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M&S Buck - Österreichs Bundesheer

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Die tragenden Säulen des medizinisch-psychologischenStresskonzeptes sind also das Drei-Phasen-Modell und das Drei-Ebenen-Konzept. (Abb. 1) 25Das Drei-Phasen-Modell regelt die Maßnahmenin den verschiedenen Stadien (=Phasen) des Einsatzes:Einsatzvorbereitung, Einsatzdurchführung, Einsatznachbereitung.Das Drei-Ebenen-Konzept umfasst die Stufen(=Ebenen) der Hilfen bei psychischen Belastungenim Einsatz entsprechend der Behandlungsgrundsätze,je nach Ausmaß und Notwendigkeit. (Abb. 2) 26In Anlehnung an die medizinische Einteilung gemäßNATO in Roles, wurde auch die psycho-sozialeHilfe in der Bundeswehr eingeteilt: Ebene 1 ist dieSelbst- und Kameradenhilfe, die Unterstützungdurch Vorgesetzte und/oder durch ausgebildete Kameraden(Peers). Ebene 2 wird je nach zu erwartenderBelastung durch den Truppenarzt, Truppenpsychologen,den Militärpfarrer und/oder den Sozialdienstan die Soldaten herangetragen. In Ebene 3 kannes erforderlich sein, Soldaten durch Fachkräfte derBundeswehrkrankenhäuser (Fachärzte für Psychiatrie,Neurologie und ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten)betreuen zu lassen. Besonderes Augenmerkwird auf die Installation von Kriseninterventionsteams(KIT) zur Bewältigung vonCritical Incidents (CI) gelegt. 27 Ein KIT wird in derRegel von besonders qualifizierten Ärzten oder Psychologenmit Ausbildung in Stressmanagementverfahrenund psychodiagnostischer Erfahrung geleitet.Die erforderlichen Maßnahmen zurKoordinierung des Sanitäts- und des PsychologischenDienstes werden auf fachlicher Ebene durch die Arbeitsgemeinschaftpsychosoziale Unterstützung(AGPSU) geplant. 28 Die Arbeitsgruppe wird über alleEinsätze informiert. Im Rahmen dieser Arbeitsgruppearbeiten Angehörige des Sanitätsdienstes, des PsychologischenDienstes, der Militärseelsorge und desSozialdienstes in einem Psychosozialen Netzwerk innerhalbeiner engen und vertrauensvollen Zusammenarbeitmit der militärischen Führung vor Ort zusammen.Das Netzwerk arbeitet hauptsächlich aufStandortebene. Netzwerkarbeit ist Arbeit in einer offenennicht-hierarchisch strukturierten Gruppe, in deralle Netzwerkangehörigen grundsätzlich gleichberechtigtsind.Ebenso wird sorgfältiges Augenmerk auf die Ausbildungder Peers gelegt. Die Ausbildung dauert zweiWochen und ist innerhalb der Bundeswehr standardisiert.Alle Militärgeistlichen, eine Reihe Mitarbeiterdes Sozialdienstes und durch ihre Persönlichkeitbesonders geeignete Soldaten absolvieren diese Ausbildung.Ziel ist es, CISM gemäß den derzeit gültigenWHO-Standards anzubieten. (Abb. 3) 29Fußnoten1Vgl. Medizinisch-psychologisches Stresskonzept d. Bundeswehr,Fü San I1-Az 42-13-40/PSZ III 6-Az 66-01-10, 12/2004, S. 4.2BMVg - Fü S I 3 Rahmenkonzept z. Bewältigung psych. Belastungenv. Soldaten 1. Änderung mit 1. Ergänzung 03/2004.3Vgl. MedPsychStressKonBw, Fü San I1-Az 42-13-40/PSZ III 6-Az 66-01-10, 12/2004, S. 4.4Vgl. Beckmann, Ulrike: Helfende Gespräche, Y. 10/2003 S. 69.5Vgl. Michaelis, Peter/Theis, Walter: Dienst unter d. Soldaten –Militärseelsorge, Truppenpraxis/Wehrausbildung 7-8/1999 S.509.6Vgl. Schauer, Hartmut: Feldpost für das Herz – Seelischer Trostdurch d. Pfarrer Armee-Logistik 7/2003 S. 8.7Vgl. Michaelis, Peter/Theis, Walter: Dienst unter d. Soldaten –Militärseelsorge Truppenpraxis/Wehrausbildung 7-8/99 S. 506.8Vgl. Georgi, Alexander: Grüß Gott in Kabul, Y. 4/2003 S. 111.9Vgl. Georgi, Alexander: Grüß Gott in Kabul, Y. 4/2003 S. 111.10Schriftliche Befragung: Michaelis, Peter zuständiger stv. ev. Militärdekanf. Auslandseinsätze, am 13/02/200611Leitfaden f. d. Gestaltung u. Durchführung des CISM, GZ 32065/10-3.4/02 Stand 02/2000 Nr. 6, 16.12Vgl. Michaelis, Peter/Theis, Walter: Dienst unter d. Soldaten –Militärseelsorge, Truppenpraxis/Wehrausbildung 7-8/1999 S.508.13Michaelis, Peter/Theis, Walter: Dienst unter d. Soldaten – Militärseelsorge,Truppenpraxis/Wehrausbildung 7-8/1999 S. 506.14Vgl. Beckmann, Ulrike: Helfende Gespräche, Y. 10/2003 S. 69.15Vgl. Medizinisch-psychologisches Stresskonzept d. Bundeswehr,Fü San I1-Az 42-13-40/PSZ III 6-Az 66-01-10, 12/2004, S.12.16Vgl. ebenda17Vgl. Clement, Rolf: Weiße Wehrübung, loyal 4/1992 S. 36-3718Vgl. Leitlinien d. AGPSU f. d. Zusammenarbeit im „PsychosozialenNetzwerk“ S. 319Vgl. Medizinisch-psychologisches Stresskonzept d. Bundeswehr,Fü San I1-Az 42-13-40/PSZ III 6-Az 66-01-10, 12/2004, S. 8.20Vgl. Treu, Thomas: NATO u. San-Dienst Lehrbehelf SanSchuleÖBH 2006 S. 6-10.21BMVg - Fü S I 3 Rahmenkonzept z. Bewältigung psych. Belastungenv. Soldaten 1. Änderung mit 1. Ergänzung 03/2004. S.11.22Vgl. Beckmann, Ulrike: Helfende Gespräche, Y. 10/2003 S. 6923BMVg – Bundesmin. d. Verteidigung, Fü S I 3 Rahmenkonzeptz. Bewältigung psych. Belastungen v. Soldaten 1. Änderung(2004)M&S 18: Zusammenarbeit von Militärärzten, Militärseelsorgern und Militärpsychologen - Seite 15 -

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