Behindert? - KJF Regensburg
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medizinische Versorgung ist jedoch<br />
bereits seit dem Hurrikan 2008 nicht<br />
ausreichend gewährleistet. Die Lage<br />
hat sich seit dem Beben dramatisch<br />
zugespitzt, denn auch das Kinderkrankenhaus<br />
in der Hauptstadt existiert<br />
nicht mehr. Trotz der nicht allzu<br />
schlechten Möglichkeiten im Centre<br />
St. Josef stößt Peter Schmitt deshalb<br />
mit seiner Arbeit schnell an Grenzen.<br />
Der <strong>Regensburg</strong>er Förderverein beabsichtigt,<br />
den jungen Mitarbeiter Emanuell<br />
Delavarre, der Peter Schmitt zur<br />
Hand ging, bei einer Ausbildung zum<br />
Physiotherapeuten zu unterstützen.<br />
„Die Menschen schaffen<br />
die Trümmer mit<br />
bloßen Händen beiseite.“<br />
Was die <strong>Regensburg</strong>er im Land sahen<br />
und erlebten, ist bedrückend: riesige<br />
Zeltlager in Port-au-Prince für die<br />
Überlebenden des Bebens, die alles<br />
verloren haben. Auf den Planen die<br />
Embleme von Hilfsorganisationen<br />
aus aller Welt. Die Menschen hausen<br />
zwischen und auf Häuserruinen.<br />
Sollte die Regenzeit heftig einsetzen,<br />
droht ihnen eine neue Katastrophe.<br />
Ein Glück, dass ein erster gemeldeter<br />
Hurrikan an Haiti vorbeigezogen ist.<br />
„Wir haben ganze Häuserzeilen in<br />
Trümmern gesehen, Gebäude, die<br />
wie Kartenhäuser in sich zusammengefallen<br />
sind“, so Joachim Schramm,<br />
„darunter vermutet man noch unzählige<br />
Leichen. Aktuelle Meldungen<br />
sprechen von 300.000 Todesopfern.“<br />
Ihre Fahrt nach Gonaives führt Joachim<br />
Schramm und Traudl Maninger<br />
an einem Steinbruch vorbei, in dem<br />
Zehntausende von Leichen in einem<br />
Massengrab verscharrt wurden. Das<br />
Elend im Land ist allgegenwärtig:<br />
ärmlichste Hütten, Müll, Menschen<br />
in dreckiger Kleidung, nackte Kinder.<br />
Die Zerstörung und das unvorstellbare<br />
Leid der Menschen – diese Bilder<br />
gehen nicht mehr aus dem Kopf.<br />
Traudl Maninger und Joachim<br />
Schramm sahen Menschen, die ohne<br />
jedes schwere Gerät, mit bloßen<br />
Händen Trümmer beiseite schafften.<br />
Nur selten fuhren Fahrzeuge der UN-<br />
Schutztruppen durch die Straßen:<br />
„Von einer koordinierten Wiederaufbauhilfe<br />
ist noch nichts zu spüren“,<br />
so Maninger.<br />
„Vergelt’s Gott allen, die uns<br />
bislang geholfen haben!“<br />
Die Liste derer, die den Förderverein<br />
unterstützten, ist lang. Vielen Freunden,<br />
Förderern und großzügigen<br />
Spendern gilt der Dank des Förder-<br />
Aktuell<br />
vereins und Reinhard Mehringers. So<br />
rief bereits im Januar die Vertretung<br />
des kirchlichen Schulwesens in Bayern<br />
(VKS) zu Spenden auf. Bayernweit<br />
spendeten SchülerInnen aus<br />
etwa 80 Schulen, meist in kirchlicher<br />
Trägerschaft, die stolze Summe von<br />
113.000 Euro. Als eine der ersten<br />
Schulen übereichte die Bischof-Manfred-Müller-Schule<br />
in <strong>Regensburg</strong><br />
4.500 Euro an Reinhard Mehringer.<br />
Die größte Einzelspende kam mit<br />
über 11.000 Euro von der Maria-<br />
Ward-Realschule in Schrobenhausen.<br />
Ebenfalls seit März läuft die Aktion<br />
„1.000 Schulrucksäcke für die Schulkinder<br />
in St. Joseph“. Bislang kamen<br />
809 Rucksäcke zusammen. Die Spender<br />
sind: PRMZ, Montessorischule<br />
<strong>Regensburg</strong>, Berufsschule St. Erhard<br />
der <strong>KJF</strong> in Plattling, Grundschule<br />
Offenstetten, Prälat-Michael-Thaller-Schule<br />
der <strong>KJF</strong> in Abensberg, Bildungsstätte<br />
St. Wolfgang der <strong>KJF</strong> in<br />
Straubing, Kinderkrippe Bambino<br />
der <strong>KJF</strong> in <strong>Regensburg</strong>, Kinderhaus<br />
der <strong>KJF</strong> in Abensberg.<br />
Mit den Geldspenden können die<br />
laufenden Kosten des Zentrums<br />
gedeckt werden. Das heißt: Essen,<br />
Medikamente und Schulbildung für<br />
die Schulkinder, Nahrungsmittel,<br />
sauberes Wasser und medizinische<br />
Hilfe für Mütter mit ihren unterernährten<br />
Babys wie für Säuglinge und<br />
Kinder mit Behinderung, darüber<br />
hinaus Nothilfe und Versorgung<br />
der unzähligen Flüchtlinge und<br />
Erdbebengeschädigten.<br />
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