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02. Zeitschrift für Bauwesen II. 1852, H. I/II= Sp. 1-68

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29 ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN. 30zwei, gegen die <strong>Sp</strong>undwände des Fangedammes sichstützende Quadersteinschichten zu ummauern, theils umeine Scitenbcwegung des aufseren, unregelmafsigen, altenMauerwerks zu verhindern, theils zm Befestigung desGrundes, welcher zur Aufsuchung des fehlenden unterenFundamentabsatzes aufgelockert worden war.Diese Arbeit ist, wie Blatt 8, Pfeiler No. 4 zeigt, ausgeführtworden und hat den Zweck Yollkommen erfüllt.Der Pfeiler No. 5, welcher mitten im Flufsbett derDiemel steht, und zuletzt, nachdem der Weiterbau desViadukts mit Hülfe von Staatsmitteln angeordnet war,gegründet ist, hat sich im Ganzen besser gehalten, alsdie übrigen.Behufs genauer Untersuchung und etwa nöthig werdenderReparatur der Fundamente wurde auch dieserPfeiler mit einem Fangedamme umgeben, das Wasserbis auf den Grund ausgepumpt und das Fundament trokkcngelegt.Derselbe fand sich 12^^ Fufs unter dem gewöhnlichenWasserstande auf grobem Kies zwischen einer, dasFundament umgebenden <strong>Sp</strong>undwand gegründet. Diese<strong>Sp</strong>undwand, welche unter dem kleinsten Wassei'Standeabgeschnitten war, wurde in soweit zur Büdung desFangedarames mit benutzt, als eine doppelte Reihe vonBrettertafeln in die Ilinterfüllung derselben eingerammtwurde, so dafs gewisscrmafscn eine zweite Etage derselbenentstand. Der so gebildete Fangedamm umgababer den Pfeiler so nahe, dafs die Weite des Arbeitsraumesauf der einen Seite nur 4. auf der andern 3 Fufsbetrug, und wurde die Arbeit dadurch um so mehr erschwert,als auch noch die Pumpen in diesem engenRäume untergebracht werden mufsten. Bei der Trockenlegungergab sich das untere Banket aus 4 Schichtenvon 1^ Fufs Höhe bestehend, von welchen die beidenoberen ziemlich gut erhalten waren. In den beiden unterenzeigten sich aber die Werksteine wieder so unrcgclmafsigund nach dem Plane unrichtig versetzt, dafsdieselben von den darüber stehenden Schichten an einigenStellen bis in 16 Zoll weit überkragt wurden.Aus der ganzen Beschaffenheit ergab sich, dafs auchdiese Fundamentlrung ohne Trockenlegung der Baugrubeunter Wasser bewerkstelligt war.Zunächst wurden nun die hier vielfach gesprungenenSteine des unteren Bankets vorsichtig herausgenommenund durch tief eingreifende Binder ersetzt, wobei wieder,wie immer, das innere Mauerwerk mit Cement vergossenwurde. Darauf wurden die Steine in aufseren Flächenregelmäfsig bearbeitet, und bei der nun folgenden Ausmauerungder ganzen Baugrube alle üeberkragungen,wie Blatt 8 Pfeücr No. 5 zeigt, mit passenden Werkstückenin Cementmörtel gehörig unterfangen.Das zweite Banket fand sich im Ganzen gut erhalten,so dafs nur wenige Bekleidungssteine erneuert werdendurften.Der Pfeiler No. 6 als dritter Wasserpfeiler mufsteebenfalls zur Untersuchung und Reparatur seiner Fundamenteabgedämmt, und letztere trocken gelegt werden.Auch hier fand sich ein fester Kiesboden, auf welchemder Pfeiler gegründet war. Die Seitenbekleidungenerwiesen sich durchweg in schlechtem Zustande,und mufste, in der früher beschriebenen Art, das ganzeRevetement vermauert werden. Um aber den hierdurchimmer mehr oder weniger geschwächten Fufs zu verstärken,insbesondere aber, um einem Ausweichen derneuen Bekleidung vorzubeugen, ist dann noch die ganzeBaugrube ausgemauert, und der Fufs des Pfeilers mitstarken Quadersteinschichten umgeben worden, wie beimPfeiler No. 4 beschrieben worden istDie beiden Stirnpfeiler, welche in dem unterenTheile nicht revetirt, in dem oberen Theile aber erstunter der neuen Verwaltung aufgeführt waren, hattensich unverändert gut erhaUen; ebenso die Gewölbe.Während die Restauration der Fundamente vorgenommenwurde, waren nach und nach immer mehr Bekleidungssteineder oberen Pfeiler geborsten, und erstrecktesich dies auch auf einzelne Steine des neuenMauerwerks. Unter so bedrohlichen Umständen warenhöheren Orts, durch Berichte einzelner Techniker veranlafst,welche die Baustelle besucht halten, Zweifel regegeworden, ob bei der so äufserst mangelhaften Beschaffenheitdes alten Mauerwerks die eingeleiteten Sicherungsarbeitenden gehofften Erfolg haben würden. Eswurde mir daher eine abermalige genaue Prüfung allerVerhältnisse an Ort und Stelle aufgetragen, zugleich aberVollmacht ertheill, alle zur jedenfalls erforderlichen Sicherungdes Bauwerkes nöthigen Maafsregeln unmittelbar zutreffen, und demnächst darüber zu berichten.ÜnterNZuziehung der, bei der Restauration betheiligtenBaumeister ist demgemäfs eine, jeden einzelnenTheil des Bauwerkes umfassende, genaue Untersuchung,Messung, Abwägung und Lothung voz'genommen, undsind in einer besonders dazu angeordneten Konferenzdie Möglichkeit der Erhaltung und der dahin zielendenMittel, aber auch die Operationen eines etwaigen Abbruches,diskutirt und erwogen worden.Es ergab sich dabei, dafs ein ferneres allgemeinesSetzen des Bauwerkes in der letzten Zeit, und nachdemdie Fundamente befestigt waren, nicht weiter stattgefundenhatte; dafs die Gewölbe in vollkommen normalemZustande sich befanden, und keine Fuge an denselbensich geöffnet hatte. Die Risse im oberen Theile derPfeiler hatten sich nicht erweitert, und aRe endeten, mitAusnahme eines ganz unbedeutenden in der Südseitedes Pfeilers No. 3, 8 bis 10 Fufs unter den Kämpfern.Aus allem dem mufste geschlossen werden, dafs seit längererZeit keine Bewegung mehr in den Pfeilern stattgefunden hatte, und die ungleichen <strong>Sp</strong>annungen in denLagerschichten derselben aufgehoben waren.Es konnte daher kein Zweifel obwalten, dafs dieFundamente, als wichtigste Theile des Bauwerkes, nir-

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