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02. Zeitschrift für Bauwesen II. 1852, H. I/II= Sp. 1-68

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61 ZEITSCHRIFT FÜR BAUWESEN.ches an das obere DeckMech des Tenders angeschraubt ist, ein bisnahe auf den Boden herahreichendes Rohrstück b und das nach derLöcomotiye führende Ssugerohr c eingesetzt sind. Von dem metallenenGufsstück geht eine Verschrauhung durch das Deckblech hindurch,in welche ein durchbohrter H.ihn d eingeschliiTen ist.Selbstredend wird das Wasser dem Zog der Pumpe durch dasSaugcrohr nur folgen, wenn der Hahn geschlossen und dadurch derZutritt der äufsern Luft In die Rohrleitung abgeschnitten ist. Wirddagegen der Höhn geolToet, und dsdurdi der Luft der Zutritt zuden Röhren gestattet, so hört (3ie Wirkung der Pumpe auf, nachdemsie das in den Röhren noch befindliche Wasser vollständigaufgesogen hat, was hei Frostweitcr von grafser Wicliligtfit ist.Bei der in Fig. 2, Blatt 15 dargestellten Kuppelung des Tendersmit der Maschine, war es Absicht, den Gang der letzteren zu einemmögliehsl ruhigen zu machen, und das iortwähreade Änpralien undAbprallen zwischen Tender und Locomotive zu vermeiden, welchesman heim schnellen Gang der Locomotiven vor leichten Zügen, sowie heim ilerabfahren $tark geneigter Bahnstrecken so häufig bemerkt.Der ilintertheil der Locomotive ist zu dem Ende mit zweistarken schmiedeeisernen Lagern « versehen, welche halbkreislormigcNuita habt». Diese Lager sind 13 Zoll von einander entfernt,und In gleicher Entfernung von der Mittellinie. An dem Tenderbefinden sich spundlormlge, rait den vorerwähnten Kuten correspondifendcj| Zoll tief in letztere eingreifende Ansätze.Die Kuppelung des Tenders mit der Locomotive geschieht nunmit Hülfe eines Handhebels so stark, dafs im Zustand der Verbindungmittelst des Bolzens c die Gummischeiben d im Zugapparatdes Tenders stark comprlmirt sind, die <strong>Sp</strong>unde in die Nuten greifenund der Tender gezwungen ist, den Horizontalhewegungen derLocomotive zu folgen, resp. dieselben abzuscliwächen. In den Vcrlicalscbwankungenbleiben Tender und Locomotive von einander unabhängig.Hierauf beschrieb Herr Weishaupt einen auf Belgischen Bahnenzur Anweiiduug gekommenen Dampfbreinsschlitten. — DieseVorrichtung wird au die Locomotiveu selbst angebracht Unter denKessel wird nämlich ein Dampfcjlinder vou 6 bis 8 Zoll Durchmesserbefestigt, dessen Kolbenstange mit den Enden zweier nngieicliärmlgerHebel in Verbindung stellt, an deren kürzeren Armendie eisernen Brcmsschlltteu hängen. Der Dampf hebt den Kolbenund zieht dadurch die Hebel an, so dafs die Schlitten fest auf dieSchienen gedrückt werden. <strong>Sp</strong>errt man den Dampf ab, so fallendie Hebel mittelst angebrachter Contregewlchtc in die frühere Lagezuriiek. Die augenblickliche Anwendbarkeit dieser Bremsvorrichtung,welche beJ der Eiasticilät des Dampfes über etwaige UnregeImlifsigkeitenin den Schienensträngen mit federartigem <strong>Sp</strong>iel hinweg gleitet,die Kostenersparnlfs, welche mit ihrer Anwendung verknüpft seinsoU (eine derartige Dampfbremse ersetzte hei den angestellten Versucheneine Tenderbremse und eine Personenwagenbremse), und derUmstand, dafs bei dieser Dampfbremse die m'ü den gewöhnlichenBremsvornchtungen verbundene Abnutzung der Radreifen wegfällt,dürften es wünschenswerth erscheinen lassen, der beschriebenenEinrlehtung eine weitere Aufmerksamkeit zu widmen.Aufserdem gab Herr Weisbaupt eine Beschreibung der Fähranstaltenfür Eisenbahnzwecke im Balmzugc zwischen Edinburgh undDundee, wovon die eine für den | Meilen breiten F1rth of Tay, dieandere für den 5 Meilen breiten Firth oi'Forth eingerichtet ist.') —Das Dampfschiff für die Tay-Fähre, welche im März d. J. dem Betriebeübergeben Ist, hat im Deck eine Länge von 140 Fofa, eineBreite von 24 Fufs, und ist mit 4 Schienensträngen in der Entfernungdes üblichen <strong>Sp</strong>urmaafscs von einander belegt, so dafs 24 vierrädrigeWagen darauf Platz haben. Das Schiff ist an beiden Endenmit Steuerrudern versehen. Die Passagiere werden nicht mit diesenSchiffen transportirt. Das Ausschiffen und Einschiffen geschieht aufjedem Ufer mittelst einer im Verhiiltnifs von 1: 8 geneigten Ebene,auf welcher eine Platforin mittelst eines sechsrädrigen Untergestellesdem jedesmaligen Wasserstande entsprechend zur Verbindung dergeneigten Ebene mit dem Schiff aufgestellt wird* Die Schienen der*) Diese Fähranstalten werden in einem besonderen Aufsätze der Bauzeitungspeciell beschrieben werden. D. R.Platform schliefsen sich mittelst keilförmiger Zungen auf der Landseitean das Bahnge^tänge an, auf der Wasserseite wird dieser Anscbkfsdurch eine Bifickenklappe bewirkt. Zum Aufziehen und INlederlassender Wagenzüge, so wie zum Stellen des Rollwagens mitder Platform dienen Seile, welche durch eine stationaire Dainpfmsscbineaufgerollt, resp. abgewickelt werden.Herr Dihm machte hierauf der Versammlung eine kurxe fllittheilungüber die am 25. October d. J. für des Eisenbahnbetrieberöffnete Brücke über die Elbe bei Wittenberge, durch welche nunmehrdie unmittelbare Schienen 'Verbindung Hamburgs mit Magdebui^und Leipzig hergesiellt Ist.Die Breite des Elbthales zwischen der Hnksseiligen Eindeichungund dem rechtsseitigen hohen Ufer raifst in der Richtung der Bahuiinieüber 6000 Fufs; hiervon sind im Ganzen 3985 Fafs mit zusammen3362 Fufs lichter Weite überbrückt; auf dem übrigen Thelleist das Bahnplanum durch Dammschüttung gebildet.Die gcsammte Brückenanlage zerfällt zunächst la zvrei Theilejund zwar in die rechtsseitig gelegene massive Brücke über die sogenannte„taube Elbe" von 5 Oeffnungen zu 60 Fufs <strong>Sp</strong>annweiteund 483 Fufs Totallänge, und die von dieser durch eine Dammschüttungvon 1080 Fufs Länge getrennte Brücke über die eigentlicheElbe, Diese letztere Brücke bat eine Lichtweite von 3062 Fufs bei350-2 Fufs Totallänge, und sie zerlallt wiederuia In drei anmittelbarmit einander zusammenhangende AbtUeilungen, nämlich:die eiserne Drehbrücke von 2 Oeffnungen, ä 40 Fufs = 80 FufsLichtweite bei 108 Fufs TotalUnge,die mit hölzernem Ueberbau auf massiven Pfeilern construirte Strombrückevon 3 Oeffnungen ä 127 F. = 381F ) bei 2445 Fufsund von U Oeffnungen ä 171 F. == 1881 F. ) Tötallänge,die massive Fluthbrücke von 12 Oeffnungen ä GO Fufs = 720 Fufsbei 949 Fufs Totalliinge.Blit dem zwischen der tauben Elbe und der Drehbrücke liegendenDamm mifst die gesammte Brücken-Anlage von Stirnpfeiler zuStirnpfeiler 5065 Fufs.Die im Jahre 1847 nach einem andern Plane begonnene Ausführungder Brücke wurde durch die Ereignisse des Jahres 1848unierbrochen, in deren Folge und wegen der Geldverhältnisse derMagdeburg-Wittenbergiseben Eisenbahn-Gesellschaft das gegenwärtigausgeführte Projcct, bei welchem man unter Annahme müglichst grofserOeffnungen iheilvveise zum Holzbau zurückkehrte, aufgestelltwurde,Die hiernach im Mai 1849 wieder begonnene Ausführung warbis zum October d. J., also in der Terhällaifseiafsig sehr tnrzenZeit von 2| Jahren so weit beendigt, dafs die Brücke für den Eisenbahn-Verkehreröffnet werden konnte, während die Anlagen fürdie Ueberführung der Fufs- und Fuhrwerks-PassagCj fär weiche dieBrücke gleichzeitig dienen soll, ihrer Vollendung im künftigen Jahreentgegengehen.Die einzelnen nacli verschiedenen Constructioneu ausgcfilhrteaAbtheilungen der Brücke sind durch sehr geschmackvoll angeordnete,aufserdem fovtificatorischen Zwecken dienende Portale geschieden,welche sich auf den Widerlags- und Trennungs-Pfeilern befinden.Im Innern dieser Pfeiler sind aufserdem CaSematten zur Aufnahmevon Truppen und verdeckten Batterien enthalten. Diese fortificatorisehen Anlagen verleihen der Brücke einen sehr interessanten,den monotonen Eindruck der langen und hoben Holzgltler wesentlichmildernden CharacterDie llolzgitterwände, nach dem Howe'sehen System construirt,haben bei 171 Fufs resp. 127 Fufs lichter Oeffnung eine Hübe von19 Fufs, und schliefsen eine Fahrbahn von 13 Fufa 3 Zoll lichterWeite ein. An ihren äufsern Seiten befinden sich 4{ Fufs breiteGallerien zur Aufnahme der Fufspassage. Diese Gitlerwände sinddurch drei 8 Zoll breite ( 12 Zoll hohe, m 2 Zoll Entfernung aebeneinander liegende Balken und denselben entsprechende Deckholmegebildet, zwischen welchen sich die dreifachen, ebenfalls 8 Zoll starkenStreben, — der Länge der Brücke nact 6 Fufs <strong>II</strong> Zoll TOS einanderentfernt — befinden. In derselben Entfernung von 6 Fufs11 Zoll sind die unteren Balken mit den oberen Balken durch je2 Zagbolzen von | Zoll SWrke, welche ohne Schwächung der Constructionshölzerin den 2 Zoll weiten Zwischenräumen zwischen den-m

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