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02. Zeitschrift für Bauwesen II. 1852, H. I/II= Sp. 1-68

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39 ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN. 40Summa 989784 Quadralfufs betrug. Die Anzahl der Aussteller,circa 15000, ergiebt hiernach für den Ausstellereinen Flächenraum von circa 66 Quadratfufs. Nach einerähnlichen Berechnung ergiebt sich für die BerlinerAüsstelinng vom Jahr 1844 pro Aussteller 60 Quadratfufs;ebenfalls 60 Quadratfufs ergaben sich für einenAussteller bei der letzten Pariser Ausstellung. — DieseResultate von den drei letzten bedeutendsten Ausstellungenstimmen nahe genug iibcrein, so dafs hiernach fürspätere Fälle pro Aussteller durchschnittlich 60 QuadratfufsFlächenraum, incl. Gänge etc., jedoch excl. Mauernals ausreichend anzunehmen sind.In England fanden erst in der letzten Zeit Ausstellungenstatt, so zu Manchester, Lccds, Dublin, welchesich jedoch nur auf die nächste Nachbarschaft der betreffendenStädte beschränkten. Zur Ausstellung in Birminghamim Jahre 1849 wurde ein besonderes Gebäudeerrichtet, welches 10000 engl. Quadratfufs enthielt, aufserdemaber einen Corridor von bedeutender Länge, welcherzum Haupt - Ausstellungsraum in Bingley - Houseführte, so dafs im Ganzen 12800 Quadratfufs zur Ausstellungverwendet wurden. Die Kosten des Gebäudesbetrugen 1300 Livr. St. Diese Ausstellung und diejenigevom Jahre 1845 in Covent-Garden zu London nähernsich am meisten den französischen Ausstellungen,Die Society of Arts machte seit 1845 zu verschiedenenZeiten wiederholt Versuche, eine gröfserc Ausstellungzu Stande zu bringen, die jedoch immer erfolglosblieben. Ein Bericht über die letzte französischeIndustric-Äüsstelluna; von Mr. Digby Wyatt (dem Se~cretair des Executive-Committco, der jetzigen Ausstellungs-Commission)überzeugte indessen die Engländermehr und mehr von der Nützhchkeit solcher Ausstellungen.Dem Prinzen Albert, dessen intelligenter Geist lebendigvon dieser Nützlichkeit durchdrungen war, schreibtEngland hauptsächlich die Beseitigung der vielfach entgegenstehendenHindernisse und das Inslebentreten derWelt-Ausstellung vom Jahre 1851 zu. — Unter mehrerenVorbereitungen wurde ein Committee gebildet, dessenMitglieder die bedeutendsten Städte Englands besuchten,um sich der Mitwirkung derselben zu versichern. Gleichzeitigverfolgte Mr. Scott Rüssel, Sccretair der Königl.Ausstellungs-Commission denselben Zweck in mehrerenStaaten des deutschen Zollvereins. Nach diesen erfolgreichenSchritten hielt die KÖnigl. Commission am 11.Januar 1850 ihre erste SitzunsDa die zu erlheileuden Preise in Medaillen bestehensollten, so wurde eine Concurrenz für die Anfertigungvon drei Medaillen eröffnet, und für jede ein ersterPreis von 100 Livr. St. und ein zweiter Preis von50 Livr. St. ausgesetzt. Von 129 Bewerbern liefen Arbeitenein. Die ersten Preise erhielten Hyp, Bonardelin Paris, C. Wyon in London und G. Adams inLondon.Nachdem durch Subscription für die Ausstellung einehinreichend bedeutende Summe gesichert war, übernahmes die Bank von England, die nöthigen Vorschüsse zumachen, von denen besonders das zu errichtende Gebäudeeine bedeutende Summe erfordern mufsto. Am21. Februar 1850 wurde der Beschlufs gefafst, dafs daszu errichtende Gebäude 16 Acres an Flächenraum bietensollte. Vom Executivc-Committec wurde nunmehr einAufruf erlassen an alle Nationen zur Beiheiligung anEntwerfung Von Planen für ein Ausstellungs-Gebäude.Hervorgehoben war hierbei, wegen der vorübergehendenBestimmung desselben: eine geeignete leicht herzustellendeConstruction bei möglichst geringen Kosten;dann sollte das Gebäude einen möglichst ungctheiltcnRaum bilden, um später leicht die verschiedenen, fürerstnoch nicht bestimmbaren Abtheilungen sondern zu können;es sollte ferner darauf gerücksichtigt werden, dafsdie auf dem Bauplatz vorhandenen Baumgruppen möglichstconservirt würden. Eine Gcldbclohnung wurdenicht ausgesetzt, sondern das Committee wollte durchNennung der Namen Diejenigen ehren, deren Vorschlägeund Pläne sich als besonders geeignet herausstellenwürden. Obgleich nur ein Monat Zeit gegeben war, sogingen doch 233 Entwürfe ein. Hiervon waren circa |(genau 38) aus fremden Landern, nämlich 27 aus Frankreich,3 aus Holland, 2 aus Belgien, 2 aus der Schweiz,1 aus Neapel, 1 vom Rhein, 1 von Hannover und 1 vonHamburg; 128 waren aus London und der Nachbarschaft,und 51 aus Provinzialslädten Englands. Siebzigdavon erhielten eine ehrende Erwähnung. BesondereAnerkennung wurde denen des Mr. Turner in Dublinund des Mr. Horeau in Paris zu Theil Die Resultateder Untersuchung, Classificirung und Vergleichung derPläne wurden vom Mr. Digby Wyatt in einem Berichtezusammengestellt. Nach 15 zeitraubenden Sitzungen gelangtedas Bau-Committee, dessen Chairman Mr, Cubittwar, zu dem Resultat, dafs keiner von den Plänen, sosinnreich und bewundernswerth manche auch seien, wederin seinem Detail, noch im ganzen System, so demzu erreichenden Zwecke entspräche, dafs solcher ohneWeiteres zur Ausführung zu empfehlen sei. Dieses Resultatwurde am 9. Mai der Royal-Commission mitgetheilt.— Das Bau-Committee legte deshalb einen mitHülfe des Mr. Wyatt, Mr, Wild und Mr. Owen Jonesentworfenen Plan vor; dessen Abmessungen waren:2200 Fufs Länge, 450 Fufs Breite, 60 Fufs Höhe; dabeiein Centralraum mit einer Kuppel von 200 Fufs Durchmesserund 150 Fufs Höhe. Gleichzeitig wurden Unternehmerzur Errichtung dieses Gebäudes und zur Einreichungihrer Bedingungen aufgefordert, wobei solcheAbweichungen, die eine Kostenverminderung herbeiführten,gestattet wurden. ~ Inzwischen sprach sich dieöffentliche Stimme doch über dies Project dahin aus,dafs solches unnöthig grofs, schwerfällig und für denvorübergehenden Zweck zu kostbar sei. Es gingen

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