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M&S Buck - Österreichs Bundesheer

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mäß Behelf 59.30 in der untersten Ebene der psychischenBetreuung die psychische Kameradenhilfevor. 13 Diese liegt gemäß dem genannten Behelf inder Verantwortung des Einheitskommandanten. Aufder nächsten Ebene kommt der sogenannte Peer-Supportzum Einsatz. 14 Peers sind psychologisch geschulteKameraden aus den eigenen Reihen, die belastetenPersonen einzeln oder in Gruppen durch Vermittlungvon theoretischen Inhalten und praktischenÜbungen Hilfe nach dem Konzept des CriticalIncident Stress Management (CISM) zu kommenlassen.Ziel ist es, Betroffene möglichst rasch wieder inihren eigenen Bereich zurück führen zu können. 15Hierbei gelangt in erster Linie das psychischeDebriefing zur Anwendung. 16 Debriefing ist keinpsychotherapeutisches Verfahren, es kann dieses auchnicht ersetzen. Vielmehr handelt es sich um ein Kernverfahrendes CISM bei dem folgende Ziele verfolgtwerden: Beruhigung der Betroffenen, Beschleunigungdes Wiederherstellungs- und Wiedereingliederungsverfahrens,Verringerung der Wahrscheinlichkeitdes Auftretens einer PosttraumatischenBelastungsstörung (PTBS), Darstellung derBewältigbarkeit und Kontrollierbarkeit von außergewöhnlichenBelastungen, „Dampf ablassen“, Verminderungvon Schuldgefühlen, Verstärkung undgegebenenfalls Wiederherstellung des Gruppenzusammenhaltes,Herausfiltern jener, die weiterführendeBehandlung brauchen. 17 Sollte trotz erfolgtenDebriefings eine weiterführende Betreuung vonnötensein, so ist diese durch einen psychologisch geschultenSpezialisten durchzuführen. 18Das Fachzentrum für Katastrophen- u. Wehrpsychiatriebietet zusätzlich eine Website zu „PsychologischenPhänomenen bei/nach Auslandseinsätzen“an: Vom Verhalten bzw. der Vorbereitung zurTrennungszeit über Wiederaufnahme der Kommunikationmit den Kindern bis hin zur Wiederaufnahmevon Intimitäten. Es wird je eine Checkliste fürKommandanten, Soldaten und Partner angeboten. 191.3 Der TruppenarztDer Sanitätsdienst der Schweizer Armee sieht seinevordringliche Aufgabe in der Erhaltung derKampfkraft und der Moral der Truppe in allen Lagen.Es ergeben sich auch, jedoch vornehmlich imInland, Kooperationen mit dem Nationalen NetzwerkPsychologische Nothilfe (NNPN) und mit demKoordinierten Sanitätsdienst (KSD). Das NNPN isteine für den KSD eingesetzte Fachgruppe für psychologischeNothilfe, die bei Unfällen, Katastrophenund Einsätzen Betroffenen und Helfern mit Maßnahmender psychologischen Notfallhilfe zu Hilfekommt. In der Schweiz wurde 2001 die Schweizerischeintegrierte Akademie für Militär- u.Katastrophenmedizin (SAMK) gegründet. Hier werdenunter anderem Kurse für Truppenoffiziere undMilitärärzte in Psychologischer Notfallhilfe angeboten.Für Militärärzte steht auch ein Kurs fürPrehospital Trauma Life Support (PHTLS) zur Verfügung.Dieser Kurs findet ebenfalls an der SAMKstatt und wird von der Armee bezahlt. Der präklinischhilfeleistende Arzt soll mit speziellem Wissen zurVersorgung von traumatologischen Patienten ausgestattetwerden. 20 Dieser Kurs sollte von allen Militärärztenabsolviert werden, die einen Auslandseinsatzbestreiten wollen, der schweizerische Notarztkursist obligat.Der Chief Medical Officer (CMO) SWISSCOYist Fachleiter des Sanitätsdienstes und gleichzeitigZugführer des Medical Teams. Das schweizerischeMedical Team für KFOR besteht in der Regel auszwei Ärzten, einem CMO und einem unterstelltenArzt, sowie drei Krankenschwestern. In derKommandostruktur ist der CMO somit demKompaniekommandanten der SWISSCOY unterstellt,im Fachbereich ist er direkter Berater des NCC.Alle weiteren im Einsatz (Kosovo) befindlichen Ärztesind direkt dem CMO unterstellt. Bei Abwesenheitdes CMO übernimmt ein anderer Arzt die Führungdes Medical Teams, die Chief Nurse übernimmtdie Fachdienstleitung. Schweizer Ärzte, die innerhalbeiner multinationalen Brigade (KFOR, ISAF) in einemFeldspital arbeiten, sind jedoch dem jeweiligenSanitätseinsatzverband und nicht dem CMO unterstellt.1.4 Nachbetreuung,Familienbetreuung,ZusammenarbeitWie bereits erwähnt werden zur Nachbetreuungeinerseits noch während des Einsatzes sogenannteM&S 18: Zusammenarbeit von Militärärzten, Militärseelsorgern und Militärpsychologen - Seite 7 -

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