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02. Zeitschrift für Bauwesen II. 1852, H. I/II= Sp. 1-68

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17 ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN, 18der Pfeiler No. 4 noch die Sockclhöhe, einen Fufs überdeni höchsten Wasserstande, wogegen der No. 6 nmbis zur Höhe des mittleren Wasserstandes gebracht werdenkonnte und erst im Februar des folgenden Jahresbis zur Sockelschicht nachgehöhct wurde.Die Gründung des eigenthchen Wasserpfeilcrs No, 5wurde im Jahre 1847 zwar versucht; da der angelegteFangedamm sich aber als unzureichend erwies, um unterseinem Schutze bis auf den festen Grund hinab zu dringenund eine dann eingetriebene <strong>Sp</strong>undwand erst Älittedes Winters fertig wurde, so raufste die Gründung diesesPfeilers auf das nächste Baujahr verschoben werden.Gegen Ende des Jahres 1847 hatten die innerenVerhältnisse der Gesellschaft eine Wendung genommen,welche dem Fortgang des Unternehmens ganz entschiedenungünstig war. Der gröfste Thcil der Actiönaire,welcher nicht in der Provinz wohnend, nur in Erwartungeines Ägiogcwinnes Äctien gezeichnet hatte, und bei derallgemeinen Entwerthung industrieller Papiere gröfsereVerluste besorgte, verweigerte unter allerlei Vorwändendie Einzahlung der ferneren Beiträge. Die disponiblenMittel schmolzen immer mehr zusamraeuj an den meistenStellen gerieth der Bau in's Stocken, und mufste derselbeim Frühjahr 1848 ganz eingestellt werden.In Berücksichtigung, dafs cm Pfeiler des Diemol-Viaduktes noch gar nicht gegründet war, und bei einerspäteren Wiederaufnahme des Baues dadurch leicht einungleichförmiges Setzen herbeigeführt werden könnte,so wie, um mindestens die kurze Strecke von Warburgbis zur kurhessischen Grenze fahrbar zu machen, undfür die Friedrich-Wilhelms Nordbahn eine zugänghcheEndstation herzustellen, entschlofs sich das PreufsischeMinisterium für Handel etc., eine Summe zur Verfügungzu stellen, mit welcher der Weiterbau des Viaduktes undder Strecke bis Warburg, bestritten werden solUe. DemBau-Director der Gesellschaft wurde die unmittelbareLeitung der Arbeiten, und dem Königlichen Komrnissariusbei der Cöln-Mindener Bahn die Disposition über diebewilligten Fonds überlragen.Im Laufe des Sommers 1848 wurde nun der PfeilerNo. 5 gegründet, und hatte derselbe um die MitteNovember die Plintenhöhe erreicht. Aller Anstrengungder leitenden Techniker ungeachtet, war es nicht gelungen,die Baugruben der 3 Wasserpfeiler wasserfrei zubekommen, so dafs die unteren Schichten der Fundamenteschon unter Wasser gemauert werden mufsten,obgleich die Mergelschicht nicht erreicht war, und sinddie Pfeiler daher auf einer darüber liegenden Kiesbankgegründet, wobei nur, wie erwähnt, der 5te Pfeiler miteiner <strong>Sp</strong>undwand umgeben worden istDer unter Wasser verwendete Mörtel bestand durchwegaus Kreidekalk und Saud, mit einem geringen Zuschlagvon Cement und Ziegelmehl. Nur zur Gründungdes Pfeilers No. 4 ist eine Art von Beton angewendetworden.Im November und bis zur Mitte des Monats December1848 wurden die Pfeiler 8 bis 9 Fufs über den Sokkelaufgeführt und verblieben in diesem Zustande denWinter über.Inzwischen waren Unterhandlungen zwischen demMinisterio und der Gesellschaft wegen Üeberganges dieserBahn an den Staat gepflogen worden, welche am23sten Becember zu einem Vertrage führten, nach welchemdie Bahn, wie sie lag, mit Rechten und Verpflichtungen,Vermögen und Schulden gegen eine festgesetzteSumme vom Staate übernommen wurde.Die Uebernahme wurde, nachdem ich schon im<strong>Sp</strong>ätherbste eine Taxe der Bahn mit Zubehör behufsdes Ankaufs aufgestellt hätte, mir, als Commissarius desHandels-Ministeriums, übertragen, und bald darauf eineKönigliche Kommission für den Weiterbau gebildet, zuderen Vorsitzenden und technischen MitgHede ich ernanntwurde, Nacli, Genehmigung des Vertrages vom23slen December durch die Kammern wurde die Kommissionin eine Direction verwandelt, und der bisherigenCöln-Minden-Thüringer Verbindungs- der Name „WestphälischeEisenbahn" beigelegtDer Bau sollte nun kräftig gefördert und insbesondereauf die baldige Vollendung der Warburger Grenzstrecke,mithin auch des Viaduktes, hingewirkt werden.Es kam nun darauf an, für diesen Bau einen neuen Operationsplanfestzustellen, und die nöthigen Anstalten zurAusführung desselben zu trefien. Zunächst handelte essich um die Üeberzeugung von der Zuverlässigkeit derausgeführten Gründung und des darüber errichtetenMauerwerks.Ein eigenlhches Tagebuch war bei dem Bau nichtgeführt worden, und so konnten, In Bezug auf die Gründung,nur die pflichtmäfsigen Versicherungen der dabeiangestellt gewesenen Beamten, die amtlich vorgelegtenRevisions-Zeichnungen der einzelnen Pfeüerschichten unddie äufsere Beschaffenheit des ausgeführten Mauerwerkszu einem Ürtheile führen. Nach der einstimmigen Erklärungaller Betheiligten waren sämmiliche Pfeiler aufso festem Grunde erbauet, dafs derselbe nur schwermit der Hacke zu bearbeiten gewesen; nach den Revisions-Zeichnungen,welche auf Blatt 7 in 4 Grundrissenvon Pfeilerschichten mitgetheilt worden sind, war ein sostarker Verband, von 4 Fufs langen, 2 Fufs breiten und1| Fufs hohen Läufern und Bindern, m den Aufsenflächengebildet, dafs die Masse der Hintermauerung dahinternur äufserst geringfügig erschien, und sonach ein vollkommenregelrecht verbundenes Mauerwerk vorhandensein mufste. Die äufsere Ansicht der Pfeiler stimmtemit diesen Angaben vollkommen überein, und wenn einBedenken gegen die Art der Ausführung erhoben wurde,so war es nur das, dafs die Fugen der Revelementssteineaufserordentlich eng gehalten, und die Steine imAeufseren mit übertriebener Sorgfalt bearbeitet waren.Soweit der Mörtel untersucht werden konnte, hatte er2

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