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02. Zeitschrift für Bauwesen II. 1852, H. I/II= Sp. 1-68

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13 ZEITSCHBIFT FÜR BAUWESEN. 14sammenhängt Sie wirkt hierdurch ankerartig auf dieVerbindung der Auskragung an die feste Giebelmauer undvermittelt gleichzeitig, dafs der Schwerpunkt des Baldachinsmöghchst nach innen gerückt werden konnte. Dieäufsern Bogen an dem Unterbau sind gebrannte Thonplatten,mit Cement und kleinen Bankeisen befestigt; auchder Baldachin selbst ist aus Thon^ und zwar in einemStücke geformt und gebrannt, aus der March'schen Fabrikhervorgegangen; das Standbild abei^besieht aus gegossenemZink und ist ein Geschenk Sr. Maj. des Königs.Die Thürme beginnen unten mit 2 Stein Stärke undlaufen ebenso oben aus. Der eine von ihnen enthälteine Uhr und eine Glocke. Das Schwenken der letzterngestattete der geringe innere Baum nicht, wäre auch derschwachen Umfassungen wegen nicht angemessen gewesen.Deshalb wurde eiri Klöppelgeläut angeordnet.Hierzu ist, wie nebenstehendeSkizze andeutet, die Glocke aneine etwas gekrümmte eiserneund oben horizontal vermauerteStange unbeweglich aufgehängtund der Klöppel unter der Schlagewarzeum einige Zoll verlängert.Zwei Riemen, hieran befestigt,sind um 2 in den Umfassungsmauern befestigteLeilrollen gelegt, und werden beim Läuten abwechselndangezogen. Die Bewegung ist sehr leicht, und der Schallder Glocke ihrer Gröfse angemessen. Die Treppen, vonHolz, sind bis zur Höhe des Kirchdaches und bis zurUhr geführt. Die Eindeckung der Thürme sowohl, wieauch des Kirchendaches ist mit Zink erfolgt, und auf denerstem das Zink, nachdem durch eine schwache Aetzungmit Säure eine rauhe Oberfläche hervorgebracht war,sandsteinartig mit Oelfarbe gestrichen- Die Blumen aufden <strong>Sp</strong>itzen der Thürme und die Krabben sind durchden Klempner Faulhaber in Charloltenborg aus Zinkgetrieben und ebenso wie das Dach gestrichen; dasKreuz auf dem Morgcngiebel über getriebenem Zinkvergoldet.Die Fenster wurden in Blei, zum Theil mit buntemGlase verglas't, davon die einzelnen Tafeln an eiserneQuerschienen befestigt. In der Regel findet man dieseSchienen im innern Baum und die Fenster von aufsenangelehnt. Diese Anordnung hat denUebelsland, dafs zu Instandsetzungensich schwierig beikommen lafst, und dafsdas Schwitzwasser von den Fenstern,namentlich wenn sie gefroren sind unddie Sonnenstrahlen darauf fallen, vonoben auf die Schienen träufelt, von diesenaus einander gestaubt wird und dieKirchgänger bespritzt. Um dies zu verhindern, wurdendie Eisenschienen nach aufsen gebracht und in quadratischemQuerschnitt auf 8—12zönige Weiten mit kleinenSchrauben versehen. Auf den Schrauben liegt eineisernes Band, | Zoll breit und hoch (in der Randzeichnungmit einem Kreuzstrich versehen) und dient denobern Tafeln zum Auflager. Zwischen die Glastafeln unddie Schraubenköpfe wurde ein sehr dünnes eisernes Bandvon 1| Zoll Breite, wie sich dergleichen um die Tuch-Ballenbefinden, eingelegt. Die Fuge, welche die Schraubeastifteüber der untern Tafel verursachen, kann mitgewöhnlichem Oelkilt ausgestrichen werden, oder besser:man schneidet kleine Narben in die untern Tafelnein, so dafs das eiserne Band über den Schraubenstiftenund der Bleirand der untern Glastafeln sich berühren.Der Erfolg war nach Wunsch, üebrigeus wurden diedünnen Tuchballen-Schienen auch in den Anschlägenunter dem Bankeisen umhergeführt und mit ihnen dieEnden der Windeisen zugedeckt.Die Decke der Kirche besteht aus überdielten Balken,ist gehobelt und in bunten Oelfarben gemalt; dieWände röthlich grau, die Altarnische marmorartig mitblauem Sterngewölbe in Leimfarbe, die Yorderansicbtder Ribbcn dieses Gewölbes vergoldet, die Kanzel, dieBänke und die Brustlehne der Empore in Eichenholz mitOelanstnch gefertigt. Das Altarbild im goldnen Rahmen,eine Kopie der Anbetung der Hirten von MoreÜi ausdem hiesigen Museum, ist ein Werk und Geschenk derFräulein Stranz, der Taufstein, aus gebranntem Thon,ein Geschenk der Thonwaaren-Fabrik von March,Die Kosten des Baues haben aufser der vom Kirchen-Vermögenbeschafilen und nebst Staffirung mit500 Thlr. bezahlten Orgel, im Ganzen nach Abrechnungdes Erlöses aus alten Baumateriahen rund 8000 Thlr. betragen,wozu des Königs Majestät ein Gnadengeschenkvon 4380 Thlr. ertheilten, der Magistrat in Charloltenburgals derzeitiger Patron 1000 Thlr. beitrug und denRest die Kirchenkasse deckte. Die Grundfläche der Kirche,Thürme u s. w. betragt 2128 pFufs, so dafs aufden DFufs nicht voll 4 Thlr. kommen. Der Baldachinwurde mit 170 Thlr., jede Blume auf den Thürmen ohneZink mit 15 Thlr.. die Krabben, welche 3 abstufende Gröfsenhaben, mit 25 Sgr. Arbeitslohn das Stück, die Formsteinemit 1,| bis 2 Sgr. bei dem Ziegelei-Besitzer Brettschneiderin <strong>Sp</strong>andau, die Blendsteine mit 15 Thlr. dasTausend nebst Transport, die Kanzel nebst Treppe mit110 Thlr. bezahlt. Auf den pFufs vertheilt. kommenetwa zu stehen: die Maurer-Arbeiten 15 Sgr., die Maurer-Materialien1 Thlr. 10 Sgr., die Zimmer-Arbeiten nebstHolz 17| Sgr., die Schmiede-Arbeiten l\ Sgr., die Tischler-,Schlosser-, Glaser- und Maler-Arbeiten respective9 Sgr., 5 Sgr-, 2 Sgr. und 6| Sgr., die Dachbedeckungen8iSgr., die Thonwaaren, an Tagelöhner, dem Glockengiefser,Uhrmacher, Tapezierer und allgemeine Ausgaben11 Sgr.Der Bau begann im Frühjahr 1848 und wurde mitÄusschlufs der Malerei In demselben Jahre ohne Störungvollendet. Die Malerei und der Oelanstrich geschah imfolgenden Jahre. Am L September 1850 fand in Gegen-

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