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M&S Buck - Österreichs Bundesheer

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4. ConclusioAufgrund der neuen Herausforderungen, die fürdas <strong>Bundesheer</strong> 2010 im Rahmen einer EU-Beteiligungim Sinne der „Petersberg-Aufgaben“ geplantsind, kommen auf österreichische Soldaten in Auslandseinsätzenauch andere, gesteigerte Anforderungenzu. Dies bezieht sich auf alle auslandseinsatzspezifischenBereiche: Es ist davon auszugehen, dasseine vermehrte EU-Präsenz in anderen Einsätzen alsden bisherigen Peace-keeping-Einsätzen auch zu einemerhöhten Gefahrenpotential führen wird. Umdie gemäß BH 2010 geforderte flexible Sanitätsversorgungim In- und Ausland bei geplanten vierBrigaden erfüllen zu können, bedarf es auch einesdeutlich erhöhten Personalaufwandes in allen betreuendenBereichen. Da auch klassische Peace-keeping-Einsätze wie UNDOF weiterhin bestehen bleibensollen, wird die Miliz nach wie vor gebraucht, dennohne Miliz-Sanitätspersonal lässt sich zurzeit die geforderteAuslandsfähigkeit einer Feldambulanz nichterreichen, da speziell Fachpersonal fehlt, das aber innaher Zukunft in der erforderlichen Personenanzahldurch Berufsmilitärärzte allein nicht abgedeckt werdenkann. Die Aufstockung des Personalstandes, diedurch Schaffung neuer und lukrativerer Verträge geplantist, kann aber nicht von heute auf morgen erfolgen.Oberstarzt Dr. Strickner, Präsident derÖsterreichischen Gesellschaft für Wehrmedizin undWehrpharmazie glaubt, dass diese Fachspezifikationenfrühestens 2014/15 mit Berufsmilitärpersonen aufgefülltsein könnten. 1Es scheint also, als ob bereits intensiv an den quantitativenPersonalproblemen gearbeitet wird. Erst dieZeit wird zeigen, wie gut und endgültig die jetzigenLösungsansätze sind.Bei einer durch die BHRK geplanten und fürBerufsmilitärpersonen verpflichtenden Auslandsverwendungvon sechs Monaten, zu welcher manmindestens alle 30 Monate herangezogen werdenkann, muss aber auch an eine Adaptation des psychosozialenBegleitkonzeptes gedacht werden. Hierfürseien folgende Gründe angeführt: Kampfeinsätze imRahmen der Petersberg-Aufgaben der EU werden miteiner Peace-Keeping-Mission nicht vergleichbar sein. 2Es wird aufgrund geänderter Aufgabenstellung miteiner erhöhten Anzahl von primär, sekundär und tertiärBetroffenen zu rechnen sein. Ein paar Gedankenzur Auslandseinsatzverpflichtung von Berufsmilitärpersonen:Bis zum heutigen Tag wurden Auslandseinsätzedes ÖBH auch mit einer starken Milizkomponenteabgedeckt. Die verfassungsmäßige Freiwilligkeitschloss auch Berufskader mit ein. Das heißtaber auch, dass all jene Berufsmilitärpersonen, diewährend ihrer aktiven Dienstzeit trotz lukrativerVerdienstmöglichkeiten nie in den Auslandseinsatzgingen hierfür ihre Gründe hatten. Nachdem es zudiesem Thema bisher meines Wissens nach noch keineBefragung gibt, seien hier nur ein paar Vermutungenzu den persönlichen Beweggründen angestellt:· Die Familiensituation ließ es nicht zu.· Der Soldat selbst traute sich die Strapazen einesAuslandseinsatzes aus körperlichen oder psychischenGründen nicht zu.· Angst vor Verwundung, vor Erkrankung oderTod ...Ein integratives Betreuungskonzept, das einepsycho-soziale Begleitung der Vorbereitungs-, derEinsatz- und der Nachbereitungsphase abdeckt, wäremöglicherweise sogar schon vor den geplanten verpflichtendenNeuerungen in der Lage, die Anzahl derfreiwilligen Meldungen des Berufskaders zu erhöhen.Einsätze mit einem höheren Gefährdungspotentialwerden auch mehr Critical Incidents liefern, sodassauch „gefestigte Psychen“ all die psycho-sozialenBewältigungsstrategien brauchen könnten, die einsolch breit gefächertes Angebot bieten würde.Wir professionalisieren das Österreichische<strong>Bundesheer</strong> mit einer noch nie da gewesenen Inten-M&S 18: Zusammenarbeit von Militärärzten, Militärseelsorgern und Militärpsychologen - Seite 25 -

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