Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...
Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...
Erfolgsbestimmung in Kooperationen: Entwick- lungsstand und ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Gr<strong>und</strong>begriffe<br />
keiten der Aufgabenträger. Mit steigender Entscheidungsrelevanz <strong>und</strong> zunehmenden Anfor-<br />
derungen ist die Notwendigkeit verknüpft, die Managementaufgaben möglichst hoch <strong>in</strong> der<br />
Führungshierarchie zu verankern. 39 Generell folgt daraus e<strong>in</strong>e Zuordnung der strategischen<br />
Managementaufgaben zum obersten Führungsorgan des Netzwerks. Dies entspricht auch<br />
den Anforderungen an das strategische Management im H<strong>in</strong>blick auf 40<br />
� politische Fähigkeiten zur kooperativen Gestaltung des Zielbildungsprozesses zwischen<br />
den Partnerunternehmen, zur <strong>in</strong>ternen Durchsetzung von strukturgestaltenden bzw.<br />
-koppelnden Maßnahmen (z. B. E<strong>in</strong>führung von Projektrichtl<strong>in</strong>ien) sowie zum Manage-<br />
ment latenter <strong>und</strong> akuter Konflikte,<br />
� unternehmerische Fähigkeiten zum Erkennen <strong>und</strong> Nutzen von Kooperationschancen<br />
sowie zur kont<strong>in</strong>uierlichen Fortentwicklung der Kooperation sowie<br />
� analytische Fähigkeiten zum Auflösen komplexer Wirkungsbezüge zwischen den Part-<br />
nerunternehmen.<br />
Für fokal geführte Netzwerke kommt deshalb als Träger des strategischen Management vor<br />
allem die Geschäftsleitung der „hub firm“, ggf. unter Beteiligung unterstützender Stellen wie<br />
Mitarbeitern der Unternehmensplanung oder des Controll<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Frage. Dieses Unternehmen<br />
def<strong>in</strong>iert den Markt, auf dem das Netzwerk tätig ist, bee<strong>in</strong>flußt wesentlich se<strong>in</strong>e strategische<br />
Ausrichtung <strong>und</strong> bestimmt mehr als jeder andere Partner die Form <strong>und</strong> den Inhalt der Bezie-<br />
hungen. 41<br />
Polyzentrische Netzwerke zeichnen sich demgegenüber durch e<strong>in</strong>e breite Beteiligung der<br />
Netzwerkmitglieder an der strategischen Planung, Entscheidung <strong>und</strong> Kontrolle aus. Als Auf-<br />
gabenträger kommt das Leitungsgremium <strong>in</strong> Betracht, das mit Führungskräften der Part-<br />
nerunternehmen besetzt ist. 42 Mit unterstützender Funktion können sich auch die Mitarbeiter<br />
von Planungs- <strong>und</strong> Controll<strong>in</strong>gabteilungen der e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen an den strategischen<br />
Aufgaben beteiligten. 43<br />
Unabhängig vom Netzwerktyp nimmt <strong>in</strong> der Praxis häufig auch der Auftragskoord<strong>in</strong>ator <strong>in</strong><br />
Teilen strategische Führungsaufgaben wie die Bewertung der Partner im Pool oder koopera-<br />
tionsbezogene Schulungen wahr. In der Literatur wird diese Ausgestaltung der Stelle oft als<br />
„Broker“ bezeichnet. 44<br />
39 Vgl. Kreikebaum (1987), S. 106-111.<br />
40 Vgl. Kraege (1997), S. 84.<br />
41 Vgl. Sydow (1992), S. 81.<br />
42 Kraege (1997), S. 101 bezeichnet das Führungsorgan als Lenkungsausschuß („Steer<strong>in</strong>g Committee“).<br />
43 Vgl. Wall (1999a), S. 23.<br />
44 Vgl. Mertens/Griese/Ehrenberg(1998), S. 12.<br />
10