konjunkturprogramm I des Bundes finanziert.
-- Mit gut halb so vielen Passanten pro Stunde wie der Spitzenreiter München steigt
Aachen dieses Jahr erstmals in die TOP 25 der deutschlandweit am stärksten
frequentierten Einkaufsmeilen auf. 7 500 Menschen registrierte der renommierte
Gewerbeimmobilien-Berater Kemper’s in der Adalbertstraße bei seiner Zählung in
der Kaiserstadt an einem Samstag zwischen 13 und 14 Uhr. Bundesweit hatte
Kemper’s die Passantenzahlen an 170 Standorten untersucht. Vorne liegen die
Münchener Kaufinger Straße (14 130 Passanten) und die Frankfurter Zeil (12 940).
08. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden, noch bis einschließlich 20. Oktober
Stadtoberhaupt von Aachen, wird vom Karlspreisdirektorium einstimmig zu seinem
neuen Sprecher gewählt. Er tritt das Amt zum 1. Januar 2010 an, als Nachfolger
von Prof. Dr. Walter Eversheim, der den Posten fast zwölf Jahre lang innehatte.
Das 17-köpfige Karlspreisdirektorium entscheidet über die Wahl des jeweiligen
Karlspreisträgers.
Die Finanzsituation der Stadt Aachen hat sich deutlich verschlechtert. Hauptgrund
sind weniger Einnahmen bei der Gewerbesteuer. 155 Millionen Euro
Gewerbesteuer-Einnahmen waren für dieses Jahr eingeplant. Wegen der
Wirtschaftskrise werden es voraussichtlich 15 Millionen Euro weniger sein.