Behindert? - KJF Regensburg
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Aktuell<br />
„Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung,<br />
seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines<br />
Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen<br />
benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen<br />
seiner Behinderung benachteiligt werden.“<br />
Grundgesetz, Art. 3 (3)<br />
Jugend für Vielfalt,<br />
Toleranz und Demokratie<br />
Demokratieerziehung in <strong>KJF</strong>-Einrichtungen<br />
Junge Menschen für die Themen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit<br />
und Antisemitismus zu sensibilisieren und mit ihnen<br />
gemeinsam Demokratie zu leben, gehört zu den Herausforderungen<br />
in der erzieherischen Arbeit der MitarbeiterInnen in <strong>KJF</strong>-Einrichtungen.<br />
Vorbilder spielen eine große Rolle. „Die Würde des<br />
Menschen ist unantastbar“, schreibt das Grundgesetz fest. Dieses<br />
Wertebewusstsein zu vermitteln, ist nicht immer einfach. Warum<br />
weichen junge Menschen in ihren Meinungen und ihrem Verhalten<br />
von demokratischen Grundwerten ab? Was bringt sie dazu, in der<br />
rechtsextremistischen Szene aktiv zu werden?<br />
„Wenn ich einen<br />
Jugendlichen ablehne,<br />
der Springerstiefel anhat,<br />
ist er schon verloren.“<br />
Karin Sindl, Psychologin in der<br />
Lernwerkstatt der <strong>KJF</strong><br />
Alter, soziale Herkunft und Problemlagen<br />
junger Menschen beeinflussen<br />
deren Gefährdung für rechtsextremes<br />
Gedankengut. Sie vor rechts orientierten<br />
Gruppen zu schützen oder ihnen<br />
aus dieser Szene heraus zu helfen, ist<br />
Aufgabe der Fachkräfte in unseren<br />
22<br />
Einrichtungen. Prävention, Aufklärung<br />
und das Vorleben demokratischer<br />
wie christlicher Grundwerte<br />
sind zentrale Bestandteile des Erziehungs-<br />
und Bildungsauftrages.<br />
Die Lernwerkstatt, eine Einrichtung<br />
zur beruflichen Rehabilitation benachteiligter<br />
junger Menschen und<br />
der Jugendsozialarbeit, beteiligte sich<br />
am Projekt "Jugend für Vielfalt, Toleranz<br />
und Demokratie" des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren,<br />
Frauen und Jugend. 40 Fachkräfte<br />
nahmen an einer Multiplikatorenschulung<br />
zum Thema „Rechtsradikalismus<br />
bei Jugendlichen“ teil. Neben<br />
aktuellen Daten und Fakten lernten<br />
Text und Fotos: Christine Allgeyer<br />
„Die Arbeit mit Jugendlichen<br />
unterschiedlicher<br />
kultureller wie sozialer<br />
Herkunft und unterschiedlichen<br />
Glaubens wirft<br />
viele Fragen auf.“<br />
Karin Sindl, Psychologin in der<br />
Lernwerkstatt der <strong>KJF</strong><br />
sie Inhalte rechtsextremistischer Jugendkultur<br />
mit ihrem Dresscode,<br />
deren Infrastruktur und Einflüsse bis<br />
hinein in die Musikszene genauer kennen.<br />
Wertvolle Impulse, um die eigenen<br />
Beobachtungen und Erfahrungen<br />
mit jungen Menschen zu überdenken.<br />
Gemeinsam mit etwa 200 MaßnahmeteilnehmerInnen<br />
begegneten sie<br />
dem jetzt 78-jährigen Ernst Grube,<br />
einem Zeitzeugen, der aus dem Konzentrationslager<br />
Theresienstadt befreit<br />
worden ist. Der Besuch von Mathias<br />
Adrian, einem Aussteiger aus der<br />
rechtsextremistischen Szene, und die<br />
Ausstellung „Rechtsradikalismus in<br />
Bayern“ der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
waren weitere Projektinhalte.