EasyConn – Flexibel und wartungsfrei! - Tagesaktuell

Fotos: Allison
AUF KETTEN DURCH EIS UNS SCHNEE
zeuge weniger anfällig gegen Schäden zu
machen.
Zu den wichtigsten Transportfahrzeugen
gehören die Tucker-Pistenraupen. Sie
befördern Personen und ziehen Schlitten
mit Vorratslieferungen von bis zu 8 t von
der Ernest Shackleton, dem Versorgungsschiff
der BAS. Die Raupen mit ihren vier
Ketten werden von Detroit-Diesel- oder
Cummins-6BT- und QSB-Motoren mit 170
PS und Allison-Automatik-Getrieben angetrieben
und über eine Drehscheibe, die mit
dem Fahrwerk verbunden ist, gesteuert.
BAS betreibt derzeit eine Flotte von zwölf
Tucker-Pistenraupen.
Die Abteilung Technik und Maschinenbau
von BAS ist für sämtliche Fahrzeugbelange
in der Antarktis verantwortlich. Die
Fuhrpark-Manager verleben die Wintersaison
häufig in Rothera oder Halley. Martin
Bell, Projekt-Manager für die Logistik des
Bauprojektes Halley VI, war vorher für
Anschaffung und Wartung der Fahrzeuge
zuständig. Er verbrachte im Rahmen diverser
Verträge insgesamt neun Jahre in der
Antarktis. Mit seiner Erfahrung als Fuhrpark-Manager
für BAS versteht Bell besser
als jeder andere, welche Herausforderungen
84 NFM Baukasten 2008
Getriebe
Zu den wichtigsten Transportfahrzeugen gehören die Tucker-Pistenraupen.
die Instandhaltung einer Flotte unter derart
erschwerten Bedingungen mit sich bringt.
„Die tägliche Planung und Vorbereitung
von Expeditionen in der Antarktis
und das Arbeiten unter rauen Bedingungen
sind immer eine Herausforderung“,
sagt Bell. „Niedrige Temperaturen, tiefer
Schnee, Wind, Fahrwiderstände, starke
Steigungen, Eis und lange Arbeitszeiten
erschweren die Expeditionsbedingungen
und erhöhen den Druck, die Fahrzeugzuverlässigkeit
zu erhalten.
Kein einziger Ausfall
„Für unsere Versorgungslieferungen setzen
wir häufig nur ein Fahrzeug ein, sodass
es hier besonders auf Zuverlässigkeit ankommt.
Im Winter, wenn wir die Pistenraupen
einsetzen, kann ein Fahrzeugausfall
schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation
werden“, sagt Bell. „Wir bereiten uns
auf solche Situationen mit Notfallausrüstung
und Ersatzfahrzeugen vor. In den 16
Jahren, in denen ich hier gearbeitet habe,
ist es nie zu einem Getriebeausfall gekommen.
Die Zuverlässigkeit von Allison-Automatik-Getrieben
ist exzellent“, so Bell
weiter.
Mit begrenzten Wartungsmöglichkeiten
in der Antarktis und der nächsten
Werkstatt Tausende Kilometer weit entfernt,
ist es entscheidend, den Wartungsaufwand
so gering wie möglich zu halten.
„Unsere Fahrzeuge sind mit Allison-Getrieben
der Typen AT545, MT643 und
MD3560 ausgestattet“, sagt Bell. „Es wurden
keine speziellen Anpassungen der
Getriebe an die antarktischen Bedingungen
vorgenommen. Öl- und Filterwechsel
nach jeweils 500 Betriebsstunden sind
nahezu die einzigen Wartungsmaßnahmen,
die anfallen. Es ist zwar ein kleiner Ölwärmer
in die Fahrzeuge integriert worden, er
wird aber selten benutzt“, fügt er hinzu.
Sollte ein Fahrzeug einmal ausfallen,
wird das Fahrzeug je nach Ausfallursache
entweder direkt vor Ort oder in der Werkstatt
der Station repariert oder es wird
nach Großbritannien zurückgeschickt. „Es
ÖL- UND FILTERWECHSEL...
...nach jeweils 500 Betriebsstunden:
Die Wartungsarbeiten beschränken
sich auf ein Minimum.